Donnerstag, 27. März 2008

3land.- Gesanglich beschäftigt sich der Tenor Tino Brütsch überwiegend den Bereichen Oratorium, Lied und Kammermusik. Er hat Aufritte im In- und Ausland absolviert, Außerdem ist er Gründungsmitglied des Vokalensembles human voices, als Sänger und Solist bei der Capella Dvcale Venetia aktiv, und in gelegentlichen Konzerten mit anderen Vokalformationen ist der professionelle Ensemblegesang neben der solistischen Karriere ein zweiter Schwerpunkt seiner musikalischen Arbeit. Außerdem ist er ein Mensch, der sich eimischt, offen seine Meinung sagt - zum Beispiel in Diskussionen zum Thema Sport und Kultur. Er lebt im Schweizer Laufenburg.

Lebensmotto?
Keines.

Sternzeichen?
Skorpion, Affe

Jahrgang?
1968

Wie würden Sie sich und Ihre künstlerische Arbeit beschreiben (Ihre Antriebsfedern, die Stilrichtung Ihres musikalischen Schaffens; was wollen Sie für sich und die anderen damit erreichen?)?
Ich bin in erster Linie freischaffender Konzertsänger für klassische Musik und vor allem im Bereich Oratorium und Lied tätig. Ich singe regelmäßig mit verschiedenen vokalen und instrumentalen Ensembles mit Musik von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Musik. Meine Lieblingsepochen sind Barock, Romantik und viele Komponisten des 20. Jahrhunderts.

Auf der Bühne versuche ich dem Publikum die Geschichte und Emotionalität hinter dem Notentext möglichst farbig und ausdrucksstark zu erzählen. Das Publikum soll merken können, dass die Musik sie etwas angeht, verknüpft ist mit dem eigenen Dasein. Das ist eine spannende Arbeit, die mich sehr erfüllt. Ich möchte mit und von der Musik leben können, was im Moment glücklicherweise der Fall ist.

Was verstehen Sie unter guter Musik und wie fing alles an?
Auf den ersten Teil dieser Frage gibt es keine kurze Antwort – je länger ich darüber nachdenke, desto schwieriger ist die Beantwortung - das wird wohl ein Thema zur vertieften Analyse auf meiner Homepage werden.

Die erste Frage - wenn man Musik beurteilend näher kommen will - sollte sein; Wofür ist diese Musik gemacht. Marschmusik soll geeignet sein, um dazu zu marschieren, Tanzmusik zu den Bewegungen der entsprechenden Tänze passen, Schönbergs „Survivor from Warshaw“ soll erschüttern und aufrütteln, Mozart wohl eher unterhalten und den Alltag vergessen machen, etc. Die Erfüllung dieses ersten Kriteriums kennzeichnet alleine noch keine gute Musik, ist aber oft Bedingung für sie.
Die zweite Annäherung sollte fragen: Ist die Partitur, Aufführung oder Aufnahme technisch gut gemacht. Diese zwei Fragen sind im Gegensatz zu den weiteren meist leicht und recht objektiv zu beantworten, sind aber dafür auch die weniger wichtigen Kriterien.

Drittens frage ich mich: Ist das was ich mir da anhöre ehrlich, im Sinne von wahr? Kann ich eine Verknüpfung zu meinen Gefühlen, Erlebnissen und meinem Leben herstellen, berührt sie mich, positiv oder negativ, ist sich nachvollziehbar? Kultur ist fast immer eine persönliche Auseinandersetzung des Künstlers mit einem Thema – kann ich davon etwas hören, setzt sich die Musik mit dem Thema glaubhaft auseinander?
Ist meine Hörerwartung erfüllt, enttäuscht oder überrascht?
Hat es die Anforderungen, die ich an sie stellte erfüllt? War es unterhaltend, erschütternd, tanzbar, ...?

Die Frage weitet sich also aus zu: Ist es für mich in diesem Moment, in meiner Stimmung und Lebenslage und meinem Vorwissen gute Musik? Und daraus folgt; Ist die Frage überhaupt beantwortbar ohne das hörende Individuum in die Fragestellung einzubeziehen?
Musik die sowohl für den jeweiligen Zweck gut gemacht und ehrlich ist, ist in jedem Stil wert, gehört zu werden. Zusätzlich gut aufgeführt, ist es ein Erlebnis sich dieser Musik auszusetzen.
Schlecht komponierte, aber ehrliche Musik gut aufgeführt zu hören ist mühsam, zweckmäßig gemachte, aber unehrliche Musik, wie auch immer aufgeführt, ist furchtbar.

Für mich persönlich ist Musik in erster Linie Ausdrucksmittel. Emotionen und Geschichten lassen sich hervorragend in Musik verpacken. Sind die Zuhörenden am Schluss „reicher“ war es wohl gute Musik. Ich höre mit Genuss klassische Musik, Jazz, Rock, Weltmusik aus Indien und der Mongolei und alte, lebendige Volksmusik.
Ich habe Mühe mit volkstümmlicher Unterhaltungsmusik, Schlager und Country. Gibt es sie wirklich, die ewige Verliebtheit, das unendliche Glück. Und wo zum Kuckuck finde ich diese wunderschönen unberührten Landschaften, das Leben ohne Sorgen? Ich habe auch Mühe mit dem steifen Dauerlächeln etwa eines berühmten Geigers dieser Szene, der fast nicht als süßliche Walzer mit schönen Frauen im Orchester in historischen Kostümen zelebriert; aber im Zeitalter des Marketing over Music darf man das ja nicht sagen, da man sofort puren Neid dahinter vermutet. Vielleicht ist es auch der „Bedeutungshof“, der übliche Rahmen oder die Umgebung, die jede Kulturform mit sich schleppt, der mich da abstösst und ich tue den Ausführenden unrecht.

Zu meinen Anfängen nur ganz kurz. Ab dem 5. Lebensjahr Violinunterricht, mit den Eltern zusammen auf Chorreisen, aktiv singend in verschiedenen Chören ab der Pubertät, durch Zufall mit 22 Jahren aus Neugier eine Gesangsstunde genommen und sofort gemerkt, dass mich dieser Weg auch beruflich interessiert.

Familie, erblich vorbelastet?
Ich stamme aus einer sehr musikalischen Lehrerfamilie. Erblich vorbelastet wohl sowohl in der Liebe zur Musik als auch in der Vielseitigkeit. Und vielleicht auch im Drang, alles selber machen zu wollen und meist auch zu können.

Noch eine andere „Profession“?
Musikforscher, Stimmbildner für Chöre und in sehr kleinem Ausmass Gesangslehrer.
Dazu im Moment leider auch noch; Konzertorganisator, Fundraiser, Webpagedesigner, Kulturmanager, Noten-Editionsarbeiter und zu einem sehr kleinen Teil auch Kultupolitiker. Hoffe aber, bald einige dieser Bereiche abzugeben zu vermögen.

Hobbys?
Renovation meines Hauses, Petanque, Kochen, Jazzgesang

Lebensstationen?
Matura, dann abwechselnd jobben und reisen in Asien und Mittelamerika, Studium der Psychologie und Musikwissenschaft mit Interessenschwerpunkt akustische Wahrnehmung, das Studium an der Uni Bern dann anfangs der Lizentiatsarbeit wegen einer unsinnigen Alterslimite an der Musikhochschule Zürich zugunsten des Gesangsstudiums abgebrochen, 1999 Sologesangs-Lehrdiplom bei Kurt Huber, 2002 Konzertdiplom bei Christoph Prégardien.


Vorbilder?
Jovanotti und Midnight Oil für deren gesellschaftliche und politische Stellungsnahmen mittels Musik.
Sänger: Christoph Prégardien für sein Liedschaffen, sein Legato und seine wunderschönen Klangfarben. Anne Sophie von Otter für ihre Ausdruckskraft und Hans Peter Blochwitz für dessen Präzision, Phil Minton für die vokale Kreativität.
Der aktuelle Dalai Lama für diese Ausstrahlung von Ruhe, Zufriedenheit und trotzdem aktiver Teilnahme an dieser Welt.

Die größten Stärken?
Beruflich: Musikalische Ausdrucksstärke, Gestaltungswille, kreative Programmkonzeptionen, Projekte entwerfen und planen, programmatische Verbindungen zwischen der Musik, Geschichte, Gesellschaft und Politik herstellen.

Die größten Schwächen?
Ausdauer in Projekten. Sobald das Projekt inklusive Zeitplanung fertig gestellt ist, verliert es für mich bis zur effektiven Durchführung an Attraktivität. Hier bräuchte ich jemanden als Ergänzung im Team, der in dieser Phase seine Stärken hat.
Kann schlecht abschalten.

Ich mag?
Petanque spielen, Zeit verbringen mit Familie und Freunden, anregende Gesellschaft, den Rhein, Frank Martin, Bach, Britten, Monteverdi, Mendelssohn, Fred Frith, Genesis, Yes und Jovanotti, gutes Essen, schöne Landschaften, die Berge, die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen und eigener Geschichte, Satire, Arbeit an der Musik, keinen Wecker zu benötigen.

Ich mag nicht?
Politik der Unehrlichkeit und Verkürzung von Lösungsansätzen komplexer Probleme in kurze Slogans, lustlose gespielte oder unehrliche Musik, Zeitnot, das Gestrüpp des Urheberrechts, das im Moment mehr Kultur verhindert als den (kleinen) Urhebern nützt, Hass und Missgunst und aktuell im 2005, dem Jahr des Sports, des schweizerischen Alt Bundesrat Adolf Ogi’s unwidersprochenes Gerede über den Sport als Vorbild für unsere Gesellschaft. Ich möchte nicht in einer dem Spitzensport mit seinen Mogeleien, Tricksereien und dem Fundament des gegeneinander Kämpfens nachgemachten Gesellschaft leben. Nichts gegen den Sport als Spaß und Unterhaltung, Mittel zur körperlichen Fitness, Wirtschaftsfaktor, Ansporn zur Eigenverantwortlichkeit und vieles mehr; aber als Vorbild oder Beispiel für eine lebenswerte Gesellschaft hätte die Kultur mehr zu bieten (dazu mehr auf der Homepage unter http://vokalmusik.ch/forum.htm).

Ich wünsche mir?
Für die Gesellschaft: Dass die Kultur in ihrer Vielfalt und Bedeutung als verbindendes Element und Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt wieder einen breiteren Stellenwert in der Gesellschaft erhält. Dass die musische Ausbildung wieder eine erschwingliche Selbstverständlichkeit für alle interessierten Kinder und Jugendliche wird. Und last but not least; fähige, ehrliche Politiker, die wirklich das Gemeinwohl im Auge haben.
Für mich: Eine in ihrem Gebiet ebenso entschlossene und initiative Fachperson aus dem Bereich Musikmanagement / Administration die mir den Rücken für mehr Forschung und Musikausübung freihält.

Homepage:

3land.- Gesanglich beschäftigt sich der Tenor Tino Brütsch überwiegend den Bereichen Oratorium, Lied und Kammermusik. Er hat Aufritte im In- und Ausland absolviert, Außerdem ist er Gründungsmitglied des Vokalensembles human voices, als Sänger und Solist bei der Capella Dvcale Venetia aktiv, und in gelegentlichen Konzerten mit anderen Vokalformationen ist der professionelle Ensemblegesang neben der solistischen Karriere ein zweiter Schwerpunkt seiner musikalischen Arbeit. Außerdem ist er ein Mensch, der sich eimischt, offen seine Meinung sagt - zum Beispiel in Diskussionen zum Thema Sport und Kultur.

Lebensmotto?
Keines.

Sternzeichen?
Skorpion, Affe

Jahrgang?
1968

Wie würden Sie sich und Ihre künstlerische Arbeit beschreiben (Ihre Antriebsfedern, die Stilrichtung Ihres musikalischen Schaffens; was wollen Sie für sich und die anderen damit erreichen?)?
Ich bin in erster Linie freischaffender Konzertsänger für klassische Musik und vor allem im Bereich Oratorium und Lied tätig. Ich singe regelmäßig mit verschiedenen vokalen und instrumentalen Ensembles mit Musik von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Musik. Meine Lieblingsepochen sind Barock, Romantik und viele Komponisten des 20. Jahrhunderts.

Auf der Bühne versuche ich dem Publikum die Geschichte und Emotionalität hinter dem Notentext möglichst farbig und ausdrucksstark zu erzählen. Das Publikum soll merken können, dass die Musik sie etwas angeht, verknüpft ist mit dem eigenen Dasein. Das ist eine spannende Arbeit, die mich sehr erfüllt. Ich möchte mit und von der Musik leben können, was im Moment glücklicherweise der Fall ist.

Was verstehen Sie unter guter Musik und wie fing alles an?
Auf den ersten Teil dieser Frage gibt es keine kurze Antwort – je länger ich darüber nachdenke, desto schwieriger ist die Beantwortung - das wird wohl ein Thema zur vertieften Analyse auf meiner Homepage werden.

Die erste Frage - wenn man Musik beurteilend näher kommen will - sollte sein; Wofür ist diese Musik gemacht. Marschmusik soll geeignet sein, um dazu zu marschieren, Tanzmusik zu den Bewegungen der entsprechenden Tänze passen, Schönbergs „Survivor from Warshaw“ soll erschüttern und aufrütteln, Mozart wohl eher unterhalten und den Alltag vergessen machen, etc. Die Erfüllung dieses ersten Kriteriums kennzeichnet alleine noch keine gute Musik, ist aber oft Bedingung für sie.
Die zweite Annäherung sollte fragen: Ist die Partitur, Aufführung oder Aufnahme technisch gut gemacht. Diese zwei Fragen sind im Gegensatz zu den weiteren meist leicht und recht objektiv zu beantworten, sind aber dafür auch die weniger wichtigen Kriterien.

Drittens frage ich mich: Ist das was ich mir da anhöre ehrlich, im Sinne von wahr? Kann ich eine Verknüpfung zu meinen Gefühlen, Erlebnissen und meinem Leben herstellen, berührt sie mich, positiv oder negativ, ist sich nachvollziehbar? Kultur ist fast immer eine persönliche Auseinandersetzung des Künstlers mit einem Thema – kann ich davon etwas hören, setzt sich die Musik mit dem Thema glaubhaft auseinander?
Ist meine Hörerwartung erfüllt, enttäuscht oder überrascht?
Hat es die Anforderungen, die ich an sie stellte erfüllt? War es unterhaltend, erschütternd, tanzbar, ...?

Die Frage weitet sich also aus zu: Ist es für mich in diesem Moment, in meiner Stimmung und Lebenslage und meinem Vorwissen gute Musik? Und daraus folgt; Ist die Frage überhaupt beantwortbar ohne das hörende Individuum in die Fragestellung einzubeziehen?
Musik die sowohl für den jeweiligen Zweck gut gemacht und ehrlich ist, ist in jedem Stil wert, gehört zu werden. Zusätzlich gut aufgeführt, ist es ein Erlebnis sich dieser Musik auszusetzen.
Schlecht komponierte, aber ehrliche Musik gut aufgeführt zu hören ist mühsam, zweckmäßig gemachte, aber unehrliche Musik, wie auch immer aufgeführt, ist furchtbar.

Für mich persönlich ist Musik in erster Linie Ausdrucksmittel. Emotionen und Geschichten lassen sich hervorragend in Musik verpacken. Sind die Zuhörenden am Schluss „reicher“ war es wohl gute Musik. Ich höre mit Genuss klassische Musik, Jazz, Rock, Weltmusik aus Indien und der Mongolei und alte, lebendige Volksmusik.
Ich habe Mühe mit volkstümmlicher Unterhaltungsmusik, Schlager und Country. Gibt es sie wirklich, die ewige Verliebtheit, das unendliche Glück. Und wo zum Kuckuck finde ich diese wunderschönen unberührten Landschaften, das Leben ohne Sorgen? Ich habe auch Mühe mit dem steifen Dauerlächeln etwa eines berühmten Geigers dieser Szene, der fast nicht als süßliche Walzer mit schönen Frauen im Orchester in historischen Kostümen zelebriert; aber im Zeitalter des Marketing over Music darf man das ja nicht sagen, da man sofort puren Neid dahinter vermutet. Vielleicht ist es auch der „Bedeutungshof“, der übliche Rahmen oder die Umgebung, die jede Kulturform mit sich schleppt, der mich da abstösst und ich tue den Ausführenden unrecht.

Zu meinen Anfängen nur ganz kurz. Ab dem 5. Lebensjahr Violinunterricht, mit den Eltern zusammen auf Chorreisen, aktiv singend in verschiedenen Chören ab der Pubertät, durch Zufall mit 22 Jahren aus Neugier eine Gesangsstunde genommen und sofort gemerkt, dass mich dieser Weg auch beruflich interessiert.

Familie, erblich vorbelastet?
Ich stamme aus einer sehr musikalischen Lehrerfamilie. Erblich vorbelastet wohl sowohl in der Liebe zur Musik als auch in der Vielseitigkeit. Und vielleicht auch im Drang, alles selber machen zu wollen und meist auch zu können.

Noch eine andere „Profession“?
Musikforscher, Stimmbildner für Chöre und in sehr kleinem Ausmass Gesangslehrer.
Dazu im Moment leider auch noch; Konzertorganisator, Fundraiser, Webpagedesigner, Kulturmanager, Noten-Editionsarbeiter und zu einem sehr kleinen Teil auch Kultupolitiker. Hoffe aber, bald einige dieser Bereiche abzugeben zu vermögen.

Hobbys?
Renovation meines Hauses, Petanque, Kochen, Jazzgesang

Lebensstationen?
Matura, dann abwechselnd jobben und reisen in Asien und Mittelamerika, Studium der Psychologie und Musikwissenschaft mit Interessenschwerpunkt akustische Wahrnehmung, das Studium an der Uni Bern dann anfangs der Lizentiatsarbeit wegen einer unsinnigen Alterslimite an der Musikhochschule Zürich zugunsten des Gesangsstudiums abgebrochen, 1999 Sologesangs-Lehrdiplom bei Kurt Huber, 2002 Konzertdiplom bei Christoph Prégardien.


Vorbilder?
Jovanotti und Midnight Oil für deren gesellschaftliche und politische Stellungsnahmen mittels Musik.
Sänger: Christoph Prégardien für sein Liedschaffen, sein Legato und seine wunderschönen Klangfarben. Anne Sophie von Otter für ihre Ausdruckskraft und Hans Peter Blochwitz für dessen Präzision, Phil Minton für die vokale Kreativität.
Der aktuelle Dalai Lama für diese Ausstrahlung von Ruhe, Zufriedenheit und trotzdem aktiver Teilnahme an dieser Welt.

Die größten Stärken?
Beruflich: Musikalische Ausdrucksstärke, Gestaltungswille, kreative Programmkonzeptionen, Projekte entwerfen und planen, programmatische Verbindungen zwischen der Musik, Geschichte, Gesellschaft und Politik herstellen.

Die größten Schwächen?
Ausdauer in Projekten. Sobald das Projekt inklusive Zeitplanung fertig gestellt ist, verliert es für mich bis zur effektiven Durchführung an Attraktivität. Hier bräuchte ich jemanden als Ergänzung im Team, der in dieser Phase seine Stärken hat.
Kann schlecht abschalten.

Ich mag?
Petanque spielen, Zeit verbringen mit Familie und Freunden, anregende Gesellschaft, den Rhein, Frank Martin, Bach, Britten, Monteverdi, Mendelssohn, Fred Frith, Genesis, Yes und Jovanotti, gutes Essen, schöne Landschaften, die Berge, die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen und eigener Geschichte, Satire, Arbeit an der Musik, keinen Wecker zu benötigen.

Ich mag nicht?
Politik der Unehrlichkeit und Verkürzung von Lösungsansätzen komplexer Probleme in kurze Slogans, lustlose gespielte oder unehrliche Musik, Zeitnot, das Gestrüpp des Urheberrechts, das im Moment mehr Kultur verhindert als den (kleinen) Urhebern nützt, Hass und Missgunst und aktuell im 2005, dem Jahr des Sports, des schweizerischen Alt Bundesrat Adolf Ogi’s unwidersprochenes Gerede über den Sport als Vorbild für unsere Gesellschaft. Ich möchte nicht in einer dem Spitzensport mit seinen Mogeleien, Tricksereien und dem Fundament des gegeneinander Kämpfens nachgemachten Gesellschaft leben. Nichts gegen den Sport als Spaß und Unterhaltung, Mittel zur körperlichen Fitness, Wirtschaftsfaktor, Ansporn zur Eigenverantwortlichkeit und vieles mehr; aber als Vorbild oder Beispiel für eine lebenswerte Gesellschaft hätte die Kultur mehr zu bieten (dazu mehr auf der Homepage unter http://vokalmusik.ch/forum.htm).

Ich wünsche mir?
Für die Gesellschaft: Dass die Kultur in ihrer Vielfalt und Bedeutung als verbindendes Element und Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt wieder einen breiteren Stellenwert in der Gesellschaft erhält. Dass die musische Ausbildung wieder eine erschwingliche Selbstverständlichkeit für alle interessierten Kinder und Jugendliche wird. Und last but not least; fähige, ehrliche Politiker, die wirklich das Gemeinwohl im Auge haben.
Für mich: Eine in ihrem Gebiet ebenso entschlossene und initiative Fachperson aus dem Bereich Musikmanagement / Administration die mir den Rücken für mehr Forschung und Musikausübung freihält.

Homepage:http://vokalmusik.ch,
E-Mail: mailto: bruetsch@vokalmusik.ch

,
E-Mail: mailto: bruetsch@vokalmusik.ch

Dienstag, 25. März 2008

Kreative Köpfe: Markus Manfred Jung

3land.- In der Regio kennt ihn jeder: Markus Manfred Jung, Dichter. Er schreibt große Teile seiner Lyrik auf Alemannisch. Doch wer jetzt glaubt, Heimattümelei zu begegnen, der täuscht sich entschieden. Jungs Themen wachsen ihm aus dem Leben zu, er beschreibt die dunklen und die schönen Seiten, Gefühle. Eindrücke. Und er tut dies eben in seiner Sprache, dem Alemannischen, das für ihn mehr ist als ein Dialekt. Denn es bietet Bilder, die anders nicht zu umschreiben wären, kernig, direkt, aber auch zart und filigran. Jung arbeitet außerdem mit Musikern zusammen. Zum Beispiel hat er gemeinsam mit Uli Führe die CD "Ikarus" veröffentlicht (Kontaktadresse siehe unten), die sogar Preise geholt hat. Zu Sprachbildern und Textebenen gesellen sich hier noch die Klänge. MM hat dieses Mal die 15 Fragen für 3land.info beantwortet.

Lebensmotto? Sei dort, wo du bist ganz; sei ganz

Sternzeichen? Waage

Jahrgang? 1954

Wie würden Sie sich und Ihre künstlerische Arbeit beschreiben (Ihre Antriebsfedern, die Themen; was wollen Sie für sich und die anderen damit erreichen?)
Als Schriftsteller bin ich vornehmlich Lyriker, der Gedichte in alemannischer Mundart schreibt,. Erzählungen, Satiren und Glossen, die meisten in Mundart, bilden einen weiteren Schwerpunkt; dazu Theaterstücke und Hörspiele, die meist beide Varianten - Standard-Sprache und Dialekt - nutzen. Ich lote dabei die alemannische Mundart als Literatursprache aus und versuche ihr Potential kreativ und lebendig zu nutzen.

Was verstehen Sie unter guter Literatur und wie fing alles an?
Da ich einen zwei Jahre älteren Bruder habe, Kalle Jung, der übrigens Verfasser mehrerer Fachbücher ist, habe ich sehr früh lesen gelernt. Als ich mit 6 Jahren in die Schule kam, hatte ich schon meine ersten Karl-May-Bände verschlungen. Ich war ein ausgesprochener Vielleser. Mit 10 Jahren geriet ich in Vaters Bücherschrank an Dürrenmatts „Der Verdacht“, was mich sehr verstörte. Mein Vater bemerkte dies und führte mich von da an durch die Welt der für mich geeigneten Literatur. An C. S. Foresters Hornblower-Bücher kann ich mich noch bestens erinnern. Gute Literatur war für mich damals, was ich verstehen konnte und was zugleich spannend war. Heute steht für mich mehr die sprachliche Verarbeitung eines Stoffes im Vordergrund. Mein Lieblingsroman ist "Perrudja" von Hans Henny Jahnn.

Familie, erblich vorbelastet?
Mein Vater, Gerhard Jung (1926 bis 1998) ist ein sehr bekannter und populärer Mundartautor, sein Vater, Dr. Karl Jung (1889-1967), schrieb neben seiner Tätigkeit als Tierarzt eine große Anzahl von Gedichten.

Noch eine andere Profession?
Meine Hauptprofession ist mein Beruf als Lehrer für Deutsch, Literatur und Sport am Theodor-Heuss-Gymnasium in Schopfheim. Leichtathletik war bis vor wenigen Jahren eine weitere wichtige Leidenschaft als Athlet, Trainer und Funktionär. Für weitere Hobbys blieb da keine Zeit.

Hobbys? Keine, siehe oben.

Lebensstationen?
Geboren in Zell im Wiesental, aufgewachsen in Lörrach und Lörrach-Stetten, Studium in Freiburg und Oslo (Germanistik, Skandinavistik, Philosophie und Sport), seit 1985 Lehrer in Schopfheim.

Vorbilder? Keine bestimmten.

Die größten Stärken?
Gelassenheit, Humor, Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer, Menschenvertrauen

Die größten Schwächen?
Das Problem, kaum Nein sagen zu können, Kritikempfindlichkeit, eine gewissen Gefallsucht, es allen Recht machen zu wollen.

Ich mag?
Ich mag Menschen, die erzählen und zuhören können. Die Stunden alleine oder mit lieben Menschen in der Natur; körperliche und geistige Anstrengung.


Ich mag nicht?
Neidische Kollegen, Gleichgültigkeit und Arroganz (bei anderen), Larmoyanz gepaart mit Bequemlichkeit.

Ich wünsche mir?
Dass das Leben noch lange so spannend, lebens- und liebenswert bleibt.

Homepage: www.markusmanfredjung.de
E-Mail: markusmanfredjung@gmx.de

Kontaktadresse für die neue CD "Ikarus": www.fuehre.de; Uli Führe, 07761/30 30.

Montag, 17. März 2008

Marc Albrecht restera

Strasbourg.- Marc Albrecht, Directeur musical de l’Orchestre philharmonique de Strasbourg, orchestre national, d'après le communiqué de presse de Robert Grossmann ( Maire Adjoint chargé de la Culture, Président de la CUS), poursuivra son engagement à la tête de l’orchestre. Nommé en 2004 et Directeur musical depuis 2006, Marc Albrecht a décidé de s’engager, pour deux saisons supplémentaires, aux côtés des musiciens de l’orchestre.
"Le travail accompli depuis sa nomination a porté ses fruits et replacé la phalange strasbourgeoise au tout premier plan des formations nationales et internationales. C’est le sens de son engagement pour l’avenir de l’Orchestre philharmonique de Strasbourg", dit le communiqué. Tout au long de ses vingt ans de carrière, Marc Albrecht s’est produit dans les plus grands Opéras d’Europe et a dirigé les plus célèbres orchestres symphoniques. Il doit son renom à ses interprétations des œuvres de Wagner et de Strauss et à son engagement pour la musique contemporaine.

Marc Albrecht est né à Hanovre en 1964. Il a grandi dans un milieu musical et s’est très tôt tourné vers la direction d’orchestre. Après avoir été chef assistant de Claudio Abbado, il a fait ses débuts à l’orchestre de Hambourg et de Dresde. En 1995, il est nommé directeur musical au Staatstheater de Darmstadt où il restera six ans. Depuis 2006, Marc Albrecht est directeur musical de l’Orchestre philharmonique de Strasbourg.

Marc Albrecht a, entre autres, dirigé le Philharmonique de Berlin et de Munich, le Concertgebouw Orkest Amsterdam, le City of Birmingham Orchestra, la Santa Cecilia de Rome, le Chamber orchestra of Europe, la Staatskapelle de Dresden et l’Orchestre national de Lyon. Durant l’été 2006, il a fait ses débuts aux BBC Proms de Londres.

Premier chef invité à la Deutsche Oper Berlin de 2001 à 2004, Marc Albrecht a notamment dirigé Saint François d’Assise de Messiaen en 2002. De 2003 à 2006, il a été invité au Festival de Bayreuth pour Le Vaisseau Fantôme. En 2003, il a dirigé Les Bacchantes de Wellesz au Festival de Salzbourg, et, en 2005, De la Maison des morts de Janacek à l’Opéra Bastille. Sa collaboration avec Dresde l’a étroitement lié à cette ville où il a dirigé en 2007 La femme sans ombre.
Photo: Marc Albrecht

Dienstag, 11. März 2008

Kreative Köpfe: Thomas Dix


3land.- 1959 in Füssen geboren, 1979 Abitur, danach zehnmonatiger Sprachaufenthalt in Paris - es folgte ein Studium der Anglistik und Romanistik an der Universität Basel, dann noch eines für visuelle Kommunikation/Fotodesign an der Fachhochschule Dortmund: Das ist, in Kurzform, die Vita von Thomas Dix, einem Mann, der auf vielfältige Weise kommuniziert. Insbesondere natürlich mit seinen Fotografien: sensible, berührende, eindrückliche Bilder von dieser und fremden Welten. Er lebt und arbeitet freiberuflich als Foto-Designer in Grenzach-Wyhlen bei Basel. Seit 1991 veröffentlichte er über seine zumeist mehrmonatigen Reisen nach Nordindien u.a. für verschiedene Buch- und Kalenderprojekte. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Zeitschriften, Magazinen, Büchern und Kalendern publiziert worden. Wenn er nicht gerade unterwegs ist, arbeitet er für Architekten, Innenarchitekten, Lichtdesigner und -planer, Banken, Firmen, Wohnbaugesellschaften, Werbeagenturen und Museen - oder er beantwortet die 15 Fragen für 3land.info.

Lebensmotto: Leben und leben lassen

Sternzeichen: Skorpion

Jahrgang: 1959

Wie würden Sie sich und Ihre künstlerische Arbeit beschreiben (Ihre Antriebsfedern, die Themen; was wollen Sie für sich und die anderen damit erreichen?)
Im digitalen Zeitalter komme ich mir manchmal wie ein Fossil, wie eine vom Aussterben bedrohte Rasse vor, da ich noch überwiegend analog mit einer sperrigen Plattenkamera und schwarzem Tuch arbeite, wo ich die Welt stets auf dem Kopf stehend betrachte, da diese Art von Kamera nach dem einfachen Prinzip der camera obscura funktioniert. Um dem ständigen Ruf nach digitalen Daten gerecht zu werden, digitalisiere ich meine Aufnahmen anschließend.

Bei meiner Arbeit besinne ich mich meistens auf die ursprüngliche, etymologische Bedeutung von Photographie: mit Licht zu malen, zu schreiben. Egal, ob es sich um die Aufnahme eines Gebäudes, eines Raumes, einer Landschaft oder eines Gegenstandes im Fotostudio handelt – jedes zu fotografierende Objekt hat sein eigenes, ganz spezielles „richtiges“ Licht. Aus diesem Grunde würde ich mich eher als Lichtbildner ganz im klassischen Sinne des Wortes sehen – beschreibt es doch sehr anschaulich das ureigene Wesen der Fotografie. Darüber hinaus kommt die große Glasmattscheibe der Plattenkamera meinem Hang nach exaktem Bildausschnitt und guter Bildgestaltung sehr entgegen.

Bei meinen Architekturaufnahmen versuche ich, das Wesen eines Gebäudes, seine charakteristischen Eigenschaften herauszuarbeiten und in entsprechende Bilder umzusetzen. Dabei hat sich für mich immer wieder gezeigt, dass dies mit prägnanten, unverwechselbaren Detailansichten in der Regel besser gelingt als mit Gesamtansichten, die aber trotzdem für das Gesamtverständnis eines Gebäudes von Bedeutung sind.

Was verstehen Sie unter guter Fotografie und wie fing alles an?
Meine erste Spiegelreflexkamera habe ich mir 1976 durch das Verteilen von Supermarkt-Werbung für 3 Pfennig pro Stück zusammengespart. Zu dieser Zeit war ich auch Mitglied in unserem damaligen örtlichen Fotoclub. Die Liebe zur Fotografie wurde jedoch erst richtig während eines Sprachaufenthaltes in Paris entfacht, was dann letztendlich zum Foto-Design Studium an der FH Dortmund geführt hat. Seitdem bin ich freiberuflich in Grenzach-Wyhlen als Foto-Designer tätig, mit den Schwerpunkten Architektur und Interieur, dokumentiere aber auch schon seit einigen Jahren die Ausstellungen des Vitra Design Museums in Weil am Rhein. Darüber hinaus sind inzwischen etliche Bildbände, Kalender und Postkarten, sowie auf sieben längeren Reisen nach Indien auch ein umfangreiches Archiv entstanden.

Ob man nun digital oder analog fotografiert: das richtige Licht, ein exakter Bildausschnitt und eine gute Bildgestaltung sind meiner Meinung nach Grundvoraussetzungen für eine gelungene, gute Fotografie. Aber die conditio sine qua non und der Schlüssel für dies alles ist das fotografische Auge, das fotografische Sehen: denn was nützt das schönste Licht, das schönste Motiv, wenn man es nicht sieht und es nicht in ein adäquates Bild umsetzen kann?

Familie, erblich vorbelastet: Otto Dix???

Noch eine andere Profession: nein, manchmal Überlebenskünstler

Hobbys: Musik der unterschiedlichsten Stilrichtungen, viele Gewürzkombinationen beim Kochen auszuprobieren.

Lebensstationen: Paris, Basel, Dortmund, Grenzach-Wyhlen und Indien

Vorbilder: eigentlich keine im Speziellen, wobei ich prägende Einflüsse des einen oder anderen Fotografen sicherlich nicht ganz ausschließen kann

Die größten Stärken: Schlagfertigkeit, Geduld & Perfektionismus

Die größten Schwächen: Perfektionismus, workoholic

Ich mag: gutes Essen, Jacques Tati, Indien, extreme Lichtsituationen, Lord Ganesha, das Meer und seine Früchte, auf Partys abtanzen, Bildbände unterschiedlichster Natur anschauen, Fritz Lang, Grappa, Spontaneität, interessante Menschen, Schnäppchenjagd bei Ebay, RadioX hören

Ich mag nicht: Sellerie, langweilige Menschen, total verrauchte Kneipen, bügeln, notorische Besserwisser, samstags im Supermarkt einzukaufen, schlechte Musik, ohne Gewürze zu kochen

Ich wünsche mir:
anhaltende Kreativität und Schaffenskraft, sowie einen Repräsentanten, egal ob Männlein oder Weiblein

Homepage: www.dix-fotodesign.de
www.archenova.de
www.institut-fuer-bildnerisches-denken.de
E-Mail: thomas@dix-fotodesign.de

….und eine Anmerkung, falls gewünscht:
Diese Fragen, so einfach sie auch im ersten Moment erscheinen mögen, haben mich veranlasst, doch wieder einmal eine persönliche Standortbestimmung über das eigen Tun durchzuführen.

Abbildungen:
Foto von Thomas Dix: Dilip Surana
Aufnahme der Berner Michaelskirche von Thomas Dix

Freitag, 7. März 2008

Kreative Köpfe: La Tina


3land.- Tina Wyss lebt den Flamenco. Ihren Fans ist die gebürtige Liestalerin als La Tina längst ein Begriff. Aufgewachsen ist sie in Baselland und Baselstadt. Nach dem Schulabschluss machte sie ihr SBTG-Diplom (Schweizerischer Bund für Tanz und Gymnastik), lernte die Körpersprache des Flamencos bei La Carbona und die Ausdrucksformen des Indischen Tanzes bei Esther und Keshava. Später setzte sie ihre Flamenco-Ausbildung an der Akademie für Spanischen Tanz "Amor de Dios" in Madrid bei Maria Magdalena und El Guito fort, sie nahm Privatunterricht bei Susanna und Antonio Robledo, Mercedes y Albano, Pacida Tomas, Joaquin Villa, Angel Torres und Cintia in Madrid. Seit 1986 ist sie auf Bühnen in der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Australien zu sehen, 1986 folgte auch die Eröffnung der eigenen Flamencotanzschule. Und das war erst der Anfang. La Tina beantwortet diese Woche die 15 Fragen für 3land.info.
Lebensmotto?
Humor

Sternzeichen?
Krebs

Jahrgang?
1962

Wie würden Sie sich und Ihre künstlerische Arbeit beschreiben (Ihre Antriebsfedern, die Themen; was wollen Sie für sich und die anderen damit erreichen?)
Drängende Lebenskraft und starke innere Bilder, welche Form suchen. Antriebsfedern sind immer das gegenwärtige Projekt im Herz und das nächste im Kopf.
Der Wunsch, andere Menschen mit seinem Tanz zu berühren, berührt zu werden.
Die Notwendigkeit, Flamenco neu aus sich selbst zu gestalten, keine Kopie eines Originals zu sein.

Was verstehen Sie unter guter Kunst und wie fing alles an?
Gute Kunst ist für mich stark und zerbrechlich zugleich. Sie soll anrühren, bewegen, aufwecken und verstören. Immer in Bezug zur Gegenwart.

Familie, erblich vorbelastet?
Mein Grossvater väterlicherseits soll ein guter Tänzer gewesen sein...

Noch eine andere Profession?
Nein. Bin glücklich vom Tanzen leben zu können. Auch meine tanzpädagogische Aufgabe erfüllt mich.

Hobbys?
Nicht wirklich. Mein Beruf ist allumfassend. Ich lese viel, aber auch dies ist untrennbar mit meinem Tanzen verbunden.

Lebensstationen?
Empfinde mein Leben nicht als ein in Stationen unterteiltes Ganzes. Städte, wie Madrid, London, Melbourne, Warschau und Krakau haben Spuren hinterlassen. Ein bedeutender Einschnitt war sicher die Geburt meiner Zwillingstöchter.

Vorbilder?
In meiner Jugend hatte ich Einige, Alice Schwarzer zum Beispiel. Vorbilder leuchten und motivieren, können aber auch vom „Eigenen“ wegführen. Nun gehe ich meinen eigenen Weg, als brüchiges Vorbild für meine Töchter.

Die größten Stärken?
Humor, Leidenschaft und Sensibilität.

Die größten Schwächen?
Dieselben

Ich mag?
Bei Regenwetter zum Fenster hinausschauen, im Zug von Berlin nach Warschau sitzen und Zywiec trinken, die Costa de la Luz, mit meinen Töchtern schlimme neue Schimpfwörter erfinden, stundenlang durchzutanzen, in einem Bergwerk sein, in der Nacht Taxi fahren, roten Wein trinken, das Meer...

Ich mag nicht?
Humorlosigkeit, Mittelmässigkeit, Elternabende, gesunde Schuhe, alles „Praktische“...

Ich wünsche mir?
Auch im hohen Alter noch tanzen zu können, weil ich überzeugt bin, dass auch „ältere TänzerInnen auf die Bühne gehören.

Homepages:
http://www.theamberensemble.com,
http://www.flamenco-rosa.ch

Foto: Tina Wyss.

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...