Montag, 31. Januar 2011

Neu-Raum

„Modelle“, Karton, Holz, verschiedene Größen, 2011, Frattini (Foto: Künstler)

Freiburg.- Im Freiburger Kunsthaus L 6 geht es ab 4. Februar ums: „Neubaugebiet“. Dahinter verbirgt sich eine konzeptionelle Ausstellung von Manuel Frattini und Jürgen Oschwald.Beide Künstler gehen dem Begriff hier jedoch nicht in seiner üblichen Bedeutung nach, sondern verstehen ihn als Sammelbegriff für Neu-Land, Neu-Entstandenes, Neu- Gebautes. Dabei betreten sie mit den Räumen des Kunsthauses L 6 unerforschtes Gebiet. Direkt an Ort und Stelle entstehen raumspezifische Setzungen und Neukompositionen mit durchaus architektonischen Anklängen – blockartig, skizzenhaft, unvollständig.

Manuel Frattinis malerischer, poetischer Ansatz verschmilzt hier mit der objekthaft-rationalen Weise von Jürgen Oschwald. So entstehen Verschmelzungen, Modelle und Landschaften – klar und verspielt, erzählerisch und vereinfacht, schön und kühl zugleich. Die individuelle künstlerische Position ordnet sich einer umfassenden Bespielung des Raum unter: Neu-Bau-Gebiet – ein neu gedachtes und entstandenes weites Feld.

Manuel Frattini ist 1968 in Offenburg geboren. Er studierte von 1991 bis 1992 an der Freien Hochschule für Grafik Design und Bildende Kunst Freiburg und anschließend bis 1998 an der Außenstelle Freiburg der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Peter Dreher und Silvia Bächli, zuletzt als Meisterschüler. Ein Erasmus-Stipendium führte ihn 1996 an die School of Art and Design in Norwich/England. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach- Stiftung ermöglichte ihm 1999 einen Studienaufenthalt in Kyoto/Japan. 2002 folgten Studien in Quebec/Canada. 2009 war er mit einem Stipendium des iaab Basel in der Cité International des Arts in Paris. Manuel Frattini lebt und arbeitet in Freiburg.

Jürgen Oschwald, Jahrgang 1969, stammt aus Löffingen. Er studierte von 1992 bis 1996 an der Freien Hochschule für Grafik Design und Bildende Kunst Freiburg bei Ulrich Pförtner und Dietrich Schön. Oschwald lebt und arbeitet in Freiburg und Schallstadt.

„Der Anteil Des Raumes“ lautet der Titel eines Gesprächs, das der Freiburger Schriftsteller und Publizist Herbert M. Hurka am Sonntag, 20. März, um 15 Uhr mit beiden Künstlern führt. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung ist donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Neubaugebiet
Konzeptionelle Ausstellung von Manuel Frattini und
Jürgen Oschwald
4. Februar bis 20. März 2010
Kunsthaus L6
Lameystr. 6
79108 Freiburg
+49 (0)761/201-2101
www.kunsthausl6.freiburg.de

Samstag, 29. Januar 2011

Jahreszeiten

Alois Mosbacher, Forest, 2010. Quelle: Kunsthaus Baselland

Muttenz.- Der in Wien lebende Künstler Alois Mosbacher (*1954 in Strallegg/Österreich) ist in der Schweiz kein Unbekannter. Das Kunsthaus Baselland widmet ihm nun vom 29. Januar bis 27. März unter dem Titel 4 Sesaons eine Einzelausstellung und zeigt eine Reihe neuer Malerei-Serien, allesamt in den letzten Monaten speziell für diese Ausstellung entstanden, sowie eine skulpturale Installation und ein Video.

Seine Malereien waren in zahlreichen Institutions- und Galerie-Ausstellungen zu sehen, beispielsweise im Aargauer Kunsthaus (Einzelausstellung, 1987) in der Kabinett Galerie in Bern (Einzelausstellung, 2007) oder im Kunstmuseum Luzern (Gruppenausstellung, 2006 und 2010). Auch international kann Mosbacher auf eine anhaltende Karriere verweisen mit Einzelpräsentationen im Museum moderner Kunst in Wien (1997), der Städtischen Galerie Nordhorn (2005) oder in der Neuen Galerie Graz (2010), sowie zahlreichen Beteiligungen an internationalen Gruppenausstellungen.

Die Themenfelder von Mosbachers Malereien gehen auf verschiedene Ressourcen zurück. Der Künstler besitzt ein grosses Fotoarchiv, welches aus selbst fotografierten Bildern, gefundenen Bildern und Internetbildern besteht. „Der Maler muss nichts mehr erfinden, er recherchiert im Fundus der Bilder, folgt wie die ‚Investigators‘ all den dort zwischengelagerten Spuren …“, beschreibt dies Annelie Pohlen. Auch wenn das Archiv eine wichtige Basis für die Arbeitsweise des Künstlers ist, bestimmen dennoch die ausgewählten Themen und Projekte als solche das jeweilige Ergebnis. Das Thema Wald wurde in den letzten Jahren in verschiedenen Werkprojekten umgesetzt. Mosbacher beschreibt seine Themenwahl in einem Interview mit Hans Ulrich Obrist wie folgt: „Die Sache mit dem Wald ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Es schwingt immer etwas Unheimliches mit. Wir kennen dieses Sujet von Grimms Märchen usw. Und der böse Wolf wird zum Beispiel mit einem rechtsradikalen Hintergrund zum ‚Unabomber‘, zu Theodor Kaczinsky in den Wäldern Montanas. Das ist dann eine negative Utopie. Der Wald eignet sich als Bühne für Aussenseiterrollen. Da gibt es einfach noch Plätze und Räume, wo man eine Parallelwelt oder eine Gegenwelt aufbauen kann. Innerhalb dieses ganzen Sujets von Wald war das auch immer da“ (Kat. Neue Galerie Graz).

Für die Ausstellung im Kunsthaus Baselland entstanden „Big Home“, „Paintball“, „Forest“ und „Bird“ (alle 2010) – vier neue zusammengesetzte Grossformate, die aus 16 und 24 Einzelbildern bestehen. Jede der einzelnen kleinformatigen Malereien kann für sich selbst stehen, nur in der vorbestimmten Reihenfolge ergänzen sie sich mit den jeweils benachbarten Bildern zusammen zu einem Ganzen. Dennoch erzeugt der Künstler in der Lesbarkeit von Einzelbild zu Einzelbild immer wieder Brüche. Manchmal geht ein in den unteren Bildreihen aufragender Baumstamm in den oberen Bildreihen nicht weiter oder der Kopf einer Person wird abgeschnitten. Auch das Weiterführen räumlicher Zonen wird nicht immer konsequent durchgeführt. Der Künstler erzeugt mit dieser Zusammensetzung zwar die Lesbarkeit eines grossen Ganzen, im Detail jedoch lässt er dem Rezipienten Möglichkeiten für individuelle Lesarten offen. Wir werden verführt, einzelne Bilder untereinander auszutauschen, um später festzustellen, dass sie ihren Platz in der vorgegebenen Anordnung bereits gefunden haben. Wichtig ist die aktive Integration des Betrachters.

„Forest“ zeigt drei männliche Rückenfiguren, zu denen sich der Betrachter, quasi etwas weiter hinten, hinzugesellt. Sie blicken in den Wald hinein, abgebrochene Äste und Bäume öffnen Wege und Zonen, die ins Ungewisse führen. In irrationaler Weise überziehen Wolken und Farbflecke den vermeintlichen Erzählstrang, der bei näherer Betrachtung keiner ist. Es gibt keine Erzählung als solche, sagt Mosbacher, die Bilder sind auch nicht neutral. Ihre Lesbarkeit wird vom individuell geprägten „Bildspeicher“ des Betrachters wesentlich mitbestimmt. In „Paintball“ greift der Künstler so genannte Live-Rollenspiele auf, die beispielsweise von verschiedenen Spielvereinen durchgeführt werden, die sich zu mittelalterlichen Kampfspielen im Wald treffen oder Communities, die Herr der Ringe oder Star Wars im Wald aufführen. Mit Bleistift auf Leinwand gezeichnet schildert das Bild einzelne Charaktere und Spielgruppen und ihre kurzfristig angelegten Zeltbehausungen. Darüber entladen sich einzelne Farbwürfe, die wiederum an Paintball-Schiessanlagen erinnern und einen kunsthistorischen Bogen zum Impressionismus schlagen. Das Bild „Bird“ besteht hauptsächlich aus gezeichneten Einzelbildern von verschlungenen Ästen. Der Vogel scheint in ihnen gefangen. „Big Home“ hingegen greift das Thema von Waldhütten auf und umfassen dabei eine inhaltliche Bandbreite von der Kinderhütte bis hin zu den Waldbehausungen diverser Aussenseiter der Gesellschaft.

Das Video „outside/fiction“ (2010) spitzt die Stimmung des Unheimlichen insofern zu, als die auf eine Glasscheibe gefeuerten Schüsse und die damit verbundenen Klirrgeräusche jedes Mal den Blick auf ein Waldmotiv freigeben. Das Video schliesst den gedanklichen Rundgang durch das Sujet Wald mit all den individuellen Erinnerungen und erzählten Geschichten, die wir geistig in uns mittragen.

Öffnungszeiten Di, Do – So 11 – 17 H · Mi 14 – 20 Uhr

Kunsthaus Baselland
4 Seasons
Samstag 29. Januar 2011 11:00 — Sonntag 27. März 2011
St. Jakob-Strasse 170
4132 Muttenz/Basel
Telefon: +41 (0)61 312 83 88
www.kunsthausbaselland.ch/

Freitag, 28. Januar 2011

Die 3land-Buchbesprechung: Farbenlehre in Mundart

Ronald Euler. Foto Erika Bieber

von Philipp Beyer

3land.- Er schreibt Gedichte. In diesem Fall einen Band im Dialekt von Saar-Union mit Lesenshilfen in Deutsch und in Französisch: Ronald Euler (1966 Saar-Union/Neustadt, Elsass) hat sich in der modernen Mundartdichtung zwischen Vorarlberg und Luxemburg bereits einen Namen gemacht. Auch sein zweiter Gedichtband "zwische schwarz un wiss" passt gut in unsere Landschaft.

Es gibt die einen, die mögen es schwarz-weiß. Wie es ist, mit Ecken und Kanten und klaren Konturen. Mitsamt den dazugehörigen Grautönen. Und dann sind da auch die anderen, die es farbig haben wollen und runder, gern auch saftig. Ihr Glück werden bei Ronald Eulers Versen beide Feinschmecker(Innen)-Schulen finden.

Eingangs geht es hart auf hart. Das Buch beginnt äußerst SCHWARZ, nämlich mit einem Tod. Um deutlich zu sein: Mit dem Tod des Wortes – ich verstehe darunter den Tod der eigenen Sprache, wie das nunmal der Fall ist im heutigen Elsass-Lothringen. Im lëëre zimmer / geht ennem de luft üss: Unsere Sprache stirbt! Und s steert nimmànd. Alle schauen weg, tun als ob nichts wäre. Die drei Affen im Dreieckland: Nichts hören, nichts sehen, ja nichts sagen. Wenigstens einer, der es sagt. Der sich empört.

Und von diesem ersten Gedicht nun spannt sich ein weiter Bogen bis hin zum fünfundzwanzigsten und letzten, am Ende des Buches. Da steht das WISS, und diesmal geht es um den Tod des Vaters, vom Gockelfritz des 2006 erschienenen ersten Gedichtbands „Versesplittere, Lëwessplittere“. So etwas muss heraus, ein Glück, wenn man Poet ist und diesen Moment im Leben dank der Poesie überwinden kann. Mit einem sprachlichen Denkmal.

Bezeichnenderweise befindet sich mitten im Werk, unter GOLD, die Geschichte eines Mannes, der – schäddel uff / un tümor weg – am Mont-Dore auf Kur ist, dem Goldenen Berg der Auvergne. Und der tanzt und tanzt und verdànzt sein Leben.

Damit wären wir bei den Farben. Bei dem ZWISCHE. Hier ist viel Platz für die Liebe („blau“, gern auch „grün“ unterm Dom der hohen Waldbäume …), für den sànd vàm vogeselànd (ein heimelig warmes „Rot“), für die kriechende Gefahr („braun“ – nitt meckere / nitt ufffàlle / nitt mückse), für ein anderes Leben schließlich, das vielleicht „orange“ sein könnte wie manchmal der Himmel überm heimatlichen Eicheltal: Ohne Wut, ohne Aufregung, ohne 26.4.1986 und ohne geklonte hàmmle.

Zwischen den Gedichten dann auch ein paar Prosastücke. Bricke un Bichere („Brücken und Bücher“) zum Beispiel: Eine petite histoire alsacienne-lorraine. Für diejenigen, die es noch nicht verstanden hätten.

Das Ganze gibt es zum Lesen und zum Hören. Buch inklusive CD. Mundart ist schließlich, für Gedichte machen wir da eine Ausnahme, keine Papier-Sprache. Ronald Eulers Verse sind mit Sicherheit etwas auch für badische und sonstige bundesdeutsche bzw. Schweizer Feinschmecker(Innen). Ein Buch, das sie mitführen sollten, wenn sie das nächste Mal über die Brücke fahren.

Ronald Euler: zwische schwarz un wiss
Gedichte in der Mundart des Krummen Elsass
Mit Begleit-CD und Lesehilfe in Hochdeutsch und Französisch,
Zeichnungen von Vincent Vanoli
und einem Nachwort von Claude Vigée
€ 18,-
SALDE-Verlag, Straßburg, 2009
ISBN 2-903850-34-8

Donnerstag, 27. Januar 2011

dies & das & Karrieren

3land.- Das ist Karriere: Im Auftrag des Deutschen Bundeswehrverbandes und in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum Militärmusik in Bonn produziert die Basel Tattoo Productions Anfang November neu und zum ersten Mal das Berlin Tattoo. Die Veranstaltung, welche bisher in kleinerem Rahmen unter dem Namen Berliner Militärmusikfestival durchgeführt wurde, soll in diesem Jahr als Berlin Tattoo zu einer Grossveranstaltung erweitert werden. An insgesamt vier Shows mit erhofften 38.000 Zuschauern wird das Berlin Tattoo in ähnlichem Rahmen wie das Basel Tattoo einem breiten Publikum präsentiert. www.baseltattoo.ch.

Und falls Sie Karriere machen wollen: Für die Opernproduktion „Parsifal“ in der Inszenierung von Benedikt von Peter sucht das Theater Basel immer noch Statisten: Gesucht werden fussballbegabte, spielfreudige, dunkelhäutige (schwarzafrikanische) Jungen im Alter von 8 bis 14 Jahren. Ausserdem sucht das Theater Basel Damen ab 70 Jahren. Idealerweise wäre ein weibliches, eineiiges Zwillingspaar. Statisten-Casting für „Parsifal“ am 1. Februar 2011 um 18.00 Uhr, Treffpunkt Porte. Informationen erteilt die Leiterin der Statisterie, Lotti Bürgler, unter Telefon 079/766 14 64.


Ausstellungen

«2 Grad» ist eine der größten Ausstellungen zu Wetter und Klima. Sie gibt nicht nur Einblicke in die historische und aktuelle Klimaforschung. Sie zeigt, wie eng der Mensch mit Wetter und Klima verbunden ist. Sie ist noch bis 20. Februar im Basler Kunstfreilager am Dreispitz zu sehen und empfehlenswert. Dazu gibt es auch ein Rahmenprogramm.
www.2grad.ch/ausstellung.html

Das Laufenburger Rehmannmuseum kündigt die Eröffnung einer neuen Ausstellung an: Am Samstag, den 5. Februar ist um 18 Uhr die Vernissage von "RegioArtSkulptur" statt. Eine Ausstellung, bei der 15 Kunstschaffende aus der Region - diesseits und jenseits des Rheins - beteiligt sind.
Bereits morgen, 28. Januar, spielt die Formation JAZZWORKSHOP im Rahmen von 'freitags um 8' im Rehmann-Museum. Eintritt frei, Kollekte
www.rehmann-museum.ch


Kabarett/Kleinkunst

Das Frauenkabarett Pig Dogs ist mit seinem Programm Lieber spät, als nie im Theater am Mühlenrain in Weil am Rhein zu Gast und zwar am Samstag, den 29. Januar 20.15 Uhr, Sonntag, den 30. Januar 19.15 Uhr, Samstag, den 05. Februar 20.15 Uhr, Sonntag, den 06. Februar 19.15 Uhr. So richtig sauwohl fühlen sich die fünf „inneren Schweinehunde“ (dargestellt von Gaby Böhler, Christiane Intveen, Susanne Lais, Sefanie Losse-Amrein, Isabelle Meier), wenn sie sich wie jedes Jahr zu ihrer Jahreshauptversammlung treffen, um über sich und ihre „Menschchen“ zu plaudern und nachzudenken.

Alle Plätze sind nummeriert. Karten können nur über die Buchhandlung Lindow, Hinterdorfstrasse, Alt-Weil (Tel: 07621 71334) gekauft und reserviert werden.
www.tam-weil.de/


Jürgen Kuttner ist wieder in Zürich: Ein Videoschnipsel-Vortrag Do. 3. Februar 2011, 20.00 Uhr im Clubraum Rote Fabrik. Jürgen Kuttner versteht sich als Videoschnipsel-Kabarettist und handelt nach dem Motto: „Heute mache ich mir mal kein Abendbrot, heute mache ich mir mal Gedanken“. Jürgen Kuttner erklärt also die Welt.

Nächste Vorträge sind am 31.3.2011. & 19.5.2011
Reservationen: 044 485 58 48 und konzept@rotefabrik.ch
Infos unter: www.rotefabrik.ch/de/konzept/



Literatur

Mittwoch, 2. Februar 2011, 19 Uhr, gastiert Angelika Overath mit Alle Farben des Schnees im Literaturhaus Basel. Moderation: Esther Krättli.
Jeder von uns hat einen Sehnsuchtsort. Aber was ist Heimat? Was geschieht, wenn eine Familie sich entschliesst, ins Unterengadin zu ziehen, nach Sent? Verbraucht sich die Schönheit? Die hohen Berge, hinter denen schon Italien liegt, sind nun Alltag, genauso wie die wunderbaren Juni-Wiesen vor dem ersten Schnitt und sechs Monate Schnee im Jahr. Mit dem ruhigen Blick der Reporterin beobachtet Angelika Overath das Dorf, die anderen, den Prozess der Annäherung.

Ort: Barfüssergasse 3; Eintritt 17.-/12.- CHF, Vorverkauf durch alle Ticketino-Vorverkaufsstellen, das Kulturhaus Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2, CH-4010 Basel, Tel: 061 206 99 96, E-Mail: ticket@biderundtanner.ch oder über www.ticketino.com.

Alles in mir heißt: Du! Das ist der Titel einer szenischen Lesung über Meinrad und Bettinia Inglin-Zweifel im Zürcher sogar-Theater. Nach dem gleichnamigen Buch von Marzena Gorecka. Es lesen Prisca Anderhub und Bodo Krumwiede. Termine: 10./11./12. Februar, 20.30 Uhr; 13. Februar, 17 Uhr.

Karten: Telefonische Reservation auf Anrufbeantworter (bis 1 1/2 Stunden vor Beginn): +41 (0)44 271 50 71.
Telefon Tages-/Abendkasse,?1/2 Stunde vor Beginn: +41 (0)79 274 00 50. sogar theater, Josefstrasse 106, CH-8005 Zürich, info@sogar.ch.


Georg Klein liest im Literaturhaus Zürich am Donnerstag, 10.02. 20 Uhr, aus «Roman unserer Kindheit» (Rowohlt 2010). Mit dem Autor spricht Gabriele von Arnim.
In Georg Kleins «Roman unserer Kindheit» teilt sich die Welt in eine Tag- und eine Nachtseite, in eine erklärbare Ober- und in eine metaphysische Unterwelt. Wir werden zurückversetzt in die frühen sechziger Jahre, in eine Siedlung am Rande einer Süddeutschen Stadt und erhalten Einblick in die Lebenswelt zweier Handvoll Kinder.
Georg Klein, 1953 in Augsburg geboren, hat Romane und Erzählungen geschrieben. «Roman unserer Kindheit» wurde 2010 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Die Erzählungen «Logik der Süsse» sind ebenfalls 2010 bei Rowohlt erschienen.
Preis normal, CHF 18.00, Preis ermässigt CHF 12.00, mehr: www.mug.ch.

Evelyn Grill liest am 3. Februar, 20 Uhr, im Literaturbüro Freiburg anlässlich der Veranstaltungsreihe „Freiburger Andruck“ aus ihrem im Januar 2011 erschienenen Roman „Das Antwerpener Testament“. Dieser Roman ist ein großes Gemälde, und Evelyn Grill beweist darin ihre ganze Meisterschaft. Sie erzählt die Geschichte einer Ehe, den Roman einer Familie voller Risse, in denen die Abgründe eines ganzen Jahrhunderts erkennbar werden.

Ort. Literaturbüro Freiburg, Kinosaal des Kommunalen Kinos, Urachstraße 40. Stephan Kuss übernimmt die Moderation. Der Eintritt kostet 7, ermäßigt 5 Euro. Karten im Vorverkauf gibt es in der Stadtbibliothek am Münsterplatz dienstags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr sowie an der Abendkasse

Der städtische Fachbereich Kultur und Medien sowie die Israelitische Kultusgemeinde Lörrach laden anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages zu einer Lesung mit Arkadius Scheinker am Mittwoch, 2. Februar, um 19.30 Uhr in der Volkshochschule Lörrach, Untere Wallbrunnstraße 2 ein. Scheinker wurde in Riga in eine traditionelle jüdische Familie geboren. Er besuchte eine jüdische Privatschule und bestand 1940 das Abitur. Mit der Besetzung Rigas durch die deutsche Wehrmacht ab 1941 begann die Verfolgung aller dort lebenden Juden. Scheinker hat seine Erlebnisse in seinem Buch „Schoáh in Riga“ festgehalten. In seiner Lesung berichtet er von der Einweisung ins Ghetto und in Arbeitslager, den katastrophalen Lebensbedingungen dort sowie der brutalen Trennung und dem Tod seiner Angehörigen. Nach der Lesung steht Scheinker für Fragen zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.


Musik

Dienstag, 1. Februar um 20 Uhr bietet das Museum Würth im elsässischen Erstein « De la rosée sur la cendre », eine poetische und musikalische Vorstellung. Ein Cello, eine Stimme. Lisa Erbès und Corine Linden haben sich von Anselm Kiefers Werke inspirieren lassen, bei dem Konzept dieses Programms.
Beide Künstlerinen haben um die 1. Suite für Cello von Britten und die 4. Suite für Cello von Bach, ein Dialog mit der Dichtung von Paul Celan und Ingeborg Bachmann aufgebaut.
Eintritt: 12€ / Ermässigter Eintritt: 8€, Reservierung: 00 33 (0)3 88 64 74 84 (Dienstags bis Sonntags, von 11 bis 18 Uhr) / mwfe.info@wurth.fr

Mit dem ehemaligen Chefdirigenten des Sinfonieorchesters Basel, Mario Venzago, hat die Cellistin Sol Gabetta das Konzert von Edward Elgar aufgenommen. Die Kritik war begeistert. Nun spielt sie es im AMG-Sinfoniekonzert am 9./10. Februar in Basel. Elgars schwerblütiges Werk wird von zwei Sinfonien in d-Moll umrandet. Moll war zu seiner Zeit eine grosse Ausnahme: Joseph Haydn schrieb mit seiner wilden 80. Sinfonie eine solche Ausnahme. Und Antonín Dvorák machte sich mit seiner 7. Sinfonie vom Klischee des unbeschwerten böhmischen Musikanten frei.

Vorverkauf: Billettkasse im Stadtcasino, Steinenberg 14, 4051 Basel
Tel. +41 (0)61 273 73 73 und über www.konzerte-basel.ch


Theater

Barbara Freys gefeierte Berliner MEDEA-Inszenierung mit Nina Hoss in der Titelrolle wird ab dem 4. Februar, nach mehr als 50 ausverkauften Vorstellungen am Deutschen Theater Berlin, mit Schauspielerinnen und Schauspielern des Zürcher Ensembles in den Pfauen übernommen.
Kaum ein antiker Stoff hat zu so vielen Deutungen und Bearbeitungen Anlass gegeben wie der Medea-Mythos, der in der Version des Dichters Euripides 431 v. Chr. uraufgeführt wurde. Als ihr Mann sie zu verlas- sen und zu verstossen droht, übt die vermeintlich entzauberte Zauberin aus Kolchis Rache und tötet grausam die neue Gattin ihres Mannes sowie ihre eigenen Kinder.

Weitere Vorstellungen im Pfauen:
6. Februar, 15 Uhr
7./ 24./ 25. Februar, jeweils 20 Uhr
2. März, 20 Uhr
weitere Vorstellungen im Frühjahr 2011 sind in Planung
www.schauspielhaus.ch



Oper

Der 1828 in Paris uraufgeführte «Comte Ory» ist eine der faszinierendsten Schöpfungen Gioachino Rossinis und sicher eine der erotischsten Opern der musikalischen Weltliteratur. Auch musikalisch ist das Werk eine Parodie und Maskerade, zur Hälfte «recycelt» aus Rossinis Krönungsoper «Il viaggio a Reims». Das belgisch-französische Regieduo Moshe Leiser und Patrice Caurier, das mit «Mosè in Egitto» in der vorigen Saison sein sicheres Gespür für Rossini unter Beweis stellte, inszeniert den erotischen Spass am Opernhaus Zürich – in bewährter Zusammenarbeit mit Bühnenbildner Christian Fenouillat und Kostümbildner Agostino Cavalca. Unter der musikalischen Leitung von Muhai Tang ist eine Reihe handverlesener Rossini-Interpreten zu erleben, angeführt von Javier Camarena als Graf Ory und Cecilia Bartoli als Comtesse Adèle.

Spieldaten: 27./ 29. Januar 2011, 1./ 3./ 5. Februar 2011, www.opernhaus.ch


dies & das

Die Veranstaltung „Badesalz“ am 4. Februar 2011 um 20 Uhr im Burghof Lörrach muss wegen Erkrankung von Henny Nachtsheim verlegt werden. Das Gastspiel wird am Sonntag, 29. Mai 2011 nachgeholt. Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit, können aber auch bis spätestens 14. Mai an der Vorverkaufsstelle, an der sie erworben wurden, zurückgegeben werden. www.burghof.com

Das Naturschutz-Veranstaltungsprogramm 2011 des Naturama Aargau liegt vor: Praxisnahe Naturschutz-Kurse für Berufsgruppen, spannende Artenkenntnis-Kurse für Naturinteressierte und abenteuerliche Familienexkursionen für Gross mit Klein versprechen ebenso interessante wie abwechslungsreiche Einblicke in die Aargauer Natur. Vereine und private Gruppen können sich mit einem „Natur-Event“ ihren massgeschneiderten Ausflug in die Aargauer Natur buchen. Angeboten werden alle Weiterbildungs- und Erlebnismöglichkeiten vom Naturama Aargau im Auftrag des Departements Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau. Das vollständige Programm ist unter www.naturama.ch/naturschutz abrufbar oder im Naturama, Bahnhofplatz, Postfach, 5001 Aarau erhältlich.

Mittwoch, 26. Januar 2011

23. Freiburger Kulturbörse: Weiter mit der Leiter

Freiburg.- Eine der traditionsreichsten Eventmessen im deutschsprachigen Raum, die von der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe – FWTM veranstaltete 23. Internationale Kulturbörse Freiburg (IKF) präsentiert vom 31. Januar – 03. Februar Trends und Tendenzen aus der Branche. Eine ausgebuchte Messehalle, 170 Live-Auftritte von Künstlern und Gruppen aus 23 Ländern und ein dichtes Rahmenprogramm bieten den Fachbesuchern zahlreiche Informationsund Kommunikationsangebote. Neu in diesem Jahr sind zusätzliche Angebote auch für das Nicht-Fachpublikum. Für die 23. Auflage melden die Veranstalter über 300 Aussteller und 170 LiveAuftritte, Höhepunkte sind die Eröffnungsgala, der traditionelle Varietéabend, drei Sonderveranstaltungen „Specials“ genannt und die Verleihung der FREIBURGER LEITER 2011 in den Sparten ‚Theater’ und ‚Musik’ am dritten und somit letzten Tag der internationalen Fachmesse.

Zur Eröffnungsgala sind auch die beiden Preisträger der FREIBUGER LEITER 2010, die Blassportgruppe Südwest und das Comedy-Duo Helge und das Udo eingeladen. Weiter im Programm ist der belgische Komiker, Artist und Pantomime Barto, das Musik-Performance-Duo Les Papillons aus der Schweiz sowie der Wortakrobat und Slam-Poetry-Künstler Philipp Scharri aus Deutschland. Durch den Abend führt Carmela De Feo, eine der interessantesten Kabarettistin und Entertainerin, die es derzeit in Deutschland gibt. Die 23. IKF und das 12. freiburg-grenzenlos-festival werden von Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach eröffnet.

Ausstellerhalle 2 komplett belegt

Mit über 300 Ausstellern ist die Halle 2 erneut komplett belegt. Auf einer Fläche von 6.000m² zeigt die Kulturund Eventbranche die gesamte Bandbreite ihre vielfältigen Dienstleistungsangebote. Von A wie Agentur, B wie Bühnentechnik, C wie Catering bis Z wie Zeltverleih finden die Fachbesucher alles, was sie für ihre Veranstaltungen, Events, Festivals oder sonstigen besonderen Anlässen benötigen. Unter den Messeständen auf der 23. IKF befindet sich zum ersten Mal auch ein Gemeinschaftsstand von ähnlichen Messen aus dem Ausland, u.a. mit einem Gast aus dem fernen Singapur, der „Live! Singapore“. An allen drei Messetagen ist der Bereich der Aussteller in Halle 2 in der Zeit zwischen 10.00 Uhr und 18.00 Uhr geöffnet.

Live-Auftritte auf vier Bühnen

Mit einem starken internationalen Akzent präsentiert sich das LiveProgramm auf der 23. IKF. Insgesamt 170 Auftritte von Künstlern, Gruppen und Bands aus 23 Ländern können an den drei Messetagen gesehen und gehört werden. Sie treten auf vier verschiedenen Bühnen (Theatersaal 1, Theatersaal 2, Music Hall und Straßentheaterbühne) in den Messehallen auf und sorgen für ein permanentes Live-Programm. Am ersten und zweiten Messetag in der Zeit von 10.30 Uhr bis 23.00 Uhr und am dritten Messetag von 10.30 bis 20.00 Uhr zeigt die Branche, was es an neuen Produktionen und Programmen gibt. Bekannte Namen sind dort ebenso zu finden wie unbekannte Nachwuchskünstler. Gemeinsam ist allen, dass sie die Hürde der Jury-Auswahl überwunden haben und sich somit einen der begehrten Live-Auftritte gesichert haben. Gezeigt wird das gesamte Spektrum an künstlerischen Darstellungsformen. Ob Artistik, Beatboxing, Dance, Equilibristik, das Programm ist vielfältig und hört erst am Ende des Alphabets bei den verschiedenen Zauberattraktionen auf. Comedy, Kabarett, Entertainment, Figurentheater, Maskentheater, Performances, Slam-Poetry, und viele weitere Spielarten der Darstellenden Kunst sind ebenfalls vertreten. Selbst ein Flohzirkus ist zu Gast in Freiburg und sorgt damit für eine Premiere auf der diesjährigen Kulturbörse.

Fester Bestandteil des umfangreichen Programms und gleichzeitig einer der Höhepunkte der 23. IKF ist der Varietéabend am Mittwoch, 2. Februar. Zu sehen sind: Das Duo Yingling China, das mit seiner perfekten Kontorsionskunst die prachtvolle Atmosphäre des Fernen Ostens auf unsere europäische Bühne bringen wird, der Zauberer und Illusionist Julius Frack /D, der erst im letzten Jahr Weltmeister der Großillusion in Peking wurde, das Clown-Duo IBACCALA /I, CH, Sos & Victoria /Rus, D mit einer spektakulären und rasanten Quick Change Show, Die Farellos /D mit ihrer witzigen, schrägen und waghalsigen Einradshow sowie Vanessa & Sven aus Deutschland, mit einer außergewöhnlichen Partnerequilibristik. Eben erst hat das junge Künstlerduo mit viel Erfolg die Artistenschule in Berlin beendet und dabei den Preis „Sprungbrett 2010“ gewonnen und schon mischen sie beim Varietéabend der 23. IKF kräftig mit. Durch den Abend führen Linne & Riesling.

Straßentheater & Musik

Mit 21 Künstlern und Gruppen und insgesamt 42 Aufführungen ist der Bereich des Straßentheaters wieder bestens bestückt. Die Bandbreite reicht von den unterschiedlichsten und schillerndsten Walkacts, Jonglage und Akrobatikvorführungen, über ein Ein-Frau-TourneeTheaterbetrieb, ein Origamischauspiel, einer überdimensionalen Lichtgestalt von 4,5 Meter Höhe, einer Crossover-Zirkusshows bis hin zu luftigen Musik-Performances in 6 Meter Höhe. Die Aufführungen finden auf der extra dafür ausgewiesenen und technisch gut ausgestatteten 15 x 11 m großen Spielfläche im Zentralfoyer statt.

Im Musikbereich können die Besucher ebenfalls mit vielen interessanten Live-Acts rechnen. Insgesamt sind 40 verschiedene Formationen zu hören und zu sehen und sie decken eine große Bandbreite an unterschiedlichen Stilrichtungen ab: A cappella, Boogie & Woogie, Brass, Chanson, Flamenco, Folk, Funk, Gipsy, Jazz, Indie-Pop, Klezmer, Latin, Liedermacher, Pop, Rock, Soul, Volksmusik und verschiedenste Formen der Weltmusik.

Neben den aus Deutschland kommenden Gruppen und Musiker sind aus dem Ausland zu hören: Marina Zettl & Thomas Mauerhofer /A, Lina Button /CH, SOLEDAD /B, Bernard Massuir /B, Broom Bezzums /GB, The Boxettes /GB, iNtrmzzo /NL, Bettina Castano Flamenco /CH, East Affair /DE, PL, SRB, CZ, The Rapparees /IE, BoA BoA /A, Christophe Bourdoiseau /F, Phønix DK und Noga / CH. Bewährt hat sich auch die Kooperation mit Jazzthing, einer der führenden Jazz-Zeitschriften in Deutschland. Sie schickt wieder zwei junge und innovative Bands nach Freiburg, darunter das Tim Allhoff Trio, das 2010 den „Neuen deutschen Jazzpreis“ gewonnen hat. Überhaupt ist das Live-Programm reich an Preisträgern der unterschiedlichsten Kategorien, denn zusammen haben die teilnehmenden Künstler über 400 Preise im Inund Ausland gewonnen.

Viel Theater

In den Theatersälen 1 und 2 geht es wie gewohnt bunt und schräg, laut und leise zu. Das Programm ist international und beinhaltet sowohl die Begegnungen mit neuen bzw. unbekannten Namen, als auch das Wiedersehen von bekannten Künstlern. Mit einem kabarettistischen Paukenschlag beginnen die Live-Auftritte der 23. IKF am Dienstag, 1. Februar. Kein Geringerer als Martin Puntigam, österreichischer Kleinkunstpreisträger, Gewinner des Prix Pantheon und des Salzburger Stiers wird im Theatersaal 1 zu erleben sein.

Ihm folgen am gleichen Tag die Schweizer Kabarettistin Michaela.Maria.Drux, Nadjah Maleh, Kabarettförderpreis-trägerin des Jahres 2010 aus Österreich und die aus Deutschland stammenden Kabarettisten Ludger K, Sebastian Pufpaff, Monster des Alltags und Peter Vollmer. Am Mittwoch sind es Kai Spitzl, Lutz v. Rosenberg Lipinsky und Chin Meyer alle aus Deutschland sowie Ludwig Müller aus Österreich, Valter Rado aus Italien und der Gewinner des Salzburger Stiers und Schweizer Kleinkunstpreisträger, Gewinner des Prix Walo, des Prix Pantheon, des Liberal Award und des Prix Cornichon, Andreas Thiel. 4 Kabarettisten sind es dann am Donnerstag, dem 3. Messetag. Ingo Börchers aus Deutschland eröffnet den Kabarettreigen, gefolgt von Didi Saxer, Matthias Romir und Björn Pfeffermann. Nicht minder abwechslungsreich geht es bei den Comedy-Künstlern zu. Namen wie Markus Barth, FiL, Knacki Deuser, Kay Ray, Johannes Flöck, Mia Pitroff, Malte Pieper, Götz Frittrang. Marek Fis, el mago masin, Abdelkarim, Christian Hirdes, Cloozy Haber, Lisa Feller, Die 3 von der Funkstille oder die Jashgawronskiy Brothers sind Garanten für Unterhaltung pur.

Neben den „klassischen“ Genres Kabarett und Comedy sind in diesem Jahr besonders die Akrobaten des Wortes, die Poesie-Künstler und Textproduzenten wortgewaltig vertreten. Philipp Scharri eröffnet den Reigen der sprachgewandten Wortkünstler. Der ’Deutschsprachige Poetry-Slam-Champion 2009’ zeigt im Opening der 23. IKF seine wunderbaren Sprachkreationen. Mit dabei sind auch Viertelvorvier. Seit einigen Jahren sind Felix Römer und Dominique Macri gemeinsam und solo auf europäischen Poetry Slam Bühnen unterwegs und bekannt für ihre ehrlichen, eindringlichen Texte, die sie mit beeindruckender Bühnenpräsenz und viel Humor präsentieren. Laurin Buser ist mehrfacher Gewinner der Poetry Slam Meisterschaften der Schweiz (U20) und Schauspieler am Jungen Theater Basel – auch er ist in Freiburg zu hören. Bumillo, Philipp Scharri und Heiner Lange sind PauL – Poesie aus Leidenschaft. Sie bringen als Solo-Künstler zusammen über 120 Poetry-Slam-Siege auf die Waage und sind auch auf Kleinkunstbühnen und Literaturfestivals keine Unbekannten. Last but not least: Gabriel Vetter. Mit seinen Textperformances legte er eine fulminante Slam-Karriere hin und wurde bereits 2004 zum deutschsprachigen Poetry-Slam-Champion gekrönt. Und natürlich gibt es wieder Künstler und Gruppen, die nur schwer in irgendeine Schublade passen. Zu nennen sind hier unter anderem das sehr erfolgreiche GlasBlasSing Quintett aus Deutschland, der Italiener Paolo Nani, Jens Nielsen aus der Schweiz, der deutsche Zauberkünstler Gaston, die Schweizer Schauspielerin Katja Baumann, das Klapp-Theater, Cie Baladeux aus Belgien oder Ockham's Razor aus England.

Specials

Neu im Programm sind die sogenannten Specials. Unter dieser Überschrift werden künftig ganz besondere Live-Programme auf der IKF gezeigt dies kann entweder eine herausragende Produktion, eine Deutschland-Premiere, ein thematisch außergewöhnliches Programm oder ein besonders bemerkenswerter Künstler bzw. eine besonders bemerkenswerte Künstlerin sein. Auf der 23. IKF sind drei dieser Angebote zu sehen. Ein A-CappellaAngebot am ersten Messeabend mit den Gruppen The Boxettes aus England, Acoustic Instinct aus Deutschland und aus den Niederlanden iNtrmzzo. Dann am zweiten Tag beim Special 2 Modern Dance aus Spanien mit der katalanische Gruppe Erre que Erre und ihrer Produktion AVATAR* und im dritten Special am Donnerstag (3.2.2011) präsentiert die FWTM den Altmeister des anarchistischen Humors und grandiosen Aktionskünstler Leo Bassi mit seinem Programm UTOPIA.

Wie in den vergangenen drei Jahren, werden die jeweiligen Auftritte von Künstlerkollegen moderierend begleitet. Mit dabei sind: Carmela De Feo (Eröffnungsgala), Linne & Riesling (Varietéabend) und bei den normalen Live-Auftritten Sascha Bendix, Roger Stein, Kammann, Frank Sauer, Wolfgang Trepper, Monsieur Agon, Marius Jung, John Doyle und Lüder Wohlenberg.

Das Rahmenprogramm

Die Internationale Kulturbörse versteht sich als weit gefächerte Informationsplattform. Neben den bekannten Messeschwerpunkten hat sich in den letzten Jahren ein zusätzliches Seminarprogramm gut positioniert. Auf der kommenden IKF fällt das Programm mit 15 aktuellen und wichtigen Vorträgen und Seminaren besonders vielfältig aus: Angefangen von den klassischen, aber immer wieder wichtigen Themen rund um GEMA, KSK, Steuerfragen, werden aktuelle Trends vorgestellt und problematisiert (u.a. Google, Social Media, Blogs, neue Funkfrequenzen und ihre Folgen) oder vielfältige Hinweise für die eigene Arbeit vermittelt (Newsletter, Websites, Internetverkauf, Telefonakquise; Urheberechtsprobleme; Verkaufsfragen; Pressearbeit; Tips für den künstlerischen Nachwuchs usw.). Die Seminare, Vorträge und Informationsveranstaltungen werden alle von erfahrenen Referenten und Referentinnen durchgeführt; eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig und alle Angebote sind kostenlos. Auch die Sonderschauen und Ausstellungen fallen in diesem Jahr besonders umfangreich aus.

Unter dem Titel „130 Jahre Cabaret 110 Jahre Kabarett 50 Jahre Kabarettarchiv“ erinnert das Deutsche Kabarettarchiv aus Anlass seines 50. Geburtstags mit der Ausstellung an die ersten Schritte der frech-frivolen elften Muse.

Weitere Sonderschauen und Präsentationen sind das Arosa HumorFestival aus der Schweiz, das Théâtré de la Toupine aus Frankreich mit einem sehr ungewöhnlichen Kuh-Karussell, die Raumskulpturen von Amorphia, eine Buchvorstellung (große Schweizer kleinkunst) sowie eine umfassende zeichnerische Begleitung der 23.IKF durch die französische Karikaturistin Florence Derbray in Form einer sich ständig anwachsenden Ausstellung von Zeichnungen und Karikaturen.

Der Kulturbörsenpreis

Zum Abschluss der 23. Fachmesse werden dann die Gewinner des Kulturbörsenpreises 2011 bekannt gegeben. Vor drei Jahren von der FWTM initiiert, gehört die FREIBURGER LEITER nach dieser relativ kurzen Zeitspanne schon zu den wichtigen und angesehenen Preisen im deutschsprachigen Raum.Bisherigen Preisträger sind: Annamateur & Aussensaiter D, Sirqus Alfon /Schweden und Karl-Heinz Helmschrot /D, Blassportgruppe Südwest /D und Helge und das Udo /D. Das anwesende Fachpublikum ist erneut aufgefordert, seine Stimme abzugeben und in den Sparten Musik und Theater seinen Favoriten zu bestimmen. Gewählt werden können alle Künstler, Bands und Gruppen, die mit einem Live-Auftritt auf der 23. IKF zu sehen sind mit Ausnahmen der Moderatoren bzw. Moderatorinnen. Bekannt gegeben werden die beiden Preisträger am dritten Tag der Fachmesse nach dem Auftritt von Leo Bassi um 19.30 Uhr im Theatersaal 1.

Die öffentliche Übergabe des Preises erfolgt dann im Rahmen des Internationalen Zelt-Musik-Festivals 2011 in Freiburg, auf dem die Preisträger mit einem Auftritt vertreten sein werden. Neu auf der 23 IKF ist, dass es neben der traditionellen Eröffnungsgala und dem Varietéabend auch für die Vorstellung von Leo Bassi Karten im freien Verkauf gibt. Die FWTM versucht dadurch die Fachmesse auch für ein Nicht-Fachpublikum weiter zu öffnen und gibt dem Freiburger Publikum und dem interessierten Publikum aus dem Umland damit die Chance, zu äußerst günstigen Preisen hochkarätige Künstler und Shows sehen zu können. Die Karten für die genannten Veranstaltungen plus mehr zum Programm gibt es online unter www.kulturboerse.de und/oder an den bekannten Vorverkaufsstellen.

Dienstag, 25. Januar 2011

Neue Schatzkammer im Augustinermuseum

Freiburg.- Das Augustinermuseum in Freiburg hat rund zehn Monate nach seiner Wiedereröffnung einen weiteren Ausstellungsbereich in Betrieb genommen. Bedeutende Werke der Gold- und Silberschmiedekunst sowie prominente Bildteppiche sind seit Samstag, 22. Januar, in der neuen Schatzkammer des Augustinermuseums zu sehen. Gezeigt werden einzigartige Kunstwerke, die im Zeitraum vom 9. bis zum 18. Jahrhundert entstanden sind.

Viele Exponate sind Bestandteil des Freiburger Münsterschatzes. Darüber hinaus werden Objekte aus den Sammlungen des Erzbischöflichen Diözesanmuseums und der Adelhausenstiftung ausgestellt. Auch die Heiliggeistspitalstiftung, die wie die Adelhausenstiftung zum Verbund der Stiftungsverwaltung Freiburg gehört, und das Kunsthistorische Institut der Universität Freiburg treten als Leihgeber auf.

Der einzigartige „Adelhauser Tragaltar“ und ein Bergkristallschnitt karolingischer Zeit, die beiden gotischen „Liebenauer Kreuze“ und der unvergleichliche barocke „Krippelekelch“ ragen aus dem Ensemble hervor. Ein Hauptwerk der deutschen Textilkunst um 1400, der virtuose Marienteppich, zeigt das Leben der Muttergottes in vielgestaltiger Darstellung. Vom 7. Februar bis zum 15. Mai 2011 wird der berühmte „Maltererteppich“ in der Ausstellung „There is more in you. Images of Women in the Middle Ages Media” im Bilbao Fine Arts Museum gezeigt und erst im Anschluss wieder im Augustinermuseum präsentiert. An seine Stelle tritt in dieser Zeit der kuriose „Drachen-Papageien- Teppich“, der um 1330 entstand und in der Kunstgeschichte einmalig ist.

Bis zum Abschluss der Sanierung des Augustinermuseums ist die Schatzkammer provisorisch im ersten Obergeschoss untergebracht. Dann findet sie im mittelalterlichen Gewölbekeller des Klosterkomplexes ihre endgültige Bleibe

Öffnungszeiten:
Di-So 10-17 Uhr
Montag geschlossen,
außer feiertags

Augustinermuseum
Gerberau 15
79098 Freiburg im Breisgau

Montag, 24. Januar 2011

In Weltzeit

Istanbul Time, 2010. Fotografie, 120 x 150 cm; Courtesy die Künstlerin und Buchmann Galerie Berlin

Basel.- In der Kunsthalle Basel ist bis 13. März 2011 die erste Einzelausstellung in der Schweiz der in Berlin lebenden deutsch-iranischen Künstlerin Bettina Pousttchi zu sehen. Sie trägt den Titel «World Time Clock» und ist auch die erste umfassende institutionelle Präsentation ihres vielseitigen Oeuvres. Pousttchi, die 1971 in Mainz, Deutschland, geboren wurde, hat in der letzten Zeit gebührende Aufmerksamkeit für ihre grossformatige ortsspezifische Fotoarbeit «Echo» (2009/10) erhalten. Für dieses Projekt wurden die vier Aussenwände der Temporären Kunsthalle Berlin, die 2008 von Adolf Krischanitz entworfen wurde und im historischen Zentrum von Berlin lag, mit einer digital bearbeiteten Collage aus Archivbildern der Glas- und Stahlfassade des nahe gelegenen Palasts der Republik bedeckt.

Dieser Meilenstein des späten osteuropäischen Modernismus wurde von Heinz Graffunder entworfen und 1976 fertig gestellt. Er diente als Sitz der Volkskammer, des Parlaments der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Pousttchis verkleinerte, digital bearbeitete Schwarzweiss-Abbildung des Palasts ersetzte vorübergehend die perfekte Neutralität des White Cubes der Temporären Kunsthalle. In diesem «Kampf der falschen Fassaden», wie es die Künstlerin einmal ausdrückte, fanden die Kunsthalle und der Palast sowie Pousttchis eigene Arbeit, die zwischen den beiden vermittelte, ihr unausweichliches Ende. Echo wurde pünktlich nach der auf sechs Monate begrenzten Präsentation entfernt. Der Palast der Republik wurde derweil 2009 abgebrochen, um Platz zu schaffen für die geplante Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses aus dem 18. Jahrhundert. Ein Grossteil der demontierten Stahlträger des Palasts wurde in die Vereinigten Arabischen Emirate verkauft und bei der Konstruktion des Burj Khalifa in Dubai eingesetzt – mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt. Die Temporäre Kunsthalle wurde im August 2010 plangemäss geschlossen.

«Sculpture Project Echo» (2009) ist eine Serie von vierundzwanzig Farbfotografien, die im Lauf der sechsmonatigen Präsentation von Echo entstanden ist, und welche ein vielschichtiges Porträt der ausdrucksstarken Beständigkeit dieser schwarzweissen Fotoinstallation inmitten der ikonischen Bauten wiedergibt, die sie umgeben. Zu diesen gehören der Berliner Dom, die Alte Nationalgalerie, der zu DDR-Zeiten erbaute Fernsehturm – mit 368 Metern das höchste Gebäude Deutschlands – die aufgedeckten Fundamente des ursprünglichen Berliner Stadtschlosses. Eingebettet zwischen den architektonischen Monumenten, die Pousttchis Farbfotos bevölkern, sind Werbebanner als Fassadensimulationen zukünftiger Gebäude auszumachen, darunter ein gigantisches Rendering der geplanten Rekonstruktion der Fassade der Schinkelschen Bauakademie. Sechs Fotografien von Sculpture Project Echo sind in der Kunsthalle ausgestellt.

Ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist Pousttchis neue Videoarbeit «Conversations in the Studio 3» (2010), die als metaphorische Klammer für die unterschiedlichen Motive dient, welche in der Kunsthalle zusammenkommen. Das Video entstand in zwei Schritten: Als Erstes nahm Pousttchi eine Unterhaltung mit dem französischen Konzeptkünstler Daniel Buren (geboren 1938) auf, der in den späten 1960er Jahren anfing, in situ zu leben und zu arbeiten. Er gab die konventionellen Formen der Kunstpräsentation auf und versuchte, sich mittels Markierungen an verschiedenen privaten und öffentlichen Räumen den Beschränkungen institutionalisierter Kunsträume zu entziehen. In seinen wegweisenden Essays (wie beispielsweise The Function of the Studio, 1970) übt Buren harsche Kritik an der kompromittierten und starren Position des Künstlers innerhalb des Kunstsystems aus, in welchem das Atelier eine fundamentale strategische Rolle spielte: die eines Unterschlupfs ebenso wie die eines privilegierten Orts, an dem die Arbeit produziert und zum ersten Mal ausgestellt wird. Entsprechend berührt das ungezwungene Gespräch zwischen Pousttchi und Buren viele Dimensionen der vermeintlichen Öffentlichkeit von Kunst im öffentlichen Raum – und ihrer Beschränkungen.

Der zweite Teil des Videos wurde in der Atelierwohnung des polnischen Künstlers Edward Krasinski (1925–2004) in Warschau realisiert, dessen Ausstellung 1996 in der Kunsthalle Basel stattfand. In ähnlicher Manier und in Verwandtschaft zu den für Buren typischen vertikalen Streifen auf Stoff, entschied sich Krasinski 1969 durch den Einsatz eines «blauen Klebebandstreifens», der auf einer Höhe von 130 cm horizontal auf Wände, Objekte und Kunstwerke geklebt wurde, jegliche gestische Qualität in seinen Arbeiten zu negieren. Sechs Jahre später führte Buren 1975 seine eigene Arbeit in situ auf den Fenstern von Krasinskis Atelierwohnung aus – genau auf der Membran zwischen dem Atelier (auf dem Dach eines Wohnblocks im Zentrum von Warschau) und der «Situation» der sirrenden Stadt darum herum.

Pousttchi projizierte für Conversations in the Studio 3 schliesslich ihre Unterhaltung mit Buren auf Wände und Möbeloberflächen in Krasinskis Atelier, wodurch sie den Ort mit ihrer dialogischen Videoarbeit belebte. Ihre Projektion baute auch buchstäblich auf die Anwesenheit der vielen Schwarzweiss-Fotografien auf, die Krasinski an die Wände und Gegenstände seines Ateliers gehängt hatte und die Räume und Objekte verdoppelte und spiegelte. Mit kleinen «Foto-Souvenirs» zum Gedenken an Besucher und Installationen von Arbeiten in höchst unerwarteten Winkeln und Ecken, wurde Krasinksis Atelier über viele Jahre hinweg zum echten Lebens- und Arbeitsplatz. Pousttchi schrieb sich mit dieser filmischen Untersuchung, wenngleich nur temporär, in die heute beständige Form des sich einst andauernd verändernden Ateliers ein. Die Gespräche im Atelier (Conversations in the Studio 3) mit ihren drei Protagonisten, den Künstlern Buren, Pousttchi und Krasinski, erinnern in einer – reale Zeit- und Raumverhältnisse überwindenden – Diskussion über die «Funktion des Ateliers» an Echo. Insofern als diese Arbeit als Versuch der Inszenierung eines Gesprächs – oder eines heftigen Disputs – zwischen drei distinkten Gebäuden betrachtet werden kann.

Am Anfang und am Ende der Ausstellung im Erdgeschoss der Kunsthalle sind zwei Installationen von skulpturalen Arbeiten zu sehen, die Absperrgitter verwenden; jene Teile von öffentlichen Infrastrukturen, welche dazu entworfen wurden, öffentliche Versammlungen, wie jubelnde Mengen oder Demonstrationen, auszurichten. Für die weiss gestrichene vertikale Gruppe der «Double Monuments for Flavin and Tatlin» (2010) sind die Stahlabsperrungen gedreht und aufeinander gesetzt worden, um zu Strukturen zu werden, die an das wegweisende Monument der Dritten Internationale erinnern. 1920 von Vladimir Tatlin (1885–1953) zur Erinnerung an die Russische Revolution entworfen, wurde der spiralförmige 400 Meter hohe Turm nur als Modell ausgeführt und 1925 in der Weltausstellung in Paris präsentiert.

Dan Flavin zitierte Tatlins Monument für die vereinten Kräfte der Revolution in den 39 Skulpturen seiner Serie «monuments to V. Tatlin (1964–1990)», für die er Leuchtstoffröhren in Formen anordnete, die zwischen Pyramiden und frühen Hochhäusern variierten. Auf findige und humorvolle Weise erweist Pousttchi den Meistern des Konstruktivismus, beziehungsweise des Minimalismus die Ehre – oder inszeniert vielleicht wiederum einen Kampf, Tatlin gegen Flavin, indem sie die Stahlstrukturen ihrer Double Monuments mit Leuchtstoffröhren durchsticht. In einer anderen Werkgruppe, «Blackout» (2007–2010), gibt es fünf Skulpturen aus schwarz gefärbten Absperrgittern, die auf weissen Sockeln zusammenzubrechen scheinen, als machten sie sich über die modernistischen halb-abstrakten «liegenden Frauen» (bei Rodin, Moore, Picasso u. a.) lustig, welche die Skulpturengärten von Museen für moderne Kunst auf der ganzen Welt bevölkern.

Titelgebend für die Ausstellung in der Kunsthalle war Pousttchis fortlaufendes «Projekt World Time» (2008–), für welches sie Uhren an öffentlichen Gebäuden in verschiedenen Städten auf der ganzen Welt fotografierte, die in unterschiedlichen Zeitzonen liegen – bisher umfasst die Serie Shanghai, Istanbul, London, New York, Basel und Warschau. Die Uhren zeigen immer dieselbe Zeit, fünf Minuten vor zwei, und setzen so die entfernten Orte durch die Übereinstimmung einer einheitlichen globalen Zeit miteinander gleich. Auch in ihrer Echo-Installation verwendete Pousttchi auf der westlichen und auf der östlichen Seite zwei Bilder von Uhren, die eine zeigte fünf vor eins, die andere fünf vor zwei. Darüber hinaus versetzte sie in der öffentlichen Arbeit «Basel Time» (2010) das bearbeitete Bild der grossen Uhr von der Fassade der Halle 2 der Basler Messe (entworfen 1953) auf die Fassade der Halle 1 (entworfen 1926), welche für das neue Projekt von Herzog & de Meuron abgerissen werden wird.

Ein ähnliches Interesse an der Beobachtung einer kurzen Zeitspanne und an der Betonung des Unterschieds zwischen der realen Zeit und der Zeit der Aufnahme zeigt sich in den Fotografien, die aus der Reihe The Hetley Suite (2008) ausgesucht wurden. Zwei frühere Videoarbeiten in der Ausstellung, «Ocularis» (1999) und «Double Empire» (2000), erweitern den Begriff der Parallaxe (Abweichung) – vom Phänomen, das mit dem räumlichen Sehen verbunden wird, bis zur Verdopplung und Zerlegung des filmischen Subjekts. Ocularis ist die langsame Entwicklung von einer roten mondartigen Form, welche die gesamte Projektionsfläche ausfüllt, zu dem fast technischen Abbild eines binokularen Mikroskops – während wir den Blutstropfen aus den Augen verlieren, wird das Betrachtungsgerät selbst zum Gegenstand unser Beobachtung gemacht. In ungefähr derselben Länge von 2.43 Minuten zeigt Double Empire das Empire State Building – den titelgebenden Hauptdarsteller aus Andy Warhols achtstündigem Filmklassiker.

Das Video ist auf den scheinbar endlosen freien Fall entlang einer Abfolge hell erleuchteter Fenster und dunkler Gebäudeabschnitte reduziert. Erst als die Kamera am Ende des Films die hohe Spitze erreicht, stellt sich die Reise nach unten als eine Fahrt nach oben heraus. Diese zwei kurzen Epen dienen als Koda zu der gesamten Ausstellung, indem sie die Themen, die in den anderen Arbeiten angelegt sind, wiederholen. Bettina Pousttchis World Time Clock ist der Versuch, etwas aus der inneren Organisation der heutigen Welt zu fassen, in der die Realität durch ein System austauschbarer Erscheinungen ersetzt worden ist, welche von der «universalen Uhr» der globalen Wirtschaft beherrscht werden.

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11.00 – 18.00 Uhr, Donnerstag 11.00 – 20.30 Uhr, Sa und So 11.00 – 17.00 Uhr

Bettina Pousttchi – World Time Clock
bis 13. März 2011
Kunsthalle Basel
Steinenberg 7
CH - 4051 Basel
0041 (0)61 20699-00
info@kunsthallebasel.ch
www.kunsthallebasel.ch

Sonntag, 23. Januar 2011

„When I’m Sixty-Four“ – Kurt J. Rosenthaler im Haus Salmegg

Selbstbildnis mit Pferd

Rheinfelden.- Auf Einladung des Kulturamts der Stadt Rheinfelden (Baden) ist die zweite große Ausstellung von Kurt J. Rosenthaler im Haus Salmegg in Rheinfelden (Baden) zu sehen. Der im Schweizer Rheinfelden arbeitende Künstler hat als Motto den Beatles-Song „When I’m sixty-four“ („Wenn ich vierundsechzig bin“) gewählt.

Vor über 40 Jahren schrieben die Beatles dieses Lied, und etwa seit dieser Zeit ist K. J. Rosenthaler als Künstler tätig. Seine letzte Salmegg-Ausstellung im Sommer 2004 hatte den Titel „Weltbilder“ und auch in der neuen Ausstellung werden Werke gezeigt, die im Verlaufe der vergangenen Jahrzehnte in aller Welt und in seinen Rheinfelder Ateliers entstanden sind.

Ganz neu ausgestellt sind diesmal einige seiner kleinen Skulpturen. Seit 2007 hat er sich intensiv mit der Kleinskulptur befasst und eine Reihe skurriler Figürchen geschaffen, aber auch zahlreiche Objekte mit kultischem Charakter. Außerdem sind mehrere große Fotoserien entstanden, von denen eine Auswahl zu sehen sein wird.

In fast allen Erdteilen hat Rosenthaler schon gelebt. Während seiner Reisen hat er schreibend, zeichnend und fotografierend das Leben um ihn herum dokumentiert. Im Laufe der Jahrzehnte ist ein riesiger Fundus an Bildmaterial und Texten entstanden. Eine seiner Spezialitäten sind Haiku-Gedichte, eine japanische Gedichtform in 17 Silben. In diesen kurzen, auf drei Zeilen verteilten Worten, muss alles gesagt sein. Viele Haiku-Gedichte hat er illustriert oder umgekehrt: Zu verschiedenen Bildern sind spontan Haiku-Gedichte entstanden.

In schon über 100 Ausstellungen wurden Rosenthalers Werke gezeigt und drei reich illustrierte Bücher sind von ihm bisher erschienen: „Kalkutta – Poesie im Chaos“ (2004), „Die coolen Töchter und ihre Mütter“ (2008), „Vom Teufel keine Spur, Rheinfelden 1952-1953“ (2009).

Die Ausstellung im Salmegg an der alten Brücke Rheinfelden beginnt mit einer Vernissage am Freitag, den 4. Februar 2011, um 19 Uhr. Die Laudatio hält der Basler Karikaturist und Schauspieler Jürgen von Tomëi und Musiker aus Rheinfelden (Baden) werden Beatles-Songs intonieren.

Die Ausstellung dauert bis 20. März 2011 und ist jeweils Samstag und Sonntag von 12.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Ausstellung bleibt während den Fasnachtsumzugs-Sonntagen, 27. Februar und 6. März, geschlossen

Haus Salmegg - Verein für Kunst und Geschichte
An der Rheinbrücke in Rheinfelden (Baden)
Tel.: 0049(0)7623 - 9874
info@haus-salmegg.de
www.haus-salmegg.de

Donnerstag, 20. Januar 2011

dies & das & die Museumsnacht

3land.- Ein neues Jahr, ein neues Dach, der erste Auftritt: Anlässlich der Basler Museumsnacht 2011 öffnet das neue Haus für elektronische Künste Basel erstmals seine Tore. Am Freitag, 21. Januar, ist im neuen Domizil auf dem Dreispitzareal elektronische Kunst in seiner ganzen Bandbreite zu erleben mit Einblicken in die Kunstwelt der Computer-Games mit innovativen Spielen abseits des Mainstreams, mit witzigen Apps und atemberaubenden Software-Entwicklungen von Schweizer Designern und Programmieren. Dazu gibt’s Vorträge, Führungen, unseren beliebten Elektroschrott-Workshop, Konzerte, Essen und Trinken sowie viel, viel Musik.

Eintritt: Museumsnacht-Ticket (erhältlich im Haus für elektronische Künste sowie in allen Basler Museen) CHF 20.–/EUR 15,– (mit den Oberrheinischen Museumspass: CHF 10.-/EUR 8,–). BesucherInnen bis 25 Jahre (Ausweis!) erhalten das Museumsnacht-Ticket umsonst.

Mehr zum Haus für elektronische Künste und zum Programm an der Museumsnacht 2011:
www.haus-ek.org



Ausstellungen

Und nochmal Museumsnacht: "Im schönsten Spielzeugmuseum der Schweiz" gehen an der Museumsnacht jene Besucherinnen und Besucher ein und aus, die das Gedränge an andern Orten meiden und die besondere Stimmung im alten Haus aus dem 17. Jahrhundert geniessen wollen. Auch dieses Jahr haben sich die Verantwortlichen des Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen etwas Besonders einfallen lassen: Sie haben Berühmtheiten, die mit dem Haus und dem Museum zu tun haben, eingeladen und gebeten, über sich und ihr Leben zu erzählen: Zu Gast sind ab 18 Uhr zu jeder vollen Stunde der Abenteurer Pinocchio, die Spielzeugherstellerin Margarete Steiff, der Männelschnitzer Hänel, die Blondine Barbie, der Bürgermeister Wettstein und seine Frau, die Bäuerin Anna Hauswirth und der Spielwarenhändler Franz Carl Weber.

Ihnen leihen die Schauspielerin Gina Durler und der Schauspieler Hans-Jürg Müller, die u.a. vom Basler Vorstadttheater her bestens bekannt sind, ihre Stimmen. Damit verspricht der Abend nicht alltägliche Begegnungen, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Museumsnacht: 21. Januar, 18 – 02 Uhr
Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen. Baselstrasse 34. www.spielzeugmuseumriehen.ch



Nur noch bis zum 30. Januar ist die Ausstellung «Picasso» im Kunsthaus Zürich zu sehen. Sie war der Höhepunkt des Jubiläumsjahres «100 Jahre Kunsthaus Zürich». Die Hommage an die weltweit erste Museumsretrospektive von Pablo Picasso hat bereits rund 150’000 Besucherinnen und Besucher angezogen. Auch die eigens zur Ausstellung entwickelte iPhone App kann nur noch wenige Tage von der Ausstellungswebsite www.kunsthaus.ch/picasso/ heruntergeladen werden.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 21 Uhr.

Die Zürcher Kunstgesellschaft schließt ihr Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen des Kunsthauses mit über 400.000 Besuchern ab – dem besten Ergebnis seit 20 Jahren. Das Programm 2010 hat dem Kunsthaus Zürich in seinem Jubiläumsjahr einen Besucheransturm und wachsende Mitgliederzahlen beschert. Die Ausstellungen «Van Gogh, Cézanne, Monet – Die Sammlung Bührle» und «Picasso» trugen mit jeweils weit über 100.000 Eintritten zum Rekordergebnis von 420.000 (2009: 228.000) bei.

Das Historische Museum Basel zeigt seit dem 23. September 2010 die Ausstellung „In der Fremde. Mobilität und Migration seit der Frühen Neuzeit“ in der Barfüsserkirche. Die Ausstellung wird um fünf Wochen – bis zum 30. April 2011 – verlängert.
Die Ausstellung zeigt anhand einer Vielzahl von überraschenden Gegenständen die Geschichte von Mobilität und Migration. Diese Einblicke in die Vergangenheit sollen die Sicht auf die Gegenwart relativieren und deutlich machen, dass Wanderbewegungen – wie am Beispiel von Basel gezeigt – keine neuen Erscheinungen sind, sondern prägend und bereichernd zu unserer Geschichte gehören.

Historisches Museum Basel
Steinenberg 4
CH-4051 Basel
++41 (0)61 205 86 00
www.hmb.ch



Junge Welt

Am Freitag, den 28. Januar 2011, findet um 15.00 Uhr im Bürgersaal des badischen Rheinfelden ein Musical für die ganze Familie statt (ab 5 Jahren). Ritter Rost zeigt das Programm: Ritter Rost und das Gespenst. Einlass ist ab 14.30 Uhr.

Ritter Rost lebt auf der Eisernen Burg im Fabelwesenwald. Eines Tages bekommt er die Aufforderung ein Ritterturnier zu gewinnen. Er ist aber nicht im Geringsten über diese Botschaft erfreut, denn nach sechs verlorenen Wettkämpfen müsste er beim siebten gewinnen – andernfalls würde er sein königliches Ritterpatent verlieren.

Der Ritter macht sich auf den Weg, um den König und die anderen Ritter darüber zu informieren, dass er selbst ein Turnier auf seiner Burg ausrichten wird, während Koks der Drache unterdessen allein zurückbleibt und allerhand Unfug zu treiben beginnt.

Um Mitternacht taucht unerwartet ein Gespenst auf, das eine neue Unterkunft zum Spuken sucht. Nach anfänglicher Schüchternheit freunden sich Koks und das Gespenst miteinander an. Nach und nach treffen andere Ritter in der Burg ein und jeder möchte das Gespenst besitzen. In diesem Tumult kehrt der Burgherr von der Reise zurück, und wundert sich, den König und die gesamte Ritterschaft hier anzutreffen.

Der Eintritt kostet 10 Euro im Vorverkauf und 12 Euro an der Abendkasse. Gruppenrabatt ab 8 Personen à 8 Euro. Die Gruppenkarten gibt es nur im Bürgerbüro und bei den Buchhandlungen.

Vorverkaufsstellen sind die Buchhandlungen Merkel und Schätzle, das Bürgerbüro, alle Vorverkaufsstellen von Reservix, auch in der Schweiz, oder unter www.reservix.de.



Kleinkunst

Die Reihe Kabarett im Rheinfelder Bürgersaal beginnt 2011 mit dem Auftritt von Annette Postel. Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 25. Januar 2011, um 20.00 Uhr im Bürgersaal statt. Veranstalter ist das Kulturamt der Stadt Rheinfelden (Baden).
Die Zuschauer erwartet ein Abend mit großer Musik, doppelbödigen Texten, schrillen Figuren und schwarzem Humor.

Mit überschäumendem Temperament erzählt Annette Postel aus dem Opernnähkästchen und singt Opernparodien mit Koloratur und Komik, Tragik und Tiraden, Crossover und Comedy.

In der Rolle der streitbaren, eigensinnigen und nie um einen Kommentar verlegenen Diva schlachtet sie auf heitere, komische Weise heilige Kühe der Oper, blickt augenzwinkernd und mit einer mächtigen Stimme bewaffnet hinter die glitzernden Fassaden der Opernwelt.
Als Bühnenpartner und am Flügel hat besticht Klaus Webel mit großem (jazz-) pianistischen Können und solider Diventauglichkeit

Der Eintritt kostet an der Abendkasse 14 Euro, im Vorverkauf 12 Euro. Vorverkaufsstellen sind das Bürgerbüro Rheinfelden (Baden), die Buchhandlung Merkel, die Buchhandlung Schätzle und alle Vorverkaufsstellen von Reservix, auch in der Schweiz, oder unter www.reservix.de.


Kino

Anlässlich des BaKaFORUM 2011, vom 27. bis 29. Januar in Basel wird im kult.kino am Freitag, den 28. Januar, um 19.00 Uhr der Dokumentarfilm „Making of Aida am Rhein“ gezeigt und anschliessend die Aspekte der Cross-Media-Produktion diskutiert. Dieser Special Event steht unter dem Titel „Enlightened Visions? Wie crossmediale Produktionen und digitale Konvergenz dem Lernen ein neues Gesicht geben.“ und hinterfragt die Kunstsparte Oper als Cross-Media Event.
In einer aussergewöhnlichen Zusammenarbeit zwischen dem Theater Basel, dem Sinfonieorchester Basel und dem Schweizer Fernsehen SRF hat der Direktor des Theater Basel, Georges Delnon, am 1. Oktober 2010 Giuseppe Verdis Meisterwerk „Aida“ am und auf dem Rhein mitten in der Stadt Basel inszeniert. Das Resultat war und ist eine faszinierende Cross-Media Produktion, einerseits als live-Aufführung der besonderen Art, als Fernseh-Direktübertragung zur besten Sendezeit und als Dokumentarfilm „Making of Aida am Rhein“, der im Programm vom Schweizer Fernsehen ausgestrahlt wurde und von der Webseite von SRF heruntergeladen werden kann.
An diesem BaKaFORUM Special Event im kult.kino atelier wird in Zusammenarbeit mit dem kult.kino Basel, dem Theater Basel und dem Schweizer Radio und Fernsehen SRF der Dokumentarfilm „Making of Aida am Rhein“ gezeigt. Anschliessend werden in einer Podiumsdiskussion die verschiedenen Aspekte dieser aussergewöhnlichen Produktion diskutiert. Vor allem auch die Fragen nach dem pädagogischen und kulturellen Potential von solchen Cross-Media Koproduktionen und den Chancen, auf diesem Weg traditionelle, sogenannt „klassische“ Musik und Kultur für ein breiteres, vor allem auch jüngeres Publikum zugänglich und attraktiv zu machen.
Der Eintritt ist frei!

Mit Christian Eggenberger (SRF, Redaktor und Produktionsleiter Schweizer Fernsehen), Georges Delnon (Direktor Theater Basel), Barbara Gysi (SRF, Bereichsleiterin Musik DRS2) und Norma Giannetta (Moderation). Weitere Informationen unter: www.bakaforum.net


Messen

Die Internationale Kulturbörse Freiburg (IKF) ist eine Fachmesse für Bühnenproduktio-
nen, Musik und Events und findet 2011 vom 31. Januar bis 3. Februar statt. Zum 23. Mal
präsentieren sich Fachleute aus der Branche und internationale Künstler in den Hallen
der Messe Freiburg. In diesem Jahr werden über 300 Aussteller sowie 170 Künstler und
Gruppen aus 23 Ländern erwartet.
www.messe.freiburg.de


Musik

Valery Gergiev und das Sinfonieorchester Basel führen am 1. Februar, 19.30 Uhr, im Musiksaal, Stadtcasino Basel beim AMG-Sinfoniekonzert die 11. Sinfonie von Dmitrij Schostakowitsch auf. Mit dem Namen «Das Jahr 1905» bezieht sich Schostakowitsch in seiner Sinfonie vordergründig auf den so genannten Blutsonntag des Jahres 1905. Damals schoss die zaristische Garde Hunderte von Demonstranten vor dem Zarenpalast in St. Petersburg nieder. Die AMG verfolgt seit 2006 eine zyklische Aufführung aller 15 Sinfonien Schostakowitschs. Die 11. Sinfonie op. 103 ist die zehnte Etappe dieser Reihe. An der Spitze des Sinfonieorchester Basel hat Valery Gergiev in Basel bereits die Schostakowitsch-Sinfonien Nrn. 4 und 9 dirigiert. Mit dem angekündigten AMG-Sinfoniekonzert ist der Basler Schostakowitsch-Zyklus bei der zehnten Etappe angelangt.

Vorverkauf: Billettkasse im Stadtcasino, Steinenberg 14, 4051 Basel
Tel. +41 (0)61 273 73 73 und über www.konzerte-basel.ch


Pour la soirée dédiée aux célébrissimes Concertos Brandebourgeois de Jean-Sébastien Bach, Samedi 22 janvier, 20h30 Palais de la musique et des congrès de Strasbourg – Salle Erasme, l’OPS accueille un des meilleurs orchestres de la planète dans ce répertoire, Les Musiciens du Louvre, fondés en 1982 par Marc Minkowski. La formation grenobloise (qui joue sur instruments d’époque) et son chef ont largement participé au renouveau de la musique baroque dans l’hexagone.

Reconnus pour leur relecture de l’œuvre de Haendel, Purcell ou Rameau, ils sont également parmi les plus brillants interprètes au monde des partitions du “Cantor de Leipzig”. S’ils ont su s’ouvrir aux musiques plus tardives, donnant notamment des versions de référence de pages françaises du XIXème siècle (Marc Minkowski a, par exemple, ouvert la saison 2009/2010 de l’Opéra de Paris avec une prestation remarquée dans Mireille de Gounod), Bach n’en demeure pas moins un de leurs compositeurs de prédilection. L’enregistrement paru chez Naïve, en 2008, de la Messe en si en témoigne.

Marc Minkowski direction
Les Musiciens du Louvre

Prix des billets : de 26 € à 44 € - tarifs jeunes (cartes OPS, Culture, Atout voir : 5,5 €)
Renseignements et réservations 03 69 06 37 06
www.philharmonique-strasbourg.com



Theater

Fest und Begräbnis, ein Schauspiel von Thomas Vinterberg & Mogens Rukov hat am Freitag, 28. Januar 2011, 20 Uhr am Theater Freiburg, Kleines Haus, Premiere. Zehn Jahre nach der Bühnenversion des weltberühmten dänischen Dogma-Films »Festen« über sexuellen Missbrauch in einer gutbürgerlichen Familie legte das Autorenduo nach »Das Fest« nun die Fortsetzung der unendlichen Familien-Geschichte mit »Das Begräbnis« vor. In der Freiburger Fassung verbinden sich beide Stücke zu einer großen Familienaufstellung mit der Musik von Thomas Seher.

Helge Hansens Sechzigster ist Kindern, Enkelkindern, Freunden und Geschäftspartnern Anlass, sich auf dem Anwesen des einflussreichen Geschäftsmanns und Logenbruders einzufinden. Kein Familienmitglied darf fehlen. Außer der toten Linda. Dafür reist ihr Zwillingsbruder Christian extra aus Paris an. Die exzentrische Schwester Helen lässt es sich nicht nehmen, einen neuen exotischen Liebhaber zu präsentieren. Und Michael, der Jüngste, fällt wieder aus der Rolle. Die Hansens sind auf alles vorbereitet und haben mit allem gerechnet. Nur nicht mit Christian. Dessen Geschenk ist von sehr persönlicher Art. Seine Tischrede hat er lange geübt und sein Sprengstoff zündet. Zehn Jahre nach diesem denkwürdigen Fest kommen die Hansens zum Begräbnis des Vaters wieder zusammen. In einem Nachspiel geht es neuerlich um Missbrauch und Scham, um Schuld und Sühne. Es hört niemals auf.

Regie: Viola Hasselberg / Bühne: Jens Dreske / Kostüme: Birgit Holzwarth / Musik: Thomas Seher / Dramaturgie: Heike Müller-Merten

Mit: Lena Drieschner, Johanna Eiworth, Charlotte Müller, Mirjam Sommer, Dolores Winkler; Frank Albrecht, Victor Calero, Hendrik Heutmann, Ullo von Peinen, Julius Vollmer

www.theater.freiburg.de


In der dritten Ausgabe seines Lesezyklus’ SÉRIE NOIRE beschäftigt sich der Literaturwissenschaftler und ehemalige Leiter des Robert Walser-Archivs Werner Morlang am 27. Januar um 21 Uhr in der Kammer des Schauspielhauses Zürich mit Ross Macdonald, aus dessen Werk des Schauspieler Sean McDonagh lesen wird.

Ross Macdonald alias Kenneth Millar (1915-1983) fand nach einer schwierigen Kindheit in Kanada sein Gelobtes Land in der kalifornischen Küstenstadt Santa Barbara. Hier entsagte er endgültig einer akademischen Laufbahn und wandte sich der Literatur zu. Binnen 27 Jahren schrieb er 18 Kriminalromane. Er verfeinerte das Genre durch den empfindsamen Fahnder Lew Archer, dem es fast mehr darum zu gehen scheint, die kriminell verstrickten Menschen zu verstehen, als einen Fall zu lösen. Die „New York Times Book Review“ bezeichnete Ross Macdonald als den schlechthin bedeutendsten amerikanischen Kriminalschriftsteller.

Szenische Einrichtung: Julia Burger, Agnes Raganowicz und Nadia Schrader

Eintritt: Fr. 20.- / ermässigt: Fr. 10.-
Vorverkauf an der Theaterkasse, Rämistrasse 34, Tel. 044 258 77 77, oder unter www.schauspielhaus.ch



dies & das

Die STIMMEN-Akademie des Burghofs Lörrach sucht wieder Gesangstalente. Ab sofort besteht wieder die Möglichkeit sich für die STIMMEN-Akademie VOICELAB zu bewerben. Die Vorsingen finden ab Mai 2011 statt, das Studium beginnt im Oktober 2011. Voraussetzung neben einer außergewöhnlichen Stimme ist das Alter von 16-26 Jahren. Informationen über die Aufnahmeprüfung und die Studienmodalitäten finden sich auf der Homepage von STIMMEN. Besonders gesucht werden in diesem Jahr Sängerinnen und Sänger aus Bands, die an ihrer Stimme und ihren Möglichkeiten arbeiten wollen. Da VOICELAB ein trinationales Projekt ist, werden auch Talente aus der Nordwestschweiz und dem Elsass aufgenommen.

Infos und Anmeldung: Richard Geppert, VOICELAB, Künstlerische Leitung, Telefon +49 (0) 7621 1628180, E-Mail voicelab@stimmen.com. Weitere Infos im Internet unter: www.stimmen.com

Weiler Gespräche im Kesselhaus: Am Mittwoch, den 2. Februar um 19.30 Uhr wird Wolfgang Hepp anlässlich einer weiteren Folge der Weiler Gespräche im Kesselhaus, Riedlistraße 15, Weil am Rhein, mit dem SWR-Moderator Matthias Zeller über 50 Jahre als Darsteller auf deutschen Theaterbühnen und vor der Kamera sprechen, über Hintergründe, Anekdoten und prägende Erfahrungen. Nach den sehr anregenden und informativen Gesprächen mit Helmut Benthaus und Alexander von Vegesack ist dies die dritte Veranstaltung der Bürgerstiftung Weil am Rhein in Zusammenarbeit mit dem SWR unter dem Titel "Weiler Gespräche". Der Eintritt ist frei.




Zum Vormerken

Weitere Ring-Zyklen am Theater Freiburg: Mit »Der Ring des Nibelungen«, Richard Wagners monumentaler Opern-Tetralogie, hat das Theater Freiburg zu Beginn des neuen Jahres erneut ein großartiges Musiktheaterereignis gestemmt. Vor mehr als ausverkauftem Haus – sogar Stehplätze wurden verkauft – spielte nach dem ersten Ring-Zyklus im September 2010 auch der zweite Zyklus vom 3. bis 8. Januar 2011. Ein internationales Publikum feierte die vier Inszenierungen von Regisseur Frank Hilbrich sowie die fulminante Leistung der Sänger und des Philharmonischen Orchesters unter der Leitung von Generalmusikdirektor Fabrice Bollon.

Aufgrund des großen Erfolgs hat sich das Theater Freiburg unter Intendantin Barbara Mundel entschieden, den Ring-Zyklus im Jahr 2011 noch zweimal aufzuführen. Die Spieltermine des dritten Zyklus: »Das Rheingold« am Montag, 2.4., »Die Walküre« am Dienstag, 3.4., »Siegfried« am Donnerstag, 5.4. und »Götterdämmerung« am Samstag, 7.4.2012. Die Termine für den vierten Zyklus werden in Kürze bekannt gegeben.

Der Vorverkauf für den dritten Ring-Zyklus beginnt bereits am 1. Februar 2011. Die Theaterkasse ist telefonisch unter 0761 201 2853 oder per Mail unter theaterkasse@theater.freiburg.de zu erreichen.
www.theater.freiburg.de

Veranstaltungen des Freiburger Impro-Theaters Lux im Februar 2011:
Fr, 04. Februar 2011, 20.30 Uhr, Kleinkunstbühne MensaBar, Comedy deluxe, ein spaßiges Feuerwerk an Impro, Comedy und Theater.
Kleinkunstbühne MensaBar
Rempartstrasse 18, 79098 Freiburg.
Karten kosten an der Abendkasse 11 € / ermäßigter Studentenpreis 7 €. Freie Platzwahl.
Tickets bei den Vorverkaufsstellen der Badischen Zeitung (zzgl. VVK-Gebühren)

Di, 22. Februar 2011, 20.00 Uhr, Theater der Immoralisten: Zwischen den Zeilen, Impro-Theater zu mitgebrachten Büchern. Bitte das Lieblingsbuch mitbringen

Karten kosten an der Abendkasse 12 € / ermäßigt 8 €. Freie Platzwahl.
Vorverkaufsstellen der Badischen Zeitung (zzgl. VVK-Gebühren).

Theater der Immoralisten
Ferdinand-Weiß-Strasse 9-11,
79106 Freiburg

OPS: Marko Letonja, directeur musical désigné

Photo: Marko Letonja, @Pascal Bastien

Strasbourg.- Le chef d’orchestre slovène Marko Letonjaa été nommé par Roland Ries, Maire de Strasbourg, en accord avec Frédéric Mitterrand, Ministre de la Culture et de la Communication, en tant que directeur musical de l’Orchestre philharmonique de Strasbourg-Orchestre national, à compter du 1er septembre 2012. Né en 1961, Marko Letonjaest actuellement chef principal invité de l’Orchestra de l’Etat de Victoria à Melbourne. Marko Letinja, derzeit noch Leiter des slowenische Orchesters, ist der designierte neue musikalischer Direktor des Philhamonischen Orchesters Straßburg. Er wird sein Amt im September 2012 antreten.

Témoignant de sa volonté d’ouverture vers tous les publics, la première prestation de Marko Letonja à la tête de l’OPS, en tant que directeur musical désigné, sera réservée aux agents de la Communauté urbaine de Strasbourg, à l’occasion de la cérémonie des vœux du Maire et du Président, qui aura lieu ce jeudi 20 janvier 2011 à partir de 16h45 (hall du Wacken – parc des expositions). Pour mémoire, la Communauté urbaine de Strasbourg compte plus de 7 000 agents et regroupe environ 250 métiers différents.

Le chef slovène commence par étudier le piano à l’Académie de musique de Ljubljana avant d’y aborder la direction d’orchestre : il est alors l’élève d’Anton Nanut et suit, en parallèle, les cours de direction d’Otmar Suitner à l’Akademie für Musik und darstellende Kunst de Vienne, où il obtient ses diplômes en 1989. Entre 1991 et 2003, il est directeur musical de l’Orchestre philharmonique de Slovénie. Il est rapidement très demandé sur la scène internationale, participant à des concerts dans le monde entier et collaborant avec des solistes d’exception (citons, pour mémoire, Mstislav Rostropovitch, Vadim Repin ou encore Thomas Quasthoff ; liste largement non exhaustive). Du Teatro di San Carlo de Naples à la Scala de Milan en passant par des prestations viennoises à la tête du Wiener Symphoniker ou une nouvelle production de La Dame de Pique au Grand Théâtre de Genève, de Roméo et Juliette au Teatro dell'Opera di Roma ou de Médée au Teatro São Carlos à Lisbonne, le chef attire l’attention.

Si bien qu’il est nommé en août 2003 chef permanent et directeur musical de l’Orchestre symphonique et de l’Opéra de Bâle : il y reste jusqu’en 2006, dirigeant de nouvelles productions de Tannhäuser, La Traviata, Der Freischütz, Tristan und Isolde, Rigoletto et Don Giovanni, parmi d’autres. Marko Letonja a de plus été nommé chef principal invité de l’Orchestra Victoria de Melbourne au début de la saison 2008 / 2009.

En décembre 2006, il a dirigé l’Orchestre philharmonique de Strasbourg dans un programme Moussorgski & Chostakovitch ; on se souvient aussi de sa brillante prestation, toujours à la tête de l’OPS, dans la fosse de l’Opéra national du Rhin pour Die Walküre en avril 2008. Il dirigera la phalange strasbourgeoise à l’Opéra du Rhin, en février prochain pour le Crépuscule des Dieux.

www.philharmonique-strasbourg.com

Mittwoch, 19. Januar 2011

Ornamental farbig

Beatriz Milhazes in ihrem Studio in Rio de Janeiro, 2008. Foto: João Wainer. Quelle: Fondation Beyeler

Basel.- Die Brasilianerin Beatriz Milhazes ist eine der angesehensten Künstlerinnen der internationalen Kunstszene.Die Fondation Beyeler in Riehen widmet Beatriz Milhazes vom 29. Januar bis 25. April eine Ausstellung. Die Grundmotive ihres OEuvre bezieht Milhazes aus der Vielfalt der tropischen Natur ebenso wie aus Geschichte und Kultur ihres Heimatlandes, was sich in lebendigen Kompositionen mit Arabesken, floralen und abstrakten Ornamenten, geometrischen Formen rhythmischen Mustern in leuchtender Farbenpracht niederschlägt.

Nach bedeutenden Ausstellungen, unter anderem im Museum of Modern Art in New York, der Fondation Cartier in Paris, dem Museum of Contemporary Art in Tokio und der Pinacoteca von São Paulo, widmet ihr die Fondation Beyeler nun zum ersten Mal eine Ausstellung in der Schweiz.

Die Fondation Beyeler präsentiert im Souterrain eine Ausstellung mit vier neuen, monumentalen Malereien der Künstlerin, einer Auswahl ihrer eindrucksvollsten Collagen und einem Mobile. Die eigens für diese Ausstellung angefertigten Gemälde, an denen Milhazes seit zwei Jahren arbeitet, thematisieren die vier Jahreszeiten. Milhazes einzigartige Maltechnik lehnt sich an die Dekalkomanie an: Transparente Plastikfolien werden von der Künstlerin bemalt und, sobald die Farben getrocknet sind, auf die Leinwand geklebt. Die Folie wird wieder abgezogen, wobei häufig Farbbruchstücke daran haften bleiben, während der eigentliche Farbauftrag als glatte Schicht die Leinwand bedeckt. Die immer wieder verwendeten Folien beinhalten somit Spuren, die im selben oder in späteren Werken erneut auftauchen können. Wie ein Palimpsest ist so jede Malerei vom Fluss der Zeit geprägt.

Mit den vier Jahreszeiten hat Milhazes das Sujet ihrer Werke zum ersten Mal vor Beginn des Malakts festgelegt. Üblicherweise wählt sie den Titel nach Fertigstellung aus einer Liste von zuvor notierten Wörtern und Sätzen, ohne dass ein objektiver Zusammenhang zwischen Titel und Werk vorhanden sein muss. Die Titel der Collagen leitet sie häufig auch aus den verwendeten Materialien ab, zum Beispiel dem Wickelpapier von Süssigkeiten. Ebenso kann ihr buntes wie auch monochromes, gemustertes wie glänzendes oder fluoreszierendes Papier als Gestaltungsmittel für die Collagen dienen.

Für die Tanzgruppe (Marcia Milhazes Dance company) ihrer Schwester Marcia hat Beatriz Milhazes 2007 ein Bühnenbild realisiert. Eines der hierfür verwendeten Mobiles wird für die Ausstellung in der Fondation Beyeler von der Sambaschule (Imperatriz Leopoldinense) in Rio de Janeiro erweitert. Die Materialien setzen sich aus einfachen Dekorationselementen zusammen, wie sie im Karnevalsumzug zur Ausschmückung der Paradewagen gebraucht werden.

Malerei bildet den Schwerpunkt von Milhazes künstlerischem Schaffen, zusätzlich arbeitet sie auch mit anderen Techniken wie der Collage oder der Druckgrafik. Neben der Produktion von Künstlerbüchern befasst sie sich ebenfalls mit der Gestaltung von Textilien, Fassaden, Bühnenbildern oder auch Innenräumen wie zum Beispiel in der Londoner Tate Modern. An der Art Basel Miami Beach 2010 stellte die Fondation Beyeler eine spektakuläre Bodenarbeit vor, die die gesamte Fläche des Standes mit erstmals von Milhazes entworfenen Keramikfliesen bedeckte.

Öffnungszeiten: Täglich 10 - 18 Uhr Mittwoch 10 - 20 Uhr

Beatriz Milhazes
29. Januar bis 25. April 2011
Fondation Beyeler
Baselstrasse 101
CH - 4125 Riehen / Basel
0041 (0)61 64597-00
fondation@beyeler.com
http://www.beyeler.com

Dienstag, 18. Januar 2011

Festivals und Feiern

Weil am Rhein.- Bewährte Festivals im Sommer und Musikfestivals im Frühjahr und Herbst werden zur Zeit beim Städtischen Kulturamt für das Jahr 2011 geplant. Das internationale Bläserfestival vom 24. - 26. Juni wird noch stärker als in den vergangenen die Innenstadt einbeziehen Das Kieswerk-Open-Air vom 28. Juli bis zum 7. August wird an elf Abenden werden wieder zehn ausgewählte Kinofilme der letzten beiden Jahre und einen Filmklassiker gezeigt. Livemusik auf der Kieswerk-Bühne und ein Künstler-Symposium sind wichtige Teile des Festivals im Dreiländergarten zwischen dem Kieswerk und dem Hadid-Pavillon.

Bereits im ersten Quartal stellt das Festival String Time (26. 2. bis 27. März) mit sechs Konzerte aus den Bereichen Klassik, Weltmusik, Jazz, osteuropäische Volksmusik und Mittelalter/Renaissance die Vielfalt der Saiteninstrumente vor. Das Spektrum reicht vom römischen Ensemble Tiberina über die aktuellen Preisträger des Europäischen Folkpreises, Hudaki aus der Ukraine bis hin zum jungen aufstrebenden Elliott O. Streichquartett. Konzerte in zwei Kirchen, Kesselhaus und im Gewölbekeller des Alten Rathauses sind geplant. Gemeinsam mit anderen Gemeinden des Markgräflerlandes organisiert das Städtische Kulturamt alljährlich den Markgräfler Musikherbst unter der klünstlerischen Leitung von Guido Heinke. Am 30. September wird die Badische Philharmonie (Ltg Christoph Wyneken) in der Alt-Weiler Kirche konzertieren. Drei Konzerte mit drei Solisten aus drei Ländern: das ist die bewährte Rezeptur der Orgel-Konzerttrilogie, die Dr. Albrecht Klär in der katholischen Kirche St. Peter und Paul von Oktober bis Dezember organisiert. Auch ein visuelles Erlebnis in der Kirche mit den blauen Fenstern von Prof. Emil Wachter.

Am Sonntag, den 23. Januar, veranstaltet das Kulturamt dort um 17 Uhr ein Konzert unter dem Thema "Licht" mit der Chorgemeinschaft Contrapunkt und Solisten und am 26. Dezember folgt wieder das überregional beliebte Weihnachtskonzert mit dem Kammerorchester der Musica Antiqua Basel. Vier Konzerte in der Ötlinger St. Gallus-Kirche (Festliches Neujahrskonzert mit Trio Bellarte am 1.1.2011 um 17 Uhr sowie weitere Konzerte (Sonntag, 17. April Rosengarten Streichquartett u.a.) und die beliebte Konzertreihe mit fünf Konzerten in der Evangelischen Kirche Alt-Weil (z. B. am 29. Mai um 17 Uhr mit dem Sinfonieorchester der Regio Basiliensis und der Cellistin Amélie Gehweiler) werden vom Kulturamt organisiert. Daneben bieten die anderen Kirchengemeinden weitere Konzerte an (wie zum Beispiel in der St. Georgs-Kirche Haltingen).

Zum 20jähriges Jubiläum des Kulturzentrums Kesselhaus (23. - 25. September) veranstalten Kulturamt und Verein Kulturzentrum Kesselhaus eine Reihe von Theateraufführungen, Märkten (Schmuckforum im April, Kunsthandwerksmarkt im November, Frauenflohmarkt) und Konzerten, zu denen insbesondere die Reihe der Songwriter-Präsentationen gehört. Am 6. September 1991 gab es die Premiere von "Flametti…" als erste Eigenproduktion im Kesselhaus, 20 Jahre später wird Jubiläum gefeiert vom 23. bis zum 25. September mit vielen Kostproben der Kreativitätsschmiede in Friedlingen. In Planung sind auch das Temba-Festival Mitte September, eine Woche zuvor das Altweiler Straßenfest und ein Kirschblütenfest beim Vitra Design Museum und das Mittelalterlich Spectaculum Ende Mai im Dreiländergarten.

Montag, 17. Januar 2011

Schriftlich

H5 (François Alaux, Hervé de Crécy & Ludovic Houplain); Logorama, Kurzfilm, 2009. © Autour de minuit, Paris

Zürich.- Ob auf dem Computerbildschirm, im Fernsehen oder an Hausfassaden - durch die Digitalisierung des Alltags treffen wir ständig auf Schrift, die sich bewegt. Diese neuen Möglichkeiten, die Welt zu lesen, zeigt eine Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich, die vom 2. Februar bis 22. Mai zu sehen ist. Vernissage: Dienstag, 1. Februar, 19 Uhr.

Die Digitalisierung des Alltags hat dazu geführt, dass wir heute überall Worte, Sätze und sogar ganze Texte sehen, die sich bewegen – sei es auf dem Computerbildschirm, im Fernsehen oder an Hausfassaden. Mit viel Einfallsreichtum bespielen Gestalterinnen und Gestalter die unterschiedlichsten Geräte mit dynamischen Schriftbildern. So erweitern und verändern sie unsere Möglichkeiten, «die Welt zu lesen»: Wir reagieren aufmerksamer, erhalten viel und zum Teil auch laufend aktualisierte Informationen auf kleiner Fläche oder werden auf überraschende Weise unterhalten. Dabei ist der Rhythmus dieser Texte oft auf Musik oder Geräusche abgestimmt, die wir gleichzeitig hören.

Die Ausstellung «Bewegte Schrift» zeigt erstmals die wichtigsten Tendenzen der bewegten Schrift anhand von Musikvideos, Titelsequenzen von Spielfilmen sowie interaktiven Raum-Installationen. Diese Schwerpunkte des grossen Universums der dynamischen Typografie werden umkreist von Werbe- und Kurzfilmen, Medienfassaden, Motion Graphics für TV und Radio, digitalen Postkarten und Logos aus aller Welt.

Die bewegte Schrift im bewegten Bild ist oft eng mit Musik verknüpft. In Musikvideos ist dies besonders augen- und ohrenfällig, wenn sich simultan zu lesende und zu hörende Liedtexte gegenseitig in der Wirkung steigern und mitunter auch zum Mitsingen einladen. Seit Bob Dylans epochemachendem «Subterranean Homesick Blues» von 1967 und den ersten eigentlichen Musikvideos der 1980er-Jahre hat diese Verbindung nichts von ihrem offenkundigen Reiz eingebüsst. Clips für Prince, Alex Gopher, No Doubt, Wir sind Helden, Kanye West oder Yello zeigen, dass längst schon alle musikalischen Genres und Stile davon erfasst wurden.

Am Anfang eines Spielfilms steht meist die Titelsequenz, die durch Inhalt und Gestaltung in die Welt des jeweiligen Werks einstimmt. Die oft umfangreichen Textmengen zu den am Film beteiligten Personen – heute grösstenteils im Nachspann und damit als aufwändiges Schlussmotiv zu finden – können dabei gerade mithilfe von bewegter Schrift in attraktiver Form präsentiert werden. Wie im Werbefilm reicht das Spektrum der gestalterischen Möglichkeiten vom nüchternzweckdienlichen Schrifteinsatz bis hin zu spielerischen oder monumental-raumgreifenden typografischen Inszenierungen.

Medienfassaden, die ganze Bauwerke dominieren, erhalten seit Längerem schon gesteigerte Aufmerksamkeit im Stadtraum. Wie beim eBoard, das vermehrt an die Stelle des gedruckten Plakats tritt, ermöglicht es wechselnder Text, auf begrenztem Platz eine hohe Dichte an Information zu erreichen. Die Textinhalte können zudem aktuell gehalten werden. Mit dem zusätzlichen Moment der Bewegung wird so die Aussenwerbung um markante Eigenschaften erweitert.

Mit ca. 120 Arbeiten von über 80 Gestalterinnen und Gestaltern bietet die Ausstellung «Bewegte Schrift» eine breit angelegte Bestandesaufnahme zu diesen wesentlichen Veränderungen in der zeitgenössischen Kommunikations- und Medienwelt. Und anhand von Schriftexperimenten, die als interaktive Installationen präsentiert werden, ermöglicht sie auch einen Blick in die Zukunft.

Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 17 Uhr, Mittwoch 10 – 20 Uhr

Bewegte Schrift
2. Februar bis 22. Mai 2011
Vernissage: Di 1. Februar 11, 19 Uhr

Die besten Filme mit bewegter Schrift sind ab Mitte März auf grosser Leinwand zu sehen. Informationen zur Veranstaltung in Zürich und weiteren Städten: www.kurzfilmnacht-tour.ch.

Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
CH - 8005 Zürich
0041 (0)43 446 67 67
welcome@museum-gestaltung.ch
www.museum-gestaltung.ch

Sonntag, 16. Januar 2011

Wirtschaftslandschaften

Wirtschaftslandschaft Davos, 2001. Kunsthaus Zürich 2001

Aarau.- Das Aargauer Kunsthaus hat im Jahr 2010 das ein bedeutendes Werk des international renommierten Schweizer Künstlers Thomas Hirschhorn erworben. Die raumgreifende Installation «Wirtschaftslandschaft Davos» reflektiert ein aktuelles Thema Schweizer Geschichte. «Wirtschaftslandschaft Davos» ist ein grosses, begehbares Panorama, in dem der Künstler die Verwandlung des Bergortes Davos darstellt: Der sonnenbeschienene, beliebte, in die Literatur (Thomas Mann) und Kunstgeschichte (Ernst Ludwig Kirchner) eingegangene Kurort Davos mutiert in seiner Installation zu einer international für Schlagzeilen sorgende, krawallgebeutelte Hochsicherheitszone.

Auf eigenwillige Weise setzt Hirschhorn «arme» Materialien ein wie Karton, Klebeband, Haushaltsfolien, Zeitungsausschnitte, Fotokopien, Plastik, Neonröhren, Pet-Flaschen, Fernsehgeräte und allerlei Waren vom Flohmarkt und aus Billigläden. Integriert werden auch Bücher und Schriftstücke.

Das Aargauer Kunsthaus versteht sich als Museum für Schweizer Kunst. Es ist seine Aufgabe, wichtige Schweizer Kunstwerke zu sammeln und auch kulturpolitische Themen zu berücksichtigen, soweit sie mit Mitteln der bildenden Kunst aufgearbeitet werden. Deshalb wird das Aargauer Kunsthaus auch immer wieder als «heimliche Nationalgalerie» bezeichnet. Thomas Hirschhorns Installation «Wirtschaftslandschaft Davos» erfüllt in doppelter Weise diesen Anspruch: Im OEuvre Hirschhorns nimmt diese Arbeit den Stellenwert eines Hauptwerkes ein und präsentiert ein zentrales Thema der jüngeren Schweizer Geschichte.

Thomas Hirschhorn (*1957, Bürger von Lenzburg, AG) ist international anerkannt und gefragt. Nicht zuletzt verdankt er seinen Ruf der politischen Dimension seines Werkes und dem kompromisslosen Aufgreifen von gesellschaftlichen Themen. Provokative Elemente bestimmen massgeblich seine künstlerische Strategie, wodurch Hirschhorns Werke das Publikum nie unberührt lassen. Thomas Hirschhorn wird 2011 die Schweiz an der Biennale in Venedig
vertreten.

Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr, Donnerstag 10 - 20 Uhr, Montag geschlossen

Thomas Hirschhorn - Wirtschaftslandschaft Davos
29. Januar bis 25. April 2011
Vernissage: Fr 28. Januar 11, 18 Uhr

Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
CH - 5001 Aarau
0041 (0)62 83523-30
http://www.aargauerkunsthaus.ch

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...