Freitag, 29. Juni 2012

Mit Volldampf für den Blues


Bildquelle: Pressebüro Freiburg
Freiburg.- Die Freiburger Blues Association FBA stellt sich am 5. Juli beim 30. Zeltmusikfestival ZMF in Freiburg vor. Dazu gibt es ein Interview. Das Festival (vom 4. bis 22. Juli) feiert dieses Jahr übrigens sein 30jähriges Bestehen, trotz aller Unkenrufe und bietet Acts wie Patty Smith, Hubert von Goisern, Gerhard Polt und andere Bühnegrößen´sowie jede Menge Rahmenprogramm, auch für Kinder, und Wettbewerb drumherum. Tickets gibt es online oder unter 0761/504030 (Mo-Sa von 10 bis 18 Uhr)

Kulturförderung in Sachen Blues: Diesem Thema hat sich die Freiburger Blues Association (FBA) seit einem halben Jahr verschrieben. „Wir wollen eine Plattform für den Blues sein“, so FBA-Vorstand Rainer Trendelenburg. „Passing the Flame“ – Die Flamme weitergeben, das ist das Motto der FBA. Beim ZMF stellt sich am 5. Juli ab 22.30 Uhr im Spiegelzelt mit einem randvollen Programm vor: Die Sängerinnen Daliah Sharaf (Ägypten), Lind Owoo (Ghana) und Susanna Herrmann (München), Mary Sylvester (New York), die Quickchange Bluesband und die Gitarristen Magnus Kaiser, Michi Oertel und Tino Gonzales stehen an dem Abend mit viel Blues und Soul in den Startlöchern. Im Falle von Tino Gonzales (61) und Michi Oertel (24) ist das ein regelrechtes Treffen der Generationen in Sachen Blues, wie die beiden im FBA-Interview erzählen…


FBA: Michi, du bist noch nicht lange in Freiburg, wie geht es musikalisch für dich hier voran?

MO: Ich bin im Februar zum Studieren hierher gezogen, habe dann einige Sessions besucht und bin bei der FBA am nettesten aufgenommen worden. Es ist in der Stadt nicht überall einfach, als Musiker einen Fuß in die Tür zu bekommen…


FBA: Bei der FBA hast du schnell Freunde und Unterstützer für dein Talent an der Gitarre gefunden. Dabei ist das nicht dein erstes Instrument, richtig?

MO: Stimmt, ich habe mit drei angefangen, Keyboard zu spielen, mit 15 dann erst kam die Gitarre dazu. Mein Opa war sehr musikalisch, aber durch meinen Vater hab ich Bands wie die Stones oder Pink Floyd kennengelernt. Im Grunde ist die Musik mir wichtiger als mein Studium. Ich bin ein praktisch veranlagter Mensch.

FBA: Bei der FBA bist du auch mit Tino in Kontakt gekommen. Wie ist das, wenn man so einen erfahrenen Musiker an der Seite hat?

MO: Das ist natürlich super, wenn man mit jemandem spielen kann, der „es geschafft“ hat.

FBA: Und für dich Tino, was bedeutet es, der nächsten Generation auf den Weg zu helfen?

TG: Man kann jungen Musikern natürlich auf den Weg helfen, aber gehen müssen sie ihn selber, und das sage ich jedem, wenn die Rede darauf kommt. Du musst deine eigenen Erfahrungen machen und Entscheidungen treffen. Wenn jemand in meinen Augen eine falsche Entscheidung zu treffen droht, dann kann ich sagen, „Junge, das führt zu nichts“, aber letztlich kann man es nicht verhindern!    

FBA: Tino, du bist sehr aktiv für die FBA, wie kommt das, wo du doch eigentlich im Profilager daheim bist?

TG: Ich bin 61, Mann. Zeit, dem Leben etwas zurück zu geben, finde ich. Und deshalb bringe ich mich hier ein. Dafür verlange ich nichts, es ist einfach mein Beitrag.

FBA: Dazu gehört auch, dass du für die FBA ein CD mitproduzierst, richtig?

TG: Ja, sie soll noch dieses Jahr rauskommen, ich schreibe die Musik und bin der musikalische Leiter bei dem Projekt, das macht sehr viel Spaß!

FBA: Danke für das Gespräch!

Mehr Infos über die FBA im Netz: www.f-b-a.org
Das Programm http://www.zmf.de/de/programm/auf-einen-blick.html

Anfahrt: Festivalgelände Freiburg Mundenhof
Autobahnzubringer Mitte - Ausfahrt Lehen
Begrenzte Parkmöglichkeit gegen Gebühr
Keine Zufahrt und Parkmöglichkeiten im Stadtteil Rieselfeld

Für das Navigationsystem "Freiburg Mundenhof" eingeben

Donnerstag, 28. Juni 2012

dies & das und ein Tag der Poesie

3land.- In Basel gibt es künftig wieder einen Tag der Poesie. Am Samstag, 8. September 2012 werden Gedichte in der Basler Innenstadt in vielfältiger Weise öffentlich präsent sein. Zentrum des Aktionstages ist ein Zelt auf dem Theaterplatz, in welchem die Bevölkerung ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm mit Lesungen, Musik und weiteren Aktivitäten geniessen kann. Durchgeführt wird der Anlass vom neu gegründeten Verein Poesietag.
Der Tag der Poesie wurde Ende der 70er Jahre vom Basler Kulturpreisträger und unermüdlichen Literaturpromotor Matthyas Jenny ins Leben gerufen. Nach einem langen Unterbruch wird es ihn ab 2012 wieder geben. Neu initiiert wird der Tag der Poesie von der 21-jährigen Philosophie- und Germanistik-Studentin Alisha Stöcklin mit Unterstützung des Gründers Matthyas Jenny. Ziel des Aktionstages ist, zeitgenössischer Lyrik und Werken aus früheren Epochen öffentliche Beachtung zu verschaffen. Weitere Informationen zum Verein und zum Veranstaltungsprogramm sind unter http://www.tagderpoesie.ch/online verfügbar.

Und noch eine gute Nachricht: Das INTERREG-Projekt „Dreiländermuseum – trinationales Netzwerk für Geschichte und Kultur“ gewinnt an Dynamik. Dies zeigt ein erster Zwischenstand nach einem halben Jahr. Das Dreiländermuseum wird im Mittelpunkt zweier neu gegründeter Netzwerke stehen, deren Aufbau in den vergangenen Monaten bereits weit vorangekommen ist. 56 Vertreter oberrheinischer Geschichtsvereine gründeten am 16. Juni das Netzwerk Geschichtsvereine mit einem Comité trinational. Lörrach spielt für dieses Netzwerk eine zentrale Rolle, denn im Dreiländermuseum befindet sich dessen Geschäftsstelle und von hier aus wird alle vier Monate ein Newsletter versandt. Daneben entsteht ein Ausstellungsnetz oberrheinischer Museen, das 2014 erstmals mit dem Thema „Erster Weltkrieg“ an die Öffentlichkeit geht. Das Ausstellungsnetz wird von Lörrach aus organisiert. Auch hier gab es bereits ein erstes Treffen der bisher beteiligten Museen. Im Juli wird der oberrheinische Museumspass alle 230 Mitgliedsmuseen zur Mitarbeit einladen. Bis zur Arbeitssitzung am 15. Oktober in Lörrach soll die Anzahl der beteiligten Museen festgelegt werden. Die enge Verzahnung zwischen Dreiländermuseum Lörrach und den beiden Netzwerken unterstreicht ein gemeinsamer optischer Aufritt ausgehend vom Logo des Dreiländermuseums.  Offiziell erfolgt die Umbenennung des Lörracher Museums am 21. September.

Und nun zu den weiteren Tipps:


Ausstellungen

Am Sonntag, 1. Juli wird erstmals ein Kunstsonntag in Rheinfeldens Innenstadt veranstaltet. Das Kulturamt der badischen Stadt hat die Künstlerszene eingeladen sich offen mitten in der Stadt zu präsentieren. So werden 26 Künstlerinnen und Künstler aus Rheinfelden und Umgebung ihre Werke unter freiem Himmel ausstellen. Die Besonderheit des Kunstsonntags ist die Ausstellung von 15 Kistengärten, die unter dem Motto „1m3 Glückseligkeit“ stehen. Kunst zum  Mitmachen gibt es mit dem Kulturpark Tutti Kiesi, ein Cafe betreibt der Förderverein Deutschland-Kamerun.Die Eröffnung ist um 11 Uhr, die Präsentation findet bis 18 Uhr statt. Zur Eröffnung wird auch der neue OB Eberhard sprechen. Der allererste öffentliche Auftritt als OB gilt der Kunst und Kultur. Übrigens: der Kunstsonntag kann allerdings nur bei trockenem Wetter stattfinden. Am Freitag davor wird über die Veranstaltung entschieden. Ausweichtermin ist Sonntag, 15. Juli.
Die Ausstellung von 1 m3 Glückseligkeit in roten Kisten am Kunstsonntag auf dem Kirchplatz ermöglicht die Begegnung von Grün, Kultur und gleichgesinnten Menschen. Sie trägt damit den Geist der Entente Florale 2011 weiter. Die roten Kisten in der Stadt werden geliebt oder gehasst. Gleichgültig stehen nur wenige BewohnerInnen den 1 m3 großen, je nach Jahreszeit üppig bepflanzten Pflanzkübeln gegenüber. Als mobiles Grün dienen sie der Verschönerung der Fußgängerzone, als Chiffre für künftige Baumstandorte oder ganz profan der Absperrung von Wegen. Die roten Kisten sind „Pflanzinseln“ im städtischen Raum.
Der Runde Tisch Stadtgrün und das Kulturamt der Stadt Rheinfelden (Baden) entwickelten gemeinsam die Idee, dass lokale Künstler die roten Kisten als kleine Gärten oder „Inseln der Glückseligkeit“ interpretieren und entsprechend künstlerisch gestalten. Als kurzzeitiges Experiment sollen die Künstler das Sujet „Kunst und Garten“ poetisch thematisieren und in den städtischen Freiraum tragen.
Die Veranstaltung als „Leistungsschau“ der Rheinfelder Künstler zielt daneben auch auf die „Bespielung“ und Belebung des öffentlichen Raumes. Die temporären Installationen in roten Kisten tauchen am Kunstsonntag auf, verströmen die Energie ihrer Vorbereitung und verschwinden wieder. Sie sind ein flüchtiges Phänomen. In dieser Kürze liegt die Möglichkeit für Subversivität im Sinne des Unterwanderns gewohnter Sehgewohnheiten. Durch die ”Kultivierung des Blicks” verändert sich sowohl die Wahrnehmung des Ortes als auch die Wahrnehmung der roten Kisten als reine Stadtmöbelierung.


Literatur

Der Philo Club Weil trifft sich monatlich einmal in der Buchhandlung Müller. Meist geht es um ein Brennpunktthema der Philosophie, es sind dabei keinerlei besondere Voraussetzungen erforderlich. Alle haben etwas Wichtiges zu sagen. Am 2. Juli, 20 Uhr, ist noch einmal Schopenhauer angesagt: Schopenhauer „ vom Genie“ und „über das innere Wesen der Kunst“ mit Prof. Dr. Anselm Ernst. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, allerdings wird um eine Voranmeldung unter  (07621) 74090 gebeten. Anmeldung auch unter: mail@holon-philosophie.de oder info@buechermueller.de


Musik

Frankreich ist einer der Schwerpunkte des 10. Internationalen Bläserfestivals am Freitag und Samstag, den 29. und 30. Juni in der Innenstadt von Weil am Rhein. Am Freitag sind die Frauen-Marchingband "Les Mademoiselle" aus Rouen auf der Hauptstraße und ab 20 Uhr auf der Weindorf-Bühne die Mulhouse Jazz Bigband und zwei Stunden später das Creole Jazz Orchestra aus Paris zu hören. Gegründet 2009 von Pierre Chabrèle und Joël Dobat hat sich diese Band der Weiterentwicklung der Creole Tradition verschrieben. Die Musiker kommen aus Martinique, Trinidad, den USA und dem Indischen Ozean.Das Bläserfestival wartet noch mit zahlreichen weiteren Höhepunkten auf. Das besondere neben den zusätzlichen kulinarischen Höhepunkten: keines der Konzerte kostet Eintritt. Weitere Informationen unter www.blaeserfestival.de


dies & das


Mit einem schappo wird die JUKIBU – Interkulturelle Bibliothek für Kinder und Jugendliche Basel von Regierungspräsident Dr. Guy Morin ausgezeichnet. Die Auszeichnung geht an die freiwilligen Helferinnen und Helfer der JUKIBU für ihr ausserordentliches Engagement für fremdsprachige Kinder und Jugendliche.  Mehr 


Zum Vormerken

Das Programm des Theaterfestivals Basel 2012 liegt vor. Und das heißt: "18 Produktionen aus zwölf Ländern, 46 Vorstellungen an zwölf Tagen, 288 Stunden wahres Leben!" Eröffnet wird das Theaterfestival Basel am 29. August mit der spektakulären Performance „Sans objet“ von Aurélien Bory und seiner Compagnie 111 aus Frankreich. Ein zwei Tonnen schweren Schweissroboter – in den 70er Jahren Modellarbeiter der Automobilindustrie – tanzt einen unerhörten pas de trois mit den Artisten Olivier Alenda und Olivier Boyer. Der Vorverkauf startet ab sofort für alle Theaterfans mit einem speziellen Angebot: Tickets für alle Vorstellungen können bis zum 30. Juni für nur
CHF 25,- (ermässigt CHF 15,-) erworben werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.theaterfestival.ch

Zum 30-jährigen Jubiläum des Manor Kunstpreises, einem der wichtigsten Förderpreise des zeitgenössischen Kunstschaffens in der eidgenössischen Nachbarschaft, präsentiert das Aargauer Kunsthaus mit La jeunesse est un art eine grosse Überblicksausstellung zum jungen, aktuellen Kunstschaffen in der Schweiz. Ins Zentrum der Gruppenausstellung stellt das Aargauer Kunsthaus den Fördergedanken des Manor Kunstpreises und fokussiert demzufolge auf vielversprechende, junge Positionen der Schweizer Kunstszene. 49 Schweizer Künstlerinnen und Künstler aller Landesregionen werden in dieser Ausstellung ihre aktuellen Arbeiten präsentieren. Dies ermöglicht einen breiten Einblick in die vielfältige gegenwärtige Schweizer Kunst unter Einbezug der unterschiedlichsten künstlerischen Medien. Zur Eröffnung erscheint ein Ausstellungskatalog, http://www.aargauerkunsthaus.ch/

Mittwoch, 27. Juni 2012

Freiburg klongt

Foto vom Freiburger klong-Kindermusikfestival 2011, Quelle: Julian von Tiedemann.
Freiburg.- Freiburg „klongt“ wieder! Vom 16. bis 22. Juli werden in vielen Schulen Freiburgs und erstmals auch in der Region die Schulbücher gegen Instrumente, Stimmen und Trommeln getauscht. 21 Schulklassen sind beim 3. klong, dem Freiburger Kindermusikfestival dabei, das vom Kulturamt zusammen mit dem Theater und in Kooperation mit dem Verein mehrklang - Gesellschaft für Neue Musik Freiburg organisiert wird. Zusätzlich zu den 17 Freiburger Schulen nehmen zum ersten Mal vier Schulen aus der Umgebung von Freiburg an klong teil. Mit Klassen aus Heitersheim, Kirchzarten, Stegen und Waldkirch erweitert klong 2012 seinen Radius in die Region, dank der Unterstützung durch die beiden baden- württembergischen Ministerien für Kultus, Jugend und Sport und Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Der Sonntag, 22. Juli, ist Höhepunkt und Abschluss zugleich. Ab 11 Uhr wird das ganze Theater Freiburg zum „klongen“ gebracht. Neben den zahlreichen Workshoppräsentation der teilnehmenden Klassen können Kinder, Eltern, Geschwister und Freunde Musiktheater und Konzerte erleben, tanzend eine Klangwand entdecken, Musikfilme schauen, Instrumente basteln, singen, trommeln und rocken, an Büchertischen stöbern und Instrumentenbauern über die Schulter schauen. Alles dreht sich an diesem Tag um die Musik.

Um 11 Uhr begrüßt das Kinderorchester des Theater Freiburg mit Liedern aus aller Welt zum Zuhören und Mitsingen. Temporeich und witzig geht es um 12.30 Uhr weiter, wenn das Saxophonquartett Clair-obscur die Geschichte „Das tapfere Schneiderlein“ neu erzählt.

Ab 15 Uhr spielt die Maddis’son Brass Band vor dem Theater Blasmusik einmal anders - Ska und Balkansounds, unplugged und unverkennbar ausdrucksstark. Mitwippen erwünscht! Und um 15.45 Uhr, im Großen Haus, gibt es Rockmusik, garantiert blockflötenfrei, dafür mit Ohrwurmqualität: die Band Radau ist Programm.

Ein besonderes Mitmachkonzert für Geisterjäger und Gespenstergehilfen erwartet die Besucherinnen und Besucher um 17 Uhr im Kleinen Haus. Die Hauptdarsteller sind die Kinder und Erwachsenen im Publikum. Sie lernen im Verlauf des Konzertes, schwerelos über Burgzinnen zu wandeln, sie messen sich mit dem Klopfgeist im Wett-Spuken und sie helfen dem alten Glöckner, die Turmuhr zu schlagen. Für das Gruselorchester kann jeder kleine und große Besucher ein Instrument mitbringen.

Weitere Veranstaltungen warten darauf, entdeckt zu werden. Für leibliche Stärkung sorgt die Freie Schule Kapriole. Das gesamte „klong“- Programm und weitere Informationen gibt es unter www.freiburg.de/klong sowie beim Kulturamt unter der Telefonnummer: 201-2101 oder per E-Mail unter kulturamt@stadt.freiburg.de.

Alle Veranstaltungen am Sonntag, 22. Juli, im Freiburger Theater sind kostenlos; kostenlose Platzkarten sind ab 10.30 Uhr an der Kartenausgabe erhältlich. Achtung, es gibt nur ein begrenztes Kartenkontinent.

Dienstag, 26. Juni 2012

Augenblicke der Schönheit

Utagawa Kunisada (1786–1865): Vorbereitungen zum Ausgang, ca. 1830–1831. Ankauf 1927, 37.8 x 25.7 cm; © Honolulu Museum of Art
Zürich.- Verweile Augenblick, du bist so schön - dieses an einen Satz aus Goethes Faus angelehnte Zitat drängt sich förmlich auf bei der Ausstellung, die ab 7. Juli im Zürcher Museum Rietberg gezeigt wird und sich des Themas Frauen im japanischen Holzdruck annimmt. Die Ausstellung «Die Schönheit des Ausgenblicks» umfasst drei Einheiten von künstlerischen Arbeiten, die je in einem anderen Jahrhundert und in einem anderen Medium entstanden sind: den Holzdruck im 18./19. Jahrhundert, die Fotografie im 19./20. Jahrhundert und den Video im 21. Jahrhundert. Sie alle machen es sich zum Thema, einen flüchtigen Augenblick des gesellschaftlichen Lebens im Japan ihrer Zeit einzufangen. Im Mittelpunkt stehen sogenannte bijinga, «Bilder schöner Frauen». Ihrer Schönheit wird in Momentaufnahmen von unwiederbringlichem Zauber gehuldigt.

Den Hauptteil der Ausstellung bilden 100 Holzdrucke mit Darstellungen schöner Frauen aus dem Honolulu Museum of Art. Als eines der umfassendsten Museen auf Hawaii besitzt es unter anderem mehr als 10’000 Einzelblätter hervorragender japanischer Holzdrucke. Daraus wurde für die Ausstellung im Museum Rietberg das Thema «schöne Frauen» herausgelöst, das den bekannten amerikanischen Schriftsteller und Sammler James A. Michener (1907–1997), aus dessen vormaligem Besitz die meisten Drucke stammen, besonders begeistert hat. Die Ausstellung zeigt zahlreiche Meisterwerke der bedeutendsten japanischen Holzschnittkünstler, die sich vorwiegend mit diesem Genre beschäftigten.

Das Thema «schöne Frauen» ist auch allgegenwärtig in den gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Japan aufgenommenen Fotografien von so bekannten Fotografen wie Kusakabe Kimbei, den Venezianern Felice Beato und Adolfo Farsari oder dem in Japan lebenden Österreicher Raimund von Stillfried-Ratenicz. Viele dieser kunstvollen Fotografien, besonders die Studioaufnahmen, wirken wie nachgestellte Szenen aus der Welt des Holzdrucks. Das Museo delle Culture in Lugano ist seit Kurzem im Besitz einer Sammlung von über 5000 handkolorierter Albumin-Fotografien, aus denen 50 Beispiele für die Ausstellung ausgewählt wurden. Hier vollzieht sich gleichsam nochmals derselbe Vorgang wie bei der Entwicklung des Holzdrucks. Sowohl in der Fotografie als auch in der Druckgrafik waren die ersten Kunstwerke schwarz-weiss. In einer zweiten Phase wurden sie handkoloriert, bis die Mehrfarbigkeit schliesslich technisch einfach erreicht werden konnte.

Die Ausstellung wird abgerundet durch den Einbezug zweier Videoinstallationen der Künstlerin Tabaimo (geboren 1975), die von der Gallery Koyanagi in Tokio zur Verfügung gestellt werden. Mit ihrer aufsehenerregenden Installation im Japan-Pavillon an der Biennale in Venedig 2011 hat Tabaimo ihren Ruf als eine der bedeutendsten Gegenwartskünstlerinnen Japans gefestigt. Tabaimos vielschichtige Anspielungen auf traditionelle Holzdrucke in ihrer packend eigenständigen, teilweise verstörenden Kunst öffnen uns ein Fenster zur heutigen japanischen Gesellschaft. Die begabte Zeichnerin beobachtet in den für die Ausstellung ausgewählten Animationsfilmen »public conVENience« und »Japanisches Badehaus – Männer« unterschwellige gesellschaftliche Konventionen, deren Seltsamkeiten sie schonungslos an die Oberfläche holt.


Katalog: «Die Schönheit des Augenblicks. Frauen im japanischen Holzdruck.» Herausgeber Katharina Epprecht, Museum Rietberg Zürich. Verlag Scheidegger & Spiess, Texte deutsch und englisch. Broschur, ca. 182 Seiten, ca. 125 Farbabbildungen 23 x 30 cm, ISBN 978-3-85881-357-2, CHF 38 | EUR 34

Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 17 Uhr, Mi und Do 10 – 20 Uhr, Montag geschlossen

Die Schönheit des Augenblicks
Frauen im japanischen Holzdruck
7. Juli bis 14. Oktober 2012

Museum Rietberg
Gablerstrasse 15
CH - 8002 Zürich
0041 (0)44 206 31 31
museum.rietberg@zuerich.ch
http://www.rietberg.ch

Montag, 25. Juni 2012

Stück Labor Basel dreht weitere Runde

Basel.- Stück Labor Basel geht in eine weitere Runde. Das Förderprogramm für Schweizer Gegenwartsdramatik bietet auch 2012/13 wieder drei Schweizer Autorenpersönlichkeiten die Möglichkeit, eine Saison lang an je einem renommierten Schweizer Theater zu arbeiten, Erfahrungen zu sammeln, in engem Austausch mit den Theaterschaffenden einen Text zu entwickeln und ihn am Ende des Jahres dort aufzuführen. Dabei koordiniert Stück Labor Basel die Anliegen der Projektpartner, sorgt für Vernetzung und Informationsaustausch aller Beteiligten, und bietet den Schreibenden Unterstützung und Coaching.

Mit dem Ziel, die erfolgreiche Zusammenarbeit in der Saison darauf fortsetzen zu können, macht das Theater Biel Solothurn 2012/13 „Stück Labor Pause“. Neu stösst ab August das KonzertTheater Bern zum Stück Labor Verbund. Wir freuen uns sehr auf den intensiven Austausch mit Schauspielleiterin Iris Laufenberg und ihrer Dramaturgie.

Die drei neuen Hausautorenschaften an drei Schweizer Theatern

Gabriel Vetter am Theater Basel: In der Spielzeit 2012/2013 wird der Poetry Slammer und Schriftsteller Gabriel Vetter Hausautor am Theater Basel. Seit Jahren auf diversen Bühnen beheimatet, wird der gebürtige Schaffhauser in dieser Saison das Theater Basel zu seinem Schauplatz machen und sich hier erstmals auch als Theaterautor präsentieren.

Ivna Žic am Luzerner Theater: Im letzten Jahr hat sie am Luzerner Theater mit grossem Erfolg das Stück «Warteraum Zukunft» inszeniert und Haus und Ensemble dabei bereits kennengelernt. In dieser Saison wird die in Zagreb geborene und in Zürich und Basel aufgewachsene Autorin und Regisseurin Ivna Žic feste Hausautorin des Luzerner Theaters.

Marcel Schwald am KonzertTheater Bern: Den Baslern ist der Theatermacher und Autor Marcel Schwald mit seinem Gesprächsformat „Host Club“ und seiner letzten Stückentwicklung „Let´s pretend to be human“ kein Unbekannter. Am KonzertTheater Bern wird er im Rahmen seiner Hausautorenschaft die Möglichkeiten und Grenzen praxisnaher Textproduktion ausloten. Das dabei generierte Material wird in einen Theatertext einfliessen, der am Ende der Spielzeit zur Uraufführung gebracht wird. 

Die drei Uraufführungen im kommenden Frühjahr 2013

Briefe (Arbeitstitel)
Von Ivna Žic
Uraufführung am 8. März 2013, Luzerner Theater, UG


Der Park (Arbeitstitel)
Von Gabriel Vetter
Uraufführung am 19. April 2013, Theater Basel, Kleine Bühne

Je veux mourir sur scène (Arbeitstitel)
Eine Textentwicklung von Marcel Schwald
Uraufführung im Juni 2013, Konzerttheater Bern, Vidmar 2

Weitere Informationen zu den drei Stück Labor Hausautoren 2012/13

Gabriel Vetter: Geboren 1983 in Schaffhausen, CH, wurde Gabriel Vetter 2004 Champion bei den deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften, dem grössten Dichterwettbewerb Europas. Für sein Programm „Tourette de Suisse“, erschienen im Sprechstation Verlag 2005, wurde er als jüngster Preisträger überhaupt mit dem renommierten Radio-Kabarett-Preis "Salzburger Stier" ausgezeichnet. 2007 wurde Gabriel Vetter erneut deutschsprachiger Poetry Slam-Champion mit dem Poeten-Kollektiv SMAAT. Im Sommer 2008 erhielt er das Aufenthaltsstipendium des Literarischen Colloquiums Berlin. Im Frühjahr 2009 erschien seine zweite Solo-CD „Menschsein ist heilbar“, über die Emil Steinberger sagt: „Ehrlich: Ich habe Tränen gelacht. Chapeau!“ Im Sommer 2009 produziert das Schweizer Radio DRS1 Vetters Hörspiel „Personenschaden“. Gabriel Vetter schreibt neben seiner Bühnentätigkeit auch regelmässige Kolumnen; unter anderem für die Basler Zeitung (bis Juni 2012) und das Magazin Hochparterre. Im Rahmen seiner Hausautorenschaft am Theater Basel 2012/13 wird Gabriel Vetter sein erstes Theaterstück entwickeln.

Ivna Žic:
Geboren 1986 in Zagreb, aufgewachsen in Basel und Zürich, studierte Ivna Žic von 2006 bis 2008 Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen. 2007/08 absolvierte sie den Dramenprozessor in Zürich, aus dem ihr Stück «Abkommen» hervorging. Die Uraufführung fand 2009 am Theater Winkelwiese in der Regie von Gian Manuel Rau statt. 2008 bis 2011 studierte sie Regie an der Theaterakademie Hamburg. Es entstanden erste Regiearbeiten auf Kampnagel in Hamburg, daneben arbeitete Ivna Žic in verschiedenen kollektiven Konstellationen. Seit 2011 ist sie Teilnehmerin des Lehrgangs Szenisches Schreiben von UniT Graz und arbeitet frei als Regisseurin und Autorin. Sie hat sowohl den Autorenwettbewerb der Theater St. Gallen und Konstanz als auch den zweiten Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik sowie den Publikumspreis anlässlich der Langen Nacht der Neuen Dramatik an den Münchner Kammerspielen gewonnen. Zudem kamen zwei ihrer Stücke in Karlsruhe und Konstanz zur Uraufführung. Nachdem sie in der vergangenen Spielzeit in Luzern das Stück «Warteraum Zukunft» inszenierte, ist sie 2012/13 feste Hausautorin des Luzerner Theaters.

Marcel Schwald:
Geboren 1976 in Basel, studierte Marcel Schwald Performance und Regie an der HdK Utrecht und Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. In seiner künstlerischen Arbeit verwendet er Praktiken des Theaters, der Performance, des Journalismus und der Soziologie und fragt nach Möglichkeiten und Unmöglichkeiten von Kommunikation. Seit 2008 experimentiert Marcel Schwald im Rahmen des Gesprächsformats „Host Club“ mit performativer Textproduktion. Als freier Theatermacher und Autor entwickelt er in kollektiven Prozessen seine Stücktexte. Eigene Produktionen zeigte er am Theater Freiburg, beim Festival Wunder der Prärie in Mannheim, beim Theaterfestival Groningen sowie schweizweit an freien Theaterhäusern (Kaserne Basel, Südpol Luzern, Rote Fabrik Zürich u.a.). Mit „Let’s Pretend To Be Human“ war er 2011 u.a. bei „Gipfelstürmer – Plattform junge Schweiz“ vertreten. Das KonzertTheater Bern hat Marcel Schwald für die Saison 2012/13 als Hausautor engagiert.

Weitere Informationen unter www.stuecklaborbasel.ch
Kontakt: Heike Dürscheid, stuecklaborbasel@gmx.ch

Freitag, 22. Juni 2012

Gespräche führen - neuer Spielplan des Theaters Basel

Basel.- „Gespräche führen, Gespräche auslösen, Gespräche anbieten. Selbst im Gespräch sein stellt auch immer wieder neu die Frage nach Qualität, Aktualität und Relevanz der Theaterarbeit.“ Georges Delnon, Direktor des Theater Basel, stellte das Programm für die Spielzeit 2012/2013 gemeinsam mit Ballettdirektor Richard Wherlock und dem Leitungsteam Schauspiel mit Chefdramaturg Martin Wigger und den Hausregisseuren Simon Solberg und Tomas Schweigen das Programm des Theater Basel für die Spielzeit 2012/2013 vor.

Delnon weiter: „Die vorgestellte Saison 2012/2013 birgt viel Neues, aus dem sich zukünftige Gespräche speisen könnten. Erst einmal stellen wir fest, die traditionellen Sparten Schauspiel, Oper und Ballett lösen sich seit Jahren zunehmend auf. Die  Grenzen verschieben sich. Immer mehr Regisseurinnen und Regisseure bedienen sich bei den verschiedenen Disziplinen und setzen so ihre Inszenierungen neu zusammen. Es lassen sich immer zahlreichere Produktionen nicht mehr einer Sparte zuordnen: sie verbinden Sprache, Musik, Bild und Bewegung zu einer neuen, eigenen Kunstsprache. Die Grenzen zwischen Festival, Stadttheater und Freier Szene werden permeabler. Gelungene Produktionen aus der Freien Szene stehen an den renommiertesten Festivals der Welt selbstverständlich neben gelungenen Stadttheaterproduktionen. Die Festivals selbst verändern sich und suchen nach Wegen, den Kreativen zu folgen und diesen neuen grenzüberschreitenden Entwicklungen eine Plattform zu bieten.“

Neue Schaffensprozesse bedeuten neue Strukturen und Rahmenbedingungen. So ist es auch nur folgerichtig, dass sich die Theaterleitung zukünftig anders zusammensetzt. Stephanie Gräve kommt als Kuratorin und stellvertretende künstlerische Direktorin an das Theater Basel. Chefdramaturg Martin Wigger wird mit Simon Solberg und Tomas Schweigen für die Schauspielproduktionen verantwortlich zeichnen. Rund zehn neue Schauspielerinnen und Schauspieler, wozu auch die Theatertruppe Far a Day Cage zählt, bringen ihre Energie in das Ensemble ein. Tanz wird es in der kommenden Saison am Theater Basel in sehr unterschiedlichen Formen geben. Mit den „Journées contemporaines“ wird eine Lanze für Neues Musiktheater gebrochen. Eine deutliche Aufwertung erfährt das Gesamtangebot für Kinder und Jugendliche und erfreulicherweise wächst auch die Zusammenarbeit mit der Universität und der Musikhochschule Basel.

Die Grenzen des Theaters zur Kunstszene verwischen auf den ersten Blick auch zunehmend: das Interesse  der Kunstszene am Theater wächst rasant und vice versa. In diesem Sinne hat das Theater Basel bereits vor zwei Jahren mit Hans Ulrich Obrist das Kunst/Theater Projekt „Saisonbuch“ begonnen. Mit Ed Fornieles hat das Theater Basel in diesem Jahr einen jungen britischen Künstler zusammengearbeitet, der gerade die Grenz-bereiche von Realität und Fiktion spielerisch unterwandert und sich dafür aller (un-) erlaubten neuen Medien bedient.

„Es ist spannend zu sehen, wie die von Ed Fornieles und Max Luz verfasste Facebook Sitcom „Happy Days in Basel“ die üblichen kreativen Prozesse des Theaters auf den Kopf stellt. Zunächst wurde der Plot mit fiktivem Personal  im Netz inszeniert und am Ende stehen Text und Bild nicht als Ausgangs- sondern als Endprodukt da. Entsprechend hat unser neuer Visual Designer Ludovic Balland den Ball aufgenommen und die beiden Welten - die der Kunst und die des Theaters - einander rigoros gegenüber gestellt. Entstanden ist das „Saisongespräch 1“.“, so Georges Delnon zum Saisongespräch 1.

„Weitere Saisongespräche werden folgen und an ihnen wird sich auch unser neuer Hausautor Gabriel Vetter beteiligen und vor allem der Frage nachgehen, in welchem politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Kontext sich diese Veränderungen einordnen lassen. Wie verschieben sich dabei die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse? Was geht uns möglicherweise verloren? Gewinnen wir mit neuen Formen auch neue Inhalte? Im Theater geht es immer auch darum, neue Instrumente zu entwickeln um immer komplexer werdende Prozesse zu beschreiben oder sie bestenfalls sogar in Gang zu setzen.“

Der Spielplan und die Saisonbroschüre 2012/2013 des Theater Basel sind ab sofort auf der homepage des Theater Basel unter http://www.theater-basel.ch/saisonvorschau/ zum download bereitgestellt.

Gedruckte Exemplare sind an der Billettkasse erhältlich und werden auf Bestellung kostenfrei zugesandt. Bestellungen bitte an: Billettkasse Theater Basel, Postfach, CH-4010 Basel. Die Abonnentinnen und Abonnenten des Theater Basel erhalten ihr Exemplar auf dem Postweg zugeschickt.

Donnerstag, 21. Juni 2012

dies & das & Restauriertes

© Winsor McCay «Little Nemo in Slumberland» 1908 (Detail). Das Basler Cartoonmuseum widmet dem amerikanischen Comicpionier ab 23. Juni eine Ausstellung.
3land.- Noch bis 16. Dezember präsentiert das Kunsthaus Zürich sechs Bronze-Plastiken und eine Terrakotta-Figur von Aristide Maillol, die in den vergangenen zwölf Monaten restauriert worden sind. Neben Auguste Rodin gilt Maillol als der bedeutendste französische Bildhauer der frühen Moderne. Erstmals wird das Schaffen beider Plastiker in einer Gruppe von rund einem Dutzend Werke vereint in der Sammlung des Kunsthauses ausgestellt. http://www.kunsthaus.ch/. Und nun zu den weiteren Tipps fürs 3land:


Ausstellungen


Das Cartoonmuseum Basel ehrt den amerikanischen Comicpionier Winsor McCay (1869–1934) vom 23.6.2012 – 28.10.2012 erstmals in der Schweiz mit einer umfassenden Ausstellung. McCay entfachte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Feuerwerk grafischer Einfälle, nahm den Surrealismus vorweg und schuf nebenbei den ersten Zeichentrickfilm überhaupt. Ein Ausstellungsteil ist dem Winterthurer Zeichner Daniel Bosshart (*1971) gewidmet, dessen Arbeiten zahlreiche Bezüge zu McCay aufweisen. www.cartoonmuseum.ch
Von Freitag, 29. Juni, bis Sonntag, 24. Februar 2013, zeigt das Naturmuseum Freiburg die Abschiedsausstellung der langjährigen Direktorin Eva Gerhards: „In menschlicher Gestalt – Schätze der Ethnologischen Sammlung“. Übernatürliche Wesen, Götter, Geister, Heilige und Ahnen werden in den Kulturen der Welt häufig in menschlicher Gestalt dargestellt und gesellen sich zu Abbildern realer Persönlichkeiten. Die Ethnologische Sammlung birgt einen reichen Schatz solcher Werke, darunter herausragende religiöse Meisterwerke und beeindruckende Objekte aus dem familiären Gebrauch. Die künstlerischen Ansätze sind vielfältig: Die Arbeiten zeigen Gegensätze aber auch erstaunliche Parallelen zwischen traditionellen Kulturen und aktuellen Phänomenen. http://www.freiburg.de/pb/,Lde/265394.html



Literatur

Literaturmatinee: Sonntag, 24.6.2012, 11 Uhr, im Zürcher Pfauen: Sibylle Lewitscharoff und Martin Mosebach bestreiten am Sonntag, 24. Juni, die diesjährige Literaturmatinee des Schweizerischen Instituts für Auslandforschung im Rahmen der Zürcher Festspiele. Die beiden Autoren lesen im Pfauen aus ihren Texten und diskutieren danach in einem Gespräch unter der Moderation von Andreas Isenschmid (Kulturredaktor NZZ am Sonntag) über die Signale, die uns der Zeitgeist vermittelt. www.schauspielhaus.ch


Musik

Am 29. und 30. Juni verwandelt sich der der Sarasinpark in Riehen zum zwölften Mal in das Festivalgelände für das HillChill Openair. Das musikalisch Programm wird dieses Jahr unter anderem von MESSER CHUPS (RU), BOYS ON PILLS (CH), BLACK STROBE (FR), MUHI TAHIRI (BS), THE REDING STREET (BS) und THE OH NO'S (CH) bestritten. Da die Spielzeiten von 23 Uhr bis 24 Uhr verlängert worden sind, bespielen dieses Jahr rund 20 Bands und MusikerInnen den Sarasinpark. Das vollständige Programm


Theater

Zum 10 jährigen Jubiläum der weit über die Region bekannten „Mephisto Tour, Staufen - eine Stadt wird zur Bühne“, bringt der Protagonist Rainer G. Mannich, sein Erfolgsstück multimedial von der Straße auf die Bühne des Freiburger Theaters am Martinstor. „Mephistos Faust“ - was damals wirklich geschah, ist zu sehen am 17.06., 20.30h.
Premiere beim Freiburger Theater am Martinstor am Sonntag, 1.7., 16.30h und 20.30h: „Propellerwelten“ frei nach Ludwig Wittgenstein, eine Performance, die auf verrückt verspielte Weise erkundet, wie sinnlich das Denken sein kann. Im Mittelpunkt steht der Flugingenieur, Dorfschullehrer, Gärtner , Soldat , Architekt, Philosoph und Sprachforscher Ludwig Wittgenstein. Jeder seiner Gedanken ein Ton, jedes Ding ein Klang. Sprache und Musik verwandelt sich in dieser Performance in Aktion und Bild. www.theater-martinstor.de
Für die Klausenhoffestspiele im Juli 2012 hat Markus Manfred Jung als "Hausautor" ein neues Stück geschrieben: Hinterm Mond. Juli 1969, die ersten Menschen betreten den Mond. Und auch im Hotzenwald trägt sich Unvorhergesehenes zu: Seltsame Menschen erobern Neuland. Junge Aussteiger mit träumen von einer Landkommune-Harmonie und gestresste Stadtmanager auf der Suche nach der Idylle für den Abend des Lebens begegnen den merkwürdigen Ureinwohnern dieses wildromantischen Landstriches hinter dem Mond, den seit über 1000 Jahren hier lebenden Eigenarten und charakterstarken Hotzenwäldern.
Im Unverständnis entstehen kuriose Missverständnisse. Der Weg zueinander scheint so weit wie der zum Mond. Zum Glück gibt es Kinder, die solche Entfernungen spielerisch leicht bewältigen. Mehr zu den Terminen



dies & das

Zur Sommersonnenwende am Samstag, 23. Juni
wird bei Einbruch der Dunkelheit um etwa 22 Uhr zwischen Villa Feer und Jazztone im Lörracher Grüttpark wieder der Feuertulpenturm von Max Meinrad Geiger entzündet. Der städtische Fachbereich Kultur und Medien sowie Max Meinrad Geiger laden zu diesem Feuerspektakel ein.


Während der erste VOICELAB-Jahrgang sich in begeisternden Abschlusskonzerten von der Akademie verabschiedet hat, werden bereits neue Gesangstalente aus Süddeutschland, der Schweiz und dem Elsass gesucht. In sogenannten Auditions können sich junge Sängerinnen und Sänger im Alter von 16 bis 26 Jahren aus Bands, Chören aber auch Solisten für die zweieinhalbjährige Ausbildung bewerben. Einfach nur einmal reinschnuppern in die Arbeit der STIMMEN-Akademie können Interessierte am Freitag, den 29. Juni von 18.30 bis 21.30 Uhr im Burghof Lörrach. www.burghof.com


Zum Vormerken

Am 29. Juni 2012 eröffnet das Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20 die erste Dauerausstellung "Expeditionen. Und die Welt im Gepäck". Der Hintergrund: Ende 19. bis Mitte 20. Jahrhundert hatten ethnografische Expeditionen eine Blütezeit. Auch Basler Wissenschaftler erforschten fremde Kulturen und brachten Sammlungen nach Hause. Das Museum der Kulturen Basel geht mit der Ausstellung „Expeditionen. Und die Welt im Gepäck“ ihren Reisen nach. Anhand von vier Expeditionen und etwa 540 Objekten wird gezeigt, was die Motive der Forscher waren und welche Ausbeute an Sammlungen und Wissen sie nach Hause brachten. Der Flyer, pdf

Impro Comedy Tour - Der Lux geht um: Freiburgs mobiles Open-Air-Theater ist in den Straßen der Stadt unterwegs! Lux - Theater des Moments führt die Zuschauer an lauschige Orte der Altstadt und spielt komisches Theater. Die Szenen sind inspiriert durch die Orte und die Assoziationen und Ideen der Zuschauer. Ein ungewöhnlicher Theaterabend in Freiburg.
Samstag, 07. Juli 2012, 20.00 Uhr
Rathausplatz Freiburg, Treffpunkt vor dem Portal der Martinskirche. Es spielen: Simon Kuner und Roberto Hirche.
Samstag, 28. Juli 2012, 20.00 Uhr
Augustinerplatz Freiburg, Treffpunkt auf dem Augustinerplatz, am unteren Bächle vor dem Bettenhaus Stiegeler. Es spielen: Simon Kuner und Christian Sauter. www.theater-lux.de

Sommer-Open-Air bei den Freiburger Immoralisten mit "KASIMIR UND KAROLINE" von Ödön von Horváth und einem OpenAir mit Riesenrad, denn : „Man hat halt schließlich so eine Sehnsucht in sich“ Premiere am Do, den 19. Juli um 20.30 Uhr
Job verloren - mitten in der Wirtschaftskrise! Da bleibt Kasimir die Oktoberfestwurst so richtig brockig im Hals stecken. Doch für Freundin Karoline noch lange kein Grund sich die Laune vermiesen zu lassen.Und wenn der Kasimir nicht will, dann fährt sie halt allein mit der Achterbahn. Oder zu zweit, mit einem gewissen Herrn Schürzinger, den sie eben am Eisstand aufgegabelt hat (oder er sie?). Ein elender Spießer zwar, aber immerhin eine bessere Partie als der abgebaute Kasimir. Und ehe sie sich versieht, sitzen plötzlich noch zwei notgeile Pensionäre auf Sauftour mit an Bord. Stocksauer will es Kasimir allen zeigen und lässt sich vom Kleinkiminellen Merkl Franz zum Autoknacken überreden ...
Ödön von Horváths Bilderbogen aus den 20er Jahren ist bezaubernde Liebesgeschichte, urkomische Komödie und bitterböses Zeitstück in einem. Und die Immoralisten lassen sich nicht lumpen und bauen nach ihrem großen Erfolg im letzten Sommer mit Schnitzlers Reigen gleich ein ganzes Riesenrad in den Hinterhof ihres Theaters ...
Weitere Termine:
21./26./27. und 28. Juli
02./03./04./09./10./11./16./17./18./23./24./25./30. und 31. August
01./06./07. September
sowie zwei Sondervorstellungen am So, den 26. August und So, den 2. September jeweils um 20.30 Uhr
Die Zuschauerplätze sind großenteils überdacht - Regenzeug bitte trotzdem mitbringen! Karten bei BZ- Ticket, RESERVIX, Buchhandlung Schwanhäuser und online unter: www.immoralisten.de

Joan Armatrading –die Grand Dame des Singer/Songwritings – kommt am Dienstag, den 28.08.2012 für ein Konzert ins Jazzhaus Freiburg. http://www.jazzhaus.de/

Mittwoch, 20. Juni 2012

Himmelblauer Münstersommer

Freiburg.- Ausstellungen, Filme, Konzerte, Lesungen, Theater, Zirkus, der Freiburger Münstersommer bietet bis 25. September.: 13 Feste, Festivals und Veranstaltungsreihen in sommerlich beschwingter Atmosphäre. "In neuer, frischerer Aufmachung", so die Ankündigung, zeigen sich dieses Jahr Programmleporello und Plakat des Münstersommers Freiburg. Der Münsterplatz bleibt jedoch Schauplatz: anstelle einer nächtlichen Szenerie mit Publikumsandrang und Warteschlangen vor dem Wentzingerhaus und dem Historischen Kaufhaus beim Fest der Innenhöfe ist im Programm eine Akrobatin des Circus Harlekin in voller Aktion vor einem strahlend blauen Sommerhimmel zu sehen (falls Petrus mitspielt). Das Sommertags-Himmelblau hat auch das dunkle Nachtblau der Titelseite des Programms und des Plakats abgelöst.

In bewährter Tradition bietet der Münstersommer immer wieder dienstags Orgelkonzerte im Münster, die bis zum Ende des Münstersommers führende Vertreter der internationalen Orgelszene präsentieren. Das Abschlusskonzert am 25. September gibt der Freiburger Domorganist Klemens Schnorr, der die Konzertreihe auch zusammengestellt hat.

Elf Konzerte an 9 Abenden in zwei der schönsten Innenhöfe am Rande des Münsterplatzes eröffnen die Open-Air-Saison des Münstersommers: von Mittwoch 20. bis Donnerstag 28. Juni haben die Mittsommerkonzerte Premiere in den Innenhöfen des Historischen Kaufhauses und des Wentzingerhauses. Das musikalische Spektrum dieser neuen Reihe des Kulturamts in der Nachfolge des Festes der Innenhöfe ist breit gefächert. Mitwirkende sind unter anderen Dieter Ilg, das Freiburger Schlagzeug-Ensemble, die 12 Pianisten, die Gruppe LebiDerya und das Ensemble FisFüz. Eine ungewöhnliche Freilichtausstellung ist in diesem Jahr beim Münstersommer dabei: aussichtKUNST zeigt ab Samstag, 7. Juli, auf dem Freiburger Schlossberg Skulpturen, Objekte und Installationen von Künstlern aus dem Oberrheingebiet. Die Künstlerinnen und Künstler bespielen das historische Wegenetz der barocken Wehranlage des französischen Festungsbaumeisters Vauban auf dem Freiburger Schlossberg. Über den gesamten Ausstellungszeitraum werden verschiedene Begleitveranstaltungen angeboten (Ausstellungsende: Sonntag, 4. November).

Nach dem erfolgreichen Münstersommer-Einstand im letzten Jahr ist der Circus Harlekin erneut dabei: im Licht der untergehenden Sonne auf dem Münsterplatz bietet die junge Truppe ein fröhliches Spektakel mit pfiffigen Geschichten und Bildern aus dem prallen Leben, bunt, chaotisch, poetisch (Münsterplatz, Donnerstag 12. bis Sonntag 15. Juli).

Am Samstag, 14. Juli, präsentieren die Freiburger Blas- und Akkordeonorchester Highlights aus ihrem Repertoire. Insgesamt 17 Musikvereine spielen auf verschiedenen Plätzen in der Innenstadt am Tag der Musik.

Musikalisch geht es weiter von Montag,16. Juli bis Samstag, 28. Juli, mit dem Pianofest der Internationalen Klavier Akademie Freiburg unter Leitung von Jura Margulis. Das Pianofest setzt die Tradition des Klavierfestivals der „Russischen Schule“ von Vitaly Margulis fort. Das Programm im Historischen Kaufhaus am Münsterplatz beginnt mit Solo-Klavierabenden von Jura Margulis, Bernd Glemser und Claudio Martinez. Es folgen am Montag, 23. Juli, ein Klavier-Duo- Abend mit Gabriella Talrose und Marina Friedman und am Freitag, 27. Juli, ein Sonderkonzert mit Bruno Monsaingeon, Viola, und den drei Geschwistern Alissa Margulis, Violine, Natascha Margulis, Cello, und Jura Margulis, Klavier. Das Pianofest endet mit dem Abschlusskonzert der Teilnehmer des Meiserkurses der Internationalen Klavierakademie am Samstag, 28. Juli.

Am Samstag, 21. Juli, steigt die Freiburger Museumsnacht der Städtischen Museen Freiburg. Unter dem Motto „bunt.“ wird ein abwechslungsreiches Programm geboten aus Musik, Tanz, Führungen, Aktionen und unterhaltsamen Vorträgen, verbunden mit kulinarischen Köstlichkeiten und geselligem Beisammensein. Augustinermuseum, Museum für Neue Kunst, Museum für Stadtgeschichte, Archäologisches Museum Colombischlössle und Naturmuseum zeigen, was sie alles zu bieten haben. Bei den Rathaushofspielen im historischen Innenhof des Rathauses betritt der bequeme und hochverschuldete „Advokat Patelin“ die Bühne. Die gleichnamige Komödie von Gert Hoffmann wird vom Wallgraben Theater von Donnerstag, 26. Juli bis Sonntag, 2. September, nahezu täglich aufgeführt. Regie: Regine Effinger. Mit Georg Blumreiter, Peter W. Hermanns, Natalia Herrera-Szanto, Hans Poeschl und Burkhard Wein.

Im Innenhof des Schwarzen Klosters präsentiert das Sommernachts-Kino von Donnerstag, 26. Juli bis Samstag, 1. September, die Kinohighlights der letzten zwölf Monate, Klassiker der Filmgeschichte und Vorpremieren unter freiem Himmel zu sehen. Beginn: stets bei Einbruch der Dunkelheit. Konzerte, Drumcircle und Workshops erwarten die Besucherinnen und Besucher des 7. Internationalen Festivals für Rahmentrommeln Tamburi Mundi im E-Werk (Samstag, 28. Juli bis Sonntag, 5. August). In diesem Jahr kommen die Musiker und Meistertrommler unter anderem aus Iran, Korea, Israel, Türkei, USA, Italien, Brasilien, Indien und Deutschland. Das Festival wartet in diesem Jahr mit vielen Neuerungen auf: neu dabei ist das Gastland Norwegen, zum ersten Mal wird der „Frame Drum Award 2012“ verliehen und Mohsen Taherzadeh aus Iran wird erster „Artist in Residence“. Novum ist auch eine musikalische Lesung mit Paul Maar, dem bekannten „Sams“-Autor mit der Capella Antiqua Bambergensis und anderen Musikern.

In der Spechtpassage, im schönen Innenhof des Josfritzcafés, findet die Lesereihe Unter Sternen – Vorlesen im August statt. An jedem Freitag und Samstag im August, also vom 3. bis zum 25. August, wird Unterhaltsames, Spannendes und Heiteres vorgelesen und vorgetragen. Eingeladen sind folgende Autorinnen und Autoren: Kai Weyand, Sophie Passmann, Fritz Eckenga, Florian Schroeder, Nicol Llubic, Karl-Heinz Ott, Lisa Kränzler und Hartmut el Kurdi. Passend zum neu eröffneten Ensemblehaus, dem gemeinsamen Probendomizil von ensemble recherche und Freiburger Barockorchester, steht die diesjährige Ensemble-Akademie der beiden Ensembles unter dem thematischen Motto „Neue Räume“: Musik eröffnet musikalische Räume und kreiert räumliche Klänge, zudem wird Musik immer wieder für bestimmte Räume komponiert (Kirche, Theater, Konzertsaal) und ist damit im wahrsten Sinne des Wortes „raumgreifend“. Die Konzerte der Ensemble-Akademie Freiburg finden von Montag, 10. September bis Samstag,15. September in der Hochschule für Musik statt.

Zum Ende des Münstersommers starten 16 Freiburger Ausstellungsinstitute und Galerien mit einer Nocturne am Freitag,14. September, in die neue Saison: Galerie ArtKelch, Galerie Albert Baumgarten, Galerie Foth, Galerie G, Galerie Meier, Post Fine Arts, Galerie Pro Arte, Centre Culturel Français Freiburg, Künstlerwerkstatt L6, Kunsthaus L6, Kunstraum Alexander Bürkle, Kunstverein Freiburg, Morat-Institut, Museum für Neue Kunst, E- Werk und T66 – Kulturwerk.

Weitere Informationen:

Eintritt frei: aussichtKUNST – Circus Harlekin – Tag der Musik – Nocturne.

Details zu allen Münstersommer-Veranstaltungen gibt es unter www.freiburg.de/muenstersommer sowie beim Kulturamt am Münsterplatz 30, das den Münstersommer koordiniert. Dort ist ein Programmfaltblatt erhältlich, das auch an vielen Stellen in der Stadt ausliegt. Das Kulturamt ist telefonisch unter der Telefonnummer: 201-2101 erreichbar und per E-Mail unter kulturamt@stadt.freiburg.de.

Kartenvorverkauf: BZ-Kartenservice, Telefon: 496-888 und www.badische-zeitung.de/events. Weitere Vorverkaufsstellen werden auf den Internet-Seiten der jeweiligen Veranstaltung genannt.

Kunst mit Aussicht

Den Auftakt beim Installieren der Kunstwerke auf dem Freiburger Schlossberg für die Ausstellung aussichtKUNST macht Josef Bücheler mit seiner Baum-Installation „Für Kaspar Hauser“
Freiburg.- Manchmal braucht die Kunst mehr Gestaltungsspielraum als es an traditionellen und geschützten Orten wie den Museen oder Galerien möglich ist. Von 7. Juli bis 4. November zeigt die Freilichtausstellung aussichtKUNST auf dem Freiburger Schlossberg Skulpturen, Objekte und Installationen von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Oberrheingebiet.Der Freiburger Schlossberg ist aber mehr als Ausstellungsraum oder als bloßer Skulpturenparcours, vielmehr wird diese historische Stätte – wichtiges Symbol deutsch- französischer Geschichte – selbst zum Bestandteil dieser Ausstellung. Die hier ausgestellten Kunstwerke folgen dem historischen Wegenetz der barocken Wehranlage des französischen Festungsbaumeisters Vauban.

Den Auftakt beim Installieren der Kunstwerke macht Josef Bücheler mit seiner Baum-Installation „Für Kaspar Hauser“ – drei Eschen, deren schlanke Stämme er derzeit im E-Werk mit Papier, bunten Zeitungen, Seilen, Leim, Erde, Asche und weiteren Materialien bearbeitet. Manche Arbeiten entstehen auch erst vor Ort. Vom 26. bis 30 Juni (Di.–Fr. 14–17 Uhr, Sa. 10–14 Uhr) wird Thomas Putze in Form eines Workshops die Öffentlichkeit in seine Aufbauarbeiten mit einbeziehen. Aus Eisenpfählen, dünnen Stämmen und Gummi- schläuchen wird auf einem alten Baumstumpf neben dem Schlossbergturm eine Baumskulptur errichtet. Interessierte, die sich an dieser Arbeit beteiligen wollen, sollen hierzu möglichst Äste, alte Fahrradmäntel und ähnliches mitbringen.

Im Rahmen des von Ali Gharib konzipierten Turmprojekts „green“, das eine umfassende Umkleidung des Schlossbergturms mit luziden Stoff-Streifen vorsieht, erstrahlt dieser – vorläufig nachts und weithin sichtbar – als grüne Lichtsäule. Für die ausstehende Finanzierung werden noch Sponsoren gesucht, da das vorhandene Budget die aufwendigen Kosten nicht tragen kann.

Während der Ausstellungseröffnung erhalten die Besucher anhand eines Modells (1:25) eine umfangreiche Einsicht in das Projekt und die geplante Turminstallation. Da „green“ auf verschiedenen institutionellen Ebenen in und um Freiburg einen sehr positiven Anklang erfahren hat, wird es zu diesem Projekt Anfang Juli einen runden Tisch geben, zu dem alle Beteiligten und die Pressevertreter eingeladen werden. Das Treffen wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Mitte August erscheint ein Katalog zur Ausstellung. Über den gesamten Ausstellungs- zeitraum werden verschiedene Begleitveranstaltungen angeboten.

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Josef Bücheler, Matthias Dämpfle, Pascal Häusermann, Thaddäus Hüppi, Rüdiger Krenkel, CW Loth, Edit Oderbolz, Thomas Putze, Markus Schwander/Tina Z’Rotz, Reiner Seliger, Holger Walter, Jeanette Zippel sowie Studierende der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und der F+F Schule für Kunst und Mediendesign Zürich: Ali Gharib, Theres Raschle, Duane Roper, Stefan Rudin. Ggf. zu späterem Zeitpunkt: Stephan Balkenhol

Wegführung: Die Ausstellung beginnt beim Kastaniengarten des Greiffenegg Schlössle bzw. etwas weiter oberhalb auf dem „Kanonenplatz“. Von dort aus folgt man – jedoch nicht ohne einen Abstecher in den „Ludwigsgraben“ gemacht zu haben – dem Weg in Richtung „Kleiner Kanonenplatz“, von wo aus die Schlossbergtreppe zum Schlossbergturm („Salzbüchsle“) hinaufführt. Von diesem aus gelangt man rechter Hand über den „Kommunikationsweg“ zum „Oberen Schloss“, wo die Ausstellung endet.

Veranstalter: Kuratorium Freiburger Schloßberg e.V.
zimmermann@aussichtkunst.de
www.kuratorium-schlossberg.de

aussichtKUNST
Skulpturen und Objekte auf dem Freiburger Schlossberg
Freilichtausstellung
7. Juli bis 4. November 2012
Ausstellungseröffnung: 6. Juli, 17 Uhr, Freiburger Schlossberg, Kanonenplatz

aussichtKUNST – Projektbüro
c/o Freiburger
Münsterbauverein e.V.
Schoferstraße 4
79098 Freiburg
+49(0)761 28 54 79 60
info@aussichtkunst.de
www.aussichtKUNST.de

Dienstag, 19. Juni 2012

25 Jahre Theater in der Falle

Basel.- Unter tosendem Beifall hatten Emmi Rothner und Leo Leike hren vorläufig letzten Abgang von der Bühne. Nach drei Jahren und 74 Aufführungen von «Gut gegen Nordwind» ist nun Schluss. Denn es nahen die Jubiläumsfeierlichkeiten «Die SchauFalle in Folgen: 25 Jahre TheaterFalle». In der ersten Folge servier die Basler TheaterFalle vom 21. bis 23. Juni theatralische Amuse Bouches in den Schaufenstern an der Elsässerstrasse 25.

Mit speziellen Geschichten und Aktionen wollen die Theatermacher ihrem Publikum danken. Und es heißt: der Eintritt ist frei.

Folge 1: Die Familie lässt bitten
Frei nach dem Konzept der TV-Sendung Schillerstrasse servieren wir theatralische Amuse Bouches und Improvisationen vom Feinsten! Der Radiosender livingroom.fm überträgt das Geschehen live.
Spieldaten: Do 21. – Sa 23. Juni 2012, jeweils 17 – 22 Uhr
Lokalität: Vorher Nachher, Elsässerstrasse 25, Basel
Unsere treuen Newsletter-Abonnenten laden wir herzlich auf ein Freigetränk ein. Bestellen Sie Ihren Bon unter www.theaterfalle.ch/tickets.

Donnerstag, 21. Juni (kurzes Auftaktprogramm)
18:00 Uhr Kochstudio mit den Vollmondbar-Frauen
19:00 Uhr Tango-Lektion mit Plan T

Freitag, 22. Juni (ab 17 Uhr)
Es improvisieren: Ruth Widmer, Attila Gaspar, Martin Hahnemann, Marie-Louise Hauser, Michael Kempf, Michèle Salmony di Stefano, Anna-Katharina Rickert, Tiziana Sarro, Johanna Löffel, Therese Signer und als Überraschungsgäste: Die Impronauten
Performances:
18:00 Uhr Stella Palino
19:00 Uhr Tiziana Sarro
20:00 Uhr YanikMiro Septet
21:00 Uhr Ridvan Murati & Rilind Beqiri

Samstag, 23. Juni (ab 17 Uhr)
Es improvisieren: Ruth Widmer, Attila Gaspar, Martin Hahnemann, Marie-Louise Hauser, Michael Kempf, Claus Theo Gärtner, Daniel Buser, Sebastian Fischer, Therese Signer
Performances:
19:00 Uhr Fredy Allemann + Laurent Charles
20:00 Uhr Urs Kümmerli
21:00 Uhr Oli Blessinger

Weitere Folgen
Folge 2: So 5. / 12. / 19. / 26. August 2012, jeweils 14 – 17 Uhr
Lokalität: Kunstmuseum Basel, Stadtmusik Festival 2012
Folge 3: Do 20. September 2012, ab 12 Uhr / Präsentation 20 Uhr
Lokalität: Rheinufer bei der Kaserne


Verein Medien- und TheaterFalle
Dornacherstrasse 192
CH-4053 Basel

Tel. +41 61 383 05 20
Fax +41 61 383 05 23
info@medienfalle.ch
www.theaterfalle.ch
www.medienfalle.ch

Montag, 18. Juni 2012

Vermessen

Ludwig Pfyffer von Wyher: Panorama oder Zirkel-Aussicht vom Rigiberg, auf dem Kulm gezeichnet. Kolorierte Aquatinta, 1830
Basel.- Die derzeitige Ausstellung im Kunstmuseum Basel kündet bis 7. Oktober von vermessenen Welten. Das Panorama (griechisch für «Alles sehen») hatte seine Blütezeit im 19. Jahrhundert, als die grossen Rundbauten entstanden, in denen man von zu Hause aus «auf Reisen» ging. In der Vogelschau erhob man sich über Berge, Städte, weite Täler und ihre Flussläufe. Man wollte «Alles» sehen und im Bild festhalten. Berggipfel wurden genau vermessen und der Rundblick in die Fläche übertragen; auf Faltkarten gedruckt passten diese Welten im Miniaturformat in jede Hosentasche.

Bei genauem Hinsehen erscheint der Anspruch, in einem Bild «Alles» festhalten zu wollen, jedoch vermessen: Ein Bild kann immer nur Ausschnitt, nur Fenster zu einer Welt sein, diese aber nie als Ganze abbilden. Um dennoch den Eindruck grenzenloser Weite zu erzeugen, wählten Künstler einen erhabenen Standpunkt, nahmen das Dargestellte von verschiedenen Perspektiven gleichzeitig auf und vermieden optische Begrenzungen des Bildfeldes, die dem Auge Halt gegeben hätten. Das nur wenig hohe, bis zu mehrere Meter lange Format des Panoramas zwingt das Auge des Betrachters so in die extreme Waagerechte. Der Horizontalen entlang wandert der Blick des Betrachters rastlos hin und her und sucht im Bild vergeblich, was auch in der Realität nicht möglich ist: Die ganze Welt mit einem Blick zu erfassen.

Anhand einer Auswahl aus dem Bestand des Basler Kupferstichkabinetts setzt die Ausstellung «Panoramen – Vermessene Welten» bei der Vorgeschichte des Panoramas an: Seit wann und in welchen Kontexten gibt es diese scheinbar grenzenlosen Welten im Bild, welche verschiedenen Formen des Panoramas entwickelten sich im 19. Jahrhundert? Manche Panoramen waren für den kommerziellen Vertrieb bestimmt, andere wiederum dienten Künstlern wie Geologen dazu, die Gesteinsschichten der Alpen nachzuvollziehen; schnell dahin geworfene Aquarelle, mit Notizen zur jeweiligen Tageszeit versehen, fingen Stimmungen ein. Die Ausstellung erhebt nicht den Anspruch, «Alles» zu zeigen – anhand des grossen und qualitativ hochwertigen Basler Bestands gibt sie einen Einblick in die faszinierenden Welten des Panoramas auf Papier.

Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr


Panoramen. Vermessene Welten
2. Juni bis 7. Oktober 2012

Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 16
CH - 4010 Basel
0041 (0)61 20662-62
http://www.kunstmuseumbasel.ch

Samstag, 16. Juni 2012

Zürcher Festspiele: Wanderer


Zürich.- Die Zürcher Festspiele und somit auch die Konzerte des Tonhalle-Orchesters stehen unter dem Thema «Wandern – Wege und Irrwege». David Zinman und Sir Roger Norrington dirigieren das Tonhalle-Orchester Zürich mit Werken von Beethoven, Berlioz, Haydn und Wagner. Hinzu kommen Rezitale mit Werken von Schubert und Liszt. Zum dritten Mal führt David Zinman den Internationalen Dirigierkurs in der Tonhalle durch. Die ersten beiden Festspielkonzerte des Tonhalle-Orchesters Zürich werden von David Zinman geleitet. Sie bilden zugleich den Abschluss der Zusammenarbeit mit dem diesjährigen Artist in Residence Martin Helmchen, der Beethovens 5. Klavierkonzert interpretiert. Michel Rouilly, Solo-Bratschist des Orchesters, tritt in «Harold in Italien» von Berlioz als Solist auf. Mit diesem Programm gastiert das Tonhalle-Orchester Zürich am 19.6. erstmals und als erstes Sinfonieorchester in der Salle Equilibre in Fribourg, die kürzlich eröffnetwurde.

Das von David Zinman geleitete Konzert «Wagner der Wanderer» ist zugleich eine Vorahnung auf dasFestspielthema des nächsten Jahres, in dem Richard Wagner in Zürich im Mittelpunkt stehen wird. Selbstverständlich dürfen die beiden grossen Liedzyklen von Franz Schubert nicht fehlen: Christoph Prégardien und Florian Boesch widmen sich der «schönen Müllerin» und der «Winterreise». «Meet the Artist Day» bietet Gelegenheit Christoph Prégardien näher kennenzulernen, wenn er mit Produzent, Künstler und Landwirt Dieter Meier im Gespräch ist. Am selben Wochenende erklingt der Schweizer Teil der «Pèlerinages» von Franz Liszt und Schuberts «Wandererfantasie», dargeboten von Konstantin Scherbakov.

Anlässlich ihres 200-jährigen Bestehens zeigt die Allgemeine Musikgesellschaft Zürich im Vestibül der Tonhalle ab dem 20. Juni bis zum Saisonende die Ausstellung «Wagner und Zürich». Das Konzert vom 29. Juni feiert dieses Jubiläum.

Ein Festspiel-Extra widmet sich James Joyce bzw. seinem «Ulysses» und den Bezügen zur Limmatstadt. Eine von vier Lesungen mit Hanspeter Müller-Drossaart führt in den Kleinen Saal der Tonhalle: Unter der Leitung von Stefan Wirth lassen Sänger und Instrumentalisten Musikwerke erklingen, die James Joyce in seinem Ulysses-Kapitel «Sirenen» zu akustischen Leitfiguren gemacht hat.

Am 21. und 22. Juni findet der 3. Internationale Dirigierkurs David Zinman statt. Acht junge Dirigenten wurden aus über 80 Bewerbern ausgewählt, um ihre Erfahrungen unter Anleitung des Chefdirigenten und dem Tonhalle-Orchester Zürich zu erweitern und zu vertiefen. Der Eintritt ist für das interessierte Publikum frei. Die letzten Konzerte im Rahmen der Zürcher Festspiele beschliessen zugleich die Saison des Tonhalle-Orchesters Zürich: Sir Roger Norrington leitet das Orchester mit Joseph Haydns «Die Jahreszeiten». Neben den Solisten Rachel Harnisch, Werner Güra und Thomas E. Bauer tritt die Zürcher Sing-Akademie auf.

Das Programm

Sa 16.6.12, 19.30 Uhr
So 17.6.12, 17 Uhr
Tonhalle-Orchester Zürich
David Zinman, Leitung
Martin Helmchen, Klavier
Michel Rouilly, Viola

Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73
Berlioz: Harold in Italien op. 16
Einführung jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn

Di 19.6.12, 19.30 Uhr, Salle Equilibre, Fribourg
Programm siehe 16.6.12

Do 21.6.12, 9.30 & 19.30 Uhr
Fr 22.6.12, 9.30 & 19.30 Uhr
3. Internationaler Dirigierkurs David Zinman
Tonhalle-Orchester Zürich
David Zinman, Leitung
Andreas Janke, Violine

Sibelius: Konzert d-Moll op. 47 für Violine und Orchester, 1. Satz
Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Bartók: Konzert für Orchester Sz 116
Mendelssohn: Ouvertüre zu «Ein Sommernachtstraum» op. 21

Sa 23.6.12, 11 Uhr, Restaurant Metropol, Saal
Meet the Artist Day
Christoph Prégardien mit Dieter Meier

Sa 23.6.12, 19.30 Uhr
Das Wandern ist des Müllers Lust ...
Christoph Prégardien, Tenor
Michael Gees, Klavier
Schubert: Die schöne Müllerin D 795

So 24.6.12, 19.30 Uhr
Fremd bin ich eingezogen ...
Florian Boesch, Bariton
Malcolm Martineau, Klavier

Schubert: Winterreise op. 89 D 911
Einführung jeweils 18.30 Uhr

Mi 27.6.12, 19.30 Uhr
Liszt der Wanderer
Konstantin Scherbakov, Klavier

Liszt: Année de pèlerinage. Première année: Suisse
Schubert: Fantasie C-Dur D 605a «Grazer Fantasie»; Fantasie C-Dur D 760 für Klavier «Wandererfantasie»
Einführung 18.30 Uhr

Do 28.6.12, 19.30 Uhr
Fr 29.6.12, 19.30 Uhr Festkonzert der Tonhalle-Gesellschaft Zürich zum 200. Geburtstag der Allgemeinen Musik-Gesellschaft
Wagner der Wanderer
Tonhalle-Orchester Zürich
David Zinman, Leitung
Egils Silins, Bariton

Richard Wagner: Ouvertüre zu «Der fliegende Holländer" WWV 63; «Die Frist ist um», Arie des Holländers aus «Der fliegende Holländer» WWV 63; Einzug der Götter in Walhall aus «Das Rheingold» WWV 86 A; Der Ritt der Walküren aus «Die Walküre» WWV 86 B; Sonnenaufgang und Siegfrieds Rheinfahrt aus «Götterdämmerung» WWV 86 D; Wotans Abschied und Feuerzauber aus «Die Walküre» WWV 86 B
Einführung Do 28.6.12, 18.30 Uhr

Mi 4.7.12, 19.30 Uhr
Do 5.7.12, 19.30 Uhr
Tonhalle-Orchester Zürich
Sir Roger Norrington, Leitung
Rachel Harnisch, Sopran
Werner Güra, Tenor
Thomas E. Bauer, Bass
Zürcher Sing-Akademie,
Tim Brown, Einstudierung

Haydn: Die Jahreszeiten Hob. XXI:3
Einführung jeweils 18.30 Uhr

So 8.7.12, 20 Uhr
Amoroso ma non troppo
Lesung und Musik aus James Joyce Ulysses, Kapitel «Sirenen»
Ursula Zeller, Zürcher James-Joyce-Stiftung, Einführung
Rea Kost, Mezzosopran
Brendan Wade, Irischer Gesang
Catherine Rhatigan, Irische Harfe
Stefan Wirth, musikalische Inszenierung, Klavier und Harmonium
Hanspeter Müller-Drossaart, Lesung

www.tonhalle-orchester.ch
Das komplette Programm der Zürcher Festspiele

Ein Reigen

Zürich.- Arthur Schnitzler kannte sich mit Affairen und Affekten aus. Drei bekannte Werke Schnitzlers sind dafür beispielhaft. «Der Reigen», geschrieben 1896/97, und die beiden Monolognovellen «Lieutenant Gustl» (1900) und «Fräulein Else» (1924): Ein Karussell erotischer Begegnungen, ein verstörter junger Mann und ein bedrängtes Fräulein. Die Ausstellung macht diese Erzählwelten durchlässig und eröffnet intime Einblicke in die Kultur und Mentalitätsgeschichte der Zeit. In diesem Jahr wäre Schnitzler (geboren am 15. Mai 1912 in Wien) 150 Jahre alt geworden. Deswegen widmet ihm das Zürcher Museum am Strauhof ab 20. Juni eine Ausstellung.

Es beginnt  mit Schnitzlers mechanistisch gefügtem «Liebesreigen». Quer durch die Gesellschaftsschichten führt er nacheinander zehn Paare zum Liebesakt zusammen. Verborgen hinter den Gedankenstrichen am «Höhepunkt» der Szenen, zeigt das Stück Sexualität als zentrale Triebkraft. Die Verkettung der Paarkonstellationen entwirft auch das Modell einer lückenlosen Ansteckung – es beginnt und endet bei der Prostituierten. Die Ausstellung im Museum Strauhof inszeniert das Stück und die heftigen Reaktionen als Sittenbild einer Epoche. Noch 1981, als die Bühnen von Basel und Zürich das vom Autor selber erlassene Aufführungsverbot nach Ablauf des Urheberrechtes durchbrachen, provozierte das Stück.

«Fräulein Else» präsentiert sich in der Ausstellung im Hotelambiente mit Themenfenstern zur prekären Situation der jungen Frau in der bürgerlichen Gesellschaft der Jahrhundertwende. Im Grandhotel als Gast der reichen Tante wird die 19-jährige Else konfrontiert mit der herrschenden Doppelmoral und kann in dieser Welt ihren Ort nicht finden. Wie Kleider probiert sie Rollen an, die in der Ausstellung eine Revue sozialer Zuschreibungen und künstlerischer Inszenierungen des Frauenbildes ergeben. Ob «sporting girl», reiche Gattin oder Edelhure, für Else, zum Tauschobjekt degradierte Tochter eines Defraudanten, enden alle Hotelwege beim erotisch aufgeladenen Thema: die Frau und das Geld. Und von hier führt eine Verbindung zur Entstehungszeit der Novelle in den 20er Jahren, als Inflation, Nackttänze und Revuegirls die Gemüter bewegten.

Ein atmosphärischer Hörraum inszeniert schliesslich die Gedankenwelt des jungen Lieutenant Gustl, der durch das nächtliche Wien wandert. Hörinseln und assoziative Bildwerte führen in Gustls «Kopfraum», mit all seinen Widersprüchen, Hohlheiten und unfreiwilligen Geständnissen. Gustls Konflikt mit seinem Ehrbegriff ist die Analyse eines spezifischen Milieus und Männerbildes um 1900; für Schnitzler selbst endete die «Affaire» mit der Aberkennung seines Offiziersrangs.

Die Ausstellung wurde von Evelyne Polt-Heinzl und Gisela Steinlechner kuratiert und für das Museum Strauhof erweitert. Gestaltet wurde sie von Peter Karlhuber.

Mehr zu Arthur Schnitzler

Affairen und Affekte
Zum 150. Geburtstag von Arthur Schnitzler
20. Juni bis 2. September 2012
Eine Ausstellung des Österreichischen Theatermuseums,
Wien, in Kooperation mit der Arthur Schnitzler-Gesellschaft

Museum Strauhof Literaturausstellungen
Augustinergasse 9
CH 8001 Zürich
0041 (0)44 412 31 39
http://www.strauhof.ch

Freitag, 15. Juni 2012

„Schwarzwald wird immer bunter“

Freitag.- Am Freitag, 15. Juni, wird um 20 Uhr die Ausstellung „Schwarzwald wird immer bunter“ von Janne Naab & Maria Teeri im Freiburger T66 kulturwerk in der Talstraße 66 eröffnet, bei dem beide Künstler anwesend sind.

Im Rahmen des halbjährigen Stipendiums des Internationalen Atelier- und Austauschprogramms der Christoph Merian Stiftung Basel (IAAB) und dem damit zugehörenden Gastatelier der Stadt Freiburg im Kunsthaus L6 waren Janne Nabb & Maria Teeri seit 1. Januar diesen Jahres in Freiburg.

Die beiden in Helsinki lebenden finnischen Künstler Janne Nabb und Maria Teeri, geboren 1984 in Kannus und 1985 in Oulu arbeiten seit ihren ersten Tagen an der Kunsthochschule als Künstlerpaar zusammen.Das Werk von Janne Nabb & Maria Teeri basiert auf verschiedenen Konversationen, die nicht nur verbal, sondern auch körperlich, materiell und visuell ablaufen. In diesem Zusammenhang hat sich für das Künstlerehepaar das Moment des Spiels und des Spielens als ein wichtiges Element ihrer Arbeit herauskristallisiert.

In der Ausstellung „Schwarzwald wird immer bunter“ geht es vor allem um die ästhetische Wertschätzung des Waldes. Der Wald ist da, um hinein zu gehen, nicht nur um ihn anzusehen. Wald kann kaum von einem Rastplatz der Autobahn aus, ebenso wenig auf einem Fernseher erlebt werden. Die Ausstellung, „Schwarzwald wird immer bunter“ ist noch bis zum 22. Juli läuft im T66 kulturwerk in der Talstraße 66 zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung

Kulturwerk gem. e.V.
Talstrasse 66
79102 Freiburg
Telefon: 0761/38 29 84
t66-kulturwerk@t-online.de
www.bbksuedbaden.de
Die Restauratoren im Restaurierungsatelier vor Henri Matisse’ Acanthes, 1953, Kohle, ausgeschnittene Papiere, mit Gouache bemalt, auf Papier auf Leinwand, 311 x 350,5 cm, Fondation Beyeler, Riehen / Basel, © 2012 Succession Henri Matisse / ProLitteris, Zürich
Riehen.- Nach einer dreijährigen umfassenden kunsthistorischen Erforschung, Konservierung und Restaurierung kommt das grösste Restaurierungsprojekt in der Geschichte der Fondation Beyeler zum Abschluss. Die Fondation Beyeler arbeitet seit 2009 in Kooperation mit dem internationalen Kunstversicherer Nationale Suisse an der wissenschaftlichen Erforschung von Henri Matisse’ Acanthes (1953, 311 x 350,5 cm), einem Hauptwerk aus der Serie seiner grossformatigen »Papiers découpés«. Im einsehbaren Restaurierungsatelier im Souterrain der Fondation Beyeler können die Arbeiten mitverfolgt werden. Das Projekt wird von den Restauratoren Markus Gross und Stephan Lohrengel und dem Kurator Ulf Küster betreut.

Auf der Basis der durchgeführten Untersuchungen konnten wichtige Forschungsergebnisse zum Entstehungsprozess, zur Technik der Scherenschnitte sowie zur Arbeitsweise von Henri Matisse gewonnen werden. Diese Erkenntnisse machen einen langfristigen Erhalt der Scherenschnitte erst möglich. Darüber hinaus mussten dank dieser Resultate nur minimale Eingriffe am Werk vorgenommen werden. Acanthes befindet sich im Vergleich zu anderen grossformatigen »Papiers découpés« des Künstlers in einem guten Zustand. Derzeit werden bis Juli 2012 letzte restauratorische und konservatorische Massnahmen realisiert. Das neu gerahmte Werk wird 2013 in der Sammlungspräsentation einen prominenten Platz einnehmen.

Die Technik des Scherenschnitts war für Henri Matisse zunächst ein Hilfsmittel und Gestaltungselement für seine Malerei, Zeichnungen und Skulpturen, bevor er sie in den 1940er Jahren zu einer eigenständigen Stilform entwickelte.

Acanthes ist gegenüber anderen grossformatigen »Papiers découpés« gut erhalten. Zu diesem Urteil gelangten die Restauratoren nach intensiver technologischer Untersuchung und Sichtung von über vierzig Vergleichswerken in internationalen Sammlungen. Bei diesen Reisen konnten vergleichbare Herausforderungen hinsichtlich der Konservierung und Restaurierung mit den dortigen Restauratoren und Kuratoren diskutiert werden. Im Darstellungsbereich von Acanthes sind keine grossen Beschädigungen oder Veränderungen festzustellen. Dagegen haben sich frühere Transporte und Ausleihen ungünstig auf den Randbereich ausgewirkt. Hierbei wurde das Werk mehrfach vom Keilrahmen abgenommen und wieder aufgespannt, eine bis Anfang der 1970er Jahre übliche Massnahme. Es entstanden kleine Risse, Knicke und sich ablösende Papierbereiche. Sehr früh wurde das Papier unsauber wieder zurückgeklebt.

Für die letzten restauratorischen und konservatorischen Eingriffe wurde Acanthes auf einen grossen Arbeitstisch im einsehbaren Restaurierungsatelier gelegt. Nach der Stabilisierung der durch das mehrfache Ab- und Aufspannen an den Rändern geschwächten Leinwand wird nun das Papier im beschädigten Randbereich gefestigt; die optisch stark störenden verfärbten Klebstoffspuren auf dem Papier werden vermindert. Die besondere Herausforderung besteht darin, die darunter liegende weisse Gouachefarbe nicht anzugreifen. Zuletzt werden partielle kleinere Retuschen im Randbereich vorgenommen. Die Arbeiten werden unter dem Mikroskop durchgeführt und immer wieder aus der Entfernung begutachtet.


Rahmung, Verglasung und Lichtschutz

In der Sammlung Beyeler gehört Acanthes zu den grössten Werken. Es ist zudem das grösste verglaste Bild, das von Ernst Beyeler schon frühzeitig gerahmt wurde. Die Rahmenkonstruktion entsprach jedoch nicht mehr den aktuellen konservatorischen Anforderungen. So musste der Keilrahmen, auf den Acanthes gespannt ist, das gesamte Gewicht von Rahmen und Verglasung tragen. Die Rahmung ist eine wesentliche konservatorische Massnahme, die dem Schutz des Werks dient. Ernst Beyeler liess Acanthes zu einem späteren Zeitpunkt Ende der 1970er Jahre mit einer aus zwei Teilen zusammengeklebten Acrylglasscheibe verglasen, um die empfindliche Oberfläche vor Schmutz, mechanischen Beschädigungen und schädigenden Lichtstrahlen zu schützen.

Die Scheibe hatte sich über die Zeit gelblich verfärbt und wurde auch wegen der mittigen Klebenaht nicht wieder verwendet. Ziel ist es, eine optimale ästhetische und für das Werk zugleich schützende Präsentation zu gewährleisten. Heute ist es glücklicherweise möglich, dank einer Spezialanfertigung eine Acrylglasscheibe aus einem Stück in dieser Grösse zu erhalten. Anders als bei der alten Scheibe ist nun keine störende Klebenaht mehr vorhanden, und doch ist ein optimaler Schutz vor schädigender UV-Strahlung gegeben.

Microfading

Chromatische Veränderungen und das Ausbleichen der farbigen Formen führen zu einem veränderten Farbeindruck. Bereits Matisse war um die Stabilität der Gouachefarben besorgt, denn der von ihm gewählte chromatische Kontrast zwischen den einzelnen Farben und dem Hintergrundpapier sind für ihn essentiell. Daher kommt dem Monitoring von möglichen Farbveränderungen eine besonders wichtige Bedeutung zu.

Bei der Methode des Microfadings oder der Microfading-Spektroskopie wird ein Lichtstrahl über eine bestimmte Zeit auf einen sehr kleinen Punkt (0,25 mm) gerichtet. Ein Detektor misst die Farbveränderungen an dieser Stelle. Mithilfe dieser Methode können im günstigsten Fall Prognosen gestellt werden, wie lichtstabil die einzelnen Farben sind. Dies hat auch Auswirkungen, wie oft und wie lange man Acanthes zukünftig präsentieren kann und darf. Die Microfading-Untersuchungen werden in Kooperation mit der Nottingham Trent University (UK) durchgeführt.
www.fondationbeyeler.ch


Donnerstag, 14. Juni 2012

dies & das und ein Festival

3land.- Die Zürcher Festspiele stehen vor der Tür! Unter dem Thema „Wandern – Wege und Irrwege“ laden sie ihr Publikum zu über 100 Veranstaltungen ein.Die 16. Zürcher Festspiele werden am 15. Juni um 9.30 Uhr im Opernhausmit einem grossen Ballettabend eröffnet. Zum Abschied der Ära Heinz Spoerlis am Opernhaus Zürich zeigt das Zürcher Ballett Höhepunkte der gemeinsamen Zusammenarbeit. Zudem ist Heinz Spoerli Träger des Zürcher Festspielpreises 2012, der ihm im Rahmen der Eröffnungsfeier feierlich übergeben wird. Samstag, 16. Juni, ab 16.00 Uhr: Das Theaterhaus Gessnerallee: Das Theaterhaus Gessnerallee lädt zu einem grossen Eröffnungsfest ein, das sich rund um das Festspielthema „Wandern – Wege und Irrwege“ dreht. Höhepunkt ist der mehrstündige Geschichtenmarathon der britischen Kultcompagnie Forced Entertainment.Eintritt CHF 25.–/15.– für einzelne Veranstaltungen, Pass für alle Vorstellungen CHF 50.–/30. Tickets beim Theaterhaus Gessnerallee und an der Billettkasse der Tonhalle erhältlich.
ULYSSES AN DER LIMMAT: STATIONEN EINER ODYSSEE sind am Dienstag, 26. Juni, 20.00 Uhr, Samstag, 7. Juli 11.00, 20.00 Uhr, Sonntag, 8. Juli, 14.00, 21.00 Uhr geboten. Die literarische Veranstaltungsreihe lädt dazu ein, den verschlungenen Wegen und Gedankengängen des Protagonisten aus James Joyces „Ulysses“ zu folgen. Ein ganzes Ulysses-Wochenende bietet den wandernden Festspiel-Besuchern die Gelegenheit, Leopold Bloom in den Hades zu begleiten, an den abendlichen Strand, zu Speis und Trank und zu den gefährlich-verlockenden Sirenen. Die Kapitel aus Joyces „Ulysses“ liest Hanspeter Müller-Drossaart. Eintritt CHF 25.–/20.– für einzelne Veranstaltungen, Pass für alle Vorstellungen CHF 80.–/60.– Tickets an der Billettkasse der Tonhalle erhältlich.
Die weiteren Veranstaltungen der Zürcher Festspiele finden Sie unter www.zuercher-festspiele.ch


Ausstellungen

Eine zweckgebundene Schenkung sichert den Betrieb des Kutschenmuseums bis 2015. Das Historische Museum Basel kann damit die angekündigte Schliessung abwenden und eine beliebte Attraktion in den Merian Gärten in Brüglingen bleibt vorerst erhalten. Das Museum ist Mi, Sa, So von 14h-17h bei freiem Eintritt geöffnet. Das im Kanton Basel-Landschaft auf dem Gebiet der Gemeinde Münchenstein liegende Museum ist das einzige seiner Art in der Schweiz. Es wurde 1981 als vierte Aussenstelle des Historischen Museums Basel eingerichtet und zeigt eine repräsentative Auswahl an Luxuskutschen verschiedenster Typen, Schlitten, Postwagen, Geschäftsfuhrwerke, Pferde-beschirrungen, Livreen und zahlreiche weitere Objekte aus der Kutschen- und Pferdezeit. Die Sammlung dokumentiert damit nicht nur die Verkehrsmittel auf den Basler Strassen im 19. und frühen 20. Jahrhundert vor dem Siegeszug des Autos. Sie zeugt auch vom handwerklichen Können und von den engen Vernetzungen der Basler Karossiers mit der Wagenmode und dem Kutschendesign im weltstädtischen Paris.
Das Ausstellungsgebäude wird seit 30 Jahren von der Christoph Merian Stiftung dem Museum gratis zur Verfügung gestellt. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf CHF 160'000. Die grosszügige Schenkung deckt diesen Betrag zur Hälfte. Der Donator möchte ein Zeichen setzen und auch andere potentielle Donatoren zur Unterstützung motivieren, die weiterhin notwendig sein wird.

Steinskulpturen aus Simbabwe heißt die neue Ausstellung in der Aboriginal Art Gallery Schopfheim. Die Verbindung von Malerei der Australischen Ureinwohner mit afrikanischer Bildhauerei erweist sich als außerordentlich spannend und stößt im Zusammenspiel von Bild und Skulptur auf großes Interesse. Mit der ersten Präsentation seit drei Jahren greift die Galerie diesen künstlerischen Dialog zwischen Afrika und Australien wieder auf. Gezeigt werden 34 Objekte von Künstlern aus Tengenenge in der Nähe von Harare. Die Motive sind dabei teils abstrakt anmutend, teils bilden sie Menschen ab, und nicht zuletzt  zeigen einige Objekte totemistische Verbindungen von Mensch und Tier, z.B. mit einem Rhinozeros oder einem Vogelmenschen.
Die Ausstellung ist zu sehen in der ABORIGINAL ART GALLERY SCHOPFHEIM, Dinkelbergstrasse 66 (Ortsteil Wiechs). Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, den 15. Juni von 18 bis 22 Uhr. Die weiteren Öffnungszeiten sind Sonnabend 16. und 23. Juni 14 - 20 Uhr, Sowie Sonntag, 17. und 24. Juni 14 bis 18 Uhr. Natürlich kann die Ausstellung jederzeit auch nach telefonischer Absprache (07622 7350) individuell besucht werden.

Vor zehn Jahren schuf Toni Mair als Herzstück der Dauerausstellung des Naturama ein detailgetreues Relief des Kantons Aargau. Das wird nun zu einer multimedialen Projektion erweitert: mit Filmen von Flügen über den Kanton Aargau, 360-Grad-Panoramen, Impressionen von historischen Hochwassern, Siedlungsdruck und Naherholung in der Agglomeration Aarau, Kraftorte und Wildtierkorridore. Das räumliche, multimediale Erlebnis "Aussicht Aargau" bereichert die Dauerausstellung und bietet eine einzigartige und einmalige Plattform, um in die gegenwärtige und vergangene Landschaft des Kantons Aargau einzutauchen. Am 21. Juni feiert das Naturama. www.naturama.ch


Events

Am Freitag, 15.06.2012, ist in Basel Residents-Night mit den Suddenly Neighbours (Wunschkind, BS) und Mickey Morris (Bonsoir, BE) in der Kuppel an der 10. Escargot. Escargot ist das Deep-House Projekt der Macher von GameBoys, Giardino Unplugged, JKF-Party und der Klassikkuppel. Escargot ist Bühne nationaler DJ-Talente, etabliert oder aufstrebend, und ist dunkler und härter als alle anderen Kuppel Events. Doors: 22h, Entry: 12.- , Stadtstrand-Gäste: 5.- , ab 17+, Smoke: Fümoar, Kuppel Basel, www.escargotparty.ch


Literatur


Zweite Lesung zur Sonnenwende von Karl Holmqvist: Donnerstag, 21. Juni 2012, ab 19 Uhr, Kunsthalle Zürich, Limmatstrasse 270, 8005 Zürich
Eintritt: kostenlos.
Die erste Lesung zur Sonnenwende wurde im Dezember 2011 anlässlich der längsten Nacht des Jahres durchgeführt, die zweite findet nun am 21. Juni 2012 während der kürzesten Nacht dieses Jahres statt. Wie es der Titel des Projekts THE SUN SHINES FOR EVERYONE besagt, versucht uns die Lesung mit einer weltumfassenden, zyklischen Bewegung von Ort und Zeit zu verbinden. Eine inter-planetarische oder gar inter-galaktische Beschwörung der Macht der Sprache, Dinge zu verändern.
Karl Holmqvist wird aus seinem kürzlich erschienen Künstlerbuch ‘K lesen, das von der Kunsthalle Zürich in Zusammenarbeit mit der Bergen Kunsthall bei JRP/Ringier herausgegeben wurde. Das Buch kann vor Ort erworben werden und wird vom Künstler signiert.
www.kunsthallezurich.ch


Musik

Die Domäne des Sinfonieorchesters Basel ist unbestritten das grosse sinfonische Repertoire des 19. bis 21. Jahrhunderts. Doch es gibt in den Reihen des Orchesters nicht wenige Musikerinnen und Musiker, die sich auch intensiv mit älterer Musik und historisierender Aufführungspraxis auseinandersetzen. Am Freitag, 15. Juni, spielt nun erstmals ein orchestereigenes Ensemble Barockmusik auf Originalinstrumenten. Das Konzert findet in der grossen Halle des Quartierzentrums Aktienmühle statt, Gastsolistin ist die Sopranistin Maya Boog.
Freitag, 15. Juni 2012, 19.30 Uhr, Quartierzentrum Aktienmühle, grosse Halle, Eintritt frei. www.sinfonieorchesterbasel.ch
Trägerverein LiteraturBasel positioniert sich neu

Basel.- Der Trägerverein LiteraturBasel positioniert sich neu. Das erfolgreiche Buch- und Literaturfestival kommt näher zum Publikum und gewinnt an Ausstrahlung, indem es neu in stimmungsvollen Räumen der Stadt durchgeführt wird. Der Messeteil der BuchBasel wird aus finanziellen Gründen aufgegeben. Der Schweizer Buchpreis bleibt erhalten. Die Christoph Merian Stiftung saniert den Verein mit einem einmaligen Beitrag in der Höhe von CHF 300'000. Felix Werner, Leiter der BuchBasel 2010 und 2011, verlässt den Verein. Katrin Eckert, Intendantin des Literaturhauses, übernimmt die operative Gesamtleitung von LiteraturBasel.

Der Verein LiteraturBasel trägt seit dem 1. Januar 2009 das Literaturhaus Basel und die BuchBasel. Die BuchBasel umfasst eine Buchmesse, ein internationales Buch- und Literaturfestival und den Schweizer Buchpreis, der seit 2008 zusammen mit dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband verliehen wird. Die Aktivitäten von LiteraturBasel werden massgeblich mit Beiträgen der Christoph Merian Stiftung, der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, der Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige (GGG), der Vorortsgemeinden Basel-Landschaft, Pro Helvetia sowie mit eigenen Erträgen des Literaturhauses und der BuchBasel finanziert. Das Budget beträgt CHF 1.5 Mio.

Das Literaturhaus, im Jahre 2000 gegründet, vom Verein Literaturhaus getragen und seit 2005 an der Barfüssergasse beheimatet, hat seinen festen Platz im kulturellen Leben der Region. Es erfreut sich hoher Wertschätzung der Öffentlichkeit, der Autorinnen und Autoren und der Medien und gilt zu Recht als unverzichtbar. Margrit Manz leitete das Literaturhaus bis Ende September 2008; Katrin Eckert steht ihm seit Oktober 2008 vor.

Die BuchBasel initiierte Matthyas Jenny und leitete sie in den Jahren 2003 bis 2006. Nach dem Rückzug der Messe Schweiz stand Egon Ammann 2007 bis 2009 der BuchBasel vor, seit 2010 ist Felix Werner ihr Leiter. 2009 fusionierten die Trägervereine der BuchBasel und des Literaturhauses. Die BuchBasel findet seit 2010 wieder in der Messe Schweiz statt. Sie hat sich zwar steigender Besucher- und Ausstellerzahlen erfreut, ist aber immer noch zu klein. Namentlich die grossen Publikumsverlage sind untervertreten.

LiteraturBasel hat 2010 erhebliche Summen in den Wiederaufbau und in den Ausbau der BuchBasel investiert. Das Defizit in der Höhe von CHF 153'000 sollte in den drei folgenden Jahren durch Steigerung des Ertrags und durch Sparmassnahmen abgebaut werden. Dieses Budgetziel wurde 2011 nicht erreicht; es resultierte ein weiterer Verlust in der Höhe von CHF 26'000. Ausserdem ist die Liquidität des Vereins mit CHF 130'000 belastet. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus noch nicht bezahlten Verpflichtungen von Schuldnern des Vereins (Debitoren) und aus dem Anlagevermögen des Vereins, das heisst aus den noch nicht vollständig amortisierten Investitionen in die Infrastruktur.

Diese Situation gefährdet die Existenz des Vereins. Mit dem bestehenden Budget können die heute erbrachten Leistungen von LiteraturBasel nicht erhalten werden; die notwendige Entwicklung des Messeteils der BuchBasel ist nicht möglich. Trotz intensiven Bemühungen ist es nicht gelungen, nachhaltig zusätzliche Beiträge in jener Höhe zu akquirieren, die die Weiterentwicklung aller Leistungen von LiteraturBasel erlauben.

Nach Rücksprache mit den wichtigsten Geldgebern hat sich der Vorstand entschieden, den kommerziell ausgerichteten Messeteil der BuchBasel bereits im Jahre 2012 aufzugeben. Die Verlagsbranche befindet sich in einer angespannten wirtschaftlichen Situation. Dies hindert viele Verlage, an Messen ausserhalb von Frankfurt und Leipzig teilzunehmen. Ein Wachstum der Messe, namentlich die Akquise bedeutender Verlage, würde deshalb zusätzliche Investitionen erfordern. Diese Mittel konnten und können nicht beigebracht werden.

Der Verzicht auf die Buchmesse ist eine schmerzliche Sparmassnahme, die der Vorstand sehr bedauert.Mit diesem Verzicht setzt LiteraturBasel ganz auf die Vermittlung von Literatur und die Begegnung mit Autorinnen und Autoren. Diese Konzentration zusammen mit einem zusätzlichen einmaligen Sanierungsbeitrag der Christoph Merian Stiftung von CHF 300'000 (Ertragsanteil Einwohnergemeinde) erlaubt nicht nur den Erhalt des Literaturhauses und des Literaturfestivals, sondern deren Weiterentwicklung. Namentlich für das Festival gilt, dass es sein Potential ausserhalb der Messehallen besser entfalten kann. Ausserdem wird der Regierungsrat wohlwollend prüfen, die Veranstaltungen um den Schweizer Buchpreis mit einem Beitrag aus dem Swisslos-Fonds zu unterstützen.

http://www.literaturbasel.org/

Mittwoch, 13. Juni 2012

Musik zum Mittsommer

Am Samstagabend, 23. Juni, tritt das junge Freiburger Ensemble Anprall bei der neuen Reihe Mittsommerkonzerte auf.
Freiburg.- Lange Sommerabende in idyllischen Freiburger Innenhöfen bei erstklassigen musikalischen Erlebnissen – das sind die Mittsommerkonzerte, die von Mittwoch, 20. Juni bis Donnerstag, 28. Juni in Freiburg ihre Premiere feiern. Als Nachfolger vom langjährigen Fest der Innenhöfe laden die Mittsommerkonzerte zu kleinen, aber sehr speziellen Reisen in außergewöhnliche, teils auch fremde musikalische Terrains ein. Denn die beteiligten Musikerinnen und Musiker gehen abseits bekannter Pfade auf vielfältige musikalische Entdeckungsreisen. Das Ergebnis sind neue, teils einmalige, Arrangements – sowohl im Hinblick auf das Programm, als auch auf die Ensembles selbst. Obwohl diese zum Großteil aus Freiburg stammen, ergeben sich so unbekannte musikalische Beiträge und Konstellationen: Junge Sängerinnen und Sänger der Hochschule für Musik Freiburg eröffnen die Mittsommerkonzerte am Mittwochabend, 20. Juni, mit sehnsuchtsvollen Szenen aus Joseph Weigls Oper „Die Schweizer Familie“.

Am Donnerstag, 21. Juni, ist Weltmusik zu Gast in Freiburg: Die Band LebiDerya aus Mannheim und Freiburg unterhält mit einer spannenden Mischung aus orientalischem Jazz. Die beiden Weltklasse-Interpreten Christophe Desjardins und der Freiburger Professor Teodoro Anzellotti wagen am Freitag, 22. Juni, die Kombination von Viola und Akkordeon, um sich Lieder von Franz Schubert und Werken von Wilhelm Friedemann Bach zu eigen zu machen – Überraschungsmomente sind garantiert.

Am Samstagabend, 23. Juni, ist ein Doppelkonzert geboten: Zunächst macht das junge Freiburger Ensemble Anprall seinem Name alle Ehre und lässt alte und neue Musik aufeinanderprallen. Anschließend folgen die talentierten 12 Pianisten mit einem virtuosen musikalischen Tastenzauber an zwei Flügeln.

Der frühe Sonntagabend gehört am 24. Juni den Nachwuchsmusikern: Auf der Bühne stehen das Funk-Quintett The Tootles vom Freiburger Schülerjazzorchester und zwei Mitglieder der Freiburger Akademie zur Begabtenförderung, Milena Wilke und Luise Dinnebier an Violine und Harfe. Der spätere Teil des Abends erinnert bereits daran, dass jede idyllische Sommernacht auch irgendwann endet: Das Salagon-Quartett spielt die jeweils letzten Streichquartette von Mozart und Schumann.

„Back to the roots“ lautet das Motto des Freiburger Jazz- Kontrabassisten Dieter Ilg am Montagabend, 25. Juni. Dabei geht der Musiker ganz besonders weit zurück und präsentiert in seiner unverwechselbaren Art die Lyrik und Musik Neidhart von Reuentals, einem der erfolgreichsten Minnesänger des Mittelalters.

Das nahezu legendäre Freiburger Vokalensemble mit seinem Gründer und Leiter Wolfgang Schäfer gestaltet mit seinen Tenören und Bässen am Dienstag, 26. Juni, eine mittsommernächtliche Schubertiade. Einen klangvollen Kontrapunkt zur traditionellen Aufführungspraxis liefert das Freiburger Schlagzeugensemble zusammen mit Laura Tavernier am Mittwochabend, 27. Juni: Die Schlagzeuger haben einige Werke von Johann Sebastian Bach für das in Südamerika beheimatete Marimbaphon bearbeitet und lassen im Wechsel zu Cello- Kompositionen eine inspiriernde Klangwelt entstehen.

Einen großen Bogen zwischen Zeiten, Orten und Stilen schlägt das ensemble FisFüz zum Abschluss der Mittsommerkonzerte am Donnerstag, 28. Juni. Mit dem Programm „Mozart alla Turca“ beweist die Gruppe einmal mehr, welche universelle Sprache die Musik ist – eine, die es schafft, Gegensätzliches in einem Klang zu vereinen.

Alle Konzerte finden in den Innenhöfen des Historischen Kaufhauses oder des Wentzingerhauses statt. Das detaillierte Programm ist beim Kulturamt erhältlich, liegt an den üblichen Verteilstellen der Innenstadt aus und ist im Internet unter www.freiburg.de/mittsommerkonzerte zu finden.

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...