Dienstag, 31. Juli 2012

Rund um die Uhr

Christian Marclay, The Clock, 2010, Einkanalvideo, Dauer: 24 Stunden, © Christian Marclay; Foto: Ben Westoby, Courtesy White Cube

Zürich.- Unterstützt von einem halben Dutzend Assistenten durchforschte Marclay mehre Jahre lang die Archive der Kinogeschichte nach Uhren und dem Thema Zeit. Und er wurde überall fündig: in amerikanischen und europäischen, russischen und in asiatischen Filmen; in Western, Krimis, Melodramen, Historienfilmen,  in Musicals und in Komödien. Das Resultat ist eine Videocollage aus tausenden von Clips aus tausenden von Filmen. Vom 24. August bis zum 2. September zeigt das Kunsthaus Zürich erstmals und exklusiv in der Schweiz das 2011 an der Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnete Meisterwerk von Christian Marclay, «The Clock». Am 24. August und am 31. August läuft der Film nonstop 24 Stunden.

In London, New York und in Venedig stand das Publikum Schlange, um diese faszinierende, 24-stündige Videoarbeit zu sehen, die das Kunsthaus gemeinsam mit der Luma-Stiftung für die eigene Sammlung erworben hat. Die technisch anspruchsvolle, vom Künstler detailliert vorgegebene Präsentation läuft in der Schweiz exklusiv und nur für wenige Wochen.

«The Clock» hat die Zeit und die Uhr nicht nur zum Thema; die Arbeit ist selbst ein Zeitmesser. Synchronisiert mit der lokalen Realzeit, zeigt sie 24 Stunden lang jede Minute eine Einstellung aus einem anderen Film: eine neue Armbanduhr, eine Taschenuhr, einen Wecker, eine Turmuhr etc., die jeweils immer die aktuelle reale Ortszeit anzeigen. Sean Connery, Tom Cruise, Marilyn Monroe und viele andere kämpfen mit der Zeit, rennen gegen die Uhr, warten gespannt, dass die Zeit vergeht. Und wie im Leben, ist das manchmal quälend langsame, manchmal grausam hektische Verfliessen der Minuten eingebettet in tausende von menschlichen Geschichten, und nie weiss man, was im nächsten Moment passieren wird.

Auch das Publikum soll Zeit mitbringen und die Vorführung unter optimalen Bedingungen geniessen. In bequemen Zweisitzern finden maximal 30 Personen gleichzeitig in dem grossen Sammlungssaal Platz, wo normalerweise Gemälde von Munch und Segantini gezeigt werden. Das Werk kann zum regulären Eintritt während der allgemeinen Öffnungszeiten angeschaut werden. Von Freitag 24. August 10 Uhr bis Samstag, 25. August, 18 Uhr läuft The Clock durchgehend. Der Zugang bleibt über Nacht gewährleistet, wenn die anderen Teile der Sammlung geschlossen sind. Eine zweite Nachtschicht können Film- und Kunstliebhaber vom 31. August auf den 1. September einlegen. Dann ist The Clock ebenfalls durchgehend geöffnet. Aufgrund der beschränkten Platzzahl können keine Gruppen empfangen werden. Ein Wiedereintritt am selben Tag ist möglich.

Christian Marclay wurde in Kalifornien geboren und wuchs in Genf auf. Er lebt und arbeitet in London und New York. Das Prinzip der Collage – sei es musikalisch, plastisch oder grafisch –  durchzieht seit über dreissig Jahren seine Arbeit. 1997 zeigte er im Kunsthaus Zürich eine aus Sammlungsbeständen collagierte Ausstellung, «Arranged and conducted by Christian Marclay». Die Video-Sammlung des Kunsthauses umfasst rund 650 Titel – von der Pionierzeit des Mediums in den sechziger Jahren bis hin zur unmittelbaren Gegenwart sind Werke international renommierter Künstler wie auch ein Querschnitt der schweizerischen Videoproduktion vertreten. Mit der Kunsthaus-Erweiterung soll ab 2017 eine Infrastruktur entstehen, die dem Medium Video einen festen Platz in der Sammlungspräsentation einräumt. Aktuell können die Werke nach Voranmeldung kostenlos in der Bibliothek des Kunsthauses angeschaut werden.

Öffnungszeiten: Sa/So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do/Fr 10–20 Uhr, Sonderöffnungszeiten The Clock: 24. August 10 Uhr durchgehend bis 25. August 18 Uhr sowie 31. August 10 Uhr 1. September 18 Uhr.
Eintritt: CHF 15.–/10.– reduziert. Bis 16 Jahre gratis.
Vorverkauf: SBB RailAway-Kombi. Ermässigung auf Anreise und Eintritt: am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.sbb.ch.
Magasins Fnac: Verkaufsstellen CH: Rives, Balexert, Lausanne, Fribourg, Pathé Kino Basel, www.fnac.ch; F: Carrefour, Géant, Magasins U, 0 892 68 36 22 (0.34 €/min), www.fnac.com; BE: www.fnac.be.

Kunsthaus Zürich,
Heimplatz 1,
CH–8001 Zürich
Tel. +41 (0)44 253 84 84,
www.kunsthaus.ch

Montag, 30. Juli 2012

Die Welt mit anderen Augen sehen

Basel.- Basel hat in diesem Sommer vom 29. August bis 9. September 2012 wieder ein
internationales Theaterfestival. Mit dabei sind grossartige
KünstlerInnen der zeitgenössischen Theater- und Tanzwelt, wie der polnische Regisseur Jan
Klata, William Forsythe aus Deutschland, Brett Bailey aus Südafrika, der lettische Regisseur
Alvis Hermanis, Russell Maliphant aus Grossbritannien und die zum diesjährigen Berliner
Theatertreffen eingeladene deutsche-englische Live Art Gruppe Gob Squad. Das Theaterfestival
Basel lockt mit einem vielseitigen Programm aus Tanztheater, Nouveau Cirque, grossen
Theatererzählungen sowie neuen Formen und Experimenten. Die Festivalproduktionen sind auf
verschiedenen Basler Bühnen zu sehen: in der Kaserne Basel, im jungen theater basel, Theater
Basel und Theater Roxy Birsfelden. Ausgefallene Stadtaktionen für jung und alt beleben das
Festivalzentrum auf dem Kasernenareal und sind damit Teil des grössten Theatersommerfestes der
Stadt Basel.

Das Motto des Theaterfestivals lautet: Die Welt mit anderen Augen sehen – ein geflügeltes Wort,
das ebenso den eigenen «anderen» Blick meint wie auch den Blick der «Anderen» auf die Welt. Das
Theaterfestival bietet viele verschiedene Perspektiven auf die Welt, in der wir leben.
Präsentiert werden 18 Produktionen aus zwölf Ländern, 46 Vorstellungen an zwölf Tagen, 288
Stunden wahres Leben! Die künstlerische Leitung liegt bei Carena Schlewitt, Direktorin der
Kaserne Basel. Getragen wird das Festival vom Verein „Theaterfestival Basel“ und finanziert
wird es aus den beiden Swisslos-Fonds Basel Stadt und Basel-Landschaft, Stiftungsgeldern, den
Einnahmen und Eigenleistungen der Häuser.

Während des Theaterfestivals lädt das Festivalzentrum auf dem Kasernenareal, gestaltet von
Studierenden des Instituts Innenarchitektur und Szenografie der FHNW, zum Verweilen, Geniessen
und Diskutieren ein. Neben Workshops und Einführungen für Schulklassen sowie Publikumsgesprächen bietet das Theaterfestival Basel gemeinsam mit dem Migros-Kulturprozent das Residenzprogramm «watch & talk» an, ein Austauschforum für einen ausgewählten Kreis von nationalen und internationalen KritikerInnen.

Der Vorverkauf bietet allen Theaterfans ein spezielles Angebot: Tickets für alle Vorstellungen können bis zum 30. Juni für nur CHF 25,- (ermässigt CHF 15,- ) erworben werden.

Detailliertes Programm:


Theater

Das Festival eröffnet mit Frankreichs enfant terrible des Theaters, Aurélien Bory und seiner
Compagnie 111, deren Arbeiten sich gegen jede Einordnung sperren. In ihrer spektakulären
Performance «Sans objet» tanzt ein zwei Tonnen schwerer Schweissroboter – in den 70er Jahren
Modellarbeiter der Automobilindustrie – einen unerhörten pas de trois mit den Artisten Olivier
Alenda und Olivier Boyer.

Die internationale Theaterwelt ist weiterhin vertreten mit der Erfolgsproduktion von Gob Squad
und CAMPO „Before your very eyes“, in der sieben Kids im Alter von 11 bis 17 Jahren ihr Leben
im Schnelldurchlauf durchspielen.

Der polnische Regisseur Jan Klata zeigt seine Aufsehen erregende Inszenierung «Ein Stück über
Mutter und Vaterland» von Bozena Keff. Erzählt wird die Geschichte einer Mutter, Überlebende
des Holocaust, die ihr Kriegstrauma auf ihre Tochter überträgt und sie zur Sklavin ihrer Sicht
auf die Welt macht.

Laila Soliman, Autorin und Regisseurin aus Kairo und Willy-Brandt-Preisträgerin 2011,
verarbeitet in „No Time for Art“ Berichte über Morde und Folterungen während der ägyptischen
Revolution und dokumentiert die Ungerechtigkeit und Brutalität der Polizei und des Militärs vor
und seit der Ägyptischen Revolution.

Ein europäisches Gipfeltreffen der besonderen Art inszeniert Sanja Mitrovic in ihrem Stück
„Crash Course Chit Chat“, in dem fünf PerformerInnen der Gründerländer der EU miteinander
abrechnen: mit ihrer eigenen Geschichte, mit ihren Konflikten und mit dem ganzen verspotteten
Rest um sie herum.

Ein Missionar, der seit mehr als fünfzig Jahren im Kongo tätig ist und nun auf Heimaturlaub in
Europa ist, berichtet in dem Stück „Mission“ von den Stationen seines Lebens in Afrika. Der
eindrückliche Monolog mit dem überragenden Schauspieler Bruno Vanden Broecke nach einem Text
von David Van Reybrouck wirft Fragen nach Moral und den Verstrickungen des Einzelnen in einer
widersprüchlichen Welt auf.

Die Schweizer Gruppe Far A Day Cage hat mehrere Wochen am ursprünglichsten Ort der Schweiz
gelebt und geprobt – im Bödmerenwald, dem grössten «Urwald» der Alpen. In ihrer gleichnamigen
Produktion nimmt FADC die Zuschauer mit auf eine Reise zu den Ursprüngen der Zukunft unserer
Zivilisation – und dies an einen urbanen Ort der Stadt Basel.

Brett Bailey, einer der ideenreichsten Theaterschaffenden aus Südafrika, der sich mit seinen
Theaterstücken immer wieder aufs Neue mit der postkolonialen afrikanischen Kultur
auseinandersetzt, kommt mit seiner aktuellen Arbeit «medEia» (nach Oscar van Woensel) nach
Basel. Diese Inszenierung, mit rasantem Pop und Underground Music unterlegt, verweist
nachdrücklich auf die postkoloniale Gegenwart und belebt das antike Drama mit Themen wie
Immigration, Vertreibung und Fremdenfeindlichkeit.

Ein Stück intelligentes, bissiges und gekonntes Puppenspiel bietet das Blind Summit Theatre aus
London mit „The Table“. Eine Puppe, ausgestattet mit einem charismatischen und eigenwilligen
Kopf, lebt seit 40 Jahren auf einem Tisch und entfaltet dort ihr ganz eigenes Universum.

Alvis Hermanis, wundersamer Regiekünstler aus Riga, sowie das aussergewöhnliche Schauspiel-
Ensemble des Neuen Rigaer Theaters, drehen die Zeit um vierzig Jahre zurück und zeigen ein
Stück über die Utopien der 68er – Woodstock, Simon & Garfunkel, Träume von Frieden, Liebe und
einer besseren Welt - ohne Worte und mit viel Musik von Simon & Garfunkel.

Tanz / Performance

Die eingeladenen ChoreografInnen, TänzerInnen und Tanzcompagnien bereichern das Festival mit
Performances, Tanztheater und Installationen. Der junge Tänzer und Choreograf Daniel Linehan
zeigt zwei seiner aussergewöhnlichen Performancearbeiten. «Montage for Three» ist eine
Choreografie der Bilder für zwei Tänzer und einen Projektor, in der alltägliche und berühmte
Fotos zu lebendigen Tableaus der Erinnerung entwickelt werden. In «Not About Everything» dreht
sich Daniel Linehan 30 Minuten im Kreis und kreiert damit einen ebenso unterhaltsamen wie
komplexen Tanz.

Die Balance zwischen Körperlichkeit und Schwerelosigkeit im Werk von Auguste Rodin inspirierte
den britischen Choreografen Russell Maliphant zu seinem aktuellen Stück „The Rodin Project“,
das im Grossen Haus des Theaters Basel gezeigt wird. Maliphant bedient sich dabei klassischer
Tanzstile, wie auch zeitgenössischer Formen von Hip-Hop, Body-Popping, Locking und anderen.

«revolver besorgen» von Helena Waldmann schafft ein überwältigendes Porträt der Demenz-
Krankheit in all ihren Erscheinungsformen. Die grandiose Tänzerin und ehemalige Primaballerina
Brit Rodemund, Tänzerin des Jahres 2011, zeigt darin den Balanceakt zwischen dem Glück des Hier
und Jetzt und irren Abgründen.

In einer choreografischen Arbeit von William Forsythe, einem der führenden Choreografen
weltweit, orientiert sich der Performer Brock Labrenz im weiten Raum der leeren Turnhalle
Klingental zwischen einer Unzahl von Pendeln und erforscht so das kinetische und metaphorische
Potenzial jener beiden vielwertigen Landschaften.

In «It’s going to get worse and worse and worse, my friend» tanzt Lisbeth Gruwez die Trance von
ekstatischen Reden und Ansprachen. Dabei benutzt sie Fragmente aus einer Rede des
ultrakonservativen Fernsehpredigers Jimmy Swaggart und entfaltet in einem 50minütigen Tanzsolo
ihr beeindruckendes, explosives Bewegungsvokabular.

Stadtaktionen

Das Kaserenareal wird während des Festivals zu einem Aktionszentrum für internationale
Künstler. Der österreichische Ausnahmechoreograf und Stadtinterventionist Willi Dorner
entwickelt Bewegungsszenarien für urbane Räume und hat damit schon ganze Städte auf den Kopf
gestellt. In seiner Arbeit «above under inbetween» fallen die Möbelstücke und Menschen einen
Weg entlang – da purzeln Körper über Stühle, Tische und Schrankwände, als seien sie
Dominosteine.

Ebenfalls auf dem Kasernenareal findet eine aussergewöhnliche Aktion des japanischen
Architekten und Künstlers Noriyuki Kiguchi statt. Seine Werke sind gewaltige, kaum zu
bändigende, alles verschlingende Schlangengebilde aus Holz, Stoff und Plüsch. Bei seinem für
das Theaterfestival Basel gestalteten «Carry-in- Project #9» wird eine riesige Skulptur
gemeinsam mit Besuchern und Passanten in den Kopfbau der Kaserne getragen, durch komplizierte
Drehungen und Wendungen durch das Gebäude manövriert, bis es den Weg hinaus zur Rheinseite
findet.

Der ägyptische Streetartist Ganzeer wird sich in Basel während des gesamten Festivalzeitraums
dem Kasernenplatz widmen – mit einem riesigen, 1200qm grossen, kollektiv erarbeiteten Bild, das
nur mit der Hilfe des Publikums entstehen kann.

Begleitprogramm

Das Theaterfestival Basel präsentiert den gerade erschienenen Dokumentarfilm „Knistern der
Zeit“ von Sibylle Dahrendorf über Christoph Schlingensief und sein Operndorfprojekt in Burkina
Faso.

Der Film „Kolka Cool“ von Juris Poškus entstand mit einigen der hervorragenden
SchauspielerInnen des Rigaer Ensembles von Alvis Hermanis, die mit ihren Dialogen zum
wunderbaren lettischen schwarzen Humor beitragen.

Die Videoarbeit „Sindbad“ des Schweizer Künstlers Christoph Oertli verbindet die Musik des
ägyptischen Oudspielers Ahmad El-Sawy mit Videobildern aus Ägypten.

Ebenfalls aus Ägypten kommt der Oudspieler Mustafa Saïd, der den zweiten Doppelabend von Laila
Soliman mit einem Konzert bereichern wird. Fabian Chiquet und Victor Moser werden in „Warhol &
Assange: Die Wikileaks Fuge“ die Akten von Julian Assange musikalisieren.

www.theaterfestival.ch

Freitag, 27. Juli 2012

Saison russe, Richard Wagner und Filmmusik

Zürich.- Fünfundachtzig Konzerte gibt das Tonhalle-Orchester Zürich in der Spielzeit 2012/13 in Zürich und bei Gastspielen in Deutschland, Luxemburg und Liechtenstein. Die «Saison russe» eröffnet mit einem Tschaikowsky-Fest und schliesst mit David Zinmans Sicht auf Strawinskys «Sacre du printemps». Spezielle Abos und Kammermusikreihen für junge Leute und Familien sind neu im Programm des Tonhalle-Orchesters Zürich.

David Zinman, Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich seit 1995, wird 47 der 85 Konzerte des Tonhalle-Orchesters Zürich leiten, davon auch jene die nach Vaduz, Luxemburg und in die renommiertesten Konzerthäuser Deutschlands führen. Rafal Blechacz, Gewinner des internationalen Chopin-Wettbewerbs, und Julia Fischer begleiten das Orchester auf der Deutschland-Tournee. Eine Vielzahl von Konzerten in Zürich stehen unter dem Motto «Saison russe» in Anlehnung an Diaghilevs Ballett-Compagnie und der für sie eigens komponierten Werke: Strawinskys «Feuervogel » und «Petruschka». «Sacre du printemps» prägt David Zinmans künstlerische Karriere besonders. Sein Mentor Pierre Monteux leitete die skandalumwitterte Uraufführung und im September 2013 führt David Zinman dieses Schlüsselwerk der Moderne mit dem Tonhalle-Orchester Zürich anlässlich des 100. Jahrestags auf. Die «Saison russe» eröffnet mit drei Konzerten, in denen die beliebtesten Werke Tschaikowskys erklingen.

Mit drei Künstlern arbeitet das Tonhalle-Orchester Zürich in der Saison 2012/13 besonders eng in sinfonischer Besetzung und teilweise kammermusikalisch zusammen. Christian Tetzlaff und András Schiff sind als Artists in Residence regelmässig zu Gast. Der Brite George Benjamin, der diesjährige dirigierende Komponist, war Schüler von Oliver Messiaen und 2008 Composer in Residence beim Lucerne Festival.

Das Tonhalle-Orchester Zürich veranstaltet zudem in Zusammenarbeit mit Zurich Film Festival und Forum Filmmusik erstmals einen internationalen Filmmusikwettbewerb. Die Preisverleihung des Goldenen Auges (mit 10’000 CHF dotiert) findet unter der musikalischen Leitung von Jurymitglied David Zinman und mit der Moderatorin Sandra Studer in der Tonhalle Zürich statt. Filmmusik, die mit Oscars prämiert wurde, erklingt auch in der tonhalleLATE. In der zweiten Ausgabe der tonhalle-LATE stellt die Geigerin Julia Fischer mit Antonín Dvoráks Violinkonzert ein Werk des Tourneeprogramms vorab in Zürich vor.

Besondere Saisonanlässe sind das Gastspiel der New York Philharmonic mit Joshua Bell unter Alan Gilbert, die Matthäus-Passion mit dem Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe, unter der Leitung von David Zinman das Feuerwerk zum Neuen Jahr und die Aufführung von Honeggers «Jeanne d’Arc au bûcher» mit der Zürcher Sing-Akademie sowie die von Mitgliedern des Orchesters gestalteten Kammermusikkonzerte vereint unter dem Titel «Original und Bearbeitung».

Zum Saisonstart ist wieder die Stubete am See, das Festival für Neue Schweizer Volksmusik, an zwei Tagen zu Gast in der Tonhalle Zürich.
Am Pult wirken bekannte Dirigenten wie Christoph von Dohnányi, Charles Dutoit, Bernard Haitink, Kurt Masur und Sir Roger Norrington sowie die jungen Aufsteiger Lionel Bringuier, Jaap van Zweden, Pablo Heras-Casado in einem Konzert mit Sol Gabetta und Francesco Angelico und Alain Altinoglu, die beide ihr Debüt beim Tonhalle-Orchester Zürich geben.

Am Ende der Saison, im Eröffnungskonzert der Zürcher Festspiele erklingen Werke von Wagner. David Zinman und Musiker des Tonhalle-Orchesters Zürich spielen zudem in Erinnerung an Wagners Hauskonzerte in der Villa Wesendock, dem heutigen Museum Rietberg, Auszüge aus Beethovens Sinfonien. Die Reihe Wahlverwandtschaften – Literatur und Musik widmet eine ihrer Sonntage «Wagners Trieben und Treiben in Zürich».

Neue Abos richten sich an Familien mit Kindern – das Familienkonzert-Package bietet fünf Konzerte zum Preis von vier. Junge Leute bis 25 Jahre, Auszubildende, Studierende sowie IV-Bezüger erhalten ab Montag der Konzertwoche Billette für CHF 20 in den besten noch verfügbaren Kategorien. Das Musikvermittlungsprogramm wird erweitert mit Kammermusikkonzerten für Kinder. Der Gönnerverein hat eine neue Plattform für junge musikbegeisterte Menschen gegründet: «Young Supporters» realisiert in 2012/13 erste Veranstaltungen von «Jungen für Junge».

www.tonhalle-orchester.ch

Donnerstag, 26. Juli 2012

Mit Kabarett in den Herbst

Waldshut-Tiengen.- Der Sommer ist noch nicht lange da, in Waldshut-Tiengen sind die Gedanken jedoch schon auf den Herbst gerichtet: Am Mittwoch, 1. August ab 9 Uhr startet der Vorverkauf für den 11. Kabarett-Herbst Waldshut-Tiengen in der Tourist-Info Waldshut. Neben Einzelkarten wird auch in diesem Jahr wieder das preisgünstige Festival-Ticket für ausdauernde Kabarettfreunde angeboten.

Mit einer Feier- und Feuerstunde startet der Kabarett-Herbst am Freitag, 21. September um 20 Uhr im ALI-Theater Tiengen. Baden-Württemberg feiert sein 60-jähriges Bestehen, da feiert Kabarettist Thomas C. Breuer, 60, gleich mit und widmet sein Programm den Eigenheiten und Macken der Bewohner und Institutionen des „Ländles“. Dass er dazu nach 35 Jahren Aufenthalt die nötigen Einblicke erhalten hat, beweist allein schon der Titel des aktuellen Programms: „Günschtig“.

Auch sie hat im Gen-Pool zivilisierter Lebewesen gestochert und dabei einige außergewöhnliche Exemplare entdeckt. Die Kölner Kabarettistin Eva Eiselt begibt sich in ihrem Programm „Geradaus im Kreisverkehr“, am Freitag, 5. Oktober um 20 Uhr in der Stadtscheuer Waldshut, in die postmodernen Kultstätten des 20. Jahrhunderts, um dem Auslaufmodell Mensch die Krone vom Kopf zu stoßen.

Mit Philipp Scharri kommt ein echter „Poetry-Slam-Champion“ nach Waldshut-Tiengen. Frei nach dem Motto „Sprache macht Spaß“, präsentiert Philipp Scharri sein erstes Solo-Programm „Der Klügere gibt Nachhilfe“ am Samstag, 13. Oktober um 20 Uhr im ALI-Theater Tiengen. Für das Zusammenspiel von Sprachakrobatik, Kabarett & Stand up Poetry erhielt Philipp Scharri unter anderem den Kleinkunstpreis des Landes Thüringen und Baden Württemberg sowie den Jurypreis bei der St. Ingberter Pfanne.

Mit Frank Grischek kommt ein Mann ins ALI-Theater Tiengen, der regelmäßigen Besuchern des Kabarett-Herbstes noch in Erinnerung sein müsste. Wenn nicht, dann deshalb weil der Mann am Akkordeon, der vor zwei Jahren zwischen Henning Venske und Jochen Busse in der Stadthalle Waldshut agierte, ganz ohne Sprechrolle ausgekommen musste. Das wird sich mit seinem Programm „unerhört“ am Freitag, 19. Oktober um 20 Uhr im ALI-Theater Tiengen ändern. Hier übernimmt er die tragische Rolle des stoisch leidenden Mannes am Akkordeon, der von seinem Publikum und vom Leben verkannt und abgehängt wird.

Erstmals, nach zehn Jahren Kabarett-Herbst, folgt nun die zweite Frau im Programm. Und wenn Ruth Schiffer schon mal das Wort bekommt, dann geht’s auch gleich zur Sache. „Halber Stunde/60 Euro“ ist ein Programm über Hetären, Hostessen, Huren und Hühner. Am Freitag, 2. November um 20 Uhr, im ALI-Theater Tiengen erfahren Sie alles, was Sie jemals oder niemals über Prostitution wissen wollten.

Ein ganz anderes Thema, wenn auch nicht auf den ersten Blick, behandelt Klaus Kohler mit seinem Programm „Vorgespielte Höhepunkte“ am Mittwoch, den 21. November um 20 Uhr im ALI-Theater Tiengen. Fliegend wechselt der begnadete Klavierspieler vom Frauenversteher zum Macho, vom Looser zum Winner, immer der Frage nach, wie er denn sein soll, der perfekte Mann. Und wenn ihm mal die Worte fehlen, dann lässt er eben die Tasten sprechen.

Mit einem Leckerbissen zur Vorweihnachtszeit verabschiedet sich der 11. Kabarett-Herbst am Freitag, 14. Dezember um 20 Uhr im ALI-Theater Tiengen, mit einem, der die Herzen der Tiengener Zuhörer vor zwei Jahren im Sturm erobert hat. Jess Jochimsen zaubert einen zwerchfellerschütternden, romantisch-schrägen Abend für kalte Nächte aufs Parkett. Mit „Vier Kerzen für ein Halleluja“ zelebriert er eine Liebeserklärung an die schönste Zeit des Jahres: Weihnachten.

Der Eintrittspreis für Einzelveranstaltungen beträgt 15 € (Schüler 10 €). Mit Ausnahme von Klaus Kohler und Jess Jochimsen. Dort wird ein Eintritt von 17 € (ermäßigt 12 €) erhoben. Das Kabarett-Herbst Festival-Ticket ist zum Preis von 69 € erhältlich (Schüler bezahlen 46 €). Alle Tickets sind erhältlich ab Mittwoch, 1. August in der Tourist-Information Waldshut, Tel. 07751/833-200.

Weitere Infos zum Kabarett-Herbst unter www.kabarett-herbst.de

 Programmübersicht


Freitag, 21.09.12, ALI-Theater Tiengen              Thomas C. Breuer „Günschtig“

Freitag, 05.10.12, Stadtscheuer Waldshut              Eva Eiselt „Geradeaus im Kreisverkehr“

Samstag, 13.10.12, ALI-Theater Tiengen              Philipp Scharri „Der Klügere gibt Nachhilfe“

Freitag, 19.10.12, ALI-Theater Tiengen              Frank Grischek „unerhört“

Freitag, 02.11.12, ALI-Theater Tiengen              Ruth Schiffer „Halbe Stunde/60 EURO“

Mittwoch, 21.11.12, ALI-Theater Tiengen              Klaus Kohler „Vorgespielte Höhepunkte“

Freitag, 14.12.12, ALI-Theater Tiengen              Jess Jochimsen „Vier Kerzen für ein Halleluja“richtig

Mittwoch, 25. Juli 2012

Parade der Götter

Indien, Bastar-Gebiet, 20. Jahrhundert. Geschenk Heidi und Hans Kaufmann, Dorothea und Jean-Pierre Zehnder, Janine Magnenat Ferguson; © Museum Rietberg, Foto: Rainer Wolfsberger
Zürich.- Die gerade im Zürcher Museum Rietberg eröffnete Ausstellung «Streetparade der Götter» zeigt bis 11. November eine Parade von etwa 300 Figuren, Göttern, Reitern, Tieren und Tänzern in Trance. Sie alle stammen aus Bastar, einem alten Fürstentum im heutigen indischen Bundesstaat Chhattisgarh etwa von der Grösse der Schweiz. Rund 66% der Bevölkerung Bastars gehören zu den registrierten Stämmen Indiens, den sogenannten «Erstbesiedlern» (Adivasis). Deshalb spricht man im Zusammenhang mit dieser Kunst von «Stammesbronzen».

In der Region von Dandakaranya wird eine kaum überschaubare Anzahl von Gottheiten, meist Göttinnen verehrt. Oft hat sich die Gottheit einem Vorfahren einer Familie zu erkennen gegeben und die Verehrung im Haus verlangt. Der Familienvater gab dann beim Metallgiesser eine Figur der Gottheit in Auftrag und überliess dem erfahrenen Künstler die Wahl der Attribute und der Dekoration.
Die meisten dieser Bronzen wurden dem Schrein einer Gottheit aus Dank für die Erfüllung eines Wunsches geschenkt. Früher konnte man diese auch auf einem der zahlreichen Wochenmärkte kaufen oder anlässlich der grossen jährlichen Festumzüge. Aus der ganzen Region kamen die Metallgiesser mit ihren Waren angereist. Ein jeder von ihnen zeichnete sich durch seinen charakteristischen Stil aus. Imaginationskraft und technisches Können waren ausschlaggebend für die grosse Variationsbreite in der Darstellung ein und derselben Gottheit.

Im Ausdruck expressiv, mit pointiert gesetzter Ornamentik unterscheiden sich diese Bronzen deutlich von denen der sogenannten «klassischen» indischen Kunst. Zum einen entstanden erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zum anderen besitzen eine ganz eigene Ästhetik: In den herben, männlichen Gesichtern, den ungewöhnlichen Attributen und in der dynamischen Körperhaltung zeigt sich deren aussergewöhnliche Kraft und Energie. Der Schlüssel für das Verständnis dieser bislang kaum bekannten künstlerischen Traditionen, liegt in der Funktion und im Stellenwert dieser Bronzefiguren im religiösen und sozialen Leben der Menschen.

Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 17 Uhr, Mi und Do 10 – 20 Uhr , Montag geschlossen

Streetparade der Götter
Bronzekunst aus Indiens Dörfern
20. Juli bis 11. November 2012

Museum Rietberg
Gablerstrasse 15
CH - 8002 Zürich
0041 (0)44 206 31 31
museum.rietberg@zuerich.ch
http://www.rietberg.ch

Dienstag, 24. Juli 2012

Anspielen gegen das Vakuum

Freiburg.- Das Theater Freiburg eröffnet die neue Spielzeit am 30. September mit einem großen Jubiläumskonzert: das Philharmonische Orchester Freiburg feiert in der kommenden Saison sein 125-jähriges Bestehen. Und zwei weitere gute Nachrichten zum Auftakt: die Kulturstiftung des Bundes hat das Theater Freiburg in zwei Förderprogramme aufgenommen: »Tanzfonds Partner« unterstützt die Tanzprojekte an Schulen und »Fonds Doppelpass« fördert die Zusammenarbeit von Stadttheatern und Freien Gruppen.

In unserem Spielplan 2012/2013 fragen sich die Theatermacher, wie unsere liberale Gesellschaft zu entschiedeneren Haltungen kommen kann, die unser Zusammenleben menschlich und möglich machen. Denn die die wachsende Hilflosigkeit bei der Begründung unserer Grundhaltungen lässt an den Rändern unserer Gesellschaft ein Vakuum entstehen, das Radikalisierungen wie Fundamentalismus und Rechtsextremismus produziert. So gilt schon lange: Ist Religion als Legitimationsgröße für Weltzustände erst einmal in Frage gestellt, wird auch die Funktion von Kunst neu debattiert.

Die Oper feiert den 200. Geburtstag von Richard Wagner. Frank Hilbrich wird 2013 den »Parsifal« inszenieren und wir werden seinen »Lohengrin« wieder aufnehmen, um im Mai (Wagners Geburtstagsmonat) beide Produktionen in einem kleinen Zyklus aufzuführen. Die Opernsaison eröffnen wir mit »Nabucco« in der Regie von Michael Sturm. Besonders hinweisen möchten wir Sie auf eine spartenübergreifende Inszenierung der Semi-Opera von Henry Purcell »King Arthur« in der Regie von Robert Schuster.

Das Schauspiel spannt einen Bogen von Becketts »Warten auf Godot« zu »Gottes kleiner Krieger«, dem Roman des indischen Autors Kiran Nagarkar. Er gestaltet aus seiner Perspektive eine globale Parabel über einen modernen »Weltretter«, der dreimal im Leben die Religion wechselt und dabei jedes Mal zum Extremisten wird. Weitere Figuren dieser Spielzeit sind Schillers »Jungfrau von Orléans«, »Daniel Stein« in Ulitzkajas Roman sowie Houellebecqs körperlose Menschen der Zukunft in »Elementarteilchen«.

Neustart für den Tanz im Theater Freiburg: In der neuen Spielzeit kommt der Tanz verstärkt auf die Bühne des Theaters zurück. Gemeinsam mit Anna Wagner (bisher (Hebbel am Ufer, Berlin), die als Kuratorin für Tanz zu uns stößt, suchen wir neue Formen der Zusammenarbeit, die das Theater mit der lokalen und der internationalen Freien Tanz-Szene vernetzen. Darüber hinaus werden wir mit eigenen Produktionen und Ko-Produktionen, Gastspielen, Residenz-Programmen, Workshop-Präsentationen und Lecture Demonstrations neue künstlerische Handschriften vorstellen. Die Kammerbühne ist in der kommenden Spielzeit exklusiv für den Tanz reserviert.

Das Junge Theater Freiburg beschäftigt sich in der kommenden Spielzeit mit dem Thema »Veränderung«: Der Wandel und die Vielfalt unserer Gesellschaft stellt einen Schwer-punkt unserer Projekte dar. Den Debatten um Integration, Mehrheits- und Parallel-gesellschaften wollen wir Momente der Utopie entgegensetzen, wenn junge Musiker aus aller Welt im »HEIM & FLUCHT Orchester« zur neuen Philharmonie der Nationen einladen. Das Projekt »Wir sind Deutschland« führt uns in das Flüchtlingswohnheim Hammerschmiedstraße und gewährt so Blick auf das Einwanderungsland Deutschland.

Graham Smith, Künstlerischer Leiter Junges Theater / Tanz, wird mit seinem Team fester Bestandteil des Lehrplans an der Vigeliusschule: 150 Kinder der 3. und 4. Klassen werden über den Zeitraum von zwei Jahren in das von »Tanzfonds Partner« geförderte Langzeit-projekt »Learning by moving«  eingebunden.

Weihnachtsstück ist in diesem Jahr der Kinderbuchklassiker von Michael Ende »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer«.

In der Spielzeit 2012/13 befasst sich das Theaterlabor (Projekte mit Laien) mit den Themen Bildung und Religion: Im Projekt »Superlehrer« begeben sich Freiburger Lehrerinnen und Lehrer auf eine Recherchereise in die Wirklichkeit des Schulalltags und das Projekt »Fear Factory« macht das große Fragezeichen im Anschluss an die Schulzeit zum Thema.

Theater Freiburg
Bertoldstr. 46
79098 Freiburg
www.theater.freiburg.de

Montag, 23. Juli 2012

Koons kolossal blumig

Riehen.- Split-Rocker ist eine kolossale Blumenskulptur des amerikanischen Künstlers Jeff Koons. Das Werk ist momentan im Park der Fondation Beyeler zu sehen und besteht aus Tausenden echter Pflanzen. Jeff Koons hat dafür über zwanzig Blumenarten in allen möglichen Farben verwendet.

Zur Würdigung des Basler Split-Rocker hat die Fondation Beyeler ein exklusives Magazin gleichen  Namens herausgeben. Das 20-seitige Heft wurde redaktionell betreut von Finn Cannonica, Chefredakteur DAS MAGAZIN. Es beinhaltet einen bunten Strauss Geschichten und Gespräche über Gärten, Blumen, Kultur und Kunst.

Den Auftakt machen siebzehn Künstlerinnen und Künstler, darunter Olaf Breuning, Pipilotti Rist und Jennifer Rubell, die über ihre persönliche Beziehung zu Gärten und ihre Lieblingsblumen berichten. Jeff Koons verrät im Interview, wie grün sein Daumen wirklich ist. Und der Schweizer Parfümeur Andy Tauer gibt preis, was die Jasminblüte und der typische Fäkalgeruch gemeinsam haben. Der Kolumnist  Max Küng erinnert sich an den Garten seiner Mutter und die Besonderheit von Gartenkatalogen, während der Publizist Jakob Augstein über die Gleichwertigkeit von Liebe und Garten sinniert. Der renommierte Basler Fotograf Andri Pol hat das Magazin mit einzigartigen Hochglanzfotos bereichert.

Das «Split-Rocker»-Magazin ist für CHF 5.-- in Deutsch und Englisch im Art Shop der Fondation Beyeler erhältlich.

Split- Rocker ist voraussichtlich noch bis Oktober 2012 kostenlos in der Parkanlage der Fondation Beyeler zu besichtigen. Die Ausstellung Jeff Koons mit den drei zentralen Werkgruppen «The New», «Banality» und «Celebrity» läuft bis zum 2. September 2012.

Öffnungszeiten der Fondation Beyeler: Täglich 10.00–18.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr

Fondation Beyeler,
Beyeler Museum AG,
Baselstrasse 77,
CH-4125 Riehen

www.fondationbeyeler.ch

Freitag, 20. Juli 2012

Modulierte Bilder


Rosa Barba, Boundaries of Consumption, 2012, Installationansicht, © 2012 ProLitteris, Zürich
Zürich.- Das Kunsthaus Zürich präsentiert noch bis 9. September die erste Einzelausstellung der jungen italienischen Künstlerin Rosa Barba (*1972) in der Schweiz. Im Mittelpunkt steht eine neue Filmarbeit.

Rosa Barba arbeitet mit dem Medium Film – und das in einem materiellen Sinne. Die in Agrigento (Sizilien) geborene Künstlerin schafft unter anderem Skulpturen aus 16mm-Projektoren oder verwendet Filmstreifen als Material. Immer spielen die Themen «Sprache» und «Zeit» eine bedeutende Rolle. Sprache taucht entweder als Untertitel oder als gesprochener Kommentar auf. Als zweite Schicht überlagert und moduliert sie die darunterliegenden Bilder. «Die Orchestrierung der Bilder mit Ton- und Textebene arbeitet neue Bilder heraus, die wir aber nicht sehen», so die Künstlerin. Barba zerlegt die klassische Narration des Films und schafft stattdessen atmosphärisch dichte Werke, die Analytik und Sinnlichkeit auf beeindruckende Weise verbinden.

Vier Werke finden im Kabinett des Kunsthaus Zürich Platz – alle speziell für die Ausstellung geschaffen. Im Zentrum steht der 35mm-Film, den Rosa Barba zurzeit in Texas dreht. Über Inhalt und Form dieser zusammen mit der Kunsthall Bergen initiierten Arbeit dringt drei Monate vor der Eröffnung noch nichts nach aussen. Wie der Titel der Ausstellung «Time as Perspective» andeutet, geht es in dem Film erneut um Fragen von Zeit und Sprache. Und es ist kein Zufall, dass die Künstlerin Texas als Drehort ausgewählt hat. Sie ist seit längerem fasziniert von Wüstenlandschaften: «Die Wüste ist eine sich permanent verändernde Bühne, die man für unterschiedliche Settings verwenden kann». Sie nähert sich der Landschaft mit einem fast archäologischen Blick und versucht, so Barba, «die hinterlassenen Zeichen als Ausgangspunkt für eine Geschichte zu nehmen».

Mit dieser Arbeitsweise gehört Rosa Barba zu den weltweit am meisten beachteten filmisch arbeitenden Künstlerinnen ihrer Generation: Die Tate Modern (London) und das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia (Madrid) widmeten ihr Einzelausstellungen und 2009 wurde ihr Werk auch an der Biennale in Venedig gezeigt. 2010 erhielt sie den renommierten Nam June Paik Award. Das Interesse der Museen an Rosa Barbas Arbeit ist gross. Deshalb haben sich das Kunsthaus Zürich, das Jeu de Paume (Paris) und die Kunsthall Bergen (Norwegen) zusammengetan. Inspiriert von der Arbeitsweise der Künstlerin und dem Titel der Ausstellung entsteht keine Wanderausstellung sondern eine Erzählung, die sich im Laufe der Zeit verändert: nach einem Auftakt im Jeu de Paume (Mai 2012) zeigt das Kunsthaus Zürich ein erstes, von Mirjam Varadinis kuratiertes Kapitel, das dann durch ein zweites in der Kunsthall Bergen (Februar 2013) weitergeführt wird.


Der Katalog erscheint erst am Ende der Ausstellungsreihe in Bergen. Die Besucher der Präsentation in Zürich werden vorab bereits eine Broschüre erwerben können. Am 29. August um 18 Uhr lädt das Kunsthaus zu einem öffentlichen Gespräch zwischen Rosa Barba und der Kuratorin Mirjam Varadinis ein.

Öffnungszeiten: Sa/So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do/Fr 10–20 Uhr

«Rosa Barba. Time as Perspective»
bis 9. September

Kunsthaus Zürich,
Heimplatz 1,
CH–8001 Zürich
Tel. +41 (0)44 253 84 84
www.kunsthaus.ch

Donnerstag, 19. Juli 2012

dies & das & eine Überraschung

3land.- Überraschung beim Lörracher Burghof: Ulli Niedermüller und Christian Dietkron, die gemeinsam mit der Burghof Lörrach GmbH das „Jazzfoyer“ im Burghof vor drei Jahren ins Leben gerufen hatten, werden das Programm der Reihe in der kommenden Saison nicht mehr betreuen. Dies haben Niedermüller und Dietkron am Dienstag, 10. Juli der Geschäftsführung des Burghofs mitgeteilt. Unter dem Titel „Jazzfoyer“ fanden zwischen 2010 und 2012 im Foyer des Burghofs Jam-Sessions mit befreundeten Musikern von Niedermüller und Dietkron statt.

Burghof-Geschäftsführer Markus Muffler ist laut Pressemitteilung "erstaunt" über diesen plötzlichen Rückzug: „In verschiedenen Gesprächen wurde im Verlauf des vergangenen Jahres gemeinsam immer wieder über Möglichkeiten gesprochen, wie das Jazzfoyer weiterentwickelt werden könnte. Umso mehr verwundert mich, dass diese Mitteilung zu einem Zeitpunkt kommt, als die Termine für die Konzerte bereits reserviert wurden und vor allem entsprechend in unseren Publikationen angekündigt wurden“, sagte Muffler. Ob und in welcher Form der Burghof das „Jazzfoyer“ weiterführen wird, soll in den nächsten Wochen entschieden werden.


Festivals

L'édition 2012 du festival Summerlied se déroulera du 10 au 15 août à Ohlungen (5 km ouest de Haguenau). A l'affiche, de grands noms de la chanson européenne : i Muvrini, Stefan Eicher, Hughes Auffray, ... et les grands artistes de la chanson alsacienne: Egles, Jacobi, Em Remes sini Band, Engel, Specker, Muringer, Isabelle, Schlagg, Dede Flick, Specker, etc...  Le programme complet des 5 jours est sous : www.summerlied.org

Vom 10. bis 15. August können Sie auf dem Festival Summerlied in Ohlungen die grossen Namen des elsässischen Chanson hören und kennen lernen.


Theater

Freiburgs mobiles Open-Air-Theater ist in den Straßen der Stadt unterwegs. Lux - Theater des Moments führt die Zuschauer an lauschige Orte der Altstadt und spielt komisches Theater. Die Szenen sind inspiriert durch die Orte und die Zurufe der Zuschauer. Samstag, 11. August 2012, 20.00 Uhr findet die letzte Aufführung vor der Sommerpause statt. Ort: Münsterplatz Freiburg, Treffpunkt vor dem historischen Kaufhaus, Münsterplatz Südseite. Es spielen: Simon Kuner und Christian Sauter.
Karten: 13,- € / ermäßigt 9,- €. Kartenreservierung gratis unter info@theater-lux.de oder unter 0761 488 08 44 (Bitte Name, Tel.nr., Anzahl der Karten und Datum der Show nennen). Alternativ kann man sie auch im Vorverkauf bei den Vorverkaufsstellen der Badischen Zeitung erwerben (jeweils inklusive VVK-Gebühren). Mehr Information unter www.theater-lux.de


Musik

Auf zwei Bühnen werden vor den Filmen und während der Filmpausen des Kieswerk-Open-Airs (http://www.kieswerk-open-air.de/) vom 19. bis 29. Juli im Dreiländergarten Weil am Rhein Live-Konzerte gegeben. Beteiligt dabei sind die Kieswerk Combo, die sich in den vergangenen Jahren aus bekannten Jazzmusikern der Region gebildet hat. Aber auch andere Formationen wie das Henry Uebel-Quartett, die Jazzhaus-Bigband aus Freiburg und eine Reihe von Songwritern wie Claudio Bevilaqua aus Argentinien oder Glauco Ceccarelli aus Basel, Kerstin Schneider aus Lörrach und Otti Albietz. "Every Second Monday" hatte schon öfters beim Open Air gespielt, zum ersten mal hören wird man Gruppen wie Awesome Radio oder Temple-X. Weiterhin beteiligt sind die Redhouse Jazzband und Chicago Notes um Dieter Steininger, die Kleinstadtlichter aus Lörrach und "Your Next Boyfriend". Auch der Trompeten-spielende Eisverkäufer Skotty ist wieder dabei. Vorbereitet wurde das musikalische Programm von Gerd Maier und Paul Moser, die auch die beiden Bühnen betreuen.

Unter dem Titel „Vitra Campus Summer Nights“ lädt der Möbelhersteller am Donnerstag 26. Juli und 30. August 2012 zu Unplugged Konzerten auf den Vitra Campus in Weil am Rhein. In entspannter Atmosphäre können die Gäste Live-Musik geniessen und gleichzeitig
die Campus Architektur bewundern. Vor dem VitraHaus, mit idyllischem Blick auf den Tüllinger Hügel und die Weinberge, präsentieren Nachwuchskünstler aus der Region ihr musikalisches Können.
Am 26. Juli sorgen Jana Kouril, eine Singer-Songwriterin aus Basel und Céline Huber aus Lörrach erstmals für Openair-Konzertstimmung auf dem Werksgelände. Mit den Auftritten der beiden Basler Bands Penta-Tonic und We invented Paris rundet Vitra am 30. August die Campus Summer Nights 2012 mit einer Doppel Unplugged Show ab. An beiden Konzertabenden stimmen The Mojoknights, ein DJ-Duo aus Basel, die Besucher auf die anschliessenden Konzerte ein.
Die „Vitra Campus Summer Nights“ beginnen um 18 Uhr und der Eintritt ist frei. Am Airstream Kiosk können sich die Gäste mit Snacks und gekühlten Getränken verpflegen. Bei schlechter Witterung finden die Konzerte im Buckminster Fuller Dome statt.


Zum Vormerken


Die neue Saison, die unter dem Motto «Saison russe» steht, eröffnet das Zürcher Tonhalle Orchester mit einem Tschaikowsky-Fest, an dem die beliebtesten Werke des Komponisten von bekannten Solisten interpretiert werden: Das Violinkonzert D-Dur mit dem neuen Artist in Residence Christian Tetzlaff (22.8.12), das Klavierkonzert Nr. 1, interpretiert von Tschaikowskys Landsmann Arcadi Volodos (29.8.12), sowie die Variationenüber ein Rokoko-Thema mit dem norwegischen Cellisten Truls Mørk (8.9.12). Die Saisoneröffnung des Tonhalle-Orchesters Zürich wird von Chefdirigent David Zinman geleitet. www.tonhalle-orchester.ch


Letzte Links


Das Programm der Sommeraktivitäten im Musée Würth in Erstein

Link zu der knapp fünfminütigen Reportage von SWR2 zum Release des Albums „A Cappella“ des Jazzchors Freiburg

Alle Informationen zu den kommenden Veranstaltungen im Jazzhaus Freiburg sind online abrufbar unter www.jazzhaus.de.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Fünf Uraufführungen und eine Japan-Tournée

Basel.- Fünf Uraufführungen bietet die basel sinfonietta in der Konzertsaison 12/13 und unterstreicht damit seine Vorreiterrolle in Neuer Musik. Gemeinsam mit dem Theater Basel und der Produktion Figaros Hochzeit wird das Orchester zudem im Juni 2013 auf Japan-Tournée gehen.

Bereits zum dritten Mal wird die basel sinfonietta am Lucerne Festival zu Gast sein. Im Rahmen der „Moderne“-Reihe präsentiert das Orchester ein Matinéekonzert, bei dem Peter Eötvös, einer der renommiertesten Komponisten und Dirigenten unserer Tage, am Pult stehen wird. Mit Les Jeux/Les Poupées des jungen Österreichers Thomas Amann (*1978) gelangt das Gewinnerstück aus dem von der Christoph Delz Stiftung ausgelobten Kompositionswettbewerb zur Uraufführung. Des Weiteren stehen gross besetze Orchesterwerke von Jacques Wildberger, Philippe Manoury (*1952) und Christoph Delz auf dem Programm (Lucerne Festival: Im Dschungel – Luzern, KKL, Luzerner Saal: Sonntag, 9. September 2012, 11 Uhr).

Anlässlich des Schweizer Festivals „Culturescapes Moskau“ erinnert die basel sinfonietta an das denkwürdige Konzert, mit dem der Sowjetstaat 1927 den 10. Jahrestag der Oktoberrevolution feierte. Zu den Werken, die zu diesem Anlass in Auftrag gegeben wurden, zählen unter anderem Dmitri Schostakowitschs zweite Sinfonie sowie Alexander Mossolows berühmte Komposition Eisengiesserei. Daneben werden im Konzert der basel sinfonietta weitere Stücke von Nikolai Roslawez, Leonid Polowinkin, Alexei Schiwotow und Arthur Lourié zu hören sein. Die musikalische Leitung hat der Schweizer Dirigent Philippe Bach. Für den anspruchsvollen Chorpart in Schostakowitschs zweiter Sinfonie konnte mit dem Kammerchor des Moskauer Konservatoriums ein profilierter Klangkörper gewonnen werden (Basel, Stadtcasino: Mittwoch, 17. Oktober 2012, 19.30 Uhr).

Unter dem Motto Herbstzeichen bringt die basel sinfonietta Kompositionen zur Aufführung, die sich mit der musikalischen Schilderung des menschlichen Lebenslaufs befassen, darunter die letzte sinfonische Dichtung von Franz Liszt Von der Wiege bis zum Grabe. Ausserdem stehen Joseph Haydns berühmte Abschiedssinfonie, die Uraufführung Im Memoriam Ludwig Hohl des Aargauer Komponisten Jürg Frey sowie die titelgebende Komposition Herbstzeichen von Peter Streiff auf dem Programm. Mit dem Requiem für zwei Klaviere und Orchester von Hermann Meier führt die basel sinfonietta zudem ihre viel beachtete Uraufführungsreihe mit Werken des Solothurner Komponisten fort. Den Klavierpart werden Marino Formenti und Siegfried Mauser übernehmen. Die musikalische Leitung hat der amerikanische Dirigent Jonathan Stockhammer (Herbstzeichen – Basel, Stadtcasino: Samstag, 1. Dezember 2012).

Die neunte Sinfonie von Anton Bruckner wird im Konzert der basel sinfonietta in der Fassung von Samele-Phillips-Cohrs-Mazzuca zu hören sein. Diese rekonstruierte Version mit vollendetem viertem Satz gelangte erstmalig im Januar 2012 in Berlin zur Aufführung, begleitet von hohem Medieninteresse. Mit dem Projekt setzt die basel sinfonietta die seit mehreren Saisons überaus ergiebige Zusammenarbeit mit Stefan Asbury fort (Bruckners Neunte: vollendet – Basel, Stadtcasino: Sonntag, 27. Januar 2013, 19 Uhr).

Auch die Markuspassion von Johann Sebastian Bach ist Fragment geblieben. Lediglich der Eingangs- und Schlusschor sowie vier Arien sind sicher rekonstruierbar. Vor elf Jahren erteilte der Basler Bach-Chor dem Schweizer Komponisten und Dirigenten Matthias Heep (*1965) den Auftrag, das Werk zu komplettieren. In dieser Version gelangte die Markuspassion 2001 im Rahmen des Europäischen Musikmonats zur Uraufführung. Gut zehn Jahre später wird diese Fassung, die bewusst den fragmentarischen Charakter der Markuspassion betont, erneut in Basel zu hören sein. Es dirigiert Joachim Krause, der seit 1986 dem Basler Bach-Chor als musikalischer Leiter verbunden ist (Bach-Heep: Markuspassion – Basel, Martinskirche: Freitag, 22. März 2013, 20 Uhr / Samstag, 23. März 2013, 19 Uhr).

Im April-Konzert stehen die Streicher der basel sinfonietta im Mittelpunkt des Geschehens. Neben Giacinto Scelsis schillerndem Klangbild Chukrum gelangt Antonín Dvoráks populäre Streicherserenade zur Aufführung. Mit Quasi idilliaco hat das Orchester einen Kompositionsauftrag an den Basler Mathias Steinauer (*1959) vergeben, der ein Werk für Streichorchester und Hang – eine Weiterentwicklung der Steal-Drum – komponiert hat. Als Hang-Solist ist Tilo Wachter zu erleben, es dirigiert Droujelub Yanakiew, der erstmals bei der basel sinfonietta zu Gast ist (Am Hang – Basel, Stadtcasino: Sonntag, 21. April 2013, 19 Uhr).

Jürg Wyttenbachs Cortège für Violine und Orchester ist eine weitere Auftragskomposition der basel sinfonietta. Inspiriert von Gustave Courbets berühmtem Gemälde Ein Begräbnis in Ornans, wird Wyttenbach die Protagonisten des Bildes in den einzelnen Sätzen musikalisch portraitieren. Überdies sind Modest Mussorgskis Liederzyklus Kinderstube in der Orchesterfassung von Jürg Wyttenbach (Sopran: Esther Kretzinger) und Igor Strawinskis Feuervogel-Suite zu hören. Die musikalische Leitung hat Fabrice Bollon. Als Solistin im Violinkonzert konnte die international renommierte Geigerin Carolin Widmann gewonnen werden (Das Wyttenbach-Kabinett – Basel, Stadtcasino: Sonntag, 2. Juni 2013, 19 Uhr).

Darüber hinaus wird die basel sinfonietta im Juni 2013 mit dem Theater Basel und der Produktion Figaros Hochzeit auf Japan-Tournée gehen. Die musikalische Leitung der bei Presse und Publikum gleichermassen akklamierten Produktion hat Giuliano Betta. Neben Vorstellungen in Otsu, Toyama und Omiya wird die Inszenierung von Elmar Goerden auch in Tokio zu sehen sein. Ebenso sind zwei Konzertauftritte des Orchesters mit mindestens einem Werk eines Schweizer Komponisten geplant.

Die Saisonbroschüre 12/13 steht  auf der Homepage der basel sinfonietta zum Download zur Verfügung.

Dienstag, 17. Juli 2012

Wettbewerb „Kultur 2020“: Anmeldefrist bis 1. August

Landkreis Lörrach.- Noch bis 1. August können sich auch Künstlerinnen und Künstler aus dem Landkreis Lörrach gemeinschaftlich am Wettbewerb „Kultur 2020“ beteiligen. Das Land schüttet insgesamt drei Millionen Euro für Kulturschaffende aller Bereiche aus. Gefragt sind neue Kunstkonzeptionen zur Förderung kreativer künstlerischer Akzente. Vergeben werden die Gelder für befristete Projekte in den drei Kategorien innovative Kunstprojekte, kulturelle Bildung und interkulturelle Kulturarbeit. „Vernetzung und Kooperation, neue Austausch- und Vermittlungsformen sowie die Erschließung neuer Zielgruppen“ seien der Sinn der Fördermaßnahme, so Staatssekretär Walter vom zuständigen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. „Es geht darum neue Wege zu erschließen, um die Kultur noch stärker in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.“

Teilnahmeberechtigt sind Vereine, Künstlergruppen, Stiftungen und Jugendprojekte. Der neue Fonds ist offen für alle Sparten und Schattierungen – vom Figurentheater, über Werke der klassischen bildendenden Künste, Hörspiele und Musik, Fotografie und Film, bis hin zu literarischen Kollagen oder kulturhistorischen Projekten. Zu beachten ist: 20% Beteiligung mit Eigen- oder Drittmitteln an den Gesamtkosten werden vorausgesetzt. Weitere Details finden Interessierte im Internet unter dem Stichwort „Innovationsfonds Kunst“. Auskünfte erteilt auch die Stabsstelle Bildung & Kultur im Landratsamt Lörrach, Tel. 07621/410-2015.

Für Rückfragen: oliver.uthe@loerrach-landkreis.de  oder Telefon 410-2015

Montag, 16. Juli 2012

Ganz schön bunt

Freiburg.- „bunt.“ lautet das Motto der Museumsnacht 2012, die am Samstag, 21. Juli, in der Freiburger Innenstadt geboten ist. Von 19 bis 1 Uhr laden die Museen zu spannenden Führungen, kreativen Mitmachaktionen, Vorführungen und kulinarischen Überraschungen ein. Die
Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, die Museen auf eine andere Art zu erleben und Altbekanntes neu zu entdecken. Ein schillerndes Spektrum an Farben und Formen, realen Geschichten und Phantasiewelten machen dem Thema „bunt.“ alle Ehre. So ist für jeden
etwas dabei: Eine Reise zu unseren Nachbarn im Dreiländereck, in die Vergangenheit oder sogar um die ganze Welt, Ausflüge in den kleinen Kosmos eines Bibers oder ins Innere einer Seifenblase. Jede Spezialführung eröffnet den Gästen eine besondere und ungewohnte Perspektive auf die Themen.

Daneben erfüllen Konzerte unterschiedlicher Couleur die Räume mit Leben und Mitmachangebote laden dazu ein, selbst kreativ zu werden. Tanzdarbietungen stellen ungewöhnliche Bezüge zu den Kunstwerken her und mancher Schatz wird in ein neues Licht gerückt. Familien sind
willkommen, die Museen bei einer Führung durch alle Häuser mit detektivischem Spürsinn zu erkunden. Wer sich am Quiz beteiligt, kann einen von fünf Museumspässen gewinnen und hat damit ein Jahr lang freien Eintritt in über 230 Museen. Auch für eine „bunte“ Verköstigung
ist gesorgt: Stationen mit kulinarischen Spezialitäten aus verschiedensten Ländern bieten in allen Museen einen Rahmen für ein geselliges Miteinander.

Das Programm steht unter www.freiburg.de/museen zum Download zur Verfügung.

Die Öffnungszeiten: Zur Museumsnacht am Samstag, 21. Juli, haben die Städtischen Museen Freiburg (Museum für Neue Kunst, Museum für Stadtgeschichte, Archäologisches Museum Colombischlössle und Naturmuseum) von 19 bis 1 Uhr geöffnet. Das Augustinermuseum ist zuvor auch regulär von 10 bis 17 Uhr geöffnet, die anderen Häuser sind tagsüber geschlossen.

Der Eintritt kostet im Vorverkauf 7 Euro, an der Abendkasse 8 Euro. Unter 18 Jahren ist der Eintritt frei. Karten sind an den Museumskassen erhältlich.

Freitag, 13. Juli 2012

Style and Subversion


Ai Weiwei: «Han Dynasty Urn with Coca Cola Logo», 1994. © Private Collection
 Zürich.- Das Victoria & Albert Museum (V&A) in London ist das weltweit führende Museum für Kunst und Design. Mit der einzigartigen Ausstellung «Postmodernism. Style and Subversion 1970–1990» ist das V&A bis 28. Oktober im Landesmuseum Zürich vertreten.

Zum ersten Mal wird diese Epoche in einer umfassenden Präsentation anhand von internationalen Objekten aus den Bereichen Architektur, Design, Grafik und Musik gewürdigt. Sie gilt als die erste profunde Werkschau über Malerei, Design und Architektur der 1970er und der 1980er Jahre, die sich mit einem der am heftigsten umstrittenen Phänomene der jüngsten Kunst- und Designgeschichte befasst: dem Postmodernismus.

Die Postmoderne erschütterte gewohnte Vorstellungen unserer Lebenswelt. Architekten und Designer verwarfen die gestrengen Konzepte der Moderne, welche vor allem auf Funktion und Sachlichkeit beruhten, um einer bunten und facettenreichen Vielfalt Platz zu machen. Das V&A hat aus der Show eine kompakte Touring Exhibition mit den wichtigsten Schlüsselobjekten zusammengestellt. Präsentiert wird die rasante Entwicklung der postmodernen Bewegung von einer provokanten Architekturströmung der frühen 1970er Jahre bis hin zu ihrem Einfluss auf alle Bereiche der Populärkultur wie Film, Musik, Grafik und Mode.

Das Landesmuseum Zürich ergänzt die Ausstellung mit den wichtigsten Schweizer Vertretern der Postmoderne und bindet das Ganze in eine Timeline aus politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ereignissen ein. Trix und Robert Haussmann werden mit ihrem Manierismo Critico und Susi und Ueli Berger mit ihren ironischen Arbeiten vertreten sein. Die Tessiner Schule, Mario Botta und die Analoge Architektur bilden die architektonische Auseinandersetzung in den 1980er Jahren ab. Schmuck von Bernhard Schobinger, Kleider von Christa de Carouge, Grafik-Design, sowie Videokunst von Fischli/Weiss und Musik von Yello runden die Schweizer Beiträge ab. Bei den Exponaten handelt es sich um Objekte aus der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums sowie um Leihgaben von Privaten und Museen.

Öffnungszeiten: Di bis So 10.00 - 17.00 Uhr, Donnerstag 10.00 - 19.00 Uhr, feiertags geöffnet

Postmodernism. Style and Subversion 1970–1990
6. Juli bis 28. Oktober 2012

Schweizerisches Landesmuseum
Museumstrasse 2
CH - 8021 Zürich
0041 (0)44 218 65 11
kanzlei@slm.admin.ch
http://www.landesmuseum.ch

Donnerstag, 12. Juli 2012

dies & das & gute Einnahmen

„Feuer und Flamme“ - Keramik von Thiébaut Chagué ist vom 17. August bis 7. Oktober 2012  im Keramikmuseum Staufen zu sehen.

3land.- Gute Einnahmen: 2.447.000 Britische Pfund aus dem Auktionserlös und 250.000 Britische Pfund in Form einer grosszügigen Schenkung von Christie's gehen an die Kunsthalle Zürich für ihren Kaufanteil am Löwenbräukunst-Areal und den nun permanent eigenen Räumen nach einer Auktion von Benefiz-Werken bei Christie’s in London am 28. Juni 2012. Die Werke wurden von Künstlerinnen und Künstlern aus 27 Jahren Ausstellungsgeschichte der Institution geschenkt und waren in der Kunsthalle Zürich in der Ausstellung «Looking Back for the Future» vom 10. bis 17. Juni zu sehen. Christie’s ergänzt den finanziellen Beitrag der Künstlerinnen und Künstler mit einer zusätzlichen Schenkung von 250.000 Britischen Pfund.Die Kunsthalle Zürich erhält so insgesamt 4 Millionen Schweizer Franken, wie sie in einer Pressemitteilung erklärt. www.kunsthallezurich.ch.


Ausstellungen

Die Studio-Ausstellung "Claudia Biehne - Between the Tides" ist gerade angelaufen im Keramikmuseum Staufen, da wird schon die nächste Ausstellung angekündigt: „Feuer und Flamme“ - Keramik von Thiébaut Chagué 17. August bis 7. Oktober 2012, im Keramikmuseums Staufen. Mit seinen spektakulären Holzofenbrand bei Nacht im Innenhof des Victoria & Albert Museum London hat Thiébaut Chagué 2010 die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit auf sich gelenkt. Ab 17.August stellt er einige Schalen im Keramikmuseum Staufen aus. Früh schon wusste Chagué, dass er Keramiker werden wollte und lernte bei berühmten Töpfern in England. Die Begeisterung für die Skulpturen von Benin führte ihn nach Nigeria, wo er einen intensiver Zugang zur Materialität des Tons erhielt. In seinen Keramiken spiegeln sich seither die erdigen Farben und die Hitze Afrikas wider: ein warmes Ockergelb, ein feuriges Glutrot bis hin zu einem Kohleschwarz. Seine von tiefen parallelen Furchen gezeichneten Gefäße wirken archaisch wie Kultobjekte. Sie zeigen eine Aura. Die Seele des Keramikers, l’âme de céramiste, drücke sich in seinen Arbeiten aus, sagt Chagué. Risse und Narben sind Schmuck, können aber auch Verletzungen andeuten. Die Arbeiten Chagués fühlen sich kompakt und kräftig und doch brüchig und fragil an. Assoziationen zur rauen Natur, zu den Borken alter, von Wind und Wetter gezeichneter Bäume stellen sich beim Betrachten ein. Insbesondere große Objekte bieten viel Fläche für das lebendige Spiel von Feuer und Flamme. Die Grate der rissigen Oberflächen sind im Brand verschmolzen. So liegen die narbigen Schalen doch weich in der Hand und strahlen in ihrer glühenden Farbigkeit Wärme aus, als seien sie gerade dem Feuer entnommen. Weitere Infos unter: www.keramikmuseum-staufen.de


Festivals

Mit dem STIMMEN-Prolog und der Uraufführung von „Eurydikes Lamento“ geht das 19. STIMMEN-Festival des Burghofs Lörrach am Freitag, 6. Juli, 20.30 Uhr (weitere Vorstellungen am 7. und 8. Juli, jeweils 20.30 Uhr), an den Start. Worum geht es in „Eurydikes Lamento“? Der Mythos des Orpheus hat die Vorstellungskraft vieler Musiker und Komponisten über mehrere Jahrhunderte hinweg geprägt. Wo aber befindet sich Eurydikes Stimme in diesem Mythos? In der ironisch dargestellten Reflektion der Gestalt der sagenhaften Eurydike findet sie ihre Stimme in der Unterwelt. Diese hilft ihr dabei, Orpheus mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, die Herzen aller dahin schmelzen zu lassen, die ihre Stimme hören, um ihnen dann ihr Angebot zu unterbreiten… Ann Allen (Künstlerische Leiterin der Illuminationen-Reihe am Burghof) kreiert die Konzertcollage, in der Oper auf Kabarett, Musik auf Theater und hohe Kunst auf Unterhaltung trifft. Kartenvorverkauf: www.stimmen.com, Ticket-Hotline: +49 (0)7621 - 940 89 - 11/12, Kartenhaus im Burghof, Herrenstraße 5, D-79539 Lörrach


dies & das

Ende Juli 2012 wird das Freiburger Kulturzentrum aufgelöst, daher wird es einen Flohmarkt mit Stücken aus dem Theater-Fundus geben: Samstag 14.07.12, 10 - 15 Uhr, Freiburger Kulturzentrum, Kaiser-Joseph-Str. 237 Freiburg


Zum Vormerken

Die 17. St-Art, Straßburger Messe für zeitgenössische Kunst, findet vom 23. bis zum 26. November 2012 statt.Auf Frankreichs zweitältester Messe für zeitgenössische Kunst präsentieren sich rund neunzig Galerien aus Europa und Asien. Ein besonderer Schwerpunkt ist in diesem Jahr Kunst aus Deutschland  mit dem Schwerpunkt Baden-Württemberg. Allein sieben Galerien aus der Ortenau haben sich bereits angekündigt. Wie im vergangenen Jahr werden in einer Sonderschau erneut private Sammlungen vorgestellt, diesmal sind es Kollektionen aus Freiburg und Straßburg. Auch eine Foto- und Glaskunstpräsentation bietet das diesjährige Rahmenprogramm. http://www.st-art.fr/de/

Vom 28. September 2012 bis 20. Januar 2013 zeigt das Kunsthaus Zürich 60 druckgrafische Arbeiten des französischen Malers Paul Gauguin. Dieses vielfältige und innovative grafische Werk des Gründervaters der modernen Malerei ist weitgehend unbekannt. Die Blätter sind von allerhöchster Qualität und Seltenheit.http://www.kunsthaus.ch/

Die Pop Art gilt als einflussreichste Kunstströmung der Nachkriegszeit. Zu ihren Grundelementen gehörte der Dialog von Design und Kunst. Mit der Ausstellung „Pop Art Design“ (13.10.2012 bis 03.02.2013) widmet das Vitra Design Museum Weil am Rhein diesem Dialog im kommenden Herbst eine große Ausstellung mit einer spektakulären Werkauswahl. Dabei präsentiert das Museum erstmals in seiner Geschichte eine Reihe bedeutender Kunstwerke. Diese werden Designobjekten aus der gleichen Ära gegenübergestellt.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Zug um Zug

Ein erster Eindruck – Bild von der Grossbaustelle für die kommende Ausstellung Zug um Zug im Spielzeugmuseum Riehen -  kurz vor Vollendung.  Foto Bernhard Graf
Riehen.- Mitten in den Sommerferien lädt das Spielzeugmuseum Riehen bei Basel zu seiner zweiten Sonderausstellung anlässlich seines 40. Geburtstags ein. Das Museum spricht mit „Zug zum Zug – kleine Eisenbahn“ kleine und grosse Fans des Schienenverkehrs an und es beschreitet dafür auch neue Wege: Das Publikum macht aktiv mit und drückt dem Projekt auf kreative Art seinen Stempel auf.

Die Eisenbahn fasziniert – im Grossen wie im Kleinen – Kinder und Erwachsene seit Generationen. Nicht nur die technische Seite hat sich natürlich gewandelt, sondern auch das Reisen mit dem Zug und das Wie und das Was im Güterverkehr. Die Ausstellung spürt dem ‚Phänomen Eisenbahn‘ nach und das Museum beschreitet dazu auch ungewohnte Wege: Anfang Juni begann der Aufbau einer grossen Anlage unter der Mitwirkung insbesondere der Kinder. Nicht nur die Schienen, auf denen die kleinen Eisenbahnen fahren, wurden gemeinsam verlegt, auch phantastische Landschaften wurden gebaut, in denen sich Kriminelles und Romantisches ereignet, wo Unfälle geschehen und sich allerlei Sonderbares zuträgt. So viel Phantasie wurde im schönsten Spielzeugmuseum der Schweiz noch nicht oft freigesetzt!

Auf Sitzen aus der grossen Eisenbahn können die Besucher Eisenbahngeschichten in der Malerei be- trachten und Literarisches und Musikalisches rund um die Eisenbahn entdecken und 5 ausgewachse- ne grüne Krokodile (der SBB) ziehen die Besucher in ihren Bann! In Raum 4 des Museums schliesslich steht die Schweizer Eisenbahn im Kleinformat im Zentrum: Leihgaben aus Privatbesitz lassen die Her- zen der Kenner höherschlagen und die betriebsfähige Eisenbahnlandschaft wurde phantasievoll ver- zaubert. Bis zum 26. August wird die Ausstellung attraktiv erweitert und auf das ganze Museum aus- gedehnt – mehr sei noch nicht verraten!

Zwei Monate nach Ausstellungsbeginn steht die richtige Eisenbahn im Rampenlicht, wenn die Bahn- strecke von Basel nach Zell im Wiesental ihren 150. Geburtstag feiert. Deshalb zeigen wir vom 05.09. bis am 30.09.2012 „Kabinettstücke 36: Eisenbahn im Wiesental“.

Termine
18. Juli, 14.30-16.00 Uhr
Bitte alle einsteigen – der Zug fährt ab! Eine interaktive Führung mit Julia Nothelfer. Kinder ab 6
Jahren. CHF 5.-. Anmeldung bis 15.07.2012.

21. August, 18.30 Uhr
Wir sitzen alle im gleichen Zug…. Gina Durler liest Texte rund um die Eisenbahn.

26. August, 16 Uhr
Vernissage der erweiterten Ausstellung

07. September, 19-07 Uhr
Nachtzug ins Schlummerland. Eine Nacht lang tauchen wir ein in die Welt der schnaubenden und
keuchenden Dampflokomotiven, lauschen bei Wurst und Brot den Geschichten weit gereister Loko-
motivführer und verwandeln uns selbst in Reisende aus einer anderen Zeit. Die Platzzahl im Liegewa-
gen ist beschränkt – wir bitten um frühzeitige Buchung! Mit Julia Nothelfer. Kinder ab 7 Jahren. CHF
20.-. Anmeldung bis 03. September 2012.

22. und 23. September, 11-17 Uhr
Tage der kleinen Eisenbahn. Das Detailprogramm wird Anfang September veröffentlicht.

26. September, 10-12 Uhr
Zug um Zug. Mittwoch-Matinée rund ums Reisen mit der grossen und der kleinen Eisenbahn.
Das weitere Begleitprogramm bis zum Ausstellungsende veröffentlichen wir am 01. Oktober 2012.

Öffnungszeiten: Mo 11 – 17 Uhr, Di geschlossen, Mi-So 11-17 Uhr

Zug um Zug – kleine Eisenbahn
16.07.2012 – 24.02.2013

Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen
Baselstrasse 34,
CH-4125 Riehen
Telefon: +41 61 641 28 29
spielzeugmuseum@riehen.ch
http://www.spielzeugmuseumriehen.ch/

Dienstag, 10. Juli 2012

Frage nach Welt- und Geisteszuständen

Freiburg.- Die Intendantin des Theater Freiburg, Barbara Mundel, hat den Spielplan der kommenden Saison vorgestellt. Saisoneröffnung ist am 30. September mit einem großen Jubiläumskonzert: das Philharmonische Orchester Freiburg feiert in der kommenden Saison sein 125- jähriges Bestehen. Und zwei weitere gute Nachrichten zum Auftakt: die Kulturstiftung des Bundes hat das Theater Freiburg in zwei Förderprogramme aufgenommen: »Tanzfonds Partner« unterstützt die Tanzprojekte an Schulen und »Fonds Doppelpass« fördert die Zusammenarbeit von Stadttheatern und Freien Gruppen.

Die große Frage, die den Freiburger Spielplan 2012/2013 thematisch umtreibt: Wie kann unsere liberale Gesellschaft zu entschiedeneren Haltungen kommen,  die unser Zusammenleben menschlich und möglich machen. Wir spüren, dass die wachsende Hilflosigkeit bei der Begründung unserer Grundhaltungen an den Rändern unserer Gesellschaft ein Vakuum entstehen lässt, das Radikalisierungen wie Fundamentalismus und Rechtsextremismus produziert. So gilt schon lange: Ist Religion als Legitimationsgröße für Weltzustände erst einmal in Frage gestellt, wird auch die Funktion von Kunst neu debattiert.

Die Oper feiert den 200. Geburtstag von Richard Wagner. Frank Hilbrich wird 2013 den »Parsifal« inszenieren und wir werden seinen »Lohengrin« wieder aufnehmen, um im Mai (Wagners Geburtstagsmonat) beide Produktionen in einem kleinen Zyklus aufzuführen. Die Opernsaison eröffnen wir mit »Nabucco« in der Regie von Michael Sturm. Besonders hinweisen möchten wir Sie auf eine spartenübergreifende Inszenierung der Semi-Opera von Henry Purcell »King Arthur« in der Regie von Robert Schuster.

Im Schauspiel spannen wir einen Bogen von Becketts »Warten auf Godot« zu »Gottes kleiner Krieger«, dem Roman des indischen Autors Kiran Nagarkar. Er gestaltet aus seiner Perspektive eine globale Parabel über einen modernen »Weltretter«, der dreimal im Leben die Religion wechselt und dabei jedes Mal zum Extremisten wird. Weitere Figuren dieser Spielzeit sind Schillers »Jungfrau von Orléans«, »Daniel Stein« in Ulitzkajas Roman sowie Houellebecqs körperlose Menschen der Zukunft in »Elementarteilchen«.

Neustart für den Tanz im Theater Freiburg: In der neuen Spielzeit kommt der Tanz verstärkt auf die Bühne des Theaters zurück. Gemeinsam mit Anna Wagner (bisher (Hebbel am Ufer, Berlin), die als Kuratorin für Tanz zu uns stößt, suchen wir neue Formen der Zusammenarbeit, die das Theater mit der lokalen und der internationalen Freien Tanz-Szene vernetzen. Darüber hinaus werden wir mit eigenen Produktionen und Ko-Produktionen, Gastspielen, Residenz-Programmen, Workshop-Präsentationen und Lecture Demonstrations neue künstlerische Handschriften vorstellen. Die Kammerbühne ist in der kommenden Spielzeit exklusiv für den Tanz reserviert.

Das Junge Theater Freiburg beschäftigt sich in der kommenden Spielzeit mit dem Thema »Veränderung«: Der Wandel und die Vielfalt unserer Gesellschaft stellt einen Schwer-punkt unserer Projekte dar. Den Debatten um Integration, Mehrheits- und Parallel-gesellschaften wollen wir Momente der Utopie entgegensetzen, wenn junge Musiker aus aller Welt im »HEIM & FLUCHT Orchester« zur neuen Philharmonie der Nationen einladen. Das Projekt »Wir sind Deutschland« führt uns in das Flüchtlingswohnheim Hammerschmiedstraße und gewährt so Blick auf das Einwanderungsland Deutschland.

Graham Smith, Künstlerischer Leiter Junges Theater / Tanz, wird mit seinem Team fester Bestandteil des Lehrplans an der Vigeliusschule: 150 Kinder der 3. und 4. Klassen werden über den Zeitraum von zwei Jahren in das von »Tanzfonds Partner« geförderte Langzeit-projekt »Learning by moving«  eingebunden.

Weihnachtsstück ist in diesem Jahr der Kinderbuchklassiker von Michael Ende »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer«.

Und nun noch zum Theaterlabor: In der Spielzeit 2012/13 befassen es sich mit den Themen Bildung und Religion: Im Projekt »Superlehrer« begeben sich Freiburger Lehrerinnen und Lehrer auf eine Recherchereise in die Wirklichkeit des Schulalltags und das Projekt »Fear Factory« macht das große Fragezeichen im Anschluss an die Schulzeit zum Thema.



Die Spielzeithefte liegen zum Download unter www.theater.freiburg.de bereit.

Montag, 9. Juli 2012

In menschlicher Gestalt

Freiburg.- Zum Abschied der langjährigen Direktorin Eva Gerhards präsentiert das Naturmuseum Freiburg von Freitag, 29. Juni 2012, bis Sonntag, 24. Februar 2013, die Ausstellung „In menschlicher Gestalt – Schätze der Ethnologischen Sammlung“, die in gewisser Weise Menschen und Götter miteinander verbindet. Denn übernatürliche Wesen, Götter, Geister, Heilige und Ahnen werden in den Kulturen der Welt häufig in menschlicher Gestalt dargestellt und gesellen sich zu Abbildern von realen Persönlichkeiten.

Die Ethnologische Sammlung der Städtischen Museen Freiburg birgt einen reichen Schatz solcher Arbeiten, darunter Meisterwerke der religösen Kunst und faszinierende Objekte aus dem familiären Gebrauch. In der neuen Ausstellung zeigt das Naturmuseum eine spannende und abwechslungsreiche Auswahl. 3.000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte der Welt werden hier lebendig: Das älteste Objekt entstand in Ägypten um 1.000 v. Chr., das jüngste wurde 1990 von einer Aborigine-Künstlerin gemalt. Präsentiert werden Gottheiten aus dem Alten Ägypten und dem vorkolonialen Lateinamerika, rituelle Masken und Ahnenfiguren aus Afrika, Ozeanien, Nord- und Südamerika sowie hinduistische und buddhistische Götter und Heilige aus Asien.

Die künstlerischen Ansätze sind vielfältig. Sie reichen von extremem Naturalismus über Idealisierung bis hin zu radikaler Abstraktion oder Fokussierung auf bestimmte körperliche Attribute. Dennoch zeigen sich nicht nur Gegensätze, sondern auch erstaunliche Parallelen, zwischen den traditionellen Kulturen und aktuellen Phänomenen.

Öffnungszeiten & Infos:
Das Naturmuseum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 3 Euro, ermäßigt 2 Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Öffentliche Veranstaltungen zur Ausstellung werden im Quartalsprogramm der Städtischen Museen Freiburg und unter www.freiburg.de/museen angekündigt. Informationen zu den Programmen für Schulen, Kindergärten und Gruppen erhalten Sie unter Telefon 0761 / 201-2504 oder per Mail an axel.demuth@stadt.freiburg.de.

„In menschlicher Gestalt“
bis Sonntag, 24. Februar 2013

Naturmuseum Freiburg
Gerberau 32
Freiburg
www.freiburg.de/museen

Freitag, 6. Juli 2012

Ziemlich bestes Kino

Weil am Rhein.- Im zauberhaften Ambiente zwischen dem Kieswerk und dem Hadid-Pavillon LF One im Dreiländergarten von Weil am Rhein zeigt das städtische Kulturamt Weil am Rhein vom 19. bis 29. Juli in diesem Sommer wieder elf Kinofilme aus den Jahren 2011 und 2012, darunter mit "The Artist" einen Film, der als Kino-Klassiker verstanden werden könnte, aber in diesem Jahr der große Abräumer bei der Oscar-Verleihung war. Schwerpunkt bei der Filmauswahl war der deutsch-französische Akzent im Jahr des 50. Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Hüningen und Weil am Rhein. 

Allein fünf Filme sind aktuelle französische Produktionen, unter anderem die Komödie am ersten Abend "Die Kunst zu lieben", der Hit des Jahres "Ziemlich beste Freunde" (Intouchable), "Und wenn wir alle zusammen ziehen" mit Jane Fonda, Pierre Richard und Daniel Brühl, "Der Gott des Gemetzels" (Carnage) mit Jodie Foster, Kate Winslet und Christoph Waltz (Regie Roman Polanski). Die Komödie "Midnight in Paris" ist hingegen eine spanische-amerikanische Produktion in der Regie von Woody Allen. Für ein jüngeres Publikum ist "The Lucky one - für immer der Deine" nach dem romantischen Drama von Nicholas Sparks gedacht, während sich die Komödie "Best Exotic Marigold Hotel" mit Dame Judy Dench und Billy Nighy mit einem exotischen Alterssitz beschäftigt. Nie dagewesene und atemberaubend schöne Bilder aus dem Tierreich werden im BBC-Film "Unser Leben" gezeigt. Nach einigen Komödien wird das Festival mit dem Bundesfilmpreis 2012 abgerundet: "Halt auf freier Strecke".

Vielfältige Speisen- und Getränkeangebote sind schon von 19 Uhr an auf dem Filmgelände zu haben, dazu gehört auch das Live-Musikprogramm und das Künstlersymposium.

In diesem Jahr zeigt die Kunstausstellung im Kieswerk Malerei, Skulpturen, Photos, Design, Objekte und Istallationen von Andreas Benzing, Hakan Mandalinci, Heike Makes, Ralf Pytlik, Nicholas Winter, Volker Scheurer und Ania Dziezewska. Das Kulturamt hat die Schweizer Künstlerin Claire Ochsner eingeladen, einige ihrer farbigen Skulpturen im Festivalgelände aufzustellen. Pascal Suter und Christiane Bult sind die beiden "artists in residence", deren künstlerische Arbeit während des Festivals beobachtet werden kann.  Sie wohnen in Basel und haben ihr Atelier im Elsass. Grenzgänger „auf der Suche nach Spuren von Geschichte" bei der sie immer wieder Neues  "er-finden" und dennoch um das Alte  kreisen. Die Nicht-Farbe weiß spielt in unseren Arbeiten immer wieder eine zentrale Rolle und hebt sich von den verwendeten Erdfarben wie Rostbraun oder Aschgrau ab.” Suter & Bult stellen seit 1997 gemeinsam Werke an verschiedenen Orten in der Schweiz, Deutschland und Frankreich aus, haben Kunstwerke für die öffentliche Hand realisiert, erhielten 2011 einen Preis und publizierten darüber hinaus zahlreiche Bücher und Artikel. Heute fokussieren ihre Skulpturen auf historisch geschichtete, archetypische Formen, die – weit mehr als bloße Objekte – auch eine übertragene Bedeutung vermitteln.


Viele Kunstwerke für die Ausstellung sind in den letzten Jahren bei Festival-Kunstsymposien entstanden. Die Künstlerin "ha mag es" (Heike Mages) hat im letzten Jahr ihr LandArt-Projekt "déjà-vu" vollendet. Ihr gestrandeter Planet liegt jetzt in einer Kunstlandschaft zwischen den Stelen von Volker Scheurer, der Schwemmholzkugel von Urs Twellmann, der Bodenplastik "Haut-Hülle-nah" von Reini Bombsch, der begehbaren Zeituhr von Minka Strickstrock und Erika Seifert-Weissmann, dem Gläserband von Tim Upham aus Colorado, den Stahlobjekten von Yuzo Chiba aus Japan und der Plastik "ora et labora" von Alfonso Caravetta aus Kalabrien.

Zwischen 6000 und 9000 Besucher hat das Kulturamt Weil am Rhein an diesen elf Tagen bisher angelockt, Ausstellungen im Kunstraum Kieswerk und Live-Musik der Kieswerk-Combo sowie anderer Jazzgruppen, die bei der Weinbar im Kieswerk auf einer Bühne jammen sowie den vielen Begegnungsmöglichkeiten an ungewöhnlich gestalteten Orten im Festivalgelände führen dazu, dass viele Besucher schon um 19 Uhr in den Dreiländergarten kommen. Mit € 8,- für ein Gesamtpaket aus Kino, Kunst und Musik ist der Eintritt moderat. Außerdem besteht die Möglichkeit, für € 40,- einen Festivalpass für alle elf Abende zu erwerben.

Eintritt nur € 8,- für Live-Musik, Filme und Ambiente…….
Einlass: 19 Uhr, Filmbeginn gegen 21:45 Uhr)
www.kieswerk-open-air.de

Donnerstag, 5. Juli 2012

dies & das und ein Kreuz

Reliquienkreuz aus Bergkristall. Oberrhein, Ende 13. Jahrhundert. Bergkristall, Halbedelsteine; Kupferlegierung, vergoldet. Inv. 2012.216. Ankauf der Stiftung für das HMB aus dem Fonds der Geschwister Keller. Foto: HMB Peter Portner
3land.- Das Historische Museum Basel hat ein Reliquienkreuz erworben, das mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Basler Münsterschatz stammt. Das Bergkristallkreuz, das im ausgehenden 13. Jahrhundert am Oberrhein hergestellt wurde, ist in der „Blickpunktvitrine“ im Schiff der Barfüsserkirche ausgestellt. Die Herkunft des jüngst erworbenen Bergkristallkreuzes lässt sich bis nach Berlin zur Kaiserin Friedrich (1840-1901), der Witwe des Deutschen Kaisers und Preussenkönigs Friedrichs III., zurückverfolgen. Es ist bekannt, dass der Hofagent des preussischen Königshauses an der Versteigerung in Liestal 1836 bedeutende Münsterschatzobjekte erwarb. Das in der Verkaufsanzeige von 1836 genannte "Cruzifix von weissem Christall mit messingenen, vergoldeten Endbeschlägen" galt bisher als verschollen. In den älteren Inventaren ab 1477 wird es als "ein klein parillen crüzlin uff das klein fenlin" bezeichnet.

Das Reliquienkreuz wurde bei Prozessionen wohl als Bekrönung einer kleinen Vortragsfahne auf einem Stab getragen. Die vierpassförmigen Kapseln an den Enden der Kreuzesarme aus Bergkristall dienen der Aufnahme von Reliquien. Auf der Rückseite dieser Reliquienkapseln sind die vier Evangelistensymbole und die Kreuzigung zu sehen. Bei der Prägung der Motive wurden dieselben Modeln verwendet, wie sie bei einem Scheibenkreuz aus Kloster Tennenbach bei Freiburg und bei einem Kelch aus dem Heiliggeist-Spital Freiburg im Breisgau genutzt wurden. Daher ist es naheliegend, dass das Bergkristallkreuz in der Region des Oberrheins entstand. Freiburg im Breisgau war ein Zentrum für die Bearbeitung von Bergkristall.

Und nun zu weiteren Tipps - übrigens: Die Festivalsaison ist im Gange! Ein "Blättern" in 3land.info könnte sich lohnen.


Ausstellungen

Neues vom Museum am Burghof in Lörrach: 22. Juli - 2. September, "Das Bild vom Bild. Künstler/innen des VBK stellen aus", Künstler schaffen Bilder. Doch was bewegt einen Künstler, wenn er ein Bild eines anderen Künstlers sieht? Für diese Ausstellung wurden Künstler des Vereins Bildende Kunst Lörrach eingeladen, unter der Überschrift "Das Bild vom Bild" die eigene Sichtweise auf ein Kunstwerk wiederzugeben. Ausgangspunkt ist jeweils ein Werk aus der Kunstgeschichte oder den Medien (z.B. ein Foto), das mit den eigenen künstlerischen Mitteln kreativ wiedergegeben wird. Die individuelle künstlerische Auseinandersetzung und Gestaltung steht dabei im Vordergrund. Zu sehen sind Malerei, Zeichnung, Photographie und Skulptur. Eine Ausstellung des Vereins Bildende Kunst Lörrach e.V. www.museum-loerrach.de

Die Ausstellung „Miro Dopita: Bilder, Objekte, Computer Art“, die derzeit in der Villa Berberich in Bad Säckingen zu sehen ist, hat Ihre Öffnungszeiten mittwochs, donnerstags und sonntags von 14 Uhr bis jeweils 18 Uhr verlängert. An den Sonntagen finden um 14 Uhr Führungen mit Frau Margit Matyscak statt. Die Ausstellung schließt am Sonntag, 15. Juli, mit einer Finissage ab 14 Uhr.



dies & das

Samstag, 7. Juli, wird wieder das Internationale Sommerfest von 10 bis 18 Uhr auf dem Alten Marktplatz in Lörrach gefeiert. Das Fest, das die vielen kulturellen Facetten der Menschen, die in Lörrach leben, widerspiegeln möchte, wird von der Internationalen Kommission in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Bürgerdienste der Stadt Lörrach in diesem Jahr zum 22. Mal organisiert.


Festivals

Der Juli wird der Wonnemonat für Gesangsinteressierte! Lorenz Maierhofer, The Low Anthem, WeBe3, Fratelli Mancuso, Rajaton, Ingeborg Poffet & JOPO: Diese Künstler, Sänger, Musiker und Dozenten sind in 6 Workshops für Gesang beim STIMMEN-Festival im Juli in Lörrach zu erleben. Für alle Workshops sind Anmeldungen direkt online möglich unter www.stimmen.com/stimmenwelt/stimmen-werkstatt/ oder telefonisch an +49-(0)7621-940 89-13.

Basel Tattoo, 13. - 21. Juli 2012: Das Basel Tattoo präsentiert jährlich im Juli weltbekannte Ohrwürmer, originelle Choreographien und eine brillante Lichtshow vor der wunderschönen historischen Kulisse der Kaserne Basel. Die Musiker kombinieren gekonnt Marschmusik mit Hits von Michael Jackson, Queen, den Beatles oder Elvis Presley. http://www.baseltattoo.ch/de/

Das Kulturfloss legt vom 24. Juli bis 11. August am Basler Rheinufer an. Unter dem Motto «Wir sind der Sommer!» verspricht das Kulturfloss auf dem Rhein bei Basel wieder Konzerte mit internationalen, nationalen sowie regionalen Musikattraktionen. Die schwimmende Konzertbühne oberhalb der Mittleren Brücke zieht während über zwei Wochen Einheimische wie Besucher ans Rheinufer. Die Konzerte sind gratis - Spenden sind jedoch sehr erwünscht. Konzertbeginn ist jeweils um 20.00 Uhr. http://www.imfluss.ch/


Musik

Im Rahmen der Konzerte in der Alt-Weiler Kirche hat das städtische Kulturamt Weil am Rhein das Kammerorchester Szekszárd mit seinem Leiter Professor Lajos Földesi eingeladen, die eine sommerliche Tournee durch Süddeutschland unternehmen. Das ambitionierte Orchester aus dem gleichnamigen Weinanbaugebiet in Süd-Ungarn gibt in Weil am Rhein am Sonntag, den 15. Juli um 19 Uhr eine Serenade mit Werken von Haydn, Gluck, Paganini, Caldara und anderen. Professor Földesi spielt selber mit, Solisten an den Violinen sind außer ihm Vanessa Korb und Eszter Kökény, am Violoncello Artur Kövi und an der Harfe Földesis Ehefrau Andrea Kocsis. Gesangssolisten sind die aus Budapest stammende Basler Sopranistin Eva Csapo und die mittlerweile in Haltingen wohnende Sopranistin Sabine Hiller-Dürk. Sie erhielt ihre private Gesangsausbildung bei Heidi Engler-Ludin (Lörrach), Raymond Henn (Basel), Gordana Crnkovic (Freiburg) und Sabine Seidel-Seedorf (Freiburg). Ihre solistischen Auftritte als Sängerin hat sie heute vor allem im kirchenmusikalischen Bereich. Darüber hinaus umfasst ihr Repertoire Lieder und Arien. Der Eintritt ist frei, eine Kollekte wird erhoben.

Ein Konzert der Freiburger Partnerstädte ist am Sonntag, 8. Juli im Konzerthaus mit rund 280 Beteiligten zu hören: Chöre und Musikensembles aus Isfahan, Granada, Padua, Tel Aviv und Freiburg bringen "Ludus Danielis" auf die Bühne. Zustande gekommen ist das Konzert als großes Kooperati- onsprojekt der Stadt Freiburg (Referat für Internationale Kon- takte und Kulturamt), der Freundeskreise Tel Aviv und Isfahan sowie des Berthold Gymnasiums. Rainer Pachner vom Bert- hold- Gymnasium hat die musikalische Leitung bei „Ludus Danielis“ und hat das Stück auch für die Aufführung der verschiedenen Chöre und Orchester bearbeitet: „Ludus Danielis“, Konzert der Partnerstädte, Sonntag, 8. Juli, 20 Uhr Konzerthaus Freiburg (Einführung 19 Uhr Runder Saal) Vorverkauf: BZ-Kartenservice, Bertoldstraße 7, 79098 Freiburg, Eintritt: 20 Euro, 15 Euro, ermäßigt für Schüler, Studierende, Rentner: 15 Euro, 10 Euro


Die letzten Links

Das Musée Würth im elsässischen Erstein hat ein Sommerporgramm für Gross und Klein aufgelegt - Download: http://www.musee-wurth.fr/media/doc/ete-au-musee-2012.pdf

Das Philharmonische Orchester Freiburg feiert in der kommenden Spielzeit sein 125-jähriges Jubiläum. Spielzeiteröffnung ist am 30. September im Konzerthaus mit einer Jubiläumsgala. Das detaillierte Konzertprogramm finden Sie unter www.theater.freiburg.de

Mittwoch, 4. Juli 2012

Der Freiheit viele STIMMEN

3land.- Zaz, Clueso, Loreena McKennitt und Lenny Kravitz – das sind die großen Namen des diesjährigen STIMMEN-Festivals, organisiert von Lörracher Burghof, das vom vom 11. Juli bis 6. August 2012 für einen grenzenlosen musikalischen Ausnahmezustand im gesamten 3land sorgt. Doch auch im 19. Jahr setzt das STIMMEN-Festival neben den „Stars“ auf Eigenproduktionen, originäre Festivalprojekte und speziellere Themen, auf musikalische Entdeckungen und Überraschungen – auch wenn es nicht immer, wie im vergangenen Jahr, Eigengewächse wie Voicelab sein müssen. Nicht zum ersten Mal wird auch das Festival 2012 mit einem Prolog eröffnet.

Schon dieser Prolog birgt die erste Überraschung. In der Inszenierung von Ann Allen ist vom 6. bis 8. Juli eine Uraufführung von Eurydikes Lamento zu sehen, mehr als begehbare Installation, denn als klassisches Musiktheaterstück – und zugleich der Einstieg in das diesjährige Festivalmotiv „Orpheus und wir“. Worum geht es? Nicht um „L´Orfeo“, nicht um Claudio Monteverdis erste Oper der Musikgeschichte. Die kommt, zumindest in Auszügen, auch vor (bei der großen STIMMEN 2012-Abschluss-Produktion „stella orfeo“ in Augusta Raurica etwa oder beim Konzert der Lautten Compagney Berlin).

Aber was an diesem sagenhaften Orpheus noch immer gilt, was am Bild vom singenden Menschen, der es mit seinem Gesang und seinem Lautenspiel schafft, alle bösen Mächte/Tiere zu bannen, noch immer aktuell ist – das zu zeigen, dafür braucht es STIMMEN.

Da sind zunächst einmal die besonderen, stilbildenden Stimmen. Die von Bobby McFerrin, dem großen Vokal-Pionier und STIMMEN-Freund aus den USA, der dieses Mal mit den langjährigen Freunden von WeBe3 (Rhiannon, Dave Worm und Joey Blake) kommen wird. Zu nennen sind auch das selbst im stimmverwöhnten England Maßstäbe setzende Ensemble Gallicantus und Le Mystère des Voix Bulgares, der Frauenchor aus Sofia, der erstmals nach vielen Jahren wieder in Westeuropa zu hören ist.

Beispielhaft genannt werden wollen aber ebenso unverwechselbare Sängerinnen und Sänger ihrer jeweiligen Genres wie Lizz Wright und Raul Midón und The Low Anthem.

Los geht es am 11. Juli, nach dem Prolog mit Michel Godards „A Trace of Grace“. Diese Hommage an Monteverdi ist als eigentliche Eröffnung des Festivals eine tiefe Verbeugung der Festivalmacher, des heutigen Jazzers und seiner musikalischen Kolleginnen und Kollegen, allen voran der Sängerin Guillemette Laurens, vor dem großen Meister des 17. Jahrhunderts.

Weitere Station der Orpheus-geprägten Stimmen-Prozession durchs Dreiland ist das Konzert der Lautten Compagney Berlin „Il Pianto d‘Orfeo“, bevor es im Theater Augusta Raurica (am 6.8.) zum Abschluss kommt. „stella orfeo“, die Koproduktion des STIMMEN-Festivals und des Theaterboards Augusta Raurica, mit den Basler Madrigalisten (Chorleitung: Fritz Näf) und der italienischen Compagnia Aterballetto (Choreografie: Mauro Bigonzetti), nimmt alle Fäden wieder auf, die im Laufe des Festivals gesponnen wurden: Monteverdis „L’Orfeo“, die volksmusikalischen Wurzeln und die zeitgenössischen Stimmungen (Hans Werner Henzes „Orpheus hinter dem Stacheldraht“).

„Der Freiheit viele Stimmen“ steht über dem Festivalprogramm in diesem Jahr. Der weite stilistische Bogen verbindet unterschiedlichste Stilrichtungen, aber auch – wie in den vergangenen Jahren – Architektur und Musik. Die Auswahl spezieller Konzertorte (wie das Theater Augusta Raurica, das mittelalterliche Kloster und heutige Musikzentrum Les Dominicains in Guebwiller, der Burghof oder die Landschaft um Lörrach) in der Region war schon immer ein Markenzeichen von STIMMEN.

Charakteristisch sind ebenso die „Artists in residence“, also Künstler, die nicht nur für ein Konzert, sondern für verschiedene Projekte Gäste des Festivals sind. Nach Bobby McFerrin, Christian Zehnder, Kate Dineen und dem Calmus Ensemble, fiel die Wahl 2012 auf Fratelli Mancuso aus Italien und auf Light in Babylon aus Istanbul. Letztere werden vom 25. bis 28. Juli jeweils um 19 Uhr im Rosenfelspark als Konzertauftakt „unplugged“ zu hören sein, bevor sie dann mit Julieta Venegas zum letzten Konzert im Rosenfelspark auf der großen Bühne stehen. Die beiden Brüder aus Italien werden beim HÖHENWEG DER STIMMEN auf der Burg Rötteln mitwirken, einen Workshop im Rahmen der STIMMEN-Werkstatt geben und außerdem mit weiblichem Vokalensemble und Streichquartett ihr „Requiem“ in der Kirche St. Fridolin in Lörrach-Stetten vorstellen.

„Eigenes und Fremdes“ verbindet ein Abend im Rosenfelspark (27.7.), der speziell interkulturellen Projekten aus der Schweiz gewidmet ist: Kazalpin ist die musikalische Begegnung von Marco Käppeli, Patricia Dräger, Christian Hartmann und Albin Brun – alle zählen sie zum musikalischen Urgestein der Schweiz - mit dem weiblichen Vokalensemble Akana aus Belarus. Eine musikalische Reise zwischen Ost und West. Und Chanta o Unda sind die musikalischen Mitbringsel dessen, was dem Graubündener Komponisten und Musiker Fortunat Frölich von der Begegnung eines Graubündener Chores mit Sängerinnen aus Rabat in Marokko geblieben ist – spannende Vokalmusik, die den Norden und den Süden musikalisch auf einer Bühne vereint.

Leitfiguren der aktuellen Musikszene und gängige Spielarten des Gesangs sind – neben den Marktplatzkonzerten – Trembling Bells und The Low Anthem im Wenkenpark in Riehen, die bereits genannten Light in Babylon oder die mehrfache Latin-Grammy-Gewinnerin Julieta Venegas im Rosenfelspark in Lörrach.

Die Region ist mit Jetsam.5, mit Walti, Moni und Céline Huber, im Wenkenpark Riehen, den Kitchenettes im Rosenfelspark und mit den Basler Madrigalisten bei „stella orfeo“ in Augusta Raurica vertreten.

Die NUITS 3D (20. und 27. Juli, 3. August) knüpfen an die erfolgreichen „Nuits Hypnotiques“ im ehemaligen Dominikanerkloster in Guebwiller an. Sie verbinden aktuelle elektronische Sounds, Projektionen und Lichtinstallationen im denkmalgeschützten mittelalterlichen Architektur-Ensemble des ehemaligen Dominikanerklosters mit (fast) mitternächtlichen Konzerten und dem Klang betörender Stimmen. Mit dabei sind in diesem Jahr Sandrine Sutter, Landy Andriamboavonjy und Oguljan Karryeva, Außerdem gibt es in Les Dominicains Sonderkonzerte mit der Sängerin und Harfenspielerin Céline Corbel und mit der spanischen Flamencosängerin Rocío Marquez.


Zum Programm des STIMMEN-Festival 2012

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...