Donnerstag, 31. Oktober 2013

dies & das und junge Welten

3land.- Die 18. ST-ART rückt näher. Vom 22. bis zum 25. November werden in Straßburg-Wacken wieder rund 90 Galerien aus europäischen und asiatischen Ländern einen Überblick über das zeitgenössische Kunstgeschehen geben. Auch mehrere deutsche Galerien sind präsent. Auf die rund 30 000 Besucher wartet einmal mehr ein anspruchvolles Rahmenprogramm. So wird der Kunstsammler Messmer aus Riegel am Kaiserstuhl einen Teil seiner Kunstkollektion vorstellen. Mehr:


Ausstellungen

Am Donnerstag, 7. November 2013, 18.30 Uhr setzt das Fricktaler Museum in der Marktgasse 12, Haus zur Sonne, im Schweizer Rheinfelden die Veranstaltungsreihe im Rahmen der Sonderausstellung zu Rudolf von Rheinfelden fort, mit einem Vortrag von Universitätsprofessor Dr. Kurt W. Alt, Institut für Anthropologie, Universität Mainz  zum Thema:  Die Hand Rudolfs von Rheinfelden?! –Beweissuche mit Hilfe der biohistorischen Anthropologie.
Im Merseburger Dom wird eine Mumienhand aufbewahrt, von der berichtet wird, sie sei Rudolf von Rheinfelden im Kampf abgeschlagen worden. Um mehr über die Herkunft der Hand zu erfahren, wurde sie 2004 mit den neusten Analysemethoden der biohistorischen Anthropologie untersucht. Welche Details diese Disziplin über den Lebensalltag und das Schicksal längst Verstorbener aufdecken kann, zeigt Universitäts-Professor Dr. Kurt W. Alt anhand verschiedener Beispiele.
Vortrag CHF 5.00 zuzgl. Eintritt/ Eintritt mit Oberrheinischem-Museumspass frei.
www.fricktaler-museum.ch

Nachdem das Historische Museum Straßburg seit Herbst 2012 wegen Umbauarbeiten teilweise geschlossen war, eröffnet es am Samstag, dem 16. November, auf 425 Quadratmetern den neuen Teil seiner Dauerausstellung zur Straßburger Stadtgeschichte, von Napoleon bis zur Gründung der europäischen Institutionen. Der neue Rundgang ist chronologisch und thematisch gegliedert und richtet den Fokus zudem auf die wichtigsten Ereignisse des wirtschaftlichen, militärischen und kulturellen Lebens der Stadt.
Die Sammlung des Historischen Museums konnte dank des Engagements und der Spenden von rund 115 Donatoren und 20 Institutionen beträchtlich erweitert werden. Nach der Eröffnung der neuen Ausstellungsräume bietet das Museum nun einen vollständigen historischen Überblick vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Auf einer Gesamtfläche von rund1700 m²kommen die Besonderheiten und die Vielschichtigkeit der Geschichte dieser Stadt ausführlich zur Sprache. Insbesondere mit dem letzten Abschnitt, der die jüngste Zeit dokumentiert und entwicklungsfähig gestaltet ist, präsentiert sich das Historische Museum als lebendiger Zeuge der Entwicklung Straßburgs: die Geschichte geht weiter!

80 Prozent der Jugendlichen in der Schweiz gamen – das ist Grund und Basis genug für das Spielzeugmuseum im schweizerischen Riehen, den Videospielen von deren Anfangszeit vor 60 Jahren bis ins Jahr 2013 die volle Aufmerksamkeit zu widmen. Die durchgehend interaktive Ausstellung versteht sich auch als Teil der aktuellen Diskussionen rund um die Videospiele und zeigt verschiedenste Facetten des Themas auf. Press Start to Play - Videospiele erleben (bis 24.02.2014) dokumentiert die Entwicklung verschiedener Spielgenres, der Steuerung und der kulturellen Bedeutung des Videospiels. 26 Exponate sind eingebettet in historische, soziale und kulturelle Bezüge. Sie verschaffen einen Überblick über Videospiele und Spielkonsolen und bieten einen unkomplizierten Einstieg in das Thema. Und weil sich dieses am besten durch das Spiel erschliesst, gilt für die allermeisten Exponate: „hands on!“ oder in Anlehnung an den Ausstellungstitel: ‚Start‘ drücken und spielen! Somit sind Neulinge auf diesem Gebiet ebenso angesprochen wie Kenner.


dies & das

Der Kunsthandwerksmarkt im Kesselhaus Weil am Rhein ist seit vielen Jahren bekannt dafür, einen besonders hohen Anspruch an Qualität und Kreativität der ausgestellten künstlerischen Objekte mit einer einmaligen Atmosphäre unter dem Glasdach des Kesselhauses und im Innenhof des Kulturzentrums zu vereinen. Am Samstag, den 9. November wird Bürgermeister Christoph Huber den Markt um 11 Uhr eröffnen. Anschließend sind die Stände an zwei Tagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die ausgestellten Objekte reichen von Schmuck- und Filzwerken über Keramikarbeiten bis hin zu Mode und Ledertaschen. In bewährter Form werden jeweils an beiden Tagen die Märchenerzählerin Brigitte Wittkämper (14 Uhr)   und das Friedlinger Kindertheater (unter der Leitung von Angelika Schilling) um 15 Uhr und die Filzerin Erika Zoubkov das Kinderprogramm gestalten. Die Stadtführerin Rena Hadji Cheykh führt über das Areal mit seinen Ateliers, dem Textilmuseum und den unterschiedlichen Betrieben. Am Sonntag, den 10. November  wird um 11 Uhr im Kulturcafé, das während des gesamten Marktes geöffnet ist, ein Musikbrunch mit dem Pianisten Sebastian Röser angeboten. Der Don Bosco Kindergarten bietet im Hof Waffeln an. Museum, Schmiede und einige Ateliers sind geöffnet. Ausführliche Informationen unter www.kulturzentrum-kesselhaus.de

Reality Check #4 / Recycling Abstraction der Kunsthalle Zürich am Donnerstag, 7. November 2013, 18.30 Uhr. Zur vierten Ausgabe der Gesprächs- und Veranstaltungsreihe hat die Kunsthalle eingeladen:Die Abstraktion ist eine gängige Praxis in der bildenden Kunst, die sich auf eine bestimmte Geschichte stützt, ergänzt durch einen beachtlichen kritischen Hintergrund. Seit dem ersten abstrakten Werk von Wassily Kandinsky haben die Künstler nicht aufgehört, die Grenzen der künstlerischen Produktion zu sprengen und die Möglichkeiten des Ausdrucks und der Technik zu erweitern. Aber weshalb war die abstrakte Kunst im 20. Jahrhundert so einflussreich? Sind die Definitionen der Abstraktion heute noch relevant? Wie sieht die Wissenschaft den Begriff der Abstraktion? Und hat die abstrakte Kunst am Ende so wenig mit der Realität zu tun, wie das Wort nahelegt? Zur Diskussion dieses Begriffs lädt Reality Check einen Mathematiker, eine Kunsthistorikerin und einen Künstler ein, die sich ihr Berufsleben lang mit der Abstraktion beschäftigt haben. Prof. Dr. Siddhartha Mishra ist ETH-Professor für angewandte Mathematik und leitete diverse Forschungsprojekte zu numerischen Algorithmen in der Strömungsdynamik, Geophysik und Astrophysik. Sabine Schaschl ist die neue Direktorin des Museum Haus Konstruktiv, einer einzigartigen Schweizer Institution, die ausschliesslich auf Konstruktivismus, konkrete Kunst und Konzeptkunst spezialisiert ist. Davide Cascio ist ein Künstler, der eine sehr persönliche Sprache entwickelt hat, indem er appropriierte formale Elemente zur Schaffung abstrakter wie figurativer Werke nutzt und miteinander vermischt. Gemeinsam werden sie ihre persönlichen Gedanken und Erfahrungen rund um einen der folgenreichsten Begriffe und Zweige des zeitgenössischen Kunstschaffens vorstellen und vergleichen.
Das Gespräch wird in englischer Sprache geführt. www.kunsthallezurich.ch


Junge Welt

Märchen, Musik und Tanz aus Afrika werden am Samstag, den 2. November um 20 Uhr von der Gruppe "kuntu" im Kesselhaus Weil am Rhein vorgestellt. Seit 25 Jahren bringt die Tübinger Gruppe ein temperamentvolles und gleichzeitig nuancenreiches Erzähl- und Musiktheater auf die Bühne. Gespielt werden afrikanische Trommeln wie Djembe, Basstrommel und Kpanlogo, aber auch andere obertonreiche Klanginstrumente wie das westafrikanische Balaphon, das afrobrasilianische Berimbao und der mit den karibischen Steeldrums verwandte Hang. Erzähler Hansjörg Ostermayer war vor 15 Jahren ein wichtiger Ausbilder der Weiler Erzähler. Seither hat er immer wieder Fortbildungen geleitet oder am Erzählforum im Kesselhaus und am internationalen Erzählerfestival kürzlich teilgenommen. Er und die beiden Musiker und Tänzer Chris Portele und Mary Ann Fröhlich  sind im ganzen deutschen Sprachraum bekannt durch ihre preisgekrönten CDs „Geschichten aus dem Regenwald", „Tanzfest im Regenwald" und „Hier bin ich".
„Eines Tages gab's auf dem Dorfplatz ein Fest, und wer nicht selber trommelte und tanzte, der klatschte lautstark in die Hände und sang: Nicht die Sorge ist es, die den Menschen sucht, selber sucht der Mensch die Sorge." - Das Zitat lässt ahnen, in welcher Weise „kuntu" die drei Kunstformen Sprache, Musik und Tanz zu verknüpfen weiß: Einerseits handeln etliche Erzählpassagen vom Trommeln und Tanzen, andererseits verlangt ein afrikanisch inspiriertes Programm ohnehin nach der Synthese aller rhythmischen Ausdrucksformen. Sprache ist immer auch Musik, und Tanz ist Erzählung. Weitere Infos unter www.kuntu.de und www.kulturzentrum-kesselhaus.de oder www.weiler-erzaehler.de


Philosophie


Weiter geht es mit dem Philo Club  Weil am Montag, dem 4. November um 20 Uhr in der Buchhandlung Müller (Weil a. Rhein., Hauptstrasse 292). Das Gesprächthema lautet "Das Gespenst der Freiheit". Freiheit ist einerseits etwas Ungreifbares und Flüchtiges, wenn wir einmal genauer fragen, was unter Freiheit überhaupt zu verstehen ist. Andererseits kann Freiheit auch durchaus etwas Unheimliches sein, wenn wir alltagspsychologisch annehmen, dass sogar schlimmste Verbrecher ausgesprochen frei handeln. Sieben markante Beispiel sollen zeigen, wie facettenreich und verwickelt das Thema sich darstellt.
Der Philo Club Weil trifft sich einmal monatlich in der Buchhandlung Müller. Meist geht es um ein Brennpunktthema der Philosophie, es sind dabei keinerlei besondere Voraussetzungen erforderlich.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, allerdings wird um eine Voranmeldung unter  (07621) 74090 gebeten. Anmeldung unter: mail@holon-philosophie.de oder info@buechermueller.de


Musik

Am 2. und 3. November präsentiert der französische Pianist Jean-Yves Thibaudet Franz Liszts 2. Klavierkonzert. Unter der Leitung von Emmanuel Krivine spielt das Tonhalle-Orchester Zürich zudem «Don Juan» von Richard Strauss und «Die Seejungfrau» von Alexander von Zemlinsky in der kürzlich entdeckten Originalfassung und als Schweizer Erstaufführung. Mehr: www.tonhalle-orchester.ch

Vor 20 Jahren starb Frank Zappa, der grosse amerikanische Rockmusiker, Komponist und Querdenker. The Yellow Shark, uraufgeführt vom renommierten Ensemble Modern, war sein letztes und ambitioniertestes Werk. Ein einmaliges Zappa-Gedenkkonzert des Sinfonieorchesters Basel in Kooperation mit der Kaserne Basel kombiniert Highlights aus dem Yellow Shark-Programm mit der ausladenden satirischen Zappa-Komposition The Adventures of Greggery Peccary. Mit Jonathan Stockhammer, Leitung, und David Moss, Stimme.Samstag, 9. November 2013, 21.00 Uhr (Doors 20.00 Uhr), Kaserne Basel, Klybeckstrasse 1b, 4057 Basel. www.sinfonieorchesterbasel.ch


Theater

Seit 24. Oktober gilt es: Die Kammer des Zürcher Pfauen wurde zum CLUB DISKRET. Der neue Club ist Bar und Bühne zugleich und öffnet zwischen Oktober und April jeden Donnerstag seine Pforten. Künstler, Experten und Entertainer zeigen im mit Teppich überzogenen Clubraum von Bettina Meyer neue, magazinartige Kurzformate: Aus Zürich und für Zürich – unterhaltsam, informativ, launisch und unverhofft.
Zusammen mit vier Schauspielstudierenden der Zürcher Hochschule der Künste unternimmt Regisseurin Antje Schupp im ZOO DER ZEITGENOSSEN dann ab dem 1. November eine Feldstudie in Sachen Gegenwartsforschung und untersucht dabei den Hipster, den Moneymaker, den Nerd und den Idealisten. Dabei gibt es in der Kammer vier Wochen lang jeden Freitag eine neue Premiere zu erleben. Nach den jeweiligen Premieren wird die Vorstellung immer nochmals am darauffolgenden Samstag um 20.30 Uhr gezeigt. Am letzten Abend bekommen Marathon-Fans und jene, die eine Folge verpasst haben, die Chance, alle vier Teile am Stück zu sehen, bevor die Feldstudie abgeschlossen und die Natur wieder sich selbst überlassen wird.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Zwischen Rom und St. Petersburg

Jakob Christoph Miville (1786–1836), Khanspalast in Bachtschissarai, 1816–1819. Öl auf Leinwand, Bild: 56 x 76 cm; St. Petersburg, Nationales Puschkin Museum. Foto: St. Petersburg, Nationales Puschkin Museum
Basel.- Der Basler Jakob Christoph Miville (1786–1836) hat die frühromantische Landschaftsmalerei der Schweiz wesentlich geprägt. Er wurde zum Pionier, indem er nicht nur die Umgebung von Rom und die Schweizer Alpen erkundete, sondern mehrere Jahre in Russland verbrachte. Seit 1946, als Mivilles Werk erstmals im Kunstmuseum Basel monographisch vorgestellt wurde, widmet ihm nun dasselbe Museum in Zusammenarbeit mit der Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts in Olten erstmals eine umfangreiche Überblicksausstellung, die Zeichnungen und Gemälde nebeneinander zeigt und Werke aus russischen und Schweizer Sammlungen erstmals vereint.

Die Ausstellung und der umfangreiche Katalog sind das Resultat der langjährigen Forschung von Katja Herlach und Hans Christoph Ackermann im Auftrag der Oltener Stiftung.

Jakob Christoph Miville hat seine Ausbildung als Zeichner bei Peter Birmann in Basel und als Maler bei Johann Caspar Huber in Zürich genossen. Bald zog es ihn wie viele Künstler seiner Zeit nach Rom, wo ihm die Kontakte zu den Deutschrömern Joseph Anton Koch und Johann Christian Reinhart wichtige Impulse gaben, etwa das intensive Zeichnen in der Natur. Im internationalen Umfeld der römischen Künstlergemeinde entwickelte er sich 1805 bis 1807 zu einem selbständigen Landschaftsmaler. Ferner wirkte er als innovativer Zeichenlehrer in St. Petersburg und Basel auf die nachfolgende Künstlergeneration ein.

Mivilles Aufmerksamkeit galt nach der Rückkehr nach Basel den Schweizer Alpen, einem damals beliebten Sujet für Landschaftsmaler, sowie der Umgebung von Basel. Doch die ersehnten Erfolge blieben aus und Miville zog weiter in Richtung Norden. Er hoffte, sein Glück in Russland zu finden, wo er sich von 1809 bis 1816 aufhielt. 1810 trat er in Moskau als Zeichner und Landvermesser in den Dienst von Graf Grigori Orlow und folgte ihm nach St. Petersburg. Bereits 1811 wurde Miville Zeichenlehrer in St. Petersburg und bereiste 1814 den Norden und die Krim.

Inspiriert von der Weite der nordischen Landschaft entwickelte er ein neues Naturempfinden und fand zu einer romantischen Auffassung der Landschaft, die auf intensivem Naturstudium aufbaute. Das umfangreiche Studienmaterial, das er 1816 nach Basel zurückbrachte, bildete auch in der Schweiz die Grundlage für ausgearbeitete Zeichnungen und Gemälde. Es gelang ihm später, eine 40-teilige Gemäldeserie von Motiven der Krim nach St. Petersburg an die Gräfin Bobrinksi zu verkaufen.

1819 bis 1821 folgte ein weiterer Romaufenthalt und die Auseinandersetzung mit seinem Vorbild Joseph Anton Koch und der heroischen Landschaft. Zurück in Basel malte er über längere Zeit die ambitionierten, grossformatigen Gemälde «Italienische Landschaft» und «Schwingfest auf der Balisalp». Ganz allgemein wandte sich Miville in den späteren Jahren wieder intensiver der schweizerischen Landschaft und auch der Porträtmalerei zu. Eine dauerhafte Existenzgrundlage fand er aber erst ab 1826 als erfolgreicher und innovativer Zeichenlehrer der Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen.


Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr

Jakob Christoph Miville (1786–1836)
Ein Basler Landschaftsmaler zwischen Rom und St. Petersburg
16. November 2013 bis 16. Februar 2014
Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 16
CH-4010 Basel
0041 (0)61 20662-62
www.kunstmuseumbasel.ch

Dienstag, 29. Oktober 2013

Das Sparschwein

Basel.- Die Helmut Förnbacher Theater Company im Badischen Bahnhof Basel hat nach der Erfolgs-Inszenierung von „Die Affaire Rue de Lourcine“ seit Mitte Oktober eine weitere Begegnung mit dem genialen Komödien-Schreiber Eugène Labiche auf dem Spielplan: "Das Sparschwein" (La Cagnotte). Eine intelligente, turbulente, witzige, schwarze Komödie - in einer eigenen Basler Dialektfassung von Helmut Förnbacher. Es spielen: Caroline Felber, Dieter Mainka, Robin Nidecker, Gisèle Rastberger, Philipp Steiner, Livia Studer, Stefan Uehlinger, Percy von Tomëi, David Wohnlich. Musik: David Wohnlich / Regie: Helmut Förnbacher

Zum Inhalt: Sechs Schönenbucher Bürger treffen sich da jeden Mittwoch zur gemeinsamen abendlichen Poker-Runde. Der Mittelpunkt um den sich alles dreht, ist das Sparschwein, in das zwar ungern, aber notgedrungen eingezahlt wird. Jetzt ist es voll und muss geschlachtet werden. Der finanzielle Inhalt soll für ein gemeinsam bestimmtes, epochales Wunschziel eingesetzt werden. Nur verbindet damit jeder Mitspieler vor allem seine eigenen, ganz persönlichen Wünsche und Interessen. - Nach einer heftigen, erregt geführten Debatte stimmt die Mehrheit schlussendlich demokratisch für eine gemeinsame Reise nach Paris.

Und dort erleben unsere Protagonisten dann ihr blaues Wunder. Sie geraten in einen Strudel unglaublicher Zwischenfälle. Die unvorhergesehenen Ereignisse überschlagen sich. - Die Lage wird zusehends delikater, chaotischer und brisanter. Haben sie eben noch einen Diebstahl aus nächster Nähe erlebt, ist nun gleich darauf ihre eigene, prall mit dem Inhalt des Sparschweins gefüllte Brieftasche in Gefahr.

Ein opulentes Mittagessen in einem Nobel-Restaurant bringt sie an den Rand des Ruins. Sie werden verhaftet und abgeführt. Auf abenteuerliche Weise gelingt ihnen die Flucht und sie geraten in die Fänge eines zwielichtigen Heiratsvermittlers. Alles läuft schief! - Kurz: sie werden Opfer zahlreicher Pannen, Irrtümer und Betrügereien. - Und als es schliesslich Nacht wird in Paris, sitzen sie auf der Strasse - ohne Bleibe, ohne Geld, ohne Uhren - ohne alles…!

Labiches Komödie geht weit über den harmlosen Spott hinaus. Was als harmlose Vergnügungsreise geplant war, wird zum Albtraum. Aus Witz wird Aberwitz. - Mit treffender Ironie verspottet Labiche die bourgeoise Gesellschaft, blickt hinter deren Kulissen und entlarvt mit viel Humor deren trivialen Sehnsüchte und ihre heuchlerische Borniertheit.

Die Uraufführung von "La Cagnotte" fand 1864 in Paris im Théâtre du Palais-Royal statt.

Die Helmut Förnbacher Theater Company
im Badischen Bahnhof Basel.
Tel. + Fax: 0041 (0)61 361 90 33
www.foernbacher.ch
info@foernbacher.ch

Montag, 28. Oktober 2013

Seit vier Generationen: Gut zum Druck

Ruedi Külling: Konsumplakat für Bic-Kugelschreiber, 1964. Offsetdruck; Schweizerisches Nationalmuseum
Zürich.- Cuno Amiet, Oskar Kokoschka, Otto Dix und Henry Moore – seit 1911 gilt die Graphische Anstalt J. E. Wolfensberger als erste Adresse für hochwertige Lithografien. Die Ausstellung «Gut zum Druck. Kunst und Werbung bei Wolfensberger» im Landesmuseum Zürich gibt ab 25. Oktober einen Einblick in den am Schnittpunkt von Kunst und Kommerz gelegenen Familienbetrieb, der heute in vierter Generation geführt wird.

Auf dem chronologisch angelegten Parcours mit erstklassigen Werbedrucksachen, Plakaten, Originalgrafiken, historischen Fotografien, Kunstreproduktionen und Gemälden führt die Ausstellung «Gut zum Druck. Kunst und Werbung bei Wolfensberger» durch elf Jahrzehnte in die Gegenwart. Die Ausstellung verfolgt die Entwicklung eines am Schnittpunkt von Gebrauchsgrafik, Kunst und Kommerz gelegenen Unternehmens, veranschaulicht die Technik des Steindrucks und zeigt erstklassige Lithografien – von kleinformatiger Reklame über Originalgrafik und Kunstreproduktionen bis zum Plakat.

Ein besonderes Augenmerk der Ausstellung gilt der Vision des Firmengründers Johann Edwin Wolfensberger (1873–1944), der 1911 im imposanten Neubau Geschäfts- und Wohnräume, Druckerei, Ateliers und Kunstgalerie unter einem Dach vereint. Der Schweizer Kunst eine neue Plattform zu geben, war sein Ziel und im grafischen Gewerbe neue Massstäbe zu setzen. Mit Erfolg hat sich J. E. Wolfensberger denn auch für die Durchsetzung eines einheitlichen Plakatformats eingesetzt, das er als visionärer Unternehmer optimistisch als «Weltformat» bezeichnete. Seine Abmessungen von 90,5 × 128 Zentimeter blieben allerdings bis heute eine rein schweizerische Norm des F4-Plakats.

Den farbigen Höhepunkt der Ausstellung bildet die von Samuel Buri im Frühling 2013 geschaffene Künstlerlithografie «Gut zum Druck». Der von Thomi Wolfensberger auf einer Steindruck-Schnellpresse aus dem Jahr 1905 gedruckte Zwölffarbendruck veranschaulicht mitsamt den dazugehörigen Zustandsdrucken, Steinen und Farben die anspruchsvolle Technik des Steindrucks. Das bei Wolfensberger erst in den fünfziger Jahren eingeführte Offsetverfahren wird am Beispiel des Ausstellungsplakates erläutert.

Mit der Ausstellung über den «Wolfsberg» und seinen Gründervater zeigt das Landesmuseum Zürich eine Ausstellung mit Werken von Oskar Kokoschka, Otto Dix, Cuno Amiet, Henry Moore, Fischli/Weiss, Samuel Buri, Shirana Shahbazi und vielen anderen, die sowohl als Spiegel der Zeit, wie auch einfach als Sammlung grossartiger Kunst gesehen werden kann. Otto Baumberger, Emil Cardinaux und Burkhard Mangold, ihres Zeichens Pioniere der Schweizer Werbegrafik, gehören zu den Mitarbeitern der erste Stunde. Ausgewählte Gemälde, Grafiken und Plakate der genannten Künstler sind die Highlights der Ausstellung ebenso wie die herausragenden Beispiele für Werbedrucksachen. Darunter Otto Baumbergers 1913 gestaltete Kampagne für die Zürcher Firma Seiden Grieder und das von Ruedi Külling 1964 entworfene Plakat für Bic-Kugelschreiber.

Auch für Künstlerlithografien und Kunstreproduktionen ist der «Wolfsberg» erste Adresse. Die Grenze ist während der ersten Jahrzehnte fliessend. Im ersten Verkaufskatalog der Firma (1927) werden sowohl Künstlerlithografien als auch Kunstreproduktionen angeboten. Beide laufen unter dem Titel «Wolfsbergdrucke». Eindrückliches Beispiel ist die von Otto Dix handsignierte Reproduktion seines 1938 im Kunstsalon ausgestellten Gemäldes «Berninalandschaft». Mit der Umstellung auf Offset beginnt 1956 bei Wolfensberger der Spezialitätendruck. Auf einer Zwei-Farben-Offsetmaschine mit Gold- und Silberbronzieranlage werden für den New Yorker Kunstverlag Caspari Inc. veredelte Glückwunsch- und Weihnachtskarten sowie Tischsets und Geschenkpapiere produziert, die sich vor allem in England und in den USA bis heute grosser Beliebtheit erfreuen.

Handsignierte Originalgrafik bildet einen festen Bestandteil der Geschichte und Gegenwart der Firma. Henry Moore, Bernhard Luginbühl, Dieter Roth, John Baldessari, Shirana Shahbazi und andere mehr lithografieren bei Wolfensberger. Die enge Zusammenarbeit zwischen Künstler und Steindrucker ist kennzeichnend für den «Wolfsberg». Damals wie heute.


Öffnungszeiten: Di bis So 10.00 - 17.00 Uhr, Donnerstag 10.00 - 19.00 Uhr,Feiertags geöffnet

Gut zum Druck
Kunst und Werbung bei Wolfensberger
25. Oktober 2013 bis 28. Februar 201

Schweizerisches Landesmuseum
Museumstrasse 2
CH-8021 Zürich
0041 (0)44 218 65 11
kanzlei@slm.admin.ch
www.landesmuseum.ch

Freitag, 25. Oktober 2013

Greenaways Totentanz



Youtube-Video

Basel.-
Der berühmte Regisseur Peter Greenaway lässt in Basel den Totentanz wieder auferstehen - und das, wie könnte es anders sein, im November, der Monat, der mit den Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen den Toten gewidmet ist. Zu erleben sein wird der Basler Totentanz jedoch nicht als Gemälde, sondern als Filminstallation. Das Basler Wandgemälde ist 1805 abgerissen worden. So haben die Organisatoren freie Hand, einen Totentanz für heute zu präsentieren. Peter Greenaway wird also eine Neuinterpretation des Motivs wagen. Der Basler Totentanz wurde um 1440 auf die Innenseite der Friedhofsmauer bei der Predigerkirche gemalt. Der Tod lädt, personifiziert als Knochenmann, Vertreterinnen und Vertreter einzelner Stände oder Gruppen zum letzten Tanz ein. Vernissage ist am Donnerstag, 31. Oktober um 18 Uhr in der Predigerkirche.  Der Eintritt ist frei.

Denn der Totentanz spukt immer noch herum. Unzählige Male wurde das Thema in den Künsten interpretiert – in der Bildenden Kunst, der Musik, der Literatur, im Tanz. Immer wieder wird das Motiv, das im 15. Jahrhundert gefunden wurde, aktualisiert und angepasst. Und der Totentanz ist ein europäisches Phänomen. Seine Grundaussage ist schlicht: Alle, egal was sie im Leben auch sind, müssen sterben – diesem Tanz kann niemand entkommen. Der Basler Totentanz präsentiert sich als als multimediales Spektakel: Auf 18 Grabdenkmälern lässt der britische Künstler und Filmemacher den ‹Tod zu Basel› wieder auferstehen. 12 Gräber stehen am Originalplatz, dem ehemaligen Friedhof bei der Predigerkirche. 6 Gräber sind im Gotteshaus, das bis heute auch ein Begräbnisort ist. Jedes Bauwerk wird mit Kurzfilmen, dem heutigen Totentanz bespielt.

Peter Greenaway schreibt zu seinem Totentanz: "Zwei Dinge halten uns alle in ihrem Bann: Eros und Thanatos – Sex und Tod. Sie sind nicht verhandelbar, wir entkommen ihnen nicht. Der allererste Anfang und das allerletzte Ende. Beide essenziell unerfahrbar. Wir sind alle aus intimer Vereinigung entstanden, und wir werden alle sterben. Und wir sterben alleine. Niemand geht freundschaftlich Hand in Hand mit uns über die Schwelle des Todes. Den Tod also als alten Schnitter darzustellen, der seine Ernte einholt, ist eine Kampfansage; wir zeigen, dass wir keine Angst haben. ‹Tod, wo ist dein Stachel? Grab, wo ist dein Sieg?›: Eine zentrale Botschaft für Christen im 15. Jahrhundert, aber wir haben sie für uns heute säkular umgedeutet. Das Wissen hat uns mutig gemacht. Unsere mentale und emotionale Ausstattung kommt klar mit diesem letzten Risiko, wir wissen mit Sicherheit, dass es keine Fortsetzung gibt, keine Spezialfälle, keine Gnadenfrist. Keine Absolution für Heulen und Schreien, Bereuen, Protestieren – als scheinbar trotzige Abwehr und um unsere Angst zu verstecken, dass wir nicht mehr sein werden."

Initiiert und realisiert haben das Projekt ‹Totentanz 2013› Matthias Buschle, Carmen Bregy und Michael Bangert (Verein Totentanz).


Peter Greenaway
THE DANCE OF DEATH
DER TANZ MIT DEM TOD
Ein Basler Totentanz
1. bis 30. November 2013, täglich bis 22 Uhr, im Freien am Totentanz und
in der Predigerkirche, Eintritt frei
Vernissage ist am Donnerstag, 31. Oktober um 18 Uhr in der Predigerkirche. Zeitgleich finden (mehrheitlich in der Predigerkirche) mehr als vierzig Veranstaltungen statt, die den Totentanz in Kunst, Gesellschaft und Gegenwart thematisieren.

Verein Totentanz
Elsässerstrasse 248
CH 4056 Basel
Eine Idee und Initiative von Matthias Buschle, Carmen Bregy und Michael Bangert Verein Totentanz, Basel
salut@baslertotentanz.ch
www.baslertotentanz.ch


Donnerstag, 24. Oktober 2013

dies & das & ein schappo

3land.- Mit dem 31. schappo werden in Basel die Freiwilligen von «imagine» ausgezeichnet. Mehr als 30 junge Menschen setzen sich mit grossem freiwilligem Engagement bei «imagine» gegen Rassismus und Diskriminierung ein und leisten wertvolle Sensibilisierungsarbeit für Jugendliche. Der partizipative Ansatz bei «imagine» ermöglicht den Freiwilligen ein hohes Mass an Mitbestimmung und Mitwirkung. Alle Ideen und Veranstaltungen werden von den Jugendlichen selbst initiiert, organisiert und durchgeführt. Höhepunkt der Aktivitäten ist das Musik- und Kleinkunstfestival, das seit 2002 jährlich auf dem Barfüsserplatz stattfindet. Seither gehört das einzige Schweizer Festival gegen Rassismus mit mittlerweile über 35’000 Besucherinnen und Besuchern zum festen Bestandteil des Basler Kulturlebens.
Der Anerkennungspreis schappo wird seit 2004 verliehen und ist nicht dotiert. Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen finden Sie unter www.schappo.bs.ch.


Ausstellungen

Die Ausstellung Making Visible! im Kunsthaus Baselland zeigt Werke aus der Sammlung dotmov.bl des Kantons Baselland. Erstmals wird im Rahmen einer Ausstellung mit dieser wichtigen Sammlung regionaler Medienkunst gearbeitet, begleitet durch ein umfangreiches Vermittlungs- und Rahmenprogramm. Die Ausstellung vereint eine erste Auswahl an wichtigen Werken, die sowohl historisch als auch in der Wahl des Mediums repräsentativ sind für die Entwicklung der Schweizer Videokunst in Basel-Stadt und Baselland. Eine wichtige Fragestellung der Ausstellung im Kunsthaus Baselland wird es sein, die ausgewählten Arbeiten werkgerecht, d.h. in einer adäquaten Präsentationsform zu zeigen (Röhrenmonitor, Projektion, Grossbildschirm, Mehrkanal-Präsentation etc.). Dies ist zum Teil nur durch die (technische) Mithilfe der eingeladenen Künstler möglich. Vertretene Künstlern sind Erich Busslinger, Enrique Fontanilles, Herbert Fritsch, Claude Gaçon, Mireille Gros, Bettina Grossenbacher, Esther Hunziker, Vadim Jendreyko, Tadeus Pfeifer, Reinhard Manz, Muda Mathis, Barbara Naegelin, Guido Nussbaum, Christoph Oertli, René Pulfer, Pipilotti Rist, Max Philipp Schmid, Stefan Schwietert, Lena Maria Thüring, Käthe Walser, Anna Winteler, Rémy Zaugg und Sus Zwick.
Öffnungszeiten: Di, Do – So 11 – 17 H · Mi 14 – 20 H,
St. Jakob-Strasse 170, 4132 Muttenz/Basel, Schweiz, beim Stadion St. Jakob-Park, Telefon: +41 (0)61 312 83 88.
 

Leute

Sanna Reitz und Bo Youn Ryu, Studierende an der Freiburger Außenstelle der Kunstakademie Karlsruhe, erhalten den mit jeweils 1000 Euro dotierten Akademiepreis 2013 der Stadt Freiburg und der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau. Mit dem jährlich ausgelobten Preis wollen die Stifter junge Kunststudierende honorieren und in ihrer künstlerischen Entwicklung stärken. Für den 10. Akademiepreis wurden aus der Klasse von Leni Hoffmann Assia Benhassine, Korona Stejke, Frederic Witz und Bo Youn Ryu vorgeschlagen. Aus der Klasse von Tatjana Doll wurden Julia Gentner, Nikita Milukovs und Sanna Reitz benannt. Der Jury gehörten an: Christine Litz, Direktorin des Museums für Neue Kunst, Samuel Dangel vom Kulturamt und die beiden Professorinnen Tatjana Doll und Leni Hoffmann.
Übergeben wird der Preis am Freitag, 25. Oktober, um 18 Uhr in der Außenstelle Freiburg, Kirchstraße 4 (Eingang Niederau). Anschließend kann dort eine Ausstellung mit den Arbeiten aller sieben Nominierten besichtigt werden.


Literatur

Montag, 28. Oktober 2013 – 20 Uhr – Buchhandlung Müller, Weil am Rhein, Buchvorstellung: Zeit im Fluss – Mit dem Containerschiff von Basel nach Rotterdam Zeit im Fluss - Mit dem Containerschiff von Basel nach Rotterdam. Im Herzen Europas schlängelt sich der Rhein von den Alpen bis an die Nordsee und ist damit eine Hauptverkehrsader des Kontinents. Tausende von Gütern werden über den Rhein verladen, transportiert und umgeschlagen. Diesem riesigen Handelsplatz näherten sich die Fotografin Elke Fischer und die Autorin Sabine Theil in besonderer Weise an: Sie reisten zusammen an Bord eines Containerfrachtschiffes von Basel nach Rotterdam, dem grössten Seehafen in Europa. Sie gewannen dabei eine neue Sicht auf den altehrwürdigen Strom, der nicht nur zwischen idyllischen Weinbergen dahingleitet, wie im sagenumwobenen Tal der Loreley, sondern auch zu hoch technisierten internationalen Verkehrsknotenpunkten führt. Die Texte und Bilder, die sie von der Reise mitbrachten, geben einen authentischen Einblick in das Reich der Container und Schleusen, der mächtigen Kräne und gigantischen Hafenanlagen. Die beiden Autorinnen entdeckten dabei eine eigene Welt voller technischer Wunderwerke und beeindruckenden industriellen Szenarien, aber ebenso der menschlichen Höchstleistungen, des Zusammenhalts und der Kameradschaft. www.buechermueller.de

Am 7.11.2013 um 20 Uhr liest Andreas Altmann aus seinem neuesten Buch "Dies beschissen schöne Leben" im Seminarraum auf dem Brunnmatthof in Albbruck-Unteralpfen. Anmeldung erwünscht, ab 4. 11. Tel. 07755-919731, info@brunnmatthof.de, www.brunnmatthof.de


Musik

Das zweite Sinfoniekonzert SOB (Sinfonieorchester Basel) der aktuellen Saison (30. Oktober) ist eine Hommage an das Konzertjahr 1913, in dem es in Wien und Paris zu veritablen Saalschlachten kam. Auf dem Programm stehen Alban Bergs „Drei Orchesterstücke op. 6“, Gustav Mahlers „Kindertotenlieder“ und Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“. Solist ist der Bariton Matthias Goerne, es dirigiert Dennis Russell Davies. Dem Sinfoniekonzert vorangestellt ist ein „Entdeckerkonzert“, das ab 16 Uhr mit kurzen Konzerten, Bildern und Einführungen das skandalträchtige Jahr 1913 aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Mittwoch, 30. Oktober 2013, 19.30 Uhr, Stadt-Casino Basel, Musiksaal, 18.30 Uhr: Einführung durch Gabriela Kaegi. www.sinfonieorchesterbasel.ch/

Monti im schweizerischen Frick: Modern Drum Show mit Marco "Smitty" Schmid, Mi 30. Okt. 20.15 Uhr, Vorverkauf auf www.fricks-monti.ch oder an der Bar von fricks monti. Abendkasse ab 19:30 Uhr. Mehr


Neuerscheinungen

«Die Gärten des Klosters Muri» heißt ein neues Buch der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, das am 1. November vorgestellt wird. Außerdem erscheint demnächst der Schweizerische Kunstführer N° 931, über die Allerheiligenkirche in Basel, von Fabrizio Brentini. In den Gärten des Klosters Muri lässt sich ab der Gründung 1027 über Jahrhunderte hinweg beispielhaft die Umsetzung des Klosterplans von St. Gallen nachverfolgen. Bis zur Aufhebung der Klöster im Aargau 1841 wurden in Muri die Gärten im Sinne der benediktinischen Regel «ora et labora» (bete und arbeite) unterhalten. Ein Vermessungsplan, der im Verlauf der Aufhebung erstellt wurde, und Zeichnungen des Kunsthistorikers Johann Rudolf Rahn gaben Ende des 20. Jahrhunderts Anregungen, die Gärten in einem Gleichgewicht zwischen einstiger Absicht und heutigen Bedürfnissen neu aufleben zu lassen. www.gsk.ch


Theater

Paris im 19. Jahrhundert: Der Dichter Marcel, der Maler Rodolfo und der Komponist Schaunard erweisen sich im Kampf gegen Hunger, Kälte und Einsamkeit als gutes Team und Überlebenskünstler, auch wenn sie in Paris keine paar Schritte gehen können, ohne auf Gläubiger zu stossen. Inspiriert von Henri Murgers Roman „Scènes de la vie de bohème“ ist dem finnischen Filmregisseur Aki Kaurismäki mit DAS LEBEN DER BOHÈME eine melancholische und berührende Künstler- und Zeitstudie gelungen. Inszeniert von Corinna von Rad wird die Geschichte ab dem 2. November in der Box des Zürcher Schiffbaus zu erleben sein. Auf der Bühne stehen dabei u.a. Jürg Kienberger, Dagna Litzenberger Vinet, Klaus Brömmelmeier sowie Nicolas Rosat. www.schauspielhaus.ch


Zum Vormerken

Der November im Literaturhaus Basel: Leon de Winter ist als Filmemacher und Autor weit über die Niederlanden hinaus bekannt. In seinem turbulenten neuen Roman Ein gutes Herz lässt er Fakt und Fiktion aufeinanderprallen: Der Filmemacher Theo van Gogh, der 2004 ermordet wurde, erhält posthum den Auftrag die Welt zu retten. Leon de Winter liest am 26. November in Basel, ausnahmsweise nicht im Literaturhaus sondern im Museum Kleines Klingental.
Am 7. November wäre Albert Camus hundert Jahre alt geworden - ein guter Grund, den grossen französischen Schriftsteller und Philosophen, der 1957 mit dem Nobelpreis augezeichnet wurde, zu feiern: Am 6. November stellt Martin Meyer seine neue Camus-Biografie vor und lässt im Gespräch mit der Philosophin Annemarie Pieper diesen grossen Zeitgenossen aufleben. Im Anschluss an die Veranstaltung wird der Film "Albert Camus, Lektüre fürs Leben" (ARTE France 2013, 54 Minuten) gezeigt.
Als europäischer Schriftsteller von Weltrang wird Miljenko Jergovic beschrieben: Am 20. November tritt der in Sarajevo geborene Autor im Literaturhaus auf und liest aus seinem Roman Wolga, Wolga, in dem er ein Einzelschicksal virtuos mit der Geschichte des ehemaligen Jugoslawiens verbindet. Die Lesung findet im Rahmen von Culturescapes statt.
Können Geschichten das eigene Leben oder gar die Welt verändern? Sind soziale Bewegungen überhaupt denkbar ohne Erzählung eines zukünftigen Zustands? Diesen Fragen rund die Macht des Erzählens gehen Felicitas Hoppe, Autorin der fiktionalen Autobiographie Hoppe (2012), und Alexander Honold, der u.a. über das Erzählen forscht, am 6. November nach.
Das vollständige Programm

November im Literaturhaus Zürich: Zürcher Poetikvorlesungen mit Lukas Bärfuss jeweils Donnerstag 7./ 14./ 21. November.
Der mit dem Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung 2013 ausgezeichnete Literaturwissenschafter Klaus-Michael Bogdal ist am Mittwoch, 6. November bei uns zu Gast. Er hat ein Buch geschrieben über «Europa erfindet die Zigeuner. Eine Geschichte von Faszination und Verachtung.» (Suhrkamp 2011) und spricht mit dem Historiker Thomas Meier (Universität Zürich)
Zwei Konzerte – allerdings ganz verschiedener Art – warten auf Sie: Ein poetisches Jazzkonzert auf der Basis von Kurt Martis Texten mit Guy Krneta, Ruedi Schmid und dem Mark-Koch-Trio, findet am Freitag, 22. November statt. Und am Sonntag, 24. November gibt es die Wahlverwandtschaften – Musik und Literatur – zu Casanova oder DonGiovanni.
Detaillierte Informationen zu diesen und allen weiteren Veranstaltungen finden Sie hier.

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Resonancen

Strasbourg.- Nach der erfolgreichen Erstausgabe 2012 mit über 16 000 Besuchern findet die 2. Ausgabe der Messe „résonance[s]“ vom 8. bis 11. November 2013 in Straßburg statt. Die Carte Blanche 2013 ist für die European studio Glass Art Association (EsGAA) reserviert: Im Rahmen seiner Biennale Internationale du Verre präsentiert der Verband vier Künstler. Die 5. Ausgabe der von der ESGAA organisierten Biennale, die vom 17. Oktober bis zum 30. November 2013 an über einem dutzend Orte in Straßburg und Umgebung stattfindet, ist für alle Liebhaber und Sammler zeitgenössischer Kunst ein wichtiges Ereignis. résonance[s] bildet eine der herausragenden Stationen dieser Ausgabe 2013.

Die europäische Messe für Kunsthandwerk wird gemeinsam vom regionalen Kunsthandwerkerverband Fédération Régionale des Métiers d’Art d’Alsace (frémaa) und dem nationalen Fachverband Ateliers d’Art de France organisiert. 185 außergewöhnliche Fachaussteller aus Europa präsentieren auf 6000 m² ihr Kunsthandwerk. Um auf der Messe ein qualitativ hochwertiges Niveau und Originalität zu gewährleisten, wurden die Kunstschaffenden aus ganz Frankreich sowie aus der schweiz, deutschland, spanien, italien, Belgien und schweden von einer Fachjury ausgewählt.

Die Fachaussteller – sowohl Künstler als auch Handwerker – präsentieren mittels ihrer teilweise kühnen Werke das aktuelle, gegenwärtige Gesicht des Kunsthandwerks, indem sich Kreativität, Erfindungsgabe, herausragendes Know-how und künstlerische Erneuerung mischen.

Ob Glasbläser, Buchmaler, Klöpplerin mit Goldfäden, Fächermacher, Goldschmied... Die Qualität und Originalität der ausgewählten Aussteller machen résonance[s] zu einer einzigartigen Kunsthandwerkermesse, die für Exzellenz, Raffinesse und Eleganz „à la française“ steht. In einem unendlichen Spiel aus Materialien, Formen und Farben können die Besucher seltene Stücke, Einzelstücke oder in kleinen Serien hergestellte Stücke entdecken; neuartige, besondere, kreative oder auf Wunsch personalisierbare Werke, erschwinglich für alle Ästheten – ob Kunstliebhaber oder Kenner... Die Messe bietet jedem die Gelegenheit, sein erstes Originalstück zu erwerben oder seine Kunstsammlung zu ergänzen, sich oder anderen mit einzigartigen, dekorativen Objekten oder Möbeln, Textilien und Schmuck eine Freude zu bereiten... résonance[s] versteht sich als moderne Messe, die das aktuelle Gesicht des Kunsthandwerks widerspiegeln möchte. Ein ausführliches und abwechslungsreiches Begleitprogramm mit Vorträgen, Ateliers und Vorführun- gen runden die viertägige Kunsthandwerkermesse ab.

Messegelände Parc des Expositions de Strasbourg Wacken
Pavillon K
8. bis 11. November 2013
http://www.salon-resonances.com/fr/

Montag, 21. Oktober 2013

Andreas Beck neuer Intendant des Theater Basel

Andreas Beck. Quelle: Theater Basel, Foto: Alexi Pelekanos
Basel.- Andreas Beck (48) wird ab Spielzeit 2015/16 neuer Intendant des Theater Basel. Nach einem profunden einjährigen Findungsprozess ist der neue Direktor des Theater Basel einstimmig gewählt worden: Andreas Beck, seit 2007 Direktor und Geschäftsführer des Schauspielhauses Wien und davor an grossen Theatern als Dramaturg tätig, wird ab Spielzeit 2015/16 Nachfolger von Georges Delnon. Das Teilt das Theater in einer Pressemitteilung mit.

Der Verwaltungsrat und seine Findungskommission Rudolf Grüninger (Vorsitz), Samuel T. Holzach, Catherine Alioth, die Kulturbeauftragten Philippe Bischof (BS) und Niggi Ullrich (BL) sowie die Experten Serge Dorny (Dirécteur général Oper Lyon und designierter Intendant der Semper Oper Dresden), Ute Hafenburg (Direktorin Theater Chur), Joachim Lux (Intendant Thalia Theater Hamburg) wie auch der Regierungsrat Basel-Stadt sind der festen Überzeugung, dass Andreas Beck sämtliche Voraussetzungen mitbringt, um als neuer Intendant ab 2015/16 das Theater Basel erfolgreich zu leiten.

Zentrale Themen bei der Suche der neuen Künstlerischen Direktion waren laut Mitteilung für den Verwaltungsrat und seine Findungskommission die folgenden:

  • Künstlerischer Aufbruch für das Theater Basel in allen drei Sparten
  • Höchster künstlerischer Anspruch und internationale Bedeutung in allen drei Sparten
  • Überzeugende Führungspersönlichkeit nach innen wie nach aussen.

Die Bergründung für die Wahl: "Der 48-jährige Andreas Beck, langjähriger Dramaturg an grossen Theatern und wichtiger Förderer zahlreicher zeitgenössischer Theaterautoren, denkt auf erfrischende Weise in spartenverbindenden und zukunftsweisenden Strukturen, ohne dabei den Respekt vor den einzelnen Sparten vermissen zu lassen. Neben seinen hochqualifizierten Kenntnissen im Schauspielbereich ist Beck auch ein ausgewiesener Kenner der Opernlandschaft und des zeitgenössischen Tanzes. Der studierte Theaterwissenschaftler überzeugte die Findungskommission durch inhaltlich faszinierende, zugleich realistische Modellvorstellungen für das Theater Basel als wichtigstes Dreispartenhaus Europas. Wie er am Schauspielhaus Wien seit Jahren unter Beweis stellt, kann er künstlerische Vision und betriebliche Führung in erfolgreicher Weise verbinden.

Andreas Beck verfügt über ein internationales künstlerisches Netzwerk, auf das er nach langjährigen Zusammenarbeiten zurückgreifen kann. Das Schauspiel ist seine Kernsparte,  aber ebenso ist ihm ein grosses Kulturspektrum eigen, das die Oper und auch den Tanz vollumfänglich mit einschliesst. Seine faszinierend klaren inhaltlichen Vorstellungen, der souveräne kommunikative Auftritt, die gedankliche Genauigkeit und ein geistvoller Charme charakterisieren Andreas Beck. Das Schauspielhaus Wien leitet Beck seit 2007 mit grossem Erfolg und er erfreut sich bei seiner Belegschaft und den Zuschauern grösster Beliebtheit. Beck ist eine künstlerisch denkende Person ohne eigene inszenatorische Ambitionen. Als Intendant wird Andreas Beck zu 100 Prozent für das Theater Basel engagiert sein. Er will das Theater zusammen mit seinem Team und den Mitarbeitenden des Hauses als einen gemeinsamen Ort für alle drei Sparten denken und leiten."

Zwiegespräche

Giorgio Gandini del Grano (1489[?] – 1538). Studien zu einer Madonna mit Kind und dem jungen Johannes dem Täufer Feder und Tinte über roter Kreide, weiss gehöht; Privatbesitz
Zürich.- Der Erfolg beim Sammeln von Kunst ist zum einen abhängig von den Marktbedingungen und zum andern von den wirtschaftlichen Möglichkeiten. Die Kunst des Sammelns ist jedoch vor allem eine Begabung und eine Frage des guten Geschmacks: Robert Landolt (1913-2008), der als Kinderarzt in Chur einen grossen Teil seiner raren Mussestunden mit dem Studium und Erwerb von Handzeichnungen verbrachte, hat beides miteinander verbunden. Zu Ehren seines 100. Geburtstags widmet ihm die Graphische Sammlung ETH ab dem 6. November eine Ausstellung. Sie zeigt 80 Werke aus seiner heute in Privatbesitz befindlichen Sammlung von Zeichnungen.

Robert Landolt trieb seit 1945 mit sensiblem Gespür für Qualität den Aufbau seiner bedeutenden Sammlung voran. Heute bietet sie mit herausragenden Beispielen Einblick in die intime Welt der Skizzen und Entwürfe Alter Meister. Unerwartet modern zeigt sich die über 500-jährige Felslandschaft in Feder des Florentiner Mönchs Fra Bartolommeo, eines Zeitgenossen Raffaels. Ob von den Bologneser Künstlern Domenichino und Agostino Carracci oder von den Lombarden Morazzone oder Tanzio da Varallo – alle Blätter zeigen die unverzichtbare Rolle der Handzeichnung im Prozess künstlerischer Bildfindung.

Robert Landolts Sammlerinteressen waren zeitlich und geographisch weit gespannt. Auch die Werke der künstlerischen Schulen nördlich der Alpen sind prominent vertreten: Besonders sind der an römischen Ruinen interessierte Hendrik Van Cleve, der in der Welt der Mythologie bewanderte Hendrick Goltzius und die Landschaftszeichner Adriaen van Ostade und Jan van Goyen zu nennen. Eine schweizerische Eigenart stellen hingegen seine Scheibenrisse des 16. Jahrhunderts dar. Sie entstanden als Vorlagen für Glasmalereien in öffentlichen oder privaten Gebäuden. In diesem Handwerkszweig waren unter anderen der gebürtige Zürcher und lange in Bern tätige Hans Funk oder der Schaffhauser Daniel Lindtmayer spezialisiert.

Was mit so viel Leidenschaft zusammengetragen worden ist, erweist sich heute als ein Fest für die Augen. Die Ausstellung der Graphischen Sammlung ETH bietet die Gelegenheit, den Alten Meistern beim Entwurf ihrer Werke über die Schulter zu sehen.

 Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Ausstellungskatalog: «Zwiegespräch mit Zeichnungen. Werke des 15. Bis 18. Jahrhunderts aus der Sammlung Robert Landolt», hrsg. von Michael Matile (mit Textbeiträgen von Simone Marco Bolzoni, Thomas Ketelsen, Peter Schatborn u.a.), Petersberg: Michael Imhof Verlag, 2013, mit ca. 208 Seiten und zahlreichen s/w und Farbabbildungen. ISBN 978-86568-752-4, Preis Fr. 35.00

Öffnungszeiten: Mo bis Fr von 10 - 17 Uhr, Mittwoch bis 19 Uhr, Sa und So geschlossen

Zwiegespräch mit Zeichnungen
Werke des 15. bis 18. Jahrhunderts aus der Sammlung Robert Landolt
6. November 2013 bis 17. Januar 2014


Graphische Sammlung der ETH
Rämistrasse 101
CH-8092 Zürich
0041 (0)44 632 40 46
info@gs.ethz.ch
www.gs.ethz.ch


Freitag, 18. Oktober 2013

BuchBasel

Basel.- Beim «Internationalen Buch- und Literaturfestival BuchBasel», das vom 24. bis 27. Oktober stattfindet, steht die Begegnung mit Autorinnen und Autoren im Mittelpunkt. Über 100 Schreibende aus aller Welt, aus der Schweiz und aus der Region lesen, performen und erzählen an verschiedenen Veranstaltungsorten aus ihren neusten Werken. Das Festivalzentrum ist diesmal im Volkshaus Basel angesiedelt. Wiederum werden zusätzlich spezielle Orte in der Stadt bespielt: So etwa die Münsterfähre, das Kleinbasler Fahrradgeschäft Obst & Gemüse oder im Rahmen eines Kitchen-Readings private Küchen. Die Verleihung des Schweizer Buchpreises 2013 findet am Sonntag im Theater Basel statt.

«Literatur und Stadt gehören zusammen. Die BuchBasel lockt die Schreibenden und Lesenden aus ihren Kammern und will Begegnung in der Mitte der Stadt ermöglichen.» So umreisst Hans Georg Signer, Präsident von LiteraturBasel, dem Trägerverein der BuchBasel, wieso es in Basel ein Literaturfestival braucht. Das neue Konzept mit verschiedenen Spielorten in der Stadt wurde im letzten Jahr erstmals umgesetzt und hat sich gemäss Festivalleiterin Katrin Eckert sehr bewährt. Neu wird im Volkshaus ein Festivalzentrum eingerichtet, das Veranstaltungsort und Treffpunkt ist.

Autorinnen und Autoren aus aller Welt, der Schweiz und der Region

Neben bekannten internationalen Namen wie der Georg-Büchner-Preisträgerin Sibylle Lewitscharoff, Daniel Kehlmann, Nuruddin Farah, Helene Hegemann, Annette Pehnt, Nora Gomringer, Alain Mabanckou, Christoph Ransmayr oder Ilija Trojanow werden an der BuchBasel auch Autorinnen und Autoren aus der der Schweiz und der Region zu erleben sein. So beispiels-weise Arno Camenisch, Eveline Hasler, Franz Hohler, Maja Peter oder Peter Stamm. Wichtiger Bestandteil der BuchBasel sind die Lesungen der Autorinnen und Autoren der Shortlist für den Schweizer Buchpreis: Ralph Dutli, Roman Graf, Jonas Lüscher, Jens Steiner und Henriette Vásárhelyi. Die mit Spannung erwartete Preisverleihung des Schweizer Buchpreises geht am Sonntag um 11 Uhr im Theater Basel über die Bühne.

 Baselbieter Lesungen im Vorfeld der BuchBasel

Im Vorfeld der BuchBasel finden in Baselbieter Gemeinden Lesungen mit Autorinnen und Autoren aus der Region statt: Am heutigen Freitag, 18. Oktober an der Ammeler Buchnacht (mit Markus Ramseier und Irena Brecná), am Sonntag, 20. Oktober in Arlesheim im neuen Theater am Bahnhof (mit Alain Claude Sulzer, Verena Stössinger und Markus Ramseier) und am Dienstag, 22. Oktober in Aesch im Schloss-Chäller (mit Irena Brecná, Maurizio Pinarello und Martin R. Dean), in Liestal in der Kantons-bibliothek (mit der SRF-Korrespondentin Barbara Lüthi) sowie im Dichter- und Stadtmuseum (mit Guy Krneta). Die Baselbieter Lesungen werden am Mittwoch, 23. Oktober in Pratteln im Schloss abgeschlossen (mit Alain Claude Sulzer, Verena Stössinger und Maurizio Pinarello).

Basler Buchnacht am Freitagabend
Wie vielfältig und reich die Basler Buchhandels- und Verlagsszene ist, wird an der Basler Buchnacht vom 25. Oktober erlebbar. 15 Buchhandlungen, Verlage und Museen haben am Freitagabend bis 22 Uhr geöffnet und bieten anlässlich der BuchBasel verschiedene Veranstaltungen an.

Themenschwerpunkt Alternativen
Mehrere Anlässe befassen sich mit Alternativen zu unseren Denk-, Lebens- und Wirtschafts-modellen. So nehmen Edward und Robert Skidelsky zu ihrem viel diskutierten Buch «Wie viel ist genug?» das Gespräch auf. Engagierte Baslerinnen und Basler berichten über Beispiele gelungener Alternativen. Unter der Leitung von Daniel Binswanger streiten Ständerätin Anita Fetz, Daniel Häni, Mitinitiator der Volksinitiative Grundeinkommen, und Lukas Rühli von Avenir Suisse über die Frage, ob die Schweiz neue Denkansätze braucht. Ingo Schulze plädiert für demokratiekonforme Märkte. Und Aymo Brunetti, Sebastian Borger und Andreas Missbach setzen sich unter der Leitung von Peer Teuwsen mit dem Finanzplatz Schweiz auseinander.

Themenschwerpunkt Balkan

Im Rahmen des Themenschwerpunkts Balkan findet erstmals in der Schweiz am Freitagabend ab 21 Uhr eine so genannte „Krokodil“-Lesung statt. Dieses spezielle Format wurde 2009 vom serbischen Autoren Vladimir Arsenijevic und seiner Mitstreiterin Lidija Kusovac «gegen die Langeweile und Lethargie» ins Leben gerufen. Junge Autorinnen und Autoren aus Bosnien, Kroatien, Serbien und Montenegro lesen in einem multimedialen Umfeld aus ihren Texten. Mittlerweile sind «Krokodil»-Abende nicht nur in Belgrad Kult. Nicht weniger mitreissend ist die Musik der Rock’n’Roma-Band KAL, die anschliessend im Volkshaus bis in die Nacht spielt.

Detailprogramm und Vorverkauf
Detaillierte Informationen zur BuchBasel gibt die Internetseite www.buchbasel.ch, wo auch Tickets gekauft werden können. Weitere Vorverkaufsstellen sind in Basel die Buchhandlung Bider&Tanner, die beiden Filialen von Kuoni Reisen AG in Basel, in Liestal die Post an der Poststrasse 3 sowie alle Ticketvorverkaufsstellen von Ticketino.

Lesungen mit den für den Buchpreis 2013 Nominierten

Bei der Drucklegung des Programmhefts der BuchBasel war noch offen, welche Autorinnen und Autoren für den Buchpreis 2013 nominiert werden. Die Lesungen anlässlich der BuchBasel sind jetzt auf www.buchbasel.ch aufgeführt:

Ralph Dutli: Soutines letzte Fahrt
Freitag, 25. Oktober, 14.00 Uhr, Volkshaus Basel, Festsaal. Mit Michael Braun (M)
Jens Steiner: Carambole
Freitag, 25. Oktober, 15.30 Uhr, Volkshaus Basel, Festsaal. Mit Heinrich Vogler (M)
Roman Graf: Niedergang
Samstag, 26. Oktober, 14.00 Uhr, Volkshaus Basel, Festsaal. Mit Jennifer Khakshouri (M)
Jonas Lüscher: Frühling der Barbaren
Samstag, 26. Oktober, 15.30 Uhr, Volkshaus Basel, Festsaal. Mit Michael Braun (M)
Henriette Vásárhelyi: immeer
Samstag, 26. Oktober, 17.00 Uhr, Volkshaus Basel, Festsaal. Mit Jennifer Khakshouri (M)

Donnerstag, 17. Oktober 2013

dies & das und Lichtestaltung

3land.- Lichtgestalterisches am 18. Oktober: Zur Eröffnung der IBA Projektschau 2013, der ersten Zwischenbilanz der IBA Basel 2020, und der Ausstellung „Lightopia“ (Vitra Design Museums) lässt die Künstlerin Siegrun Appelt in Zusammenarbeit mit der Kunsthistorikerin Yvonne Ziegler das Dreiländereck mit der Lichtinstallation „Lichtszene – Dreiland“ bei Nacht erstrahlen. Der Komponist Benedikt Schiefer sorgt mit seiner Konzeptkomposition „Brücken/Schlagen“ für ein Trommelfeuer entlang der Rheinufer und auf dem Rhein. Die Kombination aus Klangperformance und Lichtinstallation ist allerdings nur am 18/10 ab 19 Uhr zu sehen/hören.

Die grossräumige, die Rheinufer und die drei Nationen verbindende Kunstinstallation „Lichtszene – Dreiland“ nimmt die ästhetische Qualität und kulturelle Vielfalt des Dreiländerecks in den Fokus. Durch An- und Abschalten der Wegebeleuchtungen, unter Einsatz von Lichtstrahlen und weiterer vor Ort vorhandener Lichtquellen verbindet das Kunstwerk die jeweils charakteristischen Lichtstimmungen zu einer sich verändernden Lichtszene. Von fünf Gebäuden aus werden 19 frei bewegliche Scheinwerfer unterschiedliche Orte im Hafengebiet, am Dreiländereck, längs der beiden Rheinufer sowie auf dem Rhein anstrahlen. „Die Szenografie entlang des Rheins dauert 90 Minuten und ist als Spaziergang konzipiert“, erklärt die Künstlerin Siegrun Appelt.

Der Flanierweg führt vom Parkplatz am Westquai über die Dreiländerbrücke bis nach Huningue (Ecke Quai due Rhin/Rue Moser) und umgekehrt. Es wird empfohlen Taschenlampen mitzunehmen, da die Beleuchtung immer mal wieder an- und abgeschaltet wird. Dank der Unterstützung der Basler Personenschifffahrt gibt es für die Bevölkerung am 18. Oktober einen kostenlosen Schiffstransfer zum Dreiländereck (19 Uhr Schifflände, 19.50 Uhr Huningue), wo um 20 Uhr „Lichtszene – Dreiland“ eröffnet wird.( Rücktransport gegen 21.30 Uhr). Wer nicht den ganzen Spaziergang machen möchte, hat am Rheinufer bei der Kirche in Huningue oder im Hafen am Parkplatz Westquai einen guten Blick auf die Szenographie.

Bereits ab 19 Uhr erklingt „Brücken/Schlagen“, eine gross angelegte Konzeptkomposition von Benedikt Schiefer, die aus Elementen des Basler Trommel-Repertoires, Schiffssignalen und Live Elektronik besteht. Rund 100 Trommler aus 15 Basler Fasnachtscliquen werden zwischen Mittlerer Brücke und Dreiländereck entlang der Klein- und Grossbasler Rheinufer platziert sein, um einen akustischen Signalweg zum Dreiländereck zu schaffen.

„Lichtszene - Dreiland" wird zwischen 19. Oktober bis 2. November täglich ab 19.30 Uhr zu sehen sein. (Infos unter www.iba-basel.net)


Ausstellungen


Am Sonntag, 20. Oktober um 11 Uhr gibt es eine öffentliche Führung in der Sonderausstellung über Anthroposophie im Dreiländereck. Hansjörg Noe führt interessierte Besucher durch die von ihm mitentwickelte Ausstellung „Anders leben, anders bauen“ im Hebelsaal des Lörracher Dreiländermuseums.
Genau vor 100 Jahren hat mit der Grundsteinlegung des ersten Goetheanums in Dornach/Schweiz die Anthroposophie auch am Rheinknie Fuß gefasst. Aus diesem Anfang sind bis heute in der Region rund um Basel über 585 anthroposophische und von Rudolf Steiner inspirierte Einrichtungen entstanden. Dazu gehören neben Wohngebäuden und Schulen auch heilpädagogische Institute, Kliniken, Gärtnereien und Bauernhöfe oder Firmen wie Weleda, die medizinische und kosmetische Produkte herstellen. Über die inhaltlichen Zusammenhänge, der ganz auf den Menschen ausgerichteten Lebensphilosophie Steiners, und über die Einrichtungen informiert die Ausstellung „Anders leben – anders bauen, Anthroposophie im Dreiländereck“ im Dreiländermuseum. Die Führung mit Hansjörg Noe am 20. Oktober um 11 Uhr dauert eine Stunde. Am letzten Ausstellungstag, am 3. November gibt es nochmals eine öffentliche Führung.
Alle Informationen zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen finden sich in der Ausstellungsbroschüre, erhältlich im Dreiländermuseum, im Landratsamt/Kreisarchiv Lörrach und  im Internet unter www.dreilaendermuseum.eu, www.loerrach-landkreis.de (bei Veranstaltungen).


Festivals

Das 20. Fricktaler Blues Festival, veranstaltet von Fricks Monto läuft vom 17. bis 20. Oktober. Es sind noch für alle Abende genügend Billette erhältlich! Vorverkauf auf http://www.fricks-monti.ch oder an der Bar von fricks monti. Abendkasse ab 19:30 Uhr. Reservationen Fon 062 871 04 44 mailto: info@fricks-monti.ch
Fotograf Marcel Suter hat zum runden Geburtstag vom Fricktaler Blues Festival sein Archiv geöffnet. Tolle Bilder unter History: http://www.fricks-monti.ch/03events/bluesfestival.html


Ein alter Bekannter gibt sich auf Einladung der Hotzenwälder Kleinkusntbühne im Café Verkehrt in Murg.Oberhof die Ehre: Volkmar Staub. Und der hat dieses Mal die Schnauze voll: Ein Mund voll Staub. Und so purzeln die Worte ins Freie, damit er wieder Luft holen kann. Er weiss, wer den Mund nicht so voll nehmen will, muss schauen, dass er ausspuckt, was auf der Zunge liegt. Staubs „ausge- spuckte“ Texte sind die Ant- wort auf die Bankenkrise: Lieber Lustschriften als Lastschriften.
Samstag, 19.10.13, 20.30 Uhr. Abendkasse: € 16/erm. € 13 Vorverkauf: € 14/erm. € 11. http://www.hkkb.de


Literatur

Dienstag, 22. Oktober 2013 – 20 Uhr – Buchhandlung Müller, Weil am Rhein: Buchvorstellung: Ilja Richter: Du kannst nicht immer 60 sein. Auch ein disco-Ilja wird mal 60. Warum sollten Sie seinen Ratgeber lesen? Weil er keiner ist! Dafür aber ist Ilja Richter immer amüsant in seiner Ratlosigkeit als ehemaliger Showmaster, alter Vater oder Liebhaber. Mehr: http://www.buechermueller.de/


Musik

Am Freitag, den 25. Oktober wird die Reihe der Weiler Bluesnächte des Kulturamtes und der Gruppe "exbluesive" um 20 Uhr mit Delta Moon und der Jersey Julie Band im Gewölbekeller des Alten Rathauses fortgesetzt. Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr. Weitere Informationen auf www.weiler-bluesnacht. De und www.exbluesive.com. Die nächste Weiler Bluesnacht wird am 1. Februar 2014 mit Roland Tchakounté veranstaltet. Vorverkauf: www.reservix.de und alle Geschäftsstellen der Lokalzeitungen und der Touristinfo.
Das städtische Kulturamt Rheinfelden präsentiert in der Reihe „KlangVOLL – die Rheinfelder Musikbühne“ die albanisch-italienische Band Adria. Die 2005 gegründete Band besteht aus Musikern, welche schon mit vielen anderen Künstlern der italienischen und europäischen Musikszene zusammengearbeitet haben. So entstanden wunderschöne Songs mit einfachen und lyrischen Texten, die wohl erst durch die außergewöhnliche Stimme von Maria Mazzotta voll zur Geltung kommen. Adria sind Sängerin Maria Mazzotta, Claudio Prima am diatonischen Akkordeon, Redi Hasa am Violoncello und Emanuele Coluccia am Sopran- und Tenorsaxophon.
Das Konzert findet am Mittwoch, den 23. Oktober, um 20.00 Uhr im Saal des zentralen Jugendhauses, Tutti-Kiesi-Weg 1, statt. Die Karten kosten im Vorverkauf 13 Euro, ermäßigt für die üblichen Gruppen 9 Euro. Vorverkaufsstellen sin das Bürgerbüro, die Buchhandlungen Merkel und Schätzle sowie alle Verkaufsstellen von Reservix und online auf www.reservix.de. Der Eintritt an der Abendkasse beträgt 15 Euro.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Große Namen im Kunsthaus

Kunsthaus Zürich, Foto © Anita Affentranger
Zürich.- Das Kunsthaus Zürich startet mit spannenden Kombinationen und grossen Namen in die neue Saison. Von Matisse geht es zum Blauen Reiter. Cindy Sherman wird mit einer Retrospektive geehrt. Im Dialog mit Jenny Savilles Körpermalereien erfahren Egon Schieles Werke neue Aktualität. Antoine Bourdelle und Alberto Giacometti erhalten klassische Einzelausstellungen, während sich ältere Schweizer von zeitgenössischen Positionen herausfordern lassen: Johann Heinrich Füssli trifft auf Javier Téllez und Ferdinand Hodler auf Jean-Frédéric Schnyder. Auf www.kunsthaus.ch kann das Programm eingesehen und heruntergeladen werden. Die neuen Jahres-Mitgliedschaften der Zürcher Kunstgesellschaft für 2014 gelten schon seit dem 1. Oktober.

Auf die derzeitige Ausstellung Edvard Munch (4. Oktober bis 12. Januar 2014) folgt die spannungsvolle und folgenreiche Wechselbeziehung zwischen den Expressionisten in Deutschland und den franösischen Fauves. Egon Schiele wird aus der berühmten Wiener Sammlung Leopold zu Gast sein – zusammen mit der zeitgenössischen Körpermalerin Jenny Saville. Die erstaunlich grosse und weitgefächerte Kunsthaus-Sammlung von Werken Ferdinand Hodlers wird von Künstler Peter Fischli in Szene gesetzt und im Dialog mit Werken des zeitgenössischen Schweizer Kunstschaffenden Jean-Frédéric Schnyder neu beleuchtet. Aufregende Fotografien der Amerikanerin Cindy Sherman gibt es als Retrospektive und zum Thema «Prometheus» werden Gemälde und Zeichungen von Johann Heinrich Füssli auf eine Videoinstallation von Javier Téllez stossen. Alberto Giacomettis Zeichnungen und Aquarelle und die frisch restaurierte «Sappho» von Antoine Bourdelle runden das Angebot ab.

Das Angebot im einzelnen:
VON MATISSE ZUM BLAUEN REITER. EXPRESSIONISMUS IN DEUTSCHLAND UND FRANKREICH. 7. Februar – 11. Mai 2014
«Expressionismus» wird heute gemeinhin als deutsche Bewegung verstanden, ungeachtet der Tatsache, dass er sich am Anfang des 20. Jahrhunderts aus einer lebhaften Auseinandersetzung von deutschen Künstlern mit der Klassischen Moderne in Frankreich entwickelte. «Van Gogh traf moderne Kunst wie ein Blitzschlag», schrieb ein deutscher Beobachter über den Einfluss des Malers auf die deutschen Künstler zu einer Zeit, in welcher diese bereits Seurat, Signac und die Postimpressionisten rezipierten. Es folgten Gauguin, Cézanne und Matisse. Mit wahren Farbexplosionen reagierten die Künstler der «Brücke» und des «Blauen Reiters» auf die Werke der französischen Neoimpressionisten und der «Fauves». Sehr bald wurde französische Kunst in Deutschland auch eifrig gesammelt, ausgestellt und von fortschrittlichen Museumsdirektoren für die eigenen Sammlungen angekauft. Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Los Angeles County Museum of Art und dem Musée des Beaux-Arts in Montréal entsteht, rückt die Verhältnisse ins richtige Licht. Sie zeigt auf, dass der Expressionismus keine nationale Bewegung war, sondern vielmehr eine im Geiste des Kosmopolitismus und produktiven Austauschs entstandene.

ALBERTO GIACOMETTI. ZEICHNUNGEN UND AQUARELLE
28. Februar – 25. Mai 2014
Das familiäre Konvolut, 2012 durch das Legat Bruno Giacometti ins Kunsthaus gekommen, repräsentiert Alberto Giacomettis (1901 – 1966) Schaffen von den frühen Jahren in Stampa bis in die Pariser Zeit. Darunter befinden sich Kopien nach Werken Dürers, Mantegnas, Holbeins und Hodlers, die Giacometti bereits zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr anfertigte. In den 1920er-Jahren folgten Studien nach romanischen und ägyptischen Plastiken, in den 1930er-Jahren setzte sich Giacometti mit Matisse, Cézanne und Rodin auseinander, wobei sehr eigenwillige Umsetzungen entstehen. Weiter werden bedeutende Bildnisse von Familienangehörigen und diverse Selbstporträts gezeigt. Landschaften bei Stampa und Maloja, Atelieransichten und Figurenstudien aus den 1950er- und 1960er-Jahren runden die Auswahl ab.

ANTOINE BOURDELLE. SAPPHO. 21. März – 6. Juli 2014
Antoine Bourdelle (1861 – 1929) bildet mit Rodin und Maillol das Dreigestirn der frühmodernen französischen Plastik. Das Kunsthaus besitzt von ihm drei Werke, das bedeutendste darunter ist seine grossformatige Darstellung Sapphos, der berühmtesten Dichterin der Antike. Frisch restauriert erhält sie wieder ihren gebührenden Platz in der bedeutenden Gruppe französischer und in Frankreich entstandener Plastik, für die das Kunsthaus zu Recht Bewunderung findet. Die Präsentation stellt das restaurierte Werk vor und erschliesst es im Kontext.

CINDY SHERMAN – UNTITLED HORRORS. 6. Juni – 14. September 2014
Cindy Sherman (*1954) blickt auf eine lange Karriere zurück. Jetzt erhält sie ihre erste Einzelausstellung in Zürich. Im Zentrum der Retrospektive «Cindy Sherman – Untitled Horrors» steht das Groteske und Schaurig-Schreckliche in ihrem Werk, von den Anfängen bis zu den neuesten Arbeiten. Der Titel verweist auf die inhaltliche Ausrichtung der Ausstellung sowie auf die Tatsache, dass Cindy Sherman ihre Fotos immer mit «Untitled» bezeichnet. Die Künstlerin lässt die Lesart der Bilder offen. Sie lädt die Betrachter ein, in den Fotos angelegte Geschichten selber zu entwickeln und sich einen Titel auszudenken. Ihre ersten Werke produzierte Sherman bei sich zu Hause mit Selbstauslöser. Schon damals ging es um die Inszenierung von verschiedenen (Geschlechter-)Rollen und ständig wechselnden Identitäten. Diese frühen Werke aus den 1970er- Jahren werden zum ersten Mal umfassend gezeigt. In Kooperation mit dem Astrup Fearnley Museet, Oslo, und dem Moderna Museet, Stockholm.
Ein Kulturengagement von Swiss Re – Partner für zeitgenössische Kunst

DIE FACKELN DES PROMETHEUS. J.H. FÜSSLI UND JAVIER TÉLLEZ
20. Juni – 12. Oktober 2014
Prometheus wurde in Dichtung, Malerei und Musik der europäischen Romantik zur Projektionsfläche für das Ideal des autonomen, von überkommenen Autoritäten sich lösenden Künstlers und zum Inbegriff einer für die Selbstbestimmung ringenden Menschheit. Diese Botschaft ist angesichts des Arabischen Frühlings wieder brandaktuell. Einmal entzündet, lässt sich das Prometheus-Feuer kaum bändigen. Die Ausstellung konfrontiert Gemälde und Zeichnungen von Johann Heinrich Füssli aus der eigenen Sammlung mit einem kapitalen Werk der Gegenwartskunst. In Téllez‘ Film-Installation werden zwei Skulpturen in einer langsamen Rotationsbewegung umkreist: der prometheische Männerakt des Nationalsozialisten Arno Breker und der «entartete» Zwitter des Art Brut-Künstlers Karl Genzel. Beide Werke waren 1937 in München ausgestellt.

JAVIER TÉLLEZ. 5. September – 30. November 2014
Javier Téllez wurde 1969 in Venezuela geboren. Mit Beteiligungen an wichtigen internationalen Gruppenausstellungen wie der documenta 13 hat sich der in New York und Berlin lebende Künstler einen Namen gemacht. Die Ausstellung ist seine erste Einzelausstellung in einer grösseren Institution in der Schweiz. In Videos und Videoinstallationen rückt Téllez Menschen ins Zentrum, die am Rande der Gesellschaft stehen. Er thematisiert Fragen von Normalität und Anderssein und arbeitet oft mit Laienschauspielern, wie Patienten aus psychiatrischen Kliniken. Téllez geht es um eine Hinterfragung des Begriffs des «Fremden» oder «Anderen», wie auch um eine kunst- und filmhistorische Reflexion des Mediums Film. In Zusammenarbeit mit dem SMAK in Gent.

FERDINAND HODLER / JEAN-FRÉDÉRIC SCHNYDER
12. September 2014 – 26. April 2015
Grundlage der Ausstellung, deren Konzept und Realisation der Künstler Peter Fischli verantwortet, ist der umfangreiche Bestand von über 90 Gemälden und mehreren Hundert Zeichnungen Ferdinand Hodlers im Kunsthaus. Konzeptuell darauf bezogen, sind Jean-Frédéric Schnyders Bilderzyklen «Berner Veduten» (1982 –1983) und «Am Thunersee» (1995) zu sehen. Mit den «Veduten» hatte sich Schnyder (*1945) erstmals in die stark von Hodler geprägte Tradition der Pleinair-Malerei eingereiht. Zugleich trennt ihn seine Vorgehensweise, die vom sorgsamen Abarbeiten der Möglichkeiten ausgedehnter Bilderreihen lebt, wesentlich von dem bekanntesten Schweizer Malers des 19 Jahrhunderts. Jenseits von Ikonografie und Kategorisierungen erlaubt es die Ausstellung, am künstlerischen Blick auf die Umsetzung der Welt in Malerei Anteil zu nehmen.

EGON SCHIELE – JENNY SAVILLE. 10. Oktober 2014 – 18. Januar 2015
Das Werk Egon Schieles (1890 – 1918) wird den grossformatigen Gemälden und Zeichnungen der 1970 geborenen britischen Künstlerin Jenny Saville gegenübergestellt. Es kommt zu einer offene Begegnung zweier «Jungstars», die trotz grosser zeitlicher Distanz und bei aller malerischen Unterschiedlichkeit, beharrlich der Körperlichkeit und dem Selbstbildnis eine eindringliche Leiblichkeit abgewinnen und in Malerei übersetzen. Schieles meist kleinformatige Selbstbildnisse steigern sich durch Pose, pointierte Untersicht und malerischen Duktus zu einer geballten Bildkraft, die in nichts den gigantischen Formaten Savilles nachsteht. Gerade im frappanten Unterschied der Bildformate liegt auch die visuelle Herausforderung dieser Präsentation zweier malerischer Positionen, die trotz scheinbarer Expressivität bis in den kleinsten Pinselhieb durchdacht sind. Das Werkkonvolut von Egon Schiele stammt hauptsächlich aus der Sammlung Leopold in Wien, mit der das Kunsthaus Zürich seit 1988 eine enge Zusammenarbeit unterhält.

Öffnungszeiten: Fr–So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do 10–20 Uhr.

Kunsthaus Zürich
Heimplatz 1
CH–8001 Zürich
+41 (0)44 253 84 84,
www.kunsthaus.ch

Dienstag, 15. Oktober 2013

Alfred Flechtheim.com

Alfred Flechtheim in der Léger-Ausstellung, 1928. Foto: Lily Baruch; © Königliche Bibliothek Kopenhagen
Zürich.- Der Galerist Alfred Flechtheim (1878–1937) gehört zu den bedeutenden Protagonisten der Kunstszene im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Sein Einsatz für den rheinischen Expressionismus, die französische Avantgarde und die deutsche Moderne sowie die Förderung von Künstlerpersönlichkeiten wie Max Beckmann, George Grosz und Paul Klee haben ihn bereits zu Lebzeiten international bekannt gemacht. Das Zürcher Museum Rietberg widmet ihm und seinem tragischen Schicksal ab 22. Oktober eine Ausstellung.

Die Herrschaft des Nationalsozialismus verändert sein Leben und das seiner Familie jedoch drastisch: Im Oktober 1933 muss Flechtheim Deutschland verlassen. Als Kunsthändler jüdischer Herkunft wird er öffentlich diffamiert, seine Galerien in Düsseldorf und Berlin werden bis 1935 liquidiert oder von früheren Partnern fortgeführt; noch vorhandenen Kunstbesitz transferiert er ins Ausland, vor allem nach London. Dort stirbt er 1937 im Alter von nur 59 Jahren an den Folgen eines Unfalls. Seine Ehefrau Betty nimmt sich 1941 angesichts ihrer bevorstehenden Deportation das Leben. Die in ihrer Berliner Wohnung verbliebenen Kunstwerke werden beschlagnahmt und gelten als verschollen.

Ziel des nun lancierten Gesamtprojektes «Alfred Flechtheim.com» ist es, die Wege der Kunstwerke in die Museen, das heisst ihre Provenienz und Handelsgeschichte vom Künstler zum Händler bis zum Sammler zu verfolgen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf den Zeitpunkt gelegt, zu dem Alfred Flechtheim das jeweilige Werk handelte, sowie auf die Umstände, unter denen das Werk von der jeweiligen Institution erworben wurde. Die fünfzehn beteiligten Museen präsentieren deshalb in Ausstellungen und Werkpräsentationen diejenigen Kunstwerke vor Ort, welche mit Alfred Flechtheim verbunden sind – sei es, dass diese in seinem Besitz waren, er diese nur ausgestellt oder auch in seinen Zeitschriften propagiert hatte.

In der Galerie, in der Wohnung und in den Zeitschriften Querschnitt und Omnibus von Alfred Flechtheim wurden immer wieder Kunstwerke aussereuropäischer Kulturen aus Afrika, Amerika, Asien und Ozeanien gezeigt, respektive reproduziert. In seiner Wohnung stand auf dem Büchertisch eine Kultfigur aus der Südsee, auf den Bücherregalen Masken und Figuren, über dem Türrahmen weitere Schnitzereien und an der Wand hing eine Bronzemaske aus Benin. So lebte Alfred Flechtheim privat. In seinen Galerien stellte er von 1914 bis 1932 immer wieder Kunst aus dem asiatischen, afrikanischen, amerikanischen und pazifischen Raum aus. Eine sehr umfangreiche Einzelausstellung widmete er 1926 Südsee-Plastiken.

Die Präsenz der aussereuropäischen Kunst verdankt Flechtheim unter anderem Eduard von der Heydt, einem bedeutenden deutschen Sammler und Bankier, dessen Leidenschaft der aussereuropäischen Kunst galt und der ihn motivierte, diese in sein Galerieprogramm aufzunehmen. Die Ausstellung Südsee-Plastiken von 1926 mit Stationen in Berlin, Zürich, Chemnitz und Wiesbaden wurde in den damaligen einschlägigen Zeitschriften besprochen und noch Jahre später gab es Verweise darauf, so im Querschnitt, im Omnibus, im Cicerone und auch in den Cahiers d'Art.

Die Objekte hatte Eduard von der Heydt beim Ethnographica-Händler J.F.G. Umlauff in Hamburg erworben. Der Kunsthistoriker Carl Einstein hatte sie für den Katalog von Flechtheim beschrieben und wissenschaftlich erfasst, Flechtheim stellte sie aus und vermittelte sie, von der Heydt jedoch war der Eigentümer der Stücke. Er hatte sie drei Monate vor Ausstellungseröffnung – am 22. Februar 1926 – erworben. Die Objekte gingen als «Flechtheimsche Sammlung» in die Geschichte ein.

Das Museum Rietberg Zürich zeigt im Rahmen dieses Gesamtprojekts, innerhalb dessen 15 Museen über die Webseite www.alfredflechtheim.com verbunden sind, acht bedeutende Werke aus Ozeanien und Afrika, die Flechtheim damals in seinen Ausstellungen zeigte. Die Werkpräsentation findet in der permanenten Sammlung statt: in den Ozeanien-Saal (Villa Wesendonck, 2. Obergeschoss, Raum 40) wurden zu drei bestehenden fünf Kunstwerke zusätzlich integriert. Ein Handout mit Kurzbeschreibungen der Werke liefert neben informativen Bannern zusätzliche Informationen zur Geschichte der Werke und der Provenienzen.




Öffnungszeiten: Di bis So 10 – 17 Uhr, Mi und Do 10 – 20 Uhr,  Montag geschlossen

Alfred Flechtheim.com
22. Oktober 2013 bis 9. Februar 2014

Museum Rietberg
Gablerstrasse 15
CH-8002 Zürich
0041 (0)44 206 31 31
museum.rietberg@zuerich.ch
www.rietberg.ch


Montag, 14. Oktober 2013

Metamatic Reloaded

Ranjit Bhatnagar: Singing Room for a Shy Person(Detail), 2012. Interaktive Klanginstallation; All Art Initiatives, Amsterdam. © Ranjit Bhatnagar, Foto: Ranjit Bhatnagar und William Ward
Basel.- Die Ausstellung «Metamatic Reloaded», die am 23. Oktober im Basler Museum Tinguely beginnt, ist das Ergebnis eines internationalen Call for Entries, den die niederländische Metamatic Research Initiative (MRI) 2009 lanciert hat. Künstler waren aufgerufen, sich aus heutiger Perspektive mit dem Thema und der Idee von Jean Tinguelys Meta-Matics auseinander zu setzen. Die Zeichenmaschinen sind eine seiner wichtigsten Werkgruppen und Erfindungen.

Die neu geschaffenen Arbeiten von insgesamt zehn international renommierten, wie auch jungen, aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern sind ab dem 23. Oktober 2013 erstmals in Basel gemeinsam zu sehen, mit dabei: Marina Abramovic, Ranjit Bhatnagar, John Bock, Olaf Breuning, Thomas Hirschhorn, Aleksandra Hirszfeld, Jon Kessler, Pors & Rao, Joäo Simöes und Brigitte Zieger.

Die Projekte sind von gemeinsamen Grundmotiven wie Interaktion von Mensch und Maschine, Überforderung des Menschen durch die permanente Kommunikation oder die Anbindung des Menschen an die Welt und seine gleichzeitige Rückbindung auf seine unmittelbare Umgebung gekennzeichnet. Tinguelys Meta-Matics waren von einer technischen Welt geprägt, Mechanik und Elektrik waren für seine Maschinen-Mensch-Interaktionsgeräte massgebend, während es heute Elektronik, Computer und so unfassbare Dinge wie die Daten-Cloud oder das World Wide Web sind. Damit spielen die aktuellen Projekte der Ausstellung und überführen die Zeichenmaschinen aus den 1950er Jahren des 20. Jahrhunderts in unsere Zeit.

Publikation: Zur Ausstellung «Metamatic Reloaded» erscheint im Kehrer Verlag eine Publikation mit Aufsätzen von Andres Pardey, Ben Valentine, Andreas Schlaegel, Brian Kerstetter, Pamela M. Lee, Micha Herer, Gianni Jetzer, Jitish Kallat, Julia Robinson, Benedicte Ramade und einem Vorwort von Roland Wetze!. Deutsch-englische Ausgabe, ISBN 978-3-86828-452-2, Buchpreis im Museumshop: 42 CHF.

Öffnungszeiten: Di bis So 11 – 18 Uhr, Montag geschlossen

Metamatic Reloaded
Neue Kunstprojekte im Dialog mit Tinguelys Zeichenmaschinen
23. Oktober 2013 bis 26. Januar 2014

Museum Tinguely

Paul Sacher-Anlage 1
CH-4002 Basel
0041 (0)61 68193-20
infos@tinguely.ch
http://www.tinguely.ch

Freitag, 11. Oktober 2013

Ligne claire

© Exem, 2013, Quelle: Cartoonmuseum
Basel.- Alle kennen den schnellen und schlauen Reporter Tim, seinen aufgeweckten Hund Struppi und den Schöpfer und Erfinder ihrer Abenteuer, den belgischen Zeichner Hergé (1907–1983). Mit der weltbekannten Abenteuerserie «Tim und Struppi» hat Hergé einen Meilenstein der Comicgeschichte geschaffen und gleichzeitig den Stil der Ligne claire geprägt und perfektioniert. Unter dem Titel «Die Abenteuer der Ligne claire. Der Fall Herr G. & Co.» präsentiert das Cartoonmuseum Basel vom 26.10.2013–9.3.2014 die wichtigsten Vertreter dieses so populären wie anspruchsvollen Stils mit Originalzeichnungen – von den Anfängen über die Hochblüte in der Mitte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart zu den aktuellen Schweizer Künstlern.

Die Aufgeräumtheit und perfekte Lesbarkeit seiner Bildfolgen erreichte Hergé mit äusserst realistischen Szenerien, die durch das kontrollierte Weglassen von Details noch an Schärfe gewinnen. Sein berühmter, so prägnanter wie prägender Zeichenstil mit den präzisen Konturen und den flächigen, einfarbigen Kolorierungen ist bis heute Inspirationsquelle und Massstab für Comiczeichner auf der ganzen Welt. Der Niederländer Joost Swarte, selbst ein Meister dieses Stils, hat 1977 den Begriff «Ligne claire» eingeführt und damit alle Comics elegant zusammengebunden, die sich an Hergés unverwechselbarem Strich und seiner Erzählweise orientieren.

Originalzeichnungen von fünfzig Künstlern erzählen die faszinierende Geschichte der Ligne claire, die wie kein anderer Stil für die Essenz des Comics steht. Die Ausstellung wurzelt im 19. Jahrhundert, zeigt Vorbilder Hergés und führt zu frankophonen und niederländischen Künstlern wie Edgar P. Jacobs, Ted Benoit, Yves Chaland und Joost Swarte, die zum Teil noch mit ihm gearbeitet haben. Zeitgenossen wie der Amerikaner Chris Ware, die Israelin Rutu Modan und die Schweizer Christophe Badoux und Exem stellen wiederbelebte, erneuerte, dekonstruierte und auch parodierte Spielarten der Ligne claire vor.

Eine Kooperation mit: Festival BD-FIL Lausanne

Öffnungszeiten: Di–Fr 14–18 Uhr, Sa/So 11–18 Uhr

Die Abenteuer der Ligne claire. Der Fall Herr G. & Co.
26.10.2013 – 9.3.2014

Cartoonmuseum Basel
St. Alban–Vorstadt 28
CH–4052 Basel
Fon +41 (0)61 226 33 60
Fax +41 (0)61 226 33 61
info@cartoonmuseum.ch
www.cartoonmuseum.ch

Donnerstag, 10. Oktober 2013

dies & das & Artgerechtes

3land.- Die Art International Zürich startet am heutigen Donnerstag und dauert bis 13. Oktober. Internationale Galerien und Künstler aus 20 Ländern präsentieren zeitgenössische Malerei, Grafik, Skulptur und Fotografie im Zürcher Kongresshaus. Mit viel Platz für persönliche Gespräche bietet die 15. Kunstmesse im Kongresshaus einen breiten überblick über die zeitgenössische Kunstlandschaft. Auf der Kunstmesse im Kongresshaus wird moderne und junge Kunst erfrischend unverkrampft präsentiert, Neuentdeckungen inklusive! http://www.art-expo.ch


Ausstellungen

Zur Erinnerung: Vom 4. Oktober 2013 bis 12. Januar 2014 zeigt das Kunsthaus Zürich rund 150 Meisterwerke des norwegischen Expressionisten Edvard Munch. Die grossformatigen, zur Hälfte farbigen Arbeiten auf Papier umfassen all seine bekanntesten Motive: «Der Schrei», «Angst», «Melancholie», aber auch «Vampir», «Madonna», «Mädchen auf der Brücke» und Selbstporträts. Von Munchs erstem Kaltnadelstich bis zu seiner letzten Lithografie ist diese private Sammlung erstmals vollständig in der Öffentlichkeit zu sehen. http://www.kunsthaus.ch/

Neue Studio-Ausstellung im Keramikmuseum Staufen (11.10. – 24.11.2013): Seit Jahren beschäftigt Lea Georg das Thema Rhythmus und Reihung. Im Wechsel exakt aufeinander abgestimmter, konvexer und konkaver Formen, in deren Rhythmus auch klassische Gefäßtypen eingetaktet werden, entwickelt die Konzeptkünstlerin Vasenreihen, die gleich einem monumentalen Architekturfries frei im Raum stehen. Mit nur wenigen Formtypen, deren Halbierung und Drehung, entwickelt sie immer neue Friesvarianten und verblüfft den Betrachter durch die unterschiedlichen Schauseiten.
Auf ganz eigene Weise spielt die Gefäßkeramikerin mit der Transparenz des Porzellans, wenn sie die Außenwand eines Gefäßes in gleichmäßigem Rhythmus ähnlich einer Strichzeichnung schräg durchsägt, bis die andersfarbene Innenwand zum Vorschein kommt. Auch hier verwendet Lea Georg wie bei ihren Vasen nur wenige Farben, mit denen sie Akzente setzt: Schwarz, Schiefergrau und Porzellanweiß sowie ein pigmentintensives Lapislazuliblau und ein frisches Gelb.
Lea Georg hat sich ausschließlich dem Thema Porzellan und Gefäß verschrieben. Von einfachen Teeschalen bis zu großen Vasen beschränkt sie sich auf wenige Formtypen, die sich durch vollkommene Harmonie in den Proportionen und schlichte Eleganz auszeichnen. In der Ausführung bestechen diese Modelle in ihrer handwerklichen Perfektion. Es ist ein haptischer Genuss, über ihre Oberflächen zu streichen, die sich wie Samt anfühlen, wenn sie geschliffen sind. Weitere Informationen unter: www.keramikmuseum-staufen.de

Kino

Die neunte Ausgabe des Zurich Film Festival präsentierte während 10 Tagen ein ausgewogenes Programm mit professionell aufgeführten Filmen. Vor allem in den beiden Dokumentarfilmsektionen vermochte das Festival starke Akzente zu setzen. Ein Schweizer Film konnte den deutschsprachigen Wettbewerb für sich entscheiden konnte: Der schon in Berlin mit dem "First Steps Award" ausgezeichnete NEULAND von Anna Thommen beschäftigt sich mit einer Integrationsklasse im Kleinbasler Kasernenareal. Alle Schülerinnen und Schüler sind erst vor Kurzem in die Schweiz eingereist und müssen in nur zwei Jahren erst einmal Deutsch lernen um dann möglichst bald eine Lehrstelle finden zu können. Behutsam nähert sich der Film dem Lehrer und den Lernenden mit ihren Problemen und Sorgen.
NEULAND wird am 18. Oktober um 18.30 Uhr im Kino Kunstmuseum in Bern gezeigt, und es gilt zu hoffen, dass dieser bewegende Film bald auch im regulären Kinoprogramm zu sehen sein wird. Zum Trailer: http://vimeo.com/75035839


Literatur

Der Fachausschuss Literatur der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft fördert an seiner dritten Jahressitzung das literarische Schaffen mit drei Beiträgen im Bereich Autorenförderung, zwei Beiträgen im Bereich der Buchproduktion und zwei Beiträgen im Bereich der Literaturvermittlung. Er vergibt einen Beitrag von CHF 67.800. http://www.medienmitteilungen.bs.ch/2013-10-08-pd-001

Lesungsreihe "Geist und Geld und Gutesleben" im Philosophicum Basel mit Texten von Platon und Aristoteles, Arendt und Marx, Kierkegaard und Matthäus, vielen anderen und einer Einführung am ersten Abend (14. Oktober) von Dr. Ursula Baatz, Journalistin, Philosophin  und Autorin (Erleuchtung trifft Auferstehung. Zen-Buddhismus und Christentum). Die Termine: 14/17/21/24. OKTOBER 2013 -jeweils Mo/Do - 19.30 h, Philosophicum Basel, St. Johanns-Vorstadt 19/21, 4056 Basel, www.philosophicum.ch



Zum Vormerken

Ende November öffnet die große Sonderausstellung „Baustelle Gotik. Das Freiburger Münster“ im Augustinermuseum die Türen. Anlass ist die Chorweihe des Freiburger Münsters vor 500 Jahren. In dieser Woche gibt es bereits einen Vorgeschmack auf die mit Spannung erwartete Präsentation: Die Meisterklasse der Gewerbe Akademie Freiburg wird unter Leitung des Ausbildungsmeisters für Bau- und Holztechnik, Peter Albert, ein Laufrad nach mittelalterlichem Vorbild in Originalgröße errichten. Das Rad ist funktionstüchtig und darf dann im Laufe der Ausstellung zu bestimmten Zeiten ausprobiert werden

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Lotrrecht und waagrecht

Bad Säckingen.- Karola Kauffmann (Foto) ist eine der letzten Berufsweberinnen im deutschsprachigen Raum. Nach dem Motto: Weben ist das unablässige Zusammenspiel von Kette (lotrecht) und Schuss (waagrecht) zeigt sie ihre Werke unter dem Titel „Lotrecht + Waagrecht = Mein Weben – Von der uralten Indigo-Textiltradition hin zur futuristischen Textil-Kreation aus Edelmaterialien“ in der Villa Berberich, Kulturhaus der Stadt Bad Säckingen.

Die Textilwerke Karola Kauffmans sind handgewebte Einzelstücke aus besonders behandelten Materialien, zum Beispiel aus Organza und Cashmere, aus Tonbändern, Bautextilien, Metallfäden oder dem Extrem feinen Haar des Yangirs, einer seltenen asiatischen Wildziege. Einzigartig ist, dass Karola Kauffmann Form und Design ihrer Kleider direkt aus ihrer Vorstellung in die Ketten ihrer uralten Holzwebstühle webt. Die verschiedenartigen Kunstobjekte auf Textilbasis entspringen komplexen Versuchen, experimentellen Nachbehandlungen oder glücklichen Zufällen.

Karola Kauffmann wurde 1947 im Schwarzwald geboren. Als Textilexpertin bereist sie vor allem Asien. Deutsche und Schweizer Völkerkundemuseen haben sich dank ihrer Initiative Sammlungen der einmaligen Indigo-Textilien der Miao-Frauen in China angelegt. Kauffmanns eigene Textilien hängen unter anderem im renommierten Museum für angewandte Kunst in Frankfurt.

Die öffentliche Vernissage findet am Samstag, 12. Oktober, ab 17 Uhr statt, der offizielle Teil beginnt um 18 Uhr. Die begrüßenden Worte spricht Kulturreferentin Christine Stanzel. Maren Buntz, ehemalige Vorsitzende des Kunstvereins Hochrhein e.V. gibt eine Einführung. Juliette Shaxson, Bratscherin der Zürcher Oper wird zu den Werken Karola Kauffmanns improvisieren. Die Ausstellung ist vom 13. Oktober bis zum 9. November mittwochs, donnerstags, samstags, sonn- und feiertags von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt € 2, ermäßigt € 1 (Gästekarten-Inhaber, Schüler und Studenten von 12 bis 25 Jahre gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises), mit Oberrheinischem Museumspass frei.

Austellung mit Arbeiten der Weberin Karola Kauffmann
ab 12.10.2013 in der
Villa Berberich
D-Bad Säckingen

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...