Montag, 23. Juni 2014

Theaterfestival Basel

http://www.theaterfestival.ch
Basel.- Vom 27. August bis 7. September 2014 sind in Basel 170 Bühnenschaffende aus Australien, Kanada, Frankreich, Belgien, Iran, Philippinen, Slowenien, Ungarn, Deutschland und Grossbritannien zu Gast. Das Theaterfestival Basel hat unter anderem so bekannte KünstlerInnen eingeladen wie Heiner Goebbels, Louise Lecavalier, Sebastian Nübling, Béla Pintér und das Back to Back Theatre, aber auch Neuentdeckungen wie Dana Michel, Miet Warlop, Eisa Jocson und viele mehr werden die Basler Bühnen und den Stadtraum bespielen. Einen Künstlerschwerpunkt wird es mit zwei Theaterstücken von Amir Reza Koohestani aus Iran geben, dessen Arbeiten durch einen iranischen Filmabend und eine Podiumsdiskussion ergänzt werden. Mit dabei sind Neubearbeitungen von Klassikern und Gegenwartsstücke ebenso wie verrücktes Bildertheater, poetisches Musiktheater, grosse Ikonen des Tanzes und neue Formen des Performancetheaters.

Eröffnet wird das Theaterfestival mit der wunderbar poetischen Musiktheater-Inszenierung „When the mountain changed its clothing“ von Heiner Goebbels und dem Vocal Theatre Carmina Slovenica, einem Chor bestehend aus 40 Mädchen zwischen 10 und 20 Jahren. „When the mountain changed its clothing“ feiert beim Theaterfestival Basel seine Schweiz-Premiere.

Vergangenheit und Gegenwart und alles dazwischen
Das Back to Back Theatre aus Australien, dessen Ensemble aus SchauspielerInnen mit einer Behinderung besteht, zeigt seine bilderreiche und bewegende Produktion „Ganesh Versus the Third Reich“.  Der ungarische Theatermacher Béla Pintér widmet sich mit dem Stück „Unsere Geheimnisse“ zwischenmenschlichen Abgründen in einer kaum aufgearbeiteten (sozialistischen) Vergangenheit. Hochaktuell ist das Dokumentartheater „FRONTex SECURITY“ von Hans-Werner Kroesinger, das die Sicherung der EU-Grenzen und den Schutz Europas vor Asylsuchenden seziert.

Künstlerschwerpunkt 
Der iranische Regisseur Amir Reza Koohestani ist mit zwei Stücken eingeladen. Während er in „Iwanow“ den Stillstand der iranischen Gesellschaft portraitiert, geht es in „Wo warst du am 8. Januar?“ um die Suche nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Ergänzt werden die beiden Inszenierungen durch ein Podium zum Thema künstlerische Produktion in Iran. KünstlerInnen und JournalistInnen werfen einen Blick auf Kultur, Gesellschaft und Politik in Iran. Ausserdem gibt es einen Filmabend mit zwei iranischen Filmen: „About Elly“ und „Modest Reception“. Bei letzterem war Amir Reza Koohestani Ko-Autor des Drehbuchs.

Frauen und Männer und alles dazwischen
Louise Lecavalier, kanadische Ausnahmetänzerin mit Kultstatus, verbindet in ihrer Choreografie „So Blue“ Erfahrung mit Können, Persönlichkeit mit Bewegungsenergie und ist ebenso wenig zu verpassen wie die Paraphrase auf den Volkstanz von Christian Rizzo aus Frankreich. In „D’après une histoire vraie“ steigern sich acht bärtige Tänzer, begleitet von furiosen Schlagzeugbeats, auf der Grossen Bühne des Theater Basel in absolute Ekstase. Das Künstlerduo Gintersdorfer / Klaßen inszeniert in „Logobi 05“ ein Tanzduell zwischen Franck Edmond Yao, Meister des Strassentanzes von
der Elfenbeinküste, und Richard Siegel, ehemaliger Tänzer der Forsythe Company, um dabei kulturelle Besonderheiten zu erkunden. Sebastian Nübling hat Sibylle Bergs „Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen“ am Maxim Gorki Theater Berlin inszeniert: vier junge Schauspielerinnen stürmen wütend die Bühne, stampfen, tanzen, hämmern und rechnen mal alleine mal chorisch mit der Welt ab.
Im Zentrum vieler Produktionen steht ein lustvolles Spiel mit Identitäten: „Yellow Towel“ der kanadischen Performerin Dana Michel erkundet die Stereotypen der Black Culture und entwickelt unterschiedlichste Charaktere. „Macho Dancer“ der philippinischen Performerin Eisa Jocson benutzt Geschlechter-Stereotypen und hinterfragt damit Themen der Verführung und des Voyeurismus. Mit Hilfe ausgestorbener Tiere beschreibt Antonia Baehr in ihrem „Abecedarium Bestiarium“ freundschaftliche Beziehungen. Dabei wandelt die Berliner Choreografin und Performerin nicht nur zwischen den Geschlechtern, sondern auch zwischen Mensch und Tier. Eine verrückte Show präsentiert die junge belgische Künstlerin Miet Warlop, die in „Mystery Magnet“ die Bühne zu einem Schlachtfeld in allen Farben des Regenbogens und für tragikomische Halbwesen macht.

Vom ROXY Birsfelden zur Kaserne und alles dazwischen
Die drei französischen Stadtinterventionisten boijeot.renauld.turon laden mit „ReiseBüro“ zu einem urbanen Zügelparcours ein. Zuschauende und PassantInnen sind eingeladen, mit den Künstlern während zwölf Tagen vom ROXY über das Birsköpfli zum Kasernenareal durch die Stadt Basel zu ziehen und gemeinsam unvergessliche Momente und Begegnungen zu erleben. Die britische Gruppe Subject to_change bittet in der Turnhalle Klingental zum Bau eines utopischen Basels: „home sweet home“ macht jeden Immobilientraum möglich und lässt die Stadt mithilfe von jung und alt neu entstehen!

Allgemeine Informationen, Zahlen und Fakten
Der Vorverkauf startet mit einem speziellen Angebot: In der Zeit von 24. Juni bis 4. Juli 2014 gibt es ein Kontingent an Tickets für alle Veranstaltungen für CHF 25/15 (www.starticket.ch und an allen Postfilialen und Starticket-Vorverkaufsstellen).

Das Theaterfestival wird veranstaltet vom Verein Theaterfestival Basel:
Jordy Haderek (Präsidentin), Thomas Gelzer (Vize-Präsident), Florence Brenzikofer, Andi Steiner, Andreas Wenger und Roland Wetzel

Künstlerische Leiterin des Theaterfestival Basel  ist Carena Schlewitt, die Geschäfte führt Thomas Keller, für das Festivalzentrum ist Sven Heier verantwortlich. Das Theaterfestival Basel ist eine Kooperation von Kaserne Basel, ROXY Birsfelden, Theater Basel und junges theater basel.

International renommierte KünstlerInnen sind während des Theaterfestival Basel vor Ort und bieten für Schulklassen, Studierende und Lehrende begleitende Workshops, Einführungen und Nachbesprechungen an. Im Rahmen von watch&talk, dem Residenzprogramm des Migros-Kulturprozent, sind neun KuratorInnen, TheaterleiterInnen und DramaturgInnen aus Italien, Lettland, Polen, Portugal, der Slowakei und Ungarn zum Theaterfestival Basel eingeladen, um die eigene kuratorische Arbeit zu reflektieren.

Mehr: http://www.theaterfestival.ch

Montag, 16. Juni 2014

Neubau für die Sammlung des Vitra Design Museums

Teile der Sammlung des Vitra Design Museums / parts of the Vitra Design Museum’s collection © Vitra Design Museum, photo: Jürgen Hans
Weil am Rhein.- Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein verfügt über eine der weltweit größten Sammlungen des Möbeldesigns. Sie umfasst mehr als 6000 Möbel, über 1000 Leuchten und mehrere Nachlässe bedeutender Designer, etwa von Charles und Ray Eames, Verner Panton und Alexander Girard. Bislang war die Sammlung nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Nun entsteht ein neues Gebäude, in dem ein Teil der Sammlung dauerhaft präsentiert werden kann. Der Neubau wurde von den Basler Architekten Herzog & de Meuron entworfen, die Eröffnung ist für Ende 2015 geplant.

Die im neuen Sammlungsgebäude präsentierten Objekte werden, im Sinne einer "inszenierten  Sammlung", einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Möbeldesigns bieten. Auch kleinere Flächen für Wechselausstellungen zu sammlungsbezogenen Themen, ein Café und ein Shop sowie Einblicke in weitere Depotflächen des Museums werden im Zuge des Neubaus entstehen. In dem von Frank Gehry entworfenen Gebäude für das Vitra Design Museum werden weiterhin große Wechselausstellungen gezeigt.

Vitra Design Museum,
Charles-Eames-Straße 2,
D-79576 Weil am Rhein
T +49.7621.702.3200,
info@design-museum.de,
www.design-museum.de

Sonntag, 15. Juni 2014

Anbruch der Morgendämmerung

In the Crack of the Dawn ist die dritte Ausstellung im Rahmen des Projekts POOL mit Werken aus den Sammlungen von Maja Hoffmann und Michael Ringier im Zürcher LUMA/Westbau, Löwenbräukunst
Zürich.- In the Crack of the Dawn ist die dritte Ausstellung im Rahmen des Projekts POOL mit Werken aus den Sammlungen von Maja Hoffmann und Michael Ringier im Zürcher LUMA/Westbau, Löwenbräukunst. Die Ausstellung wurde vom Zürcher Kurator Arthur Fink in Dialog mit seinem Mentor Ulrich Loock (Freier Kurator, Professor und Kunstkritiker) entwickelt und realisiert und ist bis 14. September zu sehen. Der Eintritt inklusive Führung ist frei

Die Ausstellung entlehnt sich ihren Titel von einem Comic, den Lawrence Weiner und Matt Mullican im Jahr 1991 gemeinsam verfasst haben. In the Crack of the Dawn bezeichnet den Schwellenraum zwischen Tag und Nacht bei Sonnenaufgang. Der Titel dient als Metapher für einen spezifischen Wahrnehmungszustand: In den frühen Morgenstunden beginnt das Subjekt, die Welt wahrzunehmen und versucht, die ihm erscheinenden Gegenstände in Strukturen zu überführen. Es befindet sich noch nicht im Zustand des Tag-Bewusstseins. Die Sinnesdaten sind nicht in ein stabiles Bedeutungssystem integriert und die Grenzlinien zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Objekt und Subjekt noch nicht klar gezogen. In the Crack of the Dawn steht für einen Bewusstseinszustand, in dem symbolische Systeme der Gesellschaft fiktionalisiert erscheinen und sich Möglichkeiten eröffnen, jene neu zu konfigurieren. Zugleich geht aber in diesem Zustand auch ein Raum auf, in dem sich traumatische Erfahrungen artikulieren und die rein physische Umgebung auf das Subjekt eindringt.

In the Crack of the Dawn zeigt künstlerische Positionen, an denen eine Auseinandersetzung mit den Grenzbereichen der menschlicher Subjektivität stattfindet. Sie leiht sich ihren Titel von einem Comic, den Lawrence Weiner und Matt Mullican im Jahr 1991 gemeinsam verfasst haben. Der Titel bezeichnet den Schwellenraum zwischen Tag und Nacht, den Bewusstseinszustand, in dem symbolische Systeme der Gesellschaft fiktionalisiert erscheinen und sich Möglichkeiten eröffnen, jene neu zu konfigurieren.

Eine zentrale Rolle spielt dabei das Werk des US-amerikanischen Künstlers Matt Mullican (Santa Monica, *1951). Er beschäftigt sich kontinuierlich mit der Frage nach der Konstitution der menschlichen Psyche und deren Fähigkeit, Realität durch die Errichtung von sozial verbindlichen Symbolen zu produzieren. Mullicans Kosmologie dient als System, mit dem Bilder und deren Einfluss auf Erfahrung, Wissen und die Identität analysierbar werden.

Mit Werken von:

John Baldessari, Alighiero e Boetti, Troy Brauntuch, Antoine Catala / Dan Graham, Allan McCollum, Nicole Eisenman, Hans-Peter Feldmann, Jack Goldstein, General Idea, Larry Johnson, Mike Kelley, Louise Lawler, Sherrie Levine, John Miller, Matt Mullican, Nam June Paik, Richard Prince, Jim Shaw, Cindy Sherman, Martha Rosler, Wolfgang Tillmans, Rosemarie Trockel, Jeff Wall, Ian Wallace, Christopher Williams, Lawrence Weiner

Öffnungszeiten

Dienstag – Freitag: 11.00 –18.00 Uhr
Donnerstag 11.00 - 20.00 Uhr
Samstag/Sonntag: 10.00 –17.00 Uhr
Montag geschlossen

„In the Crack of the Dawn“?
Eine POOL Ausstellung 
15. Juni - 14. September 2014
LUMA/Westbau, Löwenbräukunst,
Limmatstrasse 270
8005 Zürich
www.poolproject.net

Donnerstag, 5. Juni 2014

Entfesselung der Kräfte


Zürich.- Vom 13. Juni bis 13. Juli 2014 laden die Festspiele Zürich unter dem Motto «Prometheus – Entfesselung der Kräfte» ein, den Mythos des Feuerbringers neu zu entdecken – mit Konzerten, Schauspiel, Tanz, Oper, Ausstellungen, Diskussionen und vielem mehr. Prometheus raubte den Göttern das Feuer und schenkte es den Menschen. Dadurch entfesselte er ungeahnte produktive, zugleich aber auch verheerende Kräfte. Angeregt vom Mythos bieten die Festspiele auch diesen Sommer einen besonderen Rahmen für Begegnungen der Künste, welche in über 150 Veranstaltungen die Vielfalt des Zürcher Kulturlebens widerspiegeln.
 
Das vollständige Programm finden Sie hier: www.festspiele-zuerich.ch

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...