Freiburg.- Das Philharmonische Orchester Freiburg wird 125 Jahre alt und so beginnt die Spielzeit am 30. September mit einem großen Jubiläumskonzert im Konzerthaus. Das Schauspiel startet mit drei Premieren in die neue Saison: „Warten auf Godot“ am 5. Oktober in der Regie von Walter Meierjohann, der vergangene Saison den „Werther“ inszeniert hat, eine Produktion, die wir in die kommende Spielzeit übernehmen. Es folgen am 7. Oktober „Elementarteilchen“ von Michel Houellebecq in der Regie von Christoph Frick und am 13. Oktober eine Inszenierung von „Fanny und Alexander“ nach dem Drehbuch von Ingmar Bergman.
Die Oper eröffnet am 6. Oktober die Saison mit „Nabucco“ in der Regie von Michael Sturm mit Juan Orozco in der Rolle des babylonischen Königs Nebukadnezar. Alles auf Los heißt es auch für den Tanz am Theater Freiburg: Anna Wagner, bisher Kuratorin für Tanz am Hebbel am Ufer in Berlin, kommt als neue Leiterin der Tanzsparte an die Dreisam und startet Mitte Oktober mit zwei Premieren und einem Gastspiel.Am Sonntag, den 30. September, findet um 11 Uhr im Großen
Haus eine Eröffnungsmatinee statt, bei der die Theaterleitung in die
ersten Produktionen der Spielzeit einführt!
Doch gleich zu Anfang der Spielzeit, geben acht junge Schauspieler in Vorher/Nachher, einem Stück von Roland Schimmelpfennig ihr Debüt (29.9.12, 20 Uhr, Kleines Haus). Das Gegensatzpaar Vorher/Nachher wird vor allem dann verwendet, wenn man den Prozess einer Verbesserung oder einer Verschönerung illustrieren will. Das Vorher und Nachher kann jedoch auch einen dramatischen Moment beschreiben, ohne ihn selbst zu zeigen. Womit er selbst nicht sichtbar, aber in seinen verschiedenen Möglichkeiten denkbar erscheint.
Roland Schimmelpfennig, der erfolgreichste Gegenwartsdramatiker, spielt mit dieser Denk-Figur in einem Stück, das aus 51 kurzen Szenen besteht: Short Cuts, die sich im Zusammenspiel unterschiedlicher Paarkonstellationen zu einem Gesellschaftspanorama zusammensetzen. Acht junge Schauspieler der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart erarbeiten am Theater Freiburg dieses virtuose Stück unter der Regie des katalanischen Regisseurs Josep Galindo, der zum ersten Mal in Freiburg inszeniert.
Regie: Josep Galindo / Bühne: Wolf Gutjahr / Kostüme: Irmela Schwengler / Musik: Sven Hofmann Dramaturgie: Josef Mackert / Mit: Stephanie Biesolt, Shari Asha Crosson, Henrike Hahn, Nora Quest; Yasin El Harrouk, Jonathan Hutter, Benjamin Janssen, Maik Rogge
Premiere von "Warten auf Godot" von Samuel Becketist am 5. Oktober, 20 Uhr. Der protestantische Ire Beckett stand dem christlichen Glauben zutiefst misstrauisch gegenüber, da jener das Leid zu rechtfertigen versuchte. Dabei ging dem Autor, der sich im zweiten Weltkrieg im Widerstand engagierte und auch später für Verfolgte und Unterdrückte einsetze, Mitgefühl über alles. Wladimir und Estragon warten an der Landstrasse: Zwei Menschen im Endstadium einer Zivilisation, – keine Helden, sondern durchschnittliche Aussortierte der Spezies »Mensch», versuchen den Tag mit Sinn zu füllen. Obwohl die Kategorie »Sinn« längst durch »Gewalt« ersetzt worden ist. Die Erlösung von den tödlichen Spielen des Menschen kommt nicht, Mister Godot lässt grüßen. Aber Wladimir und Estragon führen uns auf komischste Weise vor, was uns bleibt, wenn wir zumindest beieinander bleiben.
Regie: Walter Meierjohann / Bühne: Wolf Gutjahr / Kostüme: Maren Geers / Dramaturgie: Viola Hasselberg. Mit: André Benndorff, Victor Calero, Samson Fischer/Andreas Hauser, Orhan Müstak, Martin Weigel.
Die Oper startet in Freiburg im Großen Haus am 6, Oktober 19.30 Uhr mit großer Chorbesetzung in die neue Saison: Michael Sturm inszeniert „Nabucco“ von Giuseppe Verdi. alle Ingredienzien der hoch emotionalen, tragisch verwickelten Handlungs-Strukturen, die alle Verdi-Opern in der Folge auszeichnen, sind in seinem »Nabucco« angelegt und ausformuliert. Politische Konflikte werden dargestellt an deformierten Familien-Verhältnissen – Öffentliches und Privates bildet sich in seinen Defiziten gegenseitig ab – die Sehnsucht nach Harmonie, Geborgenheit und Liebe erweist sich jeweils als pure Utopie, zerbricht an der harten Realität. Zeichenhaft stehen dafür die von den Babyloniern geknechteten Hebräer, zeichenhaft stehen aber ebenso die ungeklärten, auf Intrige und Verlogenheit basierenden Familienverhältnisse rund um den babylonischen König Nabucco.
Musikalische Leitung: Fabrice Bollon (6., 14., 21.10.) / Johannes Knapp (24. & 28.10.) Regie: Michael Sturm / Bühne & Kostüme: Stefan Rieckhoff / Chor: Bernhard Moncado.
Dramaturgie: Dominica Volkert / Mit: Kyoung Eun Lee, Chariklia Mavropoulou, Elena Nebera; Adriano Graziani, Jin Seok Lee, Shinsuke Nishioka, Juan Orozco, Taiyu Uchiyama.
Theater Freiburg
79098 Freiburg
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