Mittwoch, 6. Februar 2013

Die Sammlung Renard

Fondation Beyeler, erbaut vom Italienischen Stararchitekten Renzo Piano
Foto: Mark Niedermann
Riehen.- Die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel erhält eine grosszügige Schenkung von dreiunddreissig Kunstwerken aus der Sammlung des französischen Ehepaars Claude und Micheline Renard. Dies teilt sie in einer Pressemitteilung mit. "Aufgrund ihrer grossen Wertschätzung für Ernst Beyeler und sein Museum war es der ausdrückliche Wunsch der Renards, die Lieblingsstücke ihrer Sammlung der Fondation Beyeler zu übergeben", heißt es darin. Dazzu wird es nun ab 8. März eine Ausstellung geben. Darin werden sämtliche Schenkungswerke präsentiert – darunter einige, die noch nie öffentlich gezeigt wurden – und somit erstmals einem breiten Publikum zugänglich sind. Kurator der Ausstellung ist Raphaël Bouvier.

Bei der Automobilfirma Renault initiierte Claude Renard (1928–2005) 1967 die Abteilung »Recherches, art et industrie« und begründete damit zugleich die erste grosse Firmensammlung für zeitgenössische Kunst in Frankreich. Zusammen mit seiner Frau Micheline konzipierte und organisierte er auch im Rahmen der von Renault finanzierten Vereinigung »L’incitation à la création« in der Abtei von Sénanque zahlreiche Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst. Aus diesem langjährigen Engagement und der Leidenschaft für die Kunst entstand eine bemerkenswerte Sammlung mit Gemälden, Skulpturen und Papierarbeiten internationaler Künstler wie Jean Fautrier, Jean Dubuffet, Sam Francis, Jean Tinguely, Antoni Tàpies, Sigmar Polke und Jean-Michel Basquiat – Künstler, die oft auch zu Freunden des Ehepaars Renard wurden.

Durch die Schenkung der Werke aus der Collection Renard ann die Fondation Beyeler begegnen einander zwei Sammlungen, die sich in Profil und Umfang zwar massgeblich voneinander unterscheiden, und zugleich viele interessante Parallelen und Berührungspunkte aufweisen. Während die Sammlung Beyeler die moderne Kunst vom späten 19. bis ins frühe 21. Jahrhundert in zahlreichen Meisterwerken exemplarisch abbildet, fokussiert sich die Collection Renard in einer konzentrierten Werkanzahl auf internationale Künstler der Nachkriegszeit. Dabei fallen bei beiden Sammlungen aber nicht nur hinsichtlich der Künstlerauswahl, sondern auch bezüglich künstlerischer Kriterien und ästhetischer Positionen Vorlieben auf, die eng miteinander korrespondieren.

Diese Entsprechungen drücken sich besonders anschaulich in den Werken von Jean Dubuffet, Sam Francis und Antoni Tàpies aus – dreier Künstler also, die sowohl in der Sammlung Beyeler als auch in der Collection Renard vertreten sind. Zumal mit den Werken dieser Hauptvertreter der Nachkriegskunst leistet die Collection Renard einen substantiellen Beitrag zur Verdichtung und Komplettierung der Sammlungsbestände der Fondation Beyeler. Mit der Schenkung Renard finden aber auch Künstler Eingang in die Fondation Beyeler, deren Präsenz bislang vermisst werden durfte und welche erlauben, die Sammlung kohärent mit hochrangigen Werken zu erweitern. Dazu zählen namentlich Jean Fautrier, Jean Tinguely, Sigmar Polke und Jean-Michel Basquiat, deren Werke es ermöglichen, bereits bestehende Sammlungsstränge dynamisch fortzuschreiben.

Öffnungszeiten der Fondation Beyeler: täglich 10.00–18.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr

Collection Renard
9. März – 5. Mai 2013

Fondation Beyeler,
Beyeler Museum AG,
Baselstrasse 77,
CH-4125 Riehen
www.fondationbeyeler.ch

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...