Dienstag, 6. August 2013

Sturm am Dom

 
Fotos: Gerd Umber
St. Blasien.- Wir schreiben den 7. Februar 1874, der Dom zu St. Blasien brennt! Allen stockt der Atem. Die Fabrik am Dom ist niedergebrannt. Der Dom selbst liegt in Schutt und Asche. So beginnt das Freilichspiel von Wolfgang Endres, das vom 14. bis 18. August aufgeführt wird und spannende Stunden verspricht. Das Finale bildet die festliche Domweihe am 1. Juni 1913 – begleitet jedoch von einem ahnungsvollen Donnergrollen als Vorboten des 1914, dem Ausbruch des 1. Weltkrieges.

In der Zeit dazwischen spielt sich eine wechselvolle Geschichte ab – voller sozialer, kultureller und religiöser Spannungen. Arbeiterfamilien empfinden die Fabrik als Segen. Sie verdienen hier ihren Lebensunterhalt. Einige Arbeiter aber verfluchen sie als Stätte der Ausbeutung. Sie lehnen sich gegen „die hohen Herren“ auf.

Die St. Blasier Bürger wollen mit den Fabrikarbeitern nichts zu tun haben, ihre Kinder sollen nicht mit „Schmuddelkindern“ spielen. Eine Liebesbeziehung zwischen einem jungen Mann aus der Fabrik und einer Bürgerstochter führt zu einer familiären Katastrophe. Duckmäusertum im Bürgertum und Zivilcourage in der Arbeiterbewegung prallen aufeinander. Die Auseinandersetzung zwischen Katholiken und Protestanten tut schließlich ein Übriges: Sturm am Dom!

Das Freilichtspiel schlägt auf diese Weise einen zeitlichen Bogen von 1874 bis 1913 in neun Bildern. In jedem Bild wird ein ganz bestimmter Tag wie durch ein Zeitfenster betrachtet. Die Ereignisse in St. Blasien, dem kleinen Land am Dom, stehen damit auch für die „große“ deutsche Geschichte jener Zeit. Industrialisierung, Kulturkampf unter Bismarck, Höhen und Tiefen des Deutschen Kaiserreiches unter Wilhelm II.: Der „Sturm am Dom“ bietet ein dramatisches Kaleidoskop jener Epoche.

Aufführungsdauer: ca. 2,5 Stunden inklusive Pause
Sturm am Dom
14. bis 18. August
Text: Wolfgang Endres
Künstlerische Leitung / Regie: Christian Seiler
Intendanz: Bürgermeister Rainer Fritz
Produktionsleitung: Johann Meier
Technische Leitung: Hanskarl Link
Lichtdesign: Petra Waldinsperger
Dokumentation: Gerd Umber

Mehr über das Freilichtspiel und Tickets: www.domfestspiele-stblasien.de

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...