
Die Ausstellung hat zum Ziel, einen umfassenden Einblick in den Kosmos eines Künstlers, der neben Zeitgenossen wie Mike Kelley und Jim Shaw, aber auch Tony Oursler und Stephen Prina eine einzigartige Rolle einnimmt, aufzuzeigen: In seinem Werk vereint Miller eine Synthese von einer ideell begründeten Kritik an Repräsentation und einer postkonzeptuellen Hinwendung zum «Realen» – insbesondere in seinen braun und gold überzogenen Materialcollagen, Reliefs und Skulpturen. Miller arbeitet in Serien und thematisiert mit seinen Arbeiten in stereotypen Genres wie der figurativen Malerei, der Reisefotografie und Landschaftsmalerei die Funktion des Autors sowie den Auraverlust des Kunstwerks.
Miller änderte regelmässig seine künstlerische Technik: Serien wie die "Middle of the Day"-Fotografien entstanden; er baute Sets von Spielshows nach – resultierend aus einer Auseinandersetzung mit diesem Fernsehformat; die Oberfläche der Malerei und Maquetten wandelten sich in den 1980er und 1990er Jahren von braun zu gold. Diese Strategie des Widerstands gegen jegliche Reduktion seines Werkes auf vorgefertigte, kritische Einordnungen und Denkmuster, erklärt, warum er – trotz der frühen Kenntnisnahme durch Theoretiker wie Hal Foster – in seiner Generation bislang oft zu wenig beachtet wurde.
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 12 - 18 Uhr, Donnerstag 12 - 20 Uhr, Sa und So 11 - 17 Uhr, Montag geschlossen
Katalog: Zur Ausstellung von John Miller erscheint eine umfassende Monographie mit Texten von Alex Alberro & Nora M. Alter, Branden Joseph, Jutta Koether und John Miller mit einer Einführung von Beatrix Ruf im JRP|Ringier Verlag.
Bild: A Place in the Sun (2003). Installation mit 2 Fotografien auf Pappe montiert (175 x 61 x 13 cm; 162.5 x 61 x 13 cm), 2 Globen (je Ø 81 cm), Styropor, Acrylfarbe, Gips; Häuser einer Spielzeugeisenbahn. Courtesy Gallery Praz-Delavallade Paris / Berlin
John Miller
29. August bis 15. November 2009
Eröffnung: Fr 28. August 09, 18 Uhr
Kunsthalle Zürich
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