Mittwoch, 23. September 2009

Saisonstart mit 5 Premieren

Freiburg.- Das Theater Freiburg hat in der letzten Spielzeit 9.000 Zuschauer hinzu gewonnen und kann eine Gesamtbesucherzahl von über 217.000 vermelden. Seit Beginn der Intendanz von Barbara Mundel in der Saison 2006/2007 konnte die Zahl um 20.000 gesteigert werden – eine Bestätigung für die Arbeit der Intendantin, die ihren Vertrag mit der Stadt Freiburg bis zum Jahr 2014 verlängert hat. Das Theater Freiburg eröffnet die neue Spielzeit am 2. Oktober mit der ORESTIE nach Aischylos. Regie führt Felicitas Brucker, die in der letzten Spielzeit "Frühlings Erwachen" auf die Bühne unseres Kleinen Hauses brachte und sich auch an Häusern wie den Münchner Kammerspielen und dem Maxim Gorki Theater einen Namen gemacht hat.

Einen Tag später findet die erste Opernpremiere im Großen Haus statt: SALOME von Richard Strauss. Es inszeniert Marcus Lobbes, den Freiburgern u. a. als Regisseur von "Kaspar Häuser Meer" in Erinnerung.

FLOKATI heißt das Insektenmusical mit Freiburger Jugendlichen, das im TheaterLABOR entsteht und am 9. Oktober erstmals über die Bühne geht.

Afrikanische Wege nach Freiburg verfolgt Regisseur und Autor Bülent Kullukcu mit zwei Ensemblemitgliedern und in Freiburg lebenden Afrikanern. HANIB ALI ANTE PORTAS GERMANY, Teil 1, feiert am 9. Oktober Premiere.
BUDDENBROOKS nach dem Roman von Thomas Mann setzen Jarg Pataki und Viola Hasselberg in Szene – ein literarischer Stoff, der in Zeiten der Krise wieder besonders aktuell ist. Premiere ist am 10. Oktober.
Nähere Informationen zu den ersten Premieren finden Sie auf den folgenden Seiten.

Am Sonntag, den 27. September 2009 steht die MATINEE ZU DEN ERÖFFNUNGSPREMIEREN an. Die Veranstaltung mit den jeweiligen Produktionsteams beginnt um 11.00 Uhr im Großen Haus. Um 17.00 Uhr folgt unser WELCOME-KONZERT mit den Opern- und Konzerthighlights der kommenden Saison.

www.theater.freiburg.de

Die Premieren:

PREMIERE FR. 2.10.09, 20 Uhr, Kleines Haus
MATINEE SO. 27.09.09, 11 Uhr, Großes Haus
ORESTIE
Schauspiel nach Aischylos
Seit zehn Jahren herrscht Krieg gegen Troja. Das öffentliche Leben ist in Lethargie erstarrt. Alle warten. Mit der ersehnten Rückkehr Agamemnons wiederbelebt sich die Eigendynamik der Blutrache, die wie ein Fluch auf dem Haus liegt: Der König opferte seine Tochter Iphigenie für den Feldzug. Für den Kindsmord nimmt jetzt seine Frau Klytaimnestra Rache. Sie ermordet ihn und etabliert mit ihrem Geliebten eine Tyrannis. Bis Orest, der Sohn des Hauses, zurückkehrt. Unterstützt von seiner Schwester Elektra, mordet er seine Mutter. Getrieben von ihren Rachegeistern, wendet er sich hilfesuchend an die Göttin Athene. Athene beruft ein Gericht ein. Erstmals in der von Götterwillkür bestimmten Antike werden die Bürger an der Abstimmung über das Schicksal des Schuldigen beteiligt: ein Aufbruch Richtung Demokratie. In diese ziehen die Bürger so schleichend und fremdgelenkt ein, wie sie aus der heutigen ausziehen.
Regie: Felicitas Brucker / Bühne: Frauke Löffel / Kostüme: Karen Simon / Musik: Errol Dizdar / Dramaturgie: Arved Schultze, Ruth Feindel / Mit: Anna Böger, Johanna Eiworth, Charlotte Müller; Martin Butzke, Mathias Lodd, Konrad Singer, Martin Weigel

Weitere Vorstellungen: 6., 7., 11., 21., 29. und 31.10., jeweils 20 Uhr.
Weitere Vorstellungen sind in Planung.

PREMIERE SA. 3.10.09, 19.30 Uhr, Großes Haus
MATINEE SO. 27.09.09, 11 Uhr, Großes Haus
SALOME
Oper von Richard Strauss
Was treibt Salome, Jochanaan – ohnehin schon macht- und wehrlos in Gefangenschaft – in den Tod zu schicken? Er hat ihr seine Aufmerksamkeit verweigert, und das scheint in der hier dargestellten Welt die größte Demütigung für alle Figuren zu sein, die sich nur noch über einen extrovertierten Egoismus formulieren können. Wird der nicht bedient, folgt unweigerlich die Strafe durch den Tod. Oder durch Totschweigen. Was Richard Strauss 1905, die Vorlage Oscar Wildes aufnehmend, suggestiv in den Klangrausch des Fin de Siècle versetzt, lässt die biblische Vorlage um die Ereignisse Salomes und Johannes des Täufers am Hofe von Herodes zu einem beeindruckenden Sittengemälde des beginnenden 20. Jahrhunderts werden und öffnet den Blick auf eine bedrohliche Zukunft: Zeitenwenden, Umwälzungen auf religiöser, kultureller, politischer Ebene scheinen zu drohen und veranlassen die Menschen, monomanisch und machtlüstern zu solitären Einzelkämpfern zu werden. Trotzdem wird sie kommen, die neue Zeit. Unaufhaltsam.
Musikalische Leitung: Fabrice Bollon / Regie: Marcus Lobbes / Bühne: Pia Maria Mackert / Kostüme: Victoria Behr / Dramaturgie: Dominica Volkert, Friedrich Sprondel / Mit: Anja Jung, Sang Hee Kim, Suhyon Kim/Yulianna Vaydner, Sigrun Schell; Kyung-min Cha/Juri Mannschott, Peteris Eglitis/Neal Schwantes, Matthias Flohr, Roberto Gionfriddo/Gunnar Gudbjörnsson, Tatsuya Hasebe/Sung-Man Cho, Ulrich Himmelsbach/Jörg Golombek, Gary Jankowski, Jin Seok Lee, Lorenz Minth, Peter Hans Parsch/Volker Stief, Christian Voigt, Christoph Waltle, Jung-Nam Yoo

Weitere Vorstellungen: 8., 16., 21. und 24.10., 14., 22. und 29.11., 11., 13. und 18.12., jeweils 19.30 Uhr.
Weitere Vorstellungen sind in Planung.


PREMIERE FR. 9.10.09, 20 Uhr, Kleines Haus
FLOKATI
Ein Insektenmusical mit Freiburger Jugendlichen
Gefördert durch die Stiftung Theater Freiburg
Wenn man ganz genau hinsieht, kann man sie erkennen: Im Inneren eines flauschigen städtischen Wohnzimmerteppichs wohnen Ameisen, Käfer, Kellerasseln, eine Spinne und sogar ein Gecko gemeinsam in ihrer Krabbeltierstadt FLOKATI. Als das Maikäfer- Mädchen Nele in den Schulferien nach FLOKATI kommt, um ihre Cousine Katharina zu besuchen, ist sie beeindruckt vom glanzvollen und pulsierenden Leben der Fusselmetropole. Doch allmählich reicht ihr der Trubel und sie sehnt sich nach zu Hause... 30 Freiburger Jugendliche spielen, singen und tanzen ihre selbstgeschriebene Geschichte mit musikalischen Einflüssen aus Showmusik, Bollywood und HipHop.
Musikalische Leitung: Nikolaus Reinke / Regie: Gary Joplin / Choreographie: Emma-Louise Jordan, Gary Joplin / Bühne & Kostüme: Birgit Holzwarth / Dramaturgie: Katharina Mohr

Weitere Vorstellungen: 10., 13. und 25.10., jeweils 18 Uhr sowie 14.10., 11 Uhr.
Weitere Vorstellungen sind in Planung.

PREMIERE FR. 9.10.09, 20 Uhr, Kammerbühne
HANIB ALI ANTE PORTAS GERMANY
Teil 1: Afrikanische Wege nach Freiburg
Ensembleprojekt in zwei Teilen von Bülent Kullukcu
Der Afrikaner Hannibal kommt von Karthago nach Europa. Er überquert mehr als 200 Jahre vor Christus die Meerenge von Gibraltar und verbringt sechzehn Jahre in der Fremde: provisorisch in Lagern, mit Heer und Gefolge, immer unterwegs, von einer Schlacht zur nächsten. Getrieben von Neugier und Furchtlosigkeit gibt Hannibal in seinem Pioniergang eine geografische Richtung vor, für die sich heute unzählige Afrikaner entscheiden. Täglich erreichen ca. 1000 Menschen auf illegalem Weg unseren Kontinent. Wer tatsächlich ankommt, sieht sich mit einem Europa konfrontiert, das die Flüchtlinge so schnell wie möglich wieder loszuwerden versucht. Der Regisseur und Autor Bülent Kullukcu nimmt die historische und literarische Figur des Hannibal als Vorlage, um gemeinsam mit Freiburger Afrikanern und zwei Schauspielern des Ensembles über heutige Migrationsgeschichten nachzudenken.
Regie: Bülent Kullukcu / Ausstattung: Moritz Jüdes / Musik: Pape Dieye / Dramaturgie: Carolin Hochleichter, Ruth Feindel / Mit: Vida Ampomah, Johanna Eiworth, Yocelyn Lang; Pape Dieye, Charles Kemajou, Martin Weigel

Weitere Vorstellungen: 10., 17. und 20.10., jeweils 20 Uhr.
Weitere Vorstellungen sind in Planung.


PREMIERE SA. 10.10.09, 19.30 Uhr, Großes Haus – Hinterbühne
MATINEE SO. 27.09.09, 11 Uhr, Großes Haus
BUDDENBROOKS
Schauspiel nach dem Roman von Thomas Mann
"Buddenbrooks" ist die Genealogie einer Kaufmannsfamilie über vier Generationen, die vom strahlenden Erfolg bis in die Auflösung der Firma und zugleich der Familie erzählt wird. "Buddenbrooks" ist unsere eigene Geschichte: Die scheinbar unauflösbare Verbindung von Arbeit, Leistung und Gesellschaftsfähigkeit bzw. menschlicher Würde. Wer erfolgreich ist, verdient das Leben. Wer anders leben muss oder will, hat es schwer, auch bei den Buddenbrooks. Vitale Gier verbindet sämtliche Familienmitglieder, Ernten und Ehen werden nach demselben Prinzip "gekauft" – und wieder verkauft. Thomas Manns literarische Analyse ist von allerhöchster Aktualität und bereitet durch ihre subtile Ironie großes Vergnügen. Wir gehen in dieser Inszenierung jedoch noch einen Schritt weiter und blicken aus einer utopischen postkapitalistischen Gesellschaft auf unsere bürgerlichen Kampfschauplätze.
Regie & Dramaturgie: Jarg Pataki & Viola Hasselberg / Bühne: Anna Börnsen / Kostüme: Margret Burneleit / Musik: Thomas Seher / Video: Philipp Hochleichter / Mit: Lena Drieschner, Bettina Grahs, Rebecca Klingenberg, Jennifer Lorenz; André Benndorff, Gabriel von Berlepsch, Matthias Breitenbach, Hendrik Heutmann, Ben Daniel Jöhnk, Ullo von Peinen, Andreas Helgi Schmid; Thomas Seher

Weitere Vorstellungen: 11., 15., 17., 18., 23. und 25.10., 6. und 21.11., 10., 12. und 19.12., 29.1., 5. und 23.2. sowie 5.3., jeweils 19.30 Uhr.
Weitere Vorstellungen sind in Planung.

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...