Dienstag, 24. August 2010

„Frank O. Gehry seit 1997“

Weil am Rhein.- Ab 02. Oktober 2010 präsentiert das Vitra Design Museum die Ausstellung „Frank O. Gehry seit 1997“ mit den wichtigsten Bauten des kanadisch-amerikanischen Architekten seit 1997. Mit grossformatigen und aufwendigen Studien- und Wettbewerbsmodellen werden zwölf Projekte vorgestellt, die seit der Eröffnung des Guggenheim Museums in Bilbao entstanden sind. Originalzeichnungen und Filme ergänzen die Ausstellung. Produziert wurde die Ausstellung von La Triennale di Milano, kuratiert von Germano Celant in Zusammen­arbeit mit Frank O. Gehry and Gehry Partners, LLP.

Im ersten von Frank O. Gehry in Europa verwirklichten Gebäude zeigt das Vitra Design Museum ab 2. Oktober 2010 mit der Ausstellung Frank O. Gehry seit 1997 eine Auswahl seiner wichtigsten Projekte der letzten dreizehn Jahre. Diese werden mit großformatigen und aufwendigen Studien- und Wettbewerbsmodellen aus dem Archiv von Gehry Partners präsentiert. Originalzeichnungen des Architekten sowie eine Vielzahl von Entwicklungsmodellen machen die Entwurfsprozesse im Gehry-Büro greif- und nachvollziehbar. Die zwölf ausgestellten Projekte werden nicht nur als singuläre Bauwerke gezeigt sondern auch im Dialog, in den sie mit ihrer städtischen Umgebung treten. Filme vermitteln Informationen über Gehrys technische Lösungen in den verschiedenen Phasen der künstlerischen Entwicklung und des Bauprozesses.

Den zeitlichen Ausgangspunkt der Ausstellung markiert die Eröffnung des Guggenheim Museums in Bilbao im Jahr 1997. In Frank O. Gehrys (geb. 1929) Gesamtwerk bildet der spektakuläre Bau einen formalen Wendepunkt, der ihn, nach fast vierzigjähriger Karriere, endgültig in die Riege der Stararchitekten katapultierte. Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung ist die Walt Disney Concert Hall (1987-2003), die mit ihrer markanten Silhouette und einem Konzertsaal für mehr als 2.000 Besucher in Los Angeles einen wichtigen Beitrag zur Belebung der Innenstadt leistet. Ebenfalls als Konzertgebäude wurde in Chicago der in einem städtischen Park gelegene Jay Pritzker Pavilion geplant (1999- 2004). Mit einer Bühne, die mit fließenden silbernen Bändern eingefasst wurde und einer flachen, offenen Kuppel aus Stahlrohr, die filigran die Besucherwiese überspannt, scheint sich die Architektur des Pavillons beinahe aufzulösen.

Neben Kultur- und Konzerbauten zeigt die Ausstellung auch Verwaltungs- und Wohnbauten des in Los Angeles ansässigen Pritzkerpreisträgers (1989) und seines Büros Gehry Partners. In New York wurde für die Interactive Corporation ein Bürogebäude verwirklicht (2003-2007), dessen mit Keramikpartikeln beschichtete Fassade tagsüber opak erscheint, des Nachts das illuminierte Gebäude jedoch erstrahlen lässt. Mit dem Beekman Tower (2003-2010) entsteht derzeit ein weiteres Gebäude in New York nach Plänen von Gehry Partners. Mit einer Höhe von 265 Metern wird es künftig das höchste Wohngebäude der amerikanischen Metropole sein.

Auch zwei in Deutschland realisierte Bauten sind in der Ausstellung vertreten: Zum einen der Neue Zollhof in Düsseldorf (1994-1999), dessen Fertigstellung einen entscheidenden Schritt in der Aufwertung des Düsseldorfer Hafens bedeutete. Für den Zollhof-Komplex entstanden drei Gebäude mit jeweils individueller Geometrie und Fassadengestaltung, die dank ähnlicher Anordnung der Fensterelemente dennoch als Einheit wirken.

Zum anderen das am Brandenburger Tor in Berlin gelegene DZ Bank Gebäude (1995-2001), das sich nach außen hin an der strengen Fassadengliederung der umgebenden Bauten orientiert. Im Inneren jedoch verblüfft es mit einem Konferenzsaal, der von einer Metall glänzenden, skulptural geformten Hülle umschlossen ist und das Zentrum eines Glas überdachten Atriums bildet.

Eine Sonderstellung unter den gezeigten Projekten nimmt ein Wettbewerbsbeitrag ein, den Gehry Partners gemeinsam mit Greg Lynn Form und dem New Yorker Designbüro Arnell für eine gigantische Ferienanlage auf der Insel Sentosa in Singapur entwickelt haben. finale Wettbewerbsmodell mit 15 m² Fläche in der Ausstellung veranschaulicht, sieht der Entwurf unter anderem einen Wasserpark, ein Korallenriff, ein Aquarium, Gärten, mehrere Hotels und Bauten mit 90 Meter hohen Glassegeln vor.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der sämtliche seit 1997 entstandenen Projekte von Frank O. Gehry und Gehry Partners vorstellt. Der Großteil der darin enthaltenen Abbildungen wurde noch nie gezeigt, darunter Handzeichnungen, Entwürfe des Büros, dreidimensionale Arbeiten, Modelle sowie Fotografien der Bauten selbst.

In der Ausstellung gezeigte Projekte:
Walt Disney Concert Hall
Los Angeles, Kalifornien (1987-2003)
Guggenheim-Museum Bilbao
Bilbao, Spanien (1991-1997)
Der neue Zollhof
Düsseldorf, Deutschland (1994-1999)
DZ-Bank
Berlin, Deutschland (1995-2001)
Ray and Maria Stata Center for Computer Information and Intelligence Sciences
Massachusetts Institute of Technology
Cambridge, Massachusetts (1998-2004)
Jay Pritzker Pavilion
Chicago, Illinois (1999-2004)
AGO – Art Gallery of Ontario
Toronto, Ontario (2000-2008)
IAC Building
New York, New York (2003-2007)
Beekman Street-Hochhaus
New York, New York (2003-2010)
Fondation Louis Vuitton
Paris, Frankreich (2005- )
Atlantis Sentosa
Insel Sentosa, Singapur (2006)
in Zusammenarbeit mit Arnell und Greg Lynn Form
Guggenheim-Museum Abu Dhabi
Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate (2006- )

Frank O. Gehry seit 1997
Vitra Design Museum
2. Oktober 2010 – 13. März 2011
Öffnungszeiten: Mo – So: 10 – 18 Uhr
Führungen: Öffentliche Führungen: Sa + So: 11 Uhr
Führungen für Kinder: jeden 2. Sonntag im Monat: 11 – 13 Uhr
Alle Termine zum Begleitprogramm und weitere Informationen unter:
www.design-museum.de/museum/news

Vitra Design Museum
Charles Eames Str. 1,
79576 Weil am Rhein,
info@design-museum.de,
www.design-museum.de,
Tel. +49 (0)7621 / 702 32 00

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