Dienstag, 10. Januar 2012

Drei Premieren und ein Fest

3land.- Drei Premieren und eine Wiederaufnahme bietet das Theater Basel im Januar. Und zehn Jahre Schauspielhaus wird auch noch gefeiert. Los geht es am am 19. Januar, 20 Uhr auf der großen Bühne. Henry Purcells «The Fairy Queen» ist Musiktheater im Wortsinn: Ein barockes Spektakel, das auf der Grundlage von Shakespeares «Ein Sommernachtstraum» ein Spiel um Liebe, Lust und Eifersucht auf die Spitze treibt. Genau der richtige Stoff für Ballettdirektor Richard Wherlock, um im Januar für das Theater Basel eine überbordende und üppige Choreographie für sein Ensemble zu kreieren. Geschmeidig und pulsierend vermischt der Basler Chefchoreograph die barocke Musik mit zeitgenössischem Tanz. Wherlock lässt auf der Bühne den Komponisten Purcell und den Dichter Shakespeare in einer Phantasiewelt aufeinandertreffen. Dazu gibt sich Richard Wherlock ganz den sinnlichen Qualitäten der Musik hin, die vom La Cetra Barockorchester Basel unter der Leitung von Andrea Marcon gespielt wird.

«Empire V», der grosse russische Kultroman von Viktor Pelewin, ist eine aberwitzige Kapitalismusfarce und melancholische Sinnsuche zugleich und vereinigt alle Elemente eines guten Hollywoodfilms: Liebesgeschichte, Duell und eine historische Zeitenwende. Alexander Nerlich entwirft eine bizarr-verzauberte Gegenwelt, in der sich Spiel und Wirklichkeit von Level zu Level mehr ineinander verschachteln.Premiere: am 21. Januar 2012, 20.15 Uhr — Kleine Bühne. Und Amélie Niermeyer erzählt mit Thornton Wilder eine wunderbar komische Parabel über unser katastrophales Dasein. Und sie setzt an den Schluss ihrer Inszenierung einen ganz aktuellen Text der Dramatikerin Kathrin Röggla. Niermeyer inszeniert zum ersten Mal am Theater Basel. Premiere: am 27. Januar 2012, 20.00 Uhr — Schauspielhaus

Premieren
The Fairy Queen
Choreographie von Richard Wherlock
Uraufführung
Musik: Henry Purcell
Musikalische Leitung: Andrea Marcon
Choreographie: Richard Wherlock
Musikalische Assistenz: Magdalena Hasibeder, Johannes Keller
Dramaturgisches Konzept: Hans Kaspar Hort
Bühne: Bruce French
Kostüme: Helena de Medeiros
Licht: Jordan Tuinman
Video: Tabea Rothfuchs
Dramaturgie: Bettina Fischer
Gesang: Schola Cantorum Basiliensis
Es spielt das La Cetra Barockorchester Basel
Eine Produktion in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik der Musik Akademie Basel

Premiere am 19. Januar 2012, 20.00 Uhr — Grosse Bühne
Weitere Vorstellungen: Sa 21., Mo 23., Fr 27., Di 31.1.2012, jeweils um 20.00 Uhr So 29.1.2012,
19.00 Uhr

Empire V

nach dem Roman von Viktor Pelewin
Schweizer Erstaufführung
Regie: Alexander Nerlich
Bühne und Kostüme: Vera Locher und Annina Züst
Video: Franziska Nyffeler
Musik: Malte Preuss
Dramaturgie: Fadrina Arpagaus
Mit: Leopold Hornung, Marie Jung, Katka Kurze, Dirk Glodde, Martin Hug, Atef Vogel
Würden Sie sich von einem Schild verleiten lassen, auf dem steht: «Nutzen Sie die Chance zum Eintritt in die Elite – nur heute und garantiert einmalig»? Die Aussichten sind vielversprechend, der Aufstieg garantiert: Willkommen im Fünften Imperium, dem Reich der Vampire, die sich als oberstes Glied der Nahrungskette ein ganz besonderes Melkvieh herangezüchtet haben: den Menschen. Was verlockend klingt, ist für den jungen Russen Rama erst einmal ein Schock. Gerade noch arbeitsloser Transportarbeiter, bekommt der frischgebissene Vampir schon bald Unterricht in «Glamour» und «Diskurs», durchläuft seltsame Verköstigungsrituale und muss sich schrägen Prüfungen unterziehen. Ein rasanter Trip durch Pulp und Fiction, Trash und Tradition beginnt, der nur eine Droge kennt: Das Blut, das in der High-Tech-Variante des 21. Jahrhunderts nichts anderes ist als längst immateriell gewordenes Geld. Alexander Nerlich entwirft eine bizarr-verzauberte Gegenwelt, in der sich Spiel und Wirklichkeit von Level zu Level mehr ineinander verschachteln.

Premiere am 21. Januar 2012, 20.15 Uhr — Kleine Bühne
Weitere Vorstellungen am Do 26. und Sa 28.1.2012, 20.15 Uhr und im Februar

Wir sind noch einmal davongekommen
von Thornton Wilder, deutsch von Barbara Christ
mit Texten von Kathrin Röggla
Regie: Amélie Niermeyer
Bühne: Stefanie Seitz
Kostüme: Kirsten Dephoff
Video: Stefan Bischoff
Musik: Cornelius Borgolte
Dramaturgie: Martin Wigger
Mit: Andrea Bettini, Inga Eickemeier, Mavie Hörbiger, Barbara Lotzmann, Florian Müller-Morungen,
Lorenz Nufer, Christiane Rossbach, Agata Wilewska
Aber: Kopf hoch! Oder: Amüsiert euch! – um mit dem Autor Thornton Wilder zu sprechen. Lieber Eiscreme als Frust. Das Leben geht immer weiter! «Wir sind noch einmal davongekommen»! Wir, das sind konkret Mr. und Mrs. Antrobus mit ihren Kindern Gladys und Henry und dem Dienstmädchen Sabina. Eigentlich eine ganz moderne Familie, wenn man sich nicht einen Dinosaurier und ein Mammut als Haustiere hielte und Alphabet und Rad noch nicht erfunden wären. Und obendrein noch die Eiszeit über sie hereinbräche. Aber sie können sich retten und schaffen es sogar, die erste Präsidentenfamilie zu werden – wenn sie nicht sofort die Sintflut bedrohte. Und selbst heute könnten sie noch glücklich weiterleben, wenn sie sich nicht im modernen Medienzeitalter befinden müssten. Gleich mehrere Jahrtausende Menschheitsgeschichte erzählt Wilder an einem Abend. Mit immer nur einer Chance: hoffentlich noch einmal davonkommen!

Premiere am 27. Januar 2012, 20.00 Uhr — Schauspielhaus
Weitere Vorstellung am Mo 30.1.2012, 20.00 Uhr und im Februar

Wiederaufnahme

Meine faire Dame
Ein Sprachlabor
Christoph Marthaler
Regie: Christoph Marthaler
Bühne: Anna Viebrock
Kostüme: Sarah Schittek
Dramaturgie: Malte Ubenauf, Julie Paucker
Mit: Tora Augestad, Karl-Heinz Brandt, Carina Braunschmidt, Bendix Dethleffsen, Mihai Grigoriu,
Graham F. Valentine, Michael von der Heide, Nikola Weisse
Eine gigantische Truppe ist das. Aus tiefer Stille, oft aus langem Schweigen heraus entwickelt sie die erstaunlichsten musikalischen Pointen-Aufgipfelungen. Das Tempo bleibt überhaupt allezeit ziemlich baselhaft. Wir haben also zwei Stunden lang innerlich Tränen gelacht und fühlen uns jetzt noch (…) wie neu geboren. — Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Wiederaufnahme am 4. Januar, 20.15 Uhr — Kleine Bühne

Klosterberg 6
K6 live

Streifzüge durch die Popkultur
in Zusammenarbeit mit dem Rockförderverein der Region Basel
und Radicalis Music Management
5.1. Delorian Cloud Fire
12.1. Tonhaufen Deluxe
19.1. Penta-Tonic
26.1. Mario Ferrini & The wild boys
Do 5., 12., 19. und 26.1.2012, jeweils um 21.00 Uhr — Klosterberg 6

Roberts roter Faden

mit u.a.Texten von Beatrice Fleischlin, Maja Tschumi und Robert (Walser)
Regie: Elisabeth Caesar
Bühne: Katharina Scheicher
Kostüme: Claudia Irro
Dramaturgie: Fadrina Arpagaus
Mit: Carolin Schär, Max von Mühlen und der Harfenistin Estelle Costanzo
Ein Collage-Abend über das Gehen. Und über das Verlieren und Finden des roten Fadens. Im Rahmen von StückLabor Basel
Sa 14., Mo 30.1.2012, 21.00 Uhr — Klosterberg 6

Ein Tartuffe

Regie: Martha Marx
Bühne und Kostüme: Blanka Rádóczy
Dramaturgie: Fadrina Arpagaus
Mit: Katka Kurze, Philippe Graff, Noëmi Kaiser, Max von Mühlen und Fabian
Degen
In Ungarn wird ungarisches Gulasch gegessen, ungarischer Wein getrunken, ungarisches Theater gespielt und «ungarisches Recht und Leben» verteidigt. Ungarn wird immer «besser».
Sa 7., Mo 23.1.2012, 21.00 Uhr — Klosterberg 6

Sonderveranstaltungen
Neujahrskonzert
Mit Werken von Smetana, Offenbach, Borodin, Kalmán und Lehár
Musikalische Leitung: Axel Kober
Mit: Sunyoung Seo, Cordelia Katharina Weil, Noel Hernández, Alex Lawrence,
Rolf Romei, dem Chor des Theater Basel und dem Sinfonieorchester Basel
So 1.1.2012, 17.00 Uhr — Grosse Bühne
Ballett-Extra
Ein Gespräch mit anschliessendem Probeneinblick zu «The Fairy Queen» In diesem Ballett-Extra wird nach der besonderen Wirkung von Licht gefragt. Im Gespräch mit dem Ballettdirektor Richard Wherlock und der Dramaturgin Bettina Fischer berichtet Jordan Tuinman, der seit vielen Jahren für das Basler Ballett die Beleuchtungskonzepte entwirft, über seine Arbeit am Stück

«The Fairy Queen».

Sa 7.1.2012, 10.15 Uhr — Nachtcafé
Scherbenpark
Nach dem Roman von Alina Bronsky, dramatisiert von Juliane Schwerdtner
Schweizer Erstaufführung
Eine Produktion von vitamin.T Frühschicht
Regie: Juliane Schwerdtner
Bühne: Cornelia Schmidt
Mit: Pablo Arnaiz, Margaretha Bissegger, Lisa Bruder, Ana Castaño, Kevin Dambach, Ingeborg Mac
Farland, Annika Reinke, Diana Schroth, Sarah Seger, Felicia Solothurnmann, Teo Storrer, Laura
Vegh
«Die meisten Leute, die in unserem Viertel leben, haben keine Träume. Oder sie sind so kläglich, dass ich an deren Stelle lieber gar keine hätte. Ich habe zwei, und für keinen brauche ich mich zu schämen. Ich will Vadim töten. Und ich will ein Buch über meine Mutter schreiben.»
Sa 7., Di 10.1.2012, 20.00 Uhr / So 15.1.2012, 19.00 Uhr — Schauspielhaus

Midi-Musique der Stiftung BOG
Fortepiano Ensemble Basel
Wolfgang Amadeus Mozart (1756?–?1791)
«Gran Partita» Serenade Nr. 10 B-Dur KV 361
in Bearbeitung von Christian Friedrich Gottlieb Schwenke
(1767–?1822) für Violine, Viola, Violoncello, Oboe und Hammerflügel
Sa 14.1.2012, 11.00 Uhr — Foyer Grosse Bühne
Mit einem Apfel will ich Paris in Erstaunen versetzen
eine theatralische Annäherung an Cézanne
Eine Kooperation mit dem Od-theater
Idee und Fassung: H.-D. Jendreyko
Regie: Andreas Schulz
Produktion: stranger in company
Mit: H.-D. Jendreyko und Luzius Heydrich
Während eines Rundgangs durch das Theater Basel erzählt Cézanne Andekdoten, ärgert sich über Zola und sinniert über die Form eines Apfels. Ein sinnlicher Theaterabend über das Sehen, das Suchen und über das tiefe Staunen vor der Schöpfung.
Mo 16., Di 17.1.2012, 20.00 Uhr — Treffpunkt Nachtcafé

10 Jahre Schauspielhaus

Ein Fest zum Jubiläum
Klassisches Rot strahlt von innen heraus. Seit exakt 10 Jahren schaut Basel durch eine Glasfassade in die Eingeweide seines Theaters. Das Schauspielhaus ist selbst Schauspiel. Schon mit seiner Grundsteinlegung ist es zum Mythos geworden. Denn, wer sich hinter den grosszügigen Basler Stifterinnen «Ladies first» verbirgt, wird bis heute nur gemutmasst. Dank ihnen feierte am 17. Januar 2002 ein Haus seine Premiere – mit «Hamlet», Sie erinnern sich?? 10 Jahre sind schnell um, kein Alter, schon gar nicht für ein Theater, aber es platzt bereits vor Geschichte, Geschichten – und Szenen, die sich hier abgespielt haben … Wir laden Baslerinnen und Basler, Theatermacherinnen und -macher, die in diesem Haus gewerkt, und natürlich alle, die dabei zugeschaut haben, zu einer Schauspielhaus-Besichtigung ein, wir öffnen das Archiv der letzten 10 Jahre, feiern die Schauspielhaus-Jubiläums-Nacht. Programmdetails erfahren Sie ab Januar 2012 unter www.theater-basel.ch

Sa 21.1.2012, 15.00 Uhr Open-Stage, Führungen, Gespräche und Party ab 21.00 Uhr

The Great Gatsby
F. Scott Fitzgerald
in englischer Sprache
Production: Tour De Force Theatre
Nick Carraway moves to New York and gradually becomes friends with a mysterious man named Jay Gatsby. Nick is drawn into a world of new money. He discovers that Gatsby is in love with Daisy Buchanan, a rich cousin who is already married but who, when reunited with Gatsby, decides to leave her husband. Tragedy inevitably follows.
Di 31.1.2012, 20.00 Uhr — Schauspielhaus

Öffnungszeiten und Informationen:

Billettkasse: Telefon +41/(0)61-295 11 33
Öffnungszeiten der Billettkasse beim Theaterplatz:
Montag - Freitag: 10 - 13 Uhr und 15.30 - 18.45 Uhr
Samstag: 10 - 18.45 Uhr
Tel. Vorverkauf und Reservierungen unter Telefon +41/(0)61-295 11 33
Montag - Samstag: 10.00-18.45 Uhr
Theater Basel, Postfach, CH-4010 Basel
Die Spielorte:
Grosse Bühne, Kleine Bühne, Nachtcafé, Theaterstrasse 7, 4051 Basel
Schauspielhaus, Steinentorstrasse 7, 4051 Basel
www.theater-basel.ch

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...