Mittwoch, 11. April 2012

Jenseits des Bubbles

Un-house: Transportable Standard of Living Package – The Environment Bubble, aus: «A Home Is Not a House», Art in America, 1965

Zürich.- François Dallegret war eine der schillerndsten Figuren der französischen und kanadischen Kunst- und Architektur-Avantgarde der 1960er und 1970er Jahre. 1937 in Marokko geboren, studierte er an der Ecole des Beaux-Arts in Paris. 1963 siedelte er nach New York und später nach Montréal über, wo er als Architekt, Innenarchitekt und Grafiker arbeitete. Die monografische Ausstellung  der ETH Zürich «Beyond the Bubble» versammelt vom 4. bis 24, Mai Zeichnungen, Pläne, Fotografien, Filme und eine Reihe von kleinen Objekten die seit 1957 entstanden sind.

Bisher hat die Architekturgeschichte Dallegrets Werk als Fussnote erwähnt, Dallegret selbst lediglich als den Zeichner des «Environment Bubble» in Reyner Banhams vielpubliziertem Artikel «A Home Is Not a House». Diese Zeichnung ist nur eine aus unzähligen, mit dem «Graphos» präzise dargestellten Maschinen und Apparate, die Dallegret ab den 1950er Jahren in allen führenden Architektur-, Kunst- und Technikzeitschriften publizierte. Diese imaginären Maschinen umfassen sämtliche Lebensbereiche und -formen: Neben Zeichnungen von Autos und Raketen finden sich interaktive Diktiermaschinen, Kunst-, Koch- oder Pressearbeitsmaschinen aber auch real gebaute Maschinen zum Wohnen, Ausstellen oder Tanzen. Diese Maschinen werden von verschiedensten Kreaturen wie etwa Roboter, Cyborgs, Bodybuilder oder von Dallegret selbst bedient und bewohnt.

Neben den zeichnerischen Arbeiten besteht das Werk des frankokanadischen Künstlers aus zahlreichen Designobjekten sowie verschiedenen grafischen Arbeiten und Innenausstattungen. Dallegrets Schaffen ist ein kritischer und zugleich lustvoller Kommentar zur Architektur und ihrer zunehmenden Vereinnahmung mit Maschinen und Apparaten im Laufe der 1950er und 1960er Jahre.

Die monografische Ausstellung der AA School of Architecture in London gastiert im Architekturfoyer der ETH Zürich. Präsentiert wird Dallegrets Werk in Zeichnungen, Plänen, Fotografien, Filmen und einer Reihe von kleinen Objekten seit 1957. Der Ausstellungskatalog «God & Co: François Dallegret - Beyond the Bubble» ist während der Dauer der Ausstellung am Institut gta erhältlich.

François Dallegret wurde 1937 in Marokko geboren. Architekturstudium an der École des Beaux-Arts in Paris. Er lebt und arbeitet als Architekt, Innenarchitekt und Graphiker in Montréal. Zusammenarbeit mit Architekten, selbständige Tätigkeit im Werbe- und Modebereich. Seine Arbeiten wurden in den 1960er und 1970er Jahren in den wichtigsten Architekturzeitschriften publiziert und in den führenden Galerien seiner Zeit in New York, Paris und Montréal ausgestellt.
Zur Ausstellung gibt es eine Publikation: Publikation: «God & Co: François Dallegret - Beyond the Bubble.» Hg. von Alessandra Ponte, Laurent Stalder und Thomas Weaver; mit Essays von Alessandra Ponte, Laurent Stalder und Thomas Weaver; 24,8 x 16 cm, 384 Seiten, zahlreiche Bilder in Farbe und s/w, Softcover, English. AA Publications 2011, ISBN 978-1-907896-18-7, CHF 49.90/£ 30.–

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 8 - 22 Uhr Sam/So/Fe geschlossen

God & Co: François Dallegret
Beyond the Bubble
4. Mai bis 24. Mai 2012
Eröffnung: Do 3. Mai 12, 18.15 Uhr
ETH Zürich
Hönggerberg
CH - 8093 Zürich
0041 (0)44 633-2963
ausstellungen@gta.arch.ethz.ch
http://ausstellungen.gta.arch.ethz.ch

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