Montag, 16. September 2013

Karl der Große und die Schweiz

Karl thront als Heiliger in Königsornat und mit zur Hälfte gezogenem Schwert. Über ihm Gottvater mit der Weltkugel, daneben die beiden Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula. Glasgemälde, 1519. © Schweizerisches Nationalmuseum. Foto: Donat Stuppan

Zürich.- Am 28. Januar 2014 jährt sich zum 1200. Mal der Todestag von Karl dem Grossen. Anlass genug, dem König und Kaiser und der «karolingischen Schweiz» vom 20. September 2013 bis 2. Februar 2014 eine Ausstellung im Landesmuseum Zürich zu widmen. Die von Karl dem Grossen (741–814) eingeführten Neuerungen bilden in vielem die Grundlage unserer Kultur und Gesellschaft.

Grade jetzt, wo der europäische Wirtschafts- und Kulturraum aufgrund seiner unterschiedlichen Entwicklungen um seinen inneren Zusammenhalt kämpft, kommt einer Ausstellung zur Zeit Karls des Grossen unerwartete Aktualität zu. Er hatte Teile West-, Ost- und Südeuropas in ein einziges Reich integriert. Heute diskutieren die Vertreter der entsprechenden Nationen im Rahmen der Europäischen Union fast wöchentlich über die grundsätzliche Frage, wie sie die Einheit Europas erhalten können.

Als erster Kaiser des Mittelalters hat Karl der Grosse vieles in die Wege geleitet, von dem wir bis heute profitieren: Seine Bildungsreform ist wegweisend. Die unter ihm initiierte Schrift ist Basis unserer Druckschrift. Ihm verdanken wir es, dass Texte antiker Autoren und damit antikes Wissen bis heute überliefert sind. Die von ihm umgesetzte Münzreform ist Basis unseres monetären Systems. Seine Pfalzanlagen haben den Steinbau vorangetrieben. Er hat das Christentum im Abendland gefestigt, die Liturgie verankert, die Bibel revidiert, Klöster erbaut und das Leben der Mönche geregelt.

Nicht zufällig ist Karl der Grosse also der einzige Herrscher des europäischen Mittelalters, der schon zu Lebzeiten der Grosse genannt wird. Das Interesse um seine Person, seine Herrschaft und die kulturellen Errungenschaften seiner Zeit ist bis heute ungebrochen. Die Ausstellung zeigt, wie sich die karolingischen Reformen auf Bildung, Glauben und Gesellschaft ausgewirkt haben und welche Erneuerungen in Kunst und Architektur auszumachen sind. Eingebettet in den europäischen Kontext, stellt die Ausstellung das kulturelle Erbe der heutigen Schweiz aus der Zeit Karls des Grossen in den Vordergrund.

Die Ausstellung «Karl der Grosse und die Schweiz» umfasst einen Zeitrahmen von der Herrscherzeit Karls 771-814 bis zum Ende der karolingischen Dynastie im späten 9. Jahrhundert. Ein Epilog beleuchtet das Nachleben und die Wahrnehmung Karls des Grossen in späteren Jahrhunderten.

Öffnungszeiten Di bis So 10.00 - 17.00 Uhr, Donnerstag 10.00 - 19.00 Uhr, feiertags geöffnet

Karl der Grosse und die Schweiz
20. September 2013 bis 2. Februar 2014

Schweizerisches Landesmuseum
Museumstrasse 2
CH-8021 Zürich
0041 (0)44 218 65 11
kanzlei@slm.admin.ch
http://www.landesmuseum.ch 

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...