Samstag, 1. Dezember 2007

Die Buchbesprechung: Tod am Hochrhein

Laufenburg.- Die Narren und die Mörder sind los im idyllischen Laufenburg am Hochrhein, der das Städtchen in einen deutschen und einen Schweizer Teil trennt. Erreichbar sind beide unter anderem über die steinerne Altstadtbrücke, deren Brückenheiliger nicht unbedingt Unheiliges abwenden kann. Zum einen sind da die mordlüsternen Gedanken eines Killers, der Kriminaloberkommissarin Iris Terheyde vom Leben zum Tod befördern will. Zum anderen setzt eine unbekannte Frau durch einen Sprung von der Brücke ihrem Leben ein Ende, und zwar ausgerechnet am Vorabend der Laufenburger Städtlefasnacht. Deren buntes Gedränge will der Mörder zur erfolgreichen Umsetzung seiner Tat nutzen.

Von Rika Wettstein, Baden-Baden

Doch es kommt anders. Da dem baden-württembergischen Landeskriminalamt Informationen über den geplanten Mord zugegangen sind, wird Iris Terheyde, die in Laufenburg aufgewachsen ist und der Kriminalpolizei Waldshut-Tiengen zugeteilt ist, zu ihrem eigenen Schutz kurzerhand zur Polizeidirektion Lörrach versetzt, was ihre gerade begonnenen Ermittlungen in Sachen unbekannter Toten unterbricht. Der Mittdreißigerin mit wenig Interesse am eigenen Äußeren wird der smarte junge Kollege Martin Felix als Partner zugeteilt, der seine liebe Not mit der Eigenwilligkeit und Dienstregeln missachtenden Sturheit seiner Vorgesetzten hat.

Obwohl in Lörrach mit einem neuen rätselhaften Todesfall befasst, recherchiert Iris Terheyde im Fall der Laufenburger Toten weiter und stößt in beiden Fällen auf einen Namen, der ihr aus der Kinder- und Jugendzeit bekannt ist: Max Trautmann. Der sich finanziell gerade einmal über Wasser haltende Werbegrafiker und Groschenromanschreiber komplettiert den "Mystery-Reigen", der für zwei weitere Personen zum Totentanz wird.

Der Reigen findet ein Ende, als Iris Terheyde zäh und unermüdlich Stück für Stück eines abstoßenden Geflechts aus Kindesmissbrauch, Mord, Hass und Rachsucht zu Tage gefördert hat. Gelegenheit zum Fasnachtfeiern oder gar zum Bewundern der malerischen Gegend bleibt ihr nicht. Die Autorin indes enthält dem Leser weder die alemannische Fasnacht noch die regionalen Besonderheiten vor. Und sie sorgt dafür, dass die Kriminaloberkommissarin trotz gelegentlicher hochgradiger Gefährdung quicklebendig das Ende der Ermittlungsarbeit erlebt. Hierdurch eröffnet sich die Möglichkeit, das ungleiche Ermittlerduo ein weiteres Mal bei seiner Arbeit zu begleiten.

Das Buch ist im Emons Verlag erschienen.


Der Badische Krimi, Band 11
Tod am Hochrhein
Petra Gabriel
256 Seiten, Broschur, emons Verlag

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