Carlo Rizzi dirigiert die in jeder Beziehung vollendete Partitur, die Verdi auf der vollen Höhe kompositorischer und bühnendramatischer Meisterschaft zeigt. Anders als etwa in „Aida“, wo die Liebe letztlich die zentrale Rolle spielt, liegt der Akzent in „Simon Boccanegra“ ganz auf den schwarzen Seiten der Macht und des sinistren Polit-Kalküls – mit der Titelgestalt gelang Verdi eines der beeindruckendsten und nuanciertesten Poträts in seinem gesamtem Schaffen.Abbildung: Mögliche Darstellung des Simone Boccanegra im Palazzo San Giorgio, Genua; Quelle: Wikipedia
Neben Leo Nucci als Simon Boccanegra und Isabel Rey in der Partie der Maria Boccanegra alias Amelia Grimaldi sind Roberto Scandiuzzi als Jacobo Fiesco, Fabio Sartori als Gabriele Adorno, Massimo Cavalletti als Paolo Albiani sowie Giuseppe Scorsin als Pietro zu sehen. Es spielt das Orchester der Oper Zürich.
Die Hauptfigur hat ein historisches Vorbild. Simone Boccanegra († 1363) war der erste Doge von Genua. Im Jahre 1856 erhielt Verdi den Auftrag, für das Teatro La Fenice in Venedig eine neue Oper zu komponieren. Seine Wahl fiel auf das Theaterstück Simón Bocanegra von Antonio García Gutiérrez (1812–1884) aus dem Jahre 1843. Zunächst entwarf Verdi ein Prosaszenario, auf dessen Basis Francesco Maria Piave das Libretto verfasste. Gegen Ende des Jahres 1856 war die Komposition abgeschlossen. Bei der Uraufführung am 12. März 1857 stieß das Werk auf Ablehnung. In Reggio, wo das Werk zuerst nachgespielt wurde, wurde die Oper zwar freundlicher aufgenommen, während die Aufführung in Mailand im Jahr 1859 abermals ein Misserfolg wurde. Daraufhin verschwand die Oper für mehrere Jahre von den Spielplänen. Erst etwa 25 Jahre später erfolgte nach einer umfassenden Überarbeitung des Werks durch Verdi eine Wiederaufführung am 24. März 1881 im Teatro alla Scala in Mailand, die großen Beifall fand. Die Oper wird heute meist in dieser überarbeiteten zweiten Fassung aufgeführt.
Premiere:
Sonntag, 11. Januar 2009
Weitere Vorstellungsdaten:
13., 16., 21., 23., 25. Januar, 7. Februar 2009
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