Mittwoch, 18. Februar 2009

Burger und das hohe C


Basel.- „Drei hohe Cs bestimmten mein Leben, das nun mit sechsundvierzig Jahren der infausten Diagnose wegen zur Engführung wird, das Cimiterische, das Cigarristische und das Circensische." Das schrieb Hermann Burger in „Brenner I: Brunsleben" (1989). Burger, geboren 1942 in Aarau, gestorben 1989 auf Schloss Brunegg, ist eine der schillerndsten Figuren der Schweizer Literatur im ausgehenden 20. Jahrhundert. Am Samstag, 28. Februar 09, jährt sich sein Todestag zum 20. Mal. Der Zürcher Strauhof zeigt aus diesem Grunde bis zum 1. März 09 die Ausstellung "Hermann Burger - Nachlass zu Todeszeiten".
Nach einem abgebrochenen Studium der Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) wechselte Burger 1965 an die Universität Zürich folgen, wo er Germanistik studierte. Nach dem Lizentiat (1972) promovierte er bei Emil Staiger über Paul Celan und habilitierte sich anschliessend mit einer Studie über zeitgenössische Schweizer Literatur. Kurz darauf gelang dem frischgebackenen Privatdozenten mit seinem ersten Roman "Schilten. Schulbericht zuhanden der Inspektorenkonferenz" (1976) auch als Schriftsteller der Durchbruch.

Fortan gehörte er zu den ersten Namen der deutschen Literatur und wurde unter anderem mit dem Friedrich Hölderlin-Preis (1983) und dem Ingeborg Bachmann-Preis (1985) ausgezeichnet. Immer häufiger auftretende Depressionen erschwerten ihm zunehmend das Leben, das kurz vor dem Erscheinen des ersten Bandes der geplanten "Brenner"-Tetralogie durch eine Überdosis Medikamente sein jähes Ende fand.

Die Ausstellung unternimmt es, Hermann Burger anlässlich seines 20. Todestages wieder in Erinnerung zu rufen. Gezeigt werden vorwiegend Materialien aus seinem Nachlass, der zum Bestand des Schweizerischen Literaturarchivs, Bern zählt. Präsentiert werden diese Materialien anhand thematischer Schwerpunkte, die das Leben und Werk dieses Autors bestimmt haben und deren Inszenierung in Atmosphären erfolgt, die durch seine literarischen Welten inspiriert sind.
Bild: Hermann Burger, Portrait im Spiegel; Foto: Yvonne Böhler

Hermann Burger - Nachlass zu Todeszeiten
14. Januar bis 1. März 2009

Museum Strauhof
Augustinergasse 9
CH 8001 Zürich

Öffnungszeiten:
Di bis Fr 12 bis 18 Uhr
Sa und So 10 bis 18 Uhr
Montag geschlossen

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...