Als die Badische Heimat am 01.01.1909 aus zwei bereits bestehenden Kulturvereinen zusammenwuchs, regierten in Karlsruhe noch Großherzog Friedrich II. von Baden und Großherzogin Hilda von Nassau ihre rund zwei Millionen Untertanen. Baden war Mitglied des Deutschen Reiches. Das damals landwirtschaftlich geprägte ‚Ländle’ war bereits im Wandel zum handwerklich und industriellen Wirtschaftsstandort begriffen. Originalfotos und Gegenstände aus den jeweiligen Dekaden zeichnen ein Bild der Zeit.Fotos:
Die Ausstellungsmacher unter der Leitung von Bernhard Oeschger haben Texte, Bilder und Exponate nach dem dualen Prinzip zusammengestellt. Auf je zwei separaten Thementafeln beschreibt die Ausstellung in Dekaden die Vereinsgeschichte von 1909 bis 2009 und parallel dazu die Landesgeschichte Badens. Ein ereignisreiches Jahrhundert prägte die Arbeit des Vereins. Die Dokumentation des Jahrhunderts präsentiert den Wandel der Zeit.
Vorsitzende und Mitglieder des Landesvereins hatten es sich von Beginn an zur Aufgabe gemacht, für Baden Position zu beziehen. Wichtige Aufgaben sieht die Badische Heimat im Denkmal-, Natur- und Heimatschutz. Ob es z.B. seit Jahrzehnten um die Rettung des Naturschutzgebietes Wutachschlucht geht oder wie in jüngster Zeit um kulturpolitischen Fragen wie den Handschriftenstreit. Seine Aktualität gewinnt der Verein aus der aktiven Beteiligung in politischen und gesamtgesellschaftlichen Diskussionen. Prominente Vorsitzende garantieren ein Mitsprache- und Stimmrecht. Immer wieder in seiner Geschichte meldet sich der Verein zu Wort, wie 1975 mit dem Abdruck der ‚Atom-Kantate’ zum Kernkraftwerkkonflikt in Wyhl.
Die Ausstellung zeigt ein Kaleidoskop von Eindrücken, das sowohl einen Rückblick gibt, auf die Entwicklung des Landes Baden als auch auf die Menschen, die an dieser Entwicklung über den Heimat- und Geschichtsverein Einfluss nahmen. Sitz der Geschäftsstelle der Badischen Heimat ist Freiburg. Der Verein hat in vielen badischen Städten Regionalgruppen, die das lokale Leben rege mitgestalten. Beiratsmitglied Elisabeth Schraut, Karlsruhe ist maßgeblich für die Organisation der Wanderausstellung im Karlsruher Schloss verantwortlich. Die Ausstellung wird im Anschluss in Mannheim im Landesmuseum für Technik und Arbeit (09.07. – 30.08.2009), im Spätsommer in Waldshut-Tiengen und anschließend in Konstanz zu sehen sein. Auch im Jahr 2010 und voraussichtlich sogar im Jahr 2011 wird die Ausstellung in badischen Städten gastieren.
Die Schirmherrschaft der zwei bis drei Jahre dauernden Wanderausstellung hat Ministerpräsident Günther H. Oettinger.
Werbeplakat "Rettet die Wutachschlucht" Landesverein Badische Heimat, Bildarchiv.
"Der Peterhof in Gutach" Foto: Gustav Carle, Triberg um 1920. Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Außenstelle Südbaden, Staufen
Öffnungszeiten sind Di-Do 10-17 Uhr, Fr-So 10-18 Uhr. Aktuelle Infos unter www.badische-heimat.de.