Basel.- Nach aufwändigen Sonderausstellungen mit Objekten, die aus der ganzen Welt nach Ba- sel reisten, rückt das Antikenmuseum Basel bis 15. August eigene Kunstwerke in ein neues Licht: In einer Schau mit rund 80 vor allem griechischen und römischen Exponaten zeigt es, wie die Menschen in der Antike Botschaften durch Bilder übermittelten. Die Ausstellung führt in eine Welt ohne Zeitungen, Computer und Handys, in der die meisten Menschen nur wenig lesen und schreiben konnten. Hier waren Darstellungen auf Gefässen, Gebäuden oder Grabsteinen wichtiger als Texte, um das damalige Zeit- geschehen zu verstehen. Das Kuratorenteam zeigt auf, welche Botschaften die antiken Bilder den Zeitgenossen vermittelten: „Figuren und ihre Gesten zeigen, welche Normen und Symbole in der damaligen Gesellschaft verbindlich waren“ erklärt Direktor Peter Blome. So ermahnten zum Beispiel Darstellungen auf Grabsteinen die Hinterbliebenen, die Gräber regelmässig zu pflegen, um die Seelen der Toten zu besänftigen.
Themen
Die Ausstellung beleuchtet sechs Themen: Bei der Kommunikation zwischen Mann und Frau sehen die Besucherinnen und Besucher beispielsweise, wie junge Athener Adlige eine Animierdame ansprachen oder weshalb der Blick einer Frau im antiken Griechenland Unheil verheissen konnte. Beim Thema Männer unter sich – Frauen unter sich beleuchtet die Ausstellung typische Frauen- und Männerorte, an denen Austausch stattfand, zum Beispiel den Marktplatz, die Sportanlagen oder bestimmte Heiligtümer, in denen Frauen einmal ganz unter sich feierten.
Im Abschnitt Kommunikation innerhalb der Familie werden die verschiedenen Stationen einer griechischen Hochzeit dargestellt. Oder ein Fest für den Weingott Dionysos, an dem schon kleine Knaben an Wetttrinken teilnahmen. Bei der politischen Kommunikation am Beispiel römischer Portraits sehen die Besucher, wie die römischen Kaiser idealisierte Selbstdarstellungen zu Propagandazwecken nutzten. Bei der Kommunikation mit den Toten stellen die gezeigten Kunstwerke dar, wie Hinter- bliebene mit den Verstorbenen durch Opferhandlungen am Grab kommunizierten oder wie der Götterbote Hermes einen jungen Mann in die Unterwelt führte. Schliesslich be- leuchtet die Kommunikation mit den Göttern, wie die alten Griechen mit ihren Gottheiten in Kontakt traten – sei es im Gebet, in schwer verständlichen Orakeln oder indem die Götter den Menschen erschienen.
Fantasie gefordert
Nicht alle antiken Bilder lassen sich zweifelsfrei interpretieren. Die Ideen der Besucherinnen und Besucher sind gefragt: Diese sind zu einem Wettbewerb eingeladen, in dem sie selbst antike Szenen interpretieren. Die originellsten Ideen werden prämiert. Für Schulklassen wird folgender Workshop angeboten: „Reise in die antike Welt… Aber das Handy bleibt daheim.“
Aufbau
Die Ausstellung gliedert sich in zwei Teile: In einem Kernraum im Erdgeschoss bekom- men die Besucherinnen und Besucher anhand ausgewählter Kunstwerke einen Überblick über alle Themen. Danach können sie mit Hilfe einer Broschüre durch die herausragende Dauersammlung des Museums streifen und sich weitere Exponate ansehen, die zu den Themen der Ausstellung gehören. Diese Objekte sind im ganzen Haus verteilt und in den Vitrinen klar gekennzeichnet. Die reich bebilderte Broschüre im Pocket-Format erklärt die Exponate und kann mit nach Hause genommen werden.
Antikenmuseum Basel
Kommunikation in der Antike
26. März bis 15. August
Kuratorenteam: Anna Laschinger (Idee), Ella van der Meijden, Andrea Bignasca, Laurent Gorgerat, Tomas
Lochman
Öffnungszeiten
Dienstag - Sonntag 10-17 Uhr; Montag geschlossen
An folgenden Feiertagen ist die Ausstellung
von 10-17 Uhr geöffnet:
2.-5. April 2010 (Karfreitag, Ostern, Ostermontag)
1. Mai 2010 (Tag der Arbeit)
Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig, St. Alban-Graben 5, CH-4010 Basel, Tel. 061 201 12 12, Fax 061 201 12 10
www.antikenmuseumbasel.ch, info@antikenmuseumbasel.ch
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