Montag, 28. Juni 2010
Basler Dreispitz mit Westentaschenpark
Basel.- Westentaschenparks kommen in Mode. Mit dem Werkstättenbau des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt auf dem Dreispitz an der Ecke Brüssel-Strasse/Stuttgart-Strasse hat sich auch die Chance eröffnet, einen ersten Pocket Park einzurichten. Der Künstler Leif Bennet entwarf dafür einen ansteigenden Wanderweg auf einer landwirtschaftlich genutzten Wiese mit hochstämmigen Obstbäumen, einer Badewanne mit Regenwasser und verstreuten Findlingen.Dies teilte die Merianstiftung mit.
Der 500.000 Quadratmeter grosse Dreispitz wird sich demnach in Teilen vom Industrie- und Gewerbeareal zum Stadtquartier entwickeln, zum Arbeits- und Wohnort Dreispitz, der auch Kultur von überregionaler Bedeutung anbietet. Im Rahmen der Entwicklungsplanung kommt dem Freiraumaspekt eine tragende Rolle zu. Abgeleitet aus der städtebaulichen Struktur wurden für die verschiedenen Teile des Dreispitz Freiraumtypen entwickelt: Grosse städtische Plätze im Norden und Osten des Dreispitz, abwechslungsreiche Kleinparks im südlichen Teil des Dreispitz und ein dichtes Netz von Pocket Parks im mittleren Teil.
Seit August 2006 ist auf dem Dreispitz die künstlerische Intervention "5 Parks" von Markus Schaub zu besichtigen. Diese ging als Siegerprojekt aus dem 2004 ausgeschriebenen Wettbewerb für Kunst im öffentlichen Raum hervor und versteht sich als Vorbote für die noch nicht existierenden Parkanlagen. Im Zusammenhang mit dem Werkstättenneubau des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt an der Ecke Brüssel-Strasse/Stuttgart-Strasse standen rund 450 m2 Land zur Verfügung. Der ausgeschriebene Wettbewerb suchte nach einer künstlerischen Lösung zur Transformation der Freifläche in einen Pocket Park. Interessierte Künstlerinnen und Künstler hatten sich mit einer Fachperson aus dem Bereich Architektur, Landschaftsarchitektur oder Gartenbau zusammenzuschliessen. Für die Ausführung standen insgesamt CHF 144'000 aus dem Baukredit zur Verfügung.
15 Künstlerinnen und Künstler bewarben sich mit einem Projekt beim Wettbewerb, der durch den Kunstkredit Basel-Stadt im Jahr 2007 ausgeschrieben wurde. Aufgrund der eingereichten Dossiers wurden bei der Vorauswahl fünf Projekte zur Weiterbearbeitung empfohlen. Das Projekt "Der Landweg" des Künstlers Leif Benett (*1974 in Schaffhausen, lebt und arbeitet in Basel) wurde von der Jury zur Ausführung empfohlen.
Die Kunstkredit-Kommission würdigte in ihrem Jurybericht 2007 das Siegerprojekt wie folgt: Leif Bennet entwirft einen ansteigenden Wanderweg auf einer landwirtschaftlich genutzten Wiese mit hochstämmigen Obstbäumen, einer Badewanne mit Regenwasser und verstreuten Findlingen. Diese seltsam vertraute, im industriellen Kontext aber irritierende und damit zugleich visionäre und humorvolle Landschaft wird durch eine Betonmauer wie ein dreidimensionales Bild eingefasst. Dieser Bildrahmen läuft im Süden zu einem spitzen Winkel zusammen, in dem der Feldweg abrupt endet und der Wanderer buchstäblich aus dem Bild fällt.
Mit dem "Landweg" ist der erste Pocket Park auf dem Dreispitz realisiert. Die Christoph Merian Stiftung stiftete die Obstbäume, stellt als Grundeigentümerin das Land unentgeltlich zur Verfügung und sorgt mit der Dreispitz Management AG für den Unterhalt des Pocket Parks. Die vier Planungspartner der Entwicklung Dreispitz, die Christoph Merian Stiftung, die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie die Gemeinde Münchenstein, "freuen sich auf die Umsetzung von weiteren Freiräumen, welche die Transformation des Dreispitz unterstützen", so die Pressemitteilung.
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