Montag, 4. Oktober 2010
Musik-Shifts
Basel.- Im Musikprogramm von Shift, dem Festival für elektronische Musik, geht’s dieses Jahr (und zwar von 28. bis 31. Oktober) um das Thema „lost&found. Wiederentdecken, neu interpretieren“ folgend, um das Wiederentdecken und Veröffentlichen von verschollen geglaubten Kompo-sitionen, die Verbreitung und Neusortierung in Archiven, die Sinnstiftung durch die Erzählung von Geschichten, die Aufnahme von Inhalten anderer Kulturen und deren Vereinigung zu neuen Musikstilen oder den Versuch der Schaffung eines Bewusstseins für die Herkunft von Samples. Das Festival findet auf dem Dreispitz Areal in Basel, sowie im Schaulager in Münchenstein statt.
Eröffnet wird das Festival am Donnerstag von Joy Frempong alias Oy, einer der spannendsten Musikerinnen der aktuellen Schweizer Szene an der Schnittstelle von Jazz, Experimentalelektronik und Pop. Oy komponierte Stücke anhand von Geschichten aus der Kindheit ihrer Freunde, die sie via E-Mail zugesendet bekommen hat. Sie verwendet Loop-Pedale, ihre Stimme, verschiedene Instrumente und zahlreiche Samples, die sie weitaus origineller als so mancher ihrer Kollegen zum Einsatz bringt.
Spezialgast von Shift ist Bruno Spoerri, der seit den 1960er Jahren stets mit neuesten technischen Möglichkeiten Musik komponiert und aufgeführt hat. Er wird am Freitagabend mit Joy Frempong und dem Bassisten Flo Götte ein spezielles, von Shift initiiertes Konzert geben. Anschliessend folgt ein DJ Set von Andy Votel aus Grossbritannien, der mit Veröffentlichungen auf seinem Label Finders Keepers eine internationale (Wieder-) Entdeckung von Bruno Spoerri befördert hat.
Als weiteres Highlight präsentiert Shift am Freitagabend das Konzert von Matthew Herbert. Er zeigt eine ganz spezielle Performance, die auf einer Aufnahme des Publikums im Frankfurter Club Robert Johnson basiert. Aus dieser Aufnahme hat Matthew Herbert Samples geschnitten und wird sie auf die für ihn typische Weise neu interpretieren.
Schliesslich wird am Samstag das Moritz von Oswald Trio zu Gast sein, bestehend aus Moritz von Oswald (Basic Channel, Maurizio, Rhythm&Sound), Max Loderbauer (Chica and The Folder, Sun Electric, NSI) und Vladislav Delay (Luomo, Uusitalo, AGF/Delay). Die drei Pioniere der frühen Berliner Elektronik haben eine gemeinsame Geschichte, dies ist die Neuerfindung von Dub Electronica, die ihren Ursprung im jamaikanischen Dub und im klassischem Detroit Techno hat.
Mehr zum Programm: www.shiftfestival.ch
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