Montag, 27. Juni 2011
basel sinfonietta: Sieben Uraufführungen in der nächsten Saison
Basel.- Die basel sinfonietta geht aufs Ganze. Mit sieben Uraufführungen und drei Schweizer Erstaufführungen profiliert sich die basel sinfonietta in der Konzertsaison 11/12 erneut als ein führendes Schweizer Orchester für Neue Musik. Gastspielreisen werden unter anderem an die Salzburger Festspiele, ans Huddersfield Contemporary Music Festival, Grossbritannien und ans Concertgebouw de Doelen, Rotterdam führen.
Mit einer konzertanten Aufführung des Operneinakters Neither von Morton Feldman eröffnet die basel sinfonietta Ende August 2011 ihre Konzertsaison. Ergänzt wird das Programm durch Gérard Griseys gross besetztes Orchesterstück L’Icône paradoxale. Damit wiederholt die basel sinfonietta ein Konzert, mit dem der Klangkörper wenige Wochen zuvor an den Salzburger Festspielen gastiert. Die musikalische Leitung hat der amerikanische Dirigent Steven Sloane, Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker, der erstmals am Pult der basel sinfonietta zu erleben ist. Als Solisten konnten die Sopranistinnen Anu Komsi und Anna Palimina sowie Mezzosopran Ursula Hesse von den Steinen gewonnen werden.
(Neither – Basel, Stadtcasino: Sonntag, 28. August 2011, 19 Uhr).
Wenige Wochen später ist das Orchester beim Baselbieter Festival Viva Cello 2011 zu Gast und wird dort unter anderem Krzysztof Pendereckis Konzert für drei Violoncelli zur Aufführung bringen. Bei diesem besonderen Anlass stehen mit Sol Gabetta, Mischa Maisky und Ivan Monighetti gleich drei international renommierte Cellisten gemeinsam auf dem Konzertpodium. Die musikalische Leitung hat Michal Klauza.
(Viva Cello 2011 – Basel, Stadtcasino: Samstag, 10. September 2011, 20 Uhr).
Beim zweiten Abonnementkonzert der basel sinfonietta ist das Berner Symphonieorchester mit Chefdirigent Mario Venzago als Gastorchester zu erleben. In Zusammenarbeit mit dem Festival CULTURESCAPES gelangt Musik israelischer Komponisten zur Aufführung. Neben der Sinfonie Nr. 1 von Josef Tal und der hebräischen Rhapsodie für Violoncello und Orchester Schelomo von Ernest Bloch (Solist: Alexander Kaganovski) präsentiert das Berner Symphonieorchester eine Uraufführung der bekannten Komponistin Chaya Czernowin (*1957). Mario Venzago wird das neue Werk, das Czernowin eigens für das israelische Ensemble Nikel geschrieben hat, dem Publikum in Form eines von ihm moderierten Gesprächskonzerts vorstellen.
(Symphonieorchester Bern: Ein Gesprächskonzert mit Mario Venzago –Basel, Stadtcasino: Montag, 24. Oktober 2011, 19.30 Uhr)
Mit gleich fünf Uraufführungen erinnert die basel sinfonietta an das legendäre britische „scratch orchestra“, das in den 60er und 70er Jahren mit unkonventionellen Konzerten breites Aufsehen erregte. Neben Werken der englischen Komponisten Tim Parkinson (*1973), Michael Parsons (*1938) und James Saunders (*1972) stehen Uraufführungen des Amerikaners Christian Wolff (*1934) und des Schweizers Jürg Frey (*1953) auf dem Programm. Die musikalische Leitung hat der junge Nachwuchsdirigent James Weeks, der erstmals am Pult der basel sinfonietta zu Gast ist. Im Rahmen des Huddersfield Contemporary Music Festival, dem britischen Pendant zu den Donaueschinger Musiktagen, wird die basel sinfonietta dieses Konzert wenige Wochen nach dem Basler Auftritt auch in England wiederholen.
(from scratch – Basel, Martinskirche: Dienstag, 8. November 2011, 19.30 Uhr)
Den schmalen Grad zwischen „Mär und Nightmare“ beschreitet die basel sinfonietta mit einem Konzert, bei dem neben Richard Wagners Walkürenritt und Rimski-Korsakows Scheherazade Bernd Alois Zimmermanns Märchensuite für Orchester sowie die Komposition wo angst auf Umhülle prallt des Österreichers Reinhard Fuchs (*1974) als Schweizer Erstaufführungen erklingen werden (Solistin: Anna Maria Pammer). Mit diesem Programm setzt die basel sinfonietta die seit mehreren Saisons überaus ergiebige Zusammenarbeit mit Stefan Asbury fort.
(Mär & Nightmare – Basel, Stadtcasino: Mittwoch, 14. März 2012, 19.30 Uhr)
Anlässlich des 80. Geburtstags von Rudolf Kelterborn (*1931) kombiniert die basel sinfonietta in ihrem Mai-Konzert zwei seiner Werke mit Musik von John Adams (*1947). Vom amerikanischen Minimal-Music-Komponisten werden dessen fulminante Dr. Atomic Symphony als Schweizer Erstaufführung sowie das Violin Concerto zu hören sein (Solist: Eugene Ugorski); von Rudolf Kelterborn ist als Querschnitt seines Schaffens die Komposition Changements aus den 70er Jahren sowie das 2009 uraufgeführte Konzert für Bratsche und Orchester mit Geneviève Strosser als Solistin zu erleben. Die musikalische Leitung hat Kasper de Roo. Wenige Tage nach dem Abonnement-Konzert im Stadtcasino ist die basel sinfonietta mit diesem Programm im Concertgebouw de Doelen, Rotterdam zu Gast.
(Changements – Basel, Stadtcasino: Freitag, 4. Mai 2012, 19.30 Uhr)
Zum Saisonabschluss bieten basel sinfonietta und Stadtkino Basel mit the E.A.Poe-Project einen Überblick über das vielfältige Schaffen des amerikanischen Autors Edgar Allan Poe (1809-1849). Dabei gelangen sowohl Claude Debussys Operneinakter La Chute de la Maison Usher sowie der gleichnamige Stummfilm des polnisch-französischen Regisseurs Jean Epstein aus dem Jahr 1928 zur Aufführung. Den passenden Soundtrack zum Film hat der tschechische Komponist Varhan Bauer (*1969) als Auftragswerk der basel sinfonietta geschrieben. Beide Konzertteile werden durch eine Lesung aus den Werken des Grusel-Meisters ergänzt. Die musikalische Leitung hat Mark Fitz-Gerald, der auch bei vergangenen Stummfilmkonzerten überaus erfolgreich am Pult der basel sinfonietta stand.
(basel sinfonietta und Stadtkino Basel präsentieren: the E.A.Poe-Project – Basel, Stadtcasino: Sonntag, 12. Juni 2012, 19 Uhr)
Darüber hinaus wird die basel sinfonietta im Januar 2012 mit Giorgio Battistellis Oper Richard III erstmalig mit einer Aufführungsserie am Gran Théâtre de Genève gastieren (Vorstellungen vom 22. Januar bis 1. Februar 2012, Leitung: Zoltán Peskó). Das Basler Publikum kann sich bereits vor der Genfer Premiere im Rahmen einer öffentlichen musikalischen Probe ein Bild von dem viel gespielten Werk des zeitgenössischen italienischen Komponisten machen.
(Öffentliche Probe – Basel, Volkshaus: Samstag, 14. Januar 2012, 19.30 Uhr, Eintritt frei) www.baselsinfonietta.ch
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