Freiburg.- Nach 32 Jahren bei der Stadt Freiburg, davon knapp 26 Jahre als Direktor des Museums für Neue Kunst, geht Jochen Ludwig zum Monatsende in den Ruhestand. Das bringt für ihn mehr als einen Abschied. Anfang Juli gestaltete er seine letzte „Frühkunst“, am kommenden Samstag seine letzte „Museumsnacht“. Über die Nachfolge entscheidet der Gemeinderat heute, 26. Juli, in nichtöffentlicher Sitzung, schreibt Christoph Jessen, Presse- und Öffentlichkeitsreferat Stadt Freiburg, in seiner Mitteilung.
1946 in Neu-Isenburg geboren, studierte Ludwig Kunstgeschichte, Archäologie und neuere deutsche Literaturwissenschaft in Frankfurt am Main. Nach Studienaufenthalten in den USA und Wien promovierte er 1977 in Frankfurt. Nach einem Wissenschaftlichen Volontariat an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden kam Jochen Ludwig 1979 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter ans Augustinermuseum. Bis 1985 war er dort für die Kunst der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart zuständig, baute die Abteilung Museumspädagogik auf und betreute die Öffentlichkeitsarbeit.
Bereits 1983 begann Jochen Ludwig mit den Planungen für das Museum für Neue Kunst, das im November 1985 eröffnet wurde. Von 1984 bis 1985 leitete er zudem kommissarisch das Kulturamt.
Als Gründungsdirektor des Museums für Neue Kunst hat Ludwig das Profil der Sammlung entwickelt, die ihren regionalen Schwerpunkt nicht verleugnet, ihm aber mit Glanzlichtern wie Bissier, Macke, Feininger, Dix, Ruff oder Grosse ein weltläufiges Flair verleiht. Und so kommt es durchaus vor, dass Bilder aus dem Freiburger Haus für internationale Präsentationen angefordert werden. Zum Beispiel war ein Gemälde von Julius Bissier kürzlich einige Wochen lang in den Guggenheim-Museen New York und Bilbao zu sehen.
Daneben macht das Museum mit seinen Ausstellungen auf sich aufmerksam – zur Klassischen Moderne ebenso wie zur Gegenwartskunst. Neue Besucherschichten konnte das Museum insbesondere mit Themen- und Gruppenausstellungen wie „iran.com“, „Miss You“ oder „ArtBrands“ erschließen, ebenso mit thematischen Sammlungsausstellungen wie „Rücksichten. Bilder von hinten“, „Hempels Sofa. Wohnglück mit Bildern“ oder „Der rote Teppich. Meisterwerke des Augustinermuseums auf Besuch im Museum für Neue Kunst“.
Neben seiner Tätigkeit als Museumsleiter hatte Jochen Ludwig Lehraufträge zur Museumskunde an der Universität Freiburg und ist Mitglied verschiedener Jurys – unter anderem für die Auswahl Baden-Württemberg für Stipendien der Villa Massimo in Rom, für die Kunststiftung Baden-Württemberg und für das Kulturforum Offenburg.
Öffnungszeiten der Freiburger Museen: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
www.freiburg.de/museen
Allerlei Zweifel in der Eifel
Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...
-
Robert Schneider, 100 Frauen, 2008. Quelle: Kulturamt Waldshut B onndorf.- „Die Ausstellung „Robert Schneider: Mit einem schwarzen Pinsel...
-
3land.- Dieses Mal geht es ohne lange Vorrede direkt zu den 3land-Termintipps. Aber halt. Zunächst wollen wir von der Redaktion Ihnen auf j...
-
Bildlegende:Emil Nolde, Herbstmeer XI, 1910 Öl auf Leinwand, 70 x 89,5 cm Kunsthaus Zürich © 2009 Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde Zürich...