Niklaus von Flüe - Bruder Klaus (1417-1487); Quelle: Museum Rietberg
Zürich.- Das Museum Rietberg in Zürich präsentiert die weltweit erste kulturenübergreifende Ausstellung zum Thema Mystik. Das schwer fassbare religiöse Phänomen wird anhand von vierzig Mystikerinnen und Mystikern veranschaulicht: Ihr Leben und ihre Schriften zeigen beispielhaft, wie reich und vielfältig ihre spirituellen Erfahrungen waren. Die ausgewählten Mystiker stammen aus den grossen Weltreligionen - Christentum, Hinduismus, Buddhismus, Daoismus, Islam und Judentum - und decken einen Zeitraum von über 2000 Jahren ab
Unter den herausragenden Mystikern findet sich u.a. ein Asket aus Tibet, eine Unsterbliche aus China, ein eigenwilliger Zen-Meister, ein Abt aus dem Sinai-Kloster, ein kompromissloser Sozialrevolutionär und eine ekstatische Dichterin aus Indien, ein Schweizer Einsiedler, der einen Stein als Kopfkissen benützte, ein jüdischer Gelehrter, der nach verborgenen Gottesnamen suchte, und ein liebestrunkener Sufi-Dichter, dessen Gedichte zu den Perlen der Weltliteratur zählen.
Diese Menschen strebten nach dem Absoluten, nach der Vereinigung mit dem Göttlichen. Oder anders ausgedrückt: «Wie klingt das Klatschen mit einer Hand?» So lautet eine der bekanntesten jener paradoxen Fragestellungen, wie sie im japanischen Zen-Buddhismus als Denkübungen zur Anwendung kommen. Mystiker versuchten die Energie Gottes zu erfassen oder bemühten sich, die Wirkkräfte der Welt in Harmonie zu bringen. Sie übten sich in der Kunst der Selbstauslöschung und des Loslassens, sie ergründeten die Leere und strebten nach dem Dao. Heilige Schriften, innige Gebete, tagelange Meditation, ekstatischer Tanz, Gesang oder strenge Askese inspirierten sie und halfen ihnen auf ihrem Weg zum Absoluten.
Meister Eckhart zum Beispiel forderte die Menschen auf, sich von erlernten Denkgewohnheiten radikal zu verabschieden und materiellen, emotionalen und geistigen Unfreiheiten abzusagen. Eckhart verweigert Anweisungen, wie zu leben sei und wie ein Mensch das Höchste im Dasein erlangen könne: Jeder Mensch ist von seinem Sein in Gott her immer schon frei.
150 Kunstwerke und Originaldokumente sowie über 30 multimediale Installationen und Visualisierungen erläutern die Welt der Mystik: eine Welt spiritueller Erfahrungen und Geheimnisse.
Der reichhaltige Katalog zur Ausstellung ist im Museums-Shop und im Buchhandel erhältlich. Versand nur über den Verlag
Öffnungszeiten: Di bis So 10-17 Uhr, Mi und Do 10-20 Uhr, Mo geschlossen.
Mystik - Die Sehnsucht nach dem Absoluten
Bis 15. Januar 2012
Gablerstrasse 15
CH-8002 Zürich
0041 (0)44 206 31 31
www.rietberg.ch/de-ch/home.aspx
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