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Basel.- Gleich zweimal in kurzem Abstand kommt das Basler Publikum in den Genuss von Auftritten der Weltklassegeigerin Anne-Sophie Mutter. Hatte sie sich am 24. Januar in der Reihe World Orchestras zusammen mit dem Dirigenten Michael Francis und dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart für Sebastian Curriers Time Machines und Max Bruchs g-Moll-Violinkonzert eingesetzt, so wird sie jetzt als Kammermusikerin im Duo mit ihrem ständigen Klavierpartner Lambert Orkis zu hören sein.
Kluge Pädagoginnen der Region förderten die evidenten Talente der 1963 im badischen Rheinfelden geborenen Anne-Sophie Mutter (Erna Honigberger, Aida Stucki). Herbert von Karajan brachte dann die Dreizehnjährige auf Erfolgskurs: Auftritt mit Mozarts G-Dur-Violinkonzert KV 216 bei den Salzburger Pfingstfestspielen. Nun öffneten sich allerorten die Türen zu den Konzertsälen der Welt. Kritik und Publikum zeigten sich vom strahlenden Ton, der gestalterischen Einfühlung und einer schier unfehlbaren Technik tief beeindruckt. Auf 35 Jahre Podiumspräsenz konnte Mutter im vergangenen Jahr zurückblicken. Stolz dokumentierte ihre Plattenfirma diese fruchtbaren Jahre auf nicht weniger als 40 CDs („ASM35“. The Complete musician. 35 Years on Stage, DG). In London unterrichtete Anne-Sophie Mutter zeitweilig den Geiger-Nachwuchs, den sie im Rahmen einer eigenen Stiftung auch weiterhin aufmerksam begleitet.
Bereits seit dem Jahr 1988 bilden Anne-Sophie Mutter und der 1946 in Philadelphia geborene und aufgewachsene Pianist Lambert Orkis ein Duo. In unzähligen Konzerten boten sie ein gemeinsam erarbeitetes Repertoire, das von Mozart und Beethoven bis Bartók und Webern fast alle Stilepochen umfasst. Für ihre Aufzeichnung aller zehn Beethoven-Sonaten für Violine und Klavier wurde den beiden Künstlern der „Grammy“ für die „beste Kammermusik-Aufführung“ zugesprochen.
AMG Solistenabend
Montag, 12. März 2012, 19.30 Uhr
Stadtcasino Basel, Musiksaal
Anne-Sophie Mutter, Violine
Lambert Orkis, Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate G-Dur, KV 379 (373a) (Wien, April 1781)
Franz Schubert: Fantasie C-Dur, D 934 (Wien, Dezember 1827)
Witold Lutoslawski: Partita (Warschau, 1984)
Camille Saint-Saëns: Sonate Nr. 1 d-Moll, op. 75 (Paris, 1885)
• Mozarts Freund Stadler berichtet, auf welch kuriose Weise Mozart und die Widmungsträgerin Josepha Auernhammer die Sonaten KV 296 und KV 376-380 aus dem druckfrischen Widmungsexemplar probespielten:
… die Auernhammer spielte das Fortepiano, Mozart begleitete statt auf der Violine auf einem zweiten nebenstehenden Fortepiano, ich war ganz entzückt über das Spiel des Meisters und der Schülerin, ich habe niemals mehr in meinem Leben so unvergleichlich vortragen gehört.
• Nur selten findet Schuberts melodisch so erfindungsreiche, harmonisch so kühne und formal so eigenwillige Fantasie C-Dur den Weg in den Konzertsaal. Dabei steht es im Umkreis von hochgeschätzten Werken aus der „Spätzeit“ des gerade erst 30jährigen Schubert: Klaviertrio Es-Dur, drei Sinfonie-Entwürfe, Es-Dur-Messe, C-Dur-Streichquintett, drei letzte Klaviersonaten, Winterreise.
• Lutoslawski: „Die neue Fassung [der Partita] für Violine und Orchester (und obligates Klavier [1988]) … wurde ausdrücklich für Anne-Sophie Mutter geschrieben und ist ihr auch gewidmet [Uraufführung: München 1990]. Die Idee zu dieser Neufassung entstand durch den sehr starken Eindruck, den Anne-Sophie Mutters Aufführungen meiner [Komposition] Chain 2 auf mich gemacht haben.“ In ihren Duoabenden mit Klavier greift Anne-Sophie Mutter gerne auf Fassung I zurück.
• Zusammen mit dem Geiger Joseph Marsick erspielte Saint-Saëns mit seiner virtuos gehaltenen d-Moll-Sonate bei der Pariser Uraufführung im Oktober 1885 einen unstrittigen Publikumserfolg. Man schätzte wohl die Gegensätzlichkeit der vier Satztemperamente, dazu eine klassizistische Schreibweise, die auf Modernismen etwa im Stile von Wagner verzichtete.
Vorverkauf: Konzertgesellschaft Tickets, Steinenberg 14 (Stadtcasino), 4051 Basel
Tel. +41 (0)61 273 73 73, und über www.konzerte-basel.ch