Donnerstag, 14. Juni 2012

Trägerverein LiteraturBasel positioniert sich neu

Basel.- Der Trägerverein LiteraturBasel positioniert sich neu. Das erfolgreiche Buch- und Literaturfestival kommt näher zum Publikum und gewinnt an Ausstrahlung, indem es neu in stimmungsvollen Räumen der Stadt durchgeführt wird. Der Messeteil der BuchBasel wird aus finanziellen Gründen aufgegeben. Der Schweizer Buchpreis bleibt erhalten. Die Christoph Merian Stiftung saniert den Verein mit einem einmaligen Beitrag in der Höhe von CHF 300'000. Felix Werner, Leiter der BuchBasel 2010 und 2011, verlässt den Verein. Katrin Eckert, Intendantin des Literaturhauses, übernimmt die operative Gesamtleitung von LiteraturBasel.

Der Verein LiteraturBasel trägt seit dem 1. Januar 2009 das Literaturhaus Basel und die BuchBasel. Die BuchBasel umfasst eine Buchmesse, ein internationales Buch- und Literaturfestival und den Schweizer Buchpreis, der seit 2008 zusammen mit dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband verliehen wird. Die Aktivitäten von LiteraturBasel werden massgeblich mit Beiträgen der Christoph Merian Stiftung, der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, der Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige (GGG), der Vorortsgemeinden Basel-Landschaft, Pro Helvetia sowie mit eigenen Erträgen des Literaturhauses und der BuchBasel finanziert. Das Budget beträgt CHF 1.5 Mio.

Das Literaturhaus, im Jahre 2000 gegründet, vom Verein Literaturhaus getragen und seit 2005 an der Barfüssergasse beheimatet, hat seinen festen Platz im kulturellen Leben der Region. Es erfreut sich hoher Wertschätzung der Öffentlichkeit, der Autorinnen und Autoren und der Medien und gilt zu Recht als unverzichtbar. Margrit Manz leitete das Literaturhaus bis Ende September 2008; Katrin Eckert steht ihm seit Oktober 2008 vor.

Die BuchBasel initiierte Matthyas Jenny und leitete sie in den Jahren 2003 bis 2006. Nach dem Rückzug der Messe Schweiz stand Egon Ammann 2007 bis 2009 der BuchBasel vor, seit 2010 ist Felix Werner ihr Leiter. 2009 fusionierten die Trägervereine der BuchBasel und des Literaturhauses. Die BuchBasel findet seit 2010 wieder in der Messe Schweiz statt. Sie hat sich zwar steigender Besucher- und Ausstellerzahlen erfreut, ist aber immer noch zu klein. Namentlich die grossen Publikumsverlage sind untervertreten.

LiteraturBasel hat 2010 erhebliche Summen in den Wiederaufbau und in den Ausbau der BuchBasel investiert. Das Defizit in der Höhe von CHF 153'000 sollte in den drei folgenden Jahren durch Steigerung des Ertrags und durch Sparmassnahmen abgebaut werden. Dieses Budgetziel wurde 2011 nicht erreicht; es resultierte ein weiterer Verlust in der Höhe von CHF 26'000. Ausserdem ist die Liquidität des Vereins mit CHF 130'000 belastet. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus noch nicht bezahlten Verpflichtungen von Schuldnern des Vereins (Debitoren) und aus dem Anlagevermögen des Vereins, das heisst aus den noch nicht vollständig amortisierten Investitionen in die Infrastruktur.

Diese Situation gefährdet die Existenz des Vereins. Mit dem bestehenden Budget können die heute erbrachten Leistungen von LiteraturBasel nicht erhalten werden; die notwendige Entwicklung des Messeteils der BuchBasel ist nicht möglich. Trotz intensiven Bemühungen ist es nicht gelungen, nachhaltig zusätzliche Beiträge in jener Höhe zu akquirieren, die die Weiterentwicklung aller Leistungen von LiteraturBasel erlauben.

Nach Rücksprache mit den wichtigsten Geldgebern hat sich der Vorstand entschieden, den kommerziell ausgerichteten Messeteil der BuchBasel bereits im Jahre 2012 aufzugeben. Die Verlagsbranche befindet sich in einer angespannten wirtschaftlichen Situation. Dies hindert viele Verlage, an Messen ausserhalb von Frankfurt und Leipzig teilzunehmen. Ein Wachstum der Messe, namentlich die Akquise bedeutender Verlage, würde deshalb zusätzliche Investitionen erfordern. Diese Mittel konnten und können nicht beigebracht werden.

Der Verzicht auf die Buchmesse ist eine schmerzliche Sparmassnahme, die der Vorstand sehr bedauert.Mit diesem Verzicht setzt LiteraturBasel ganz auf die Vermittlung von Literatur und die Begegnung mit Autorinnen und Autoren. Diese Konzentration zusammen mit einem zusätzlichen einmaligen Sanierungsbeitrag der Christoph Merian Stiftung von CHF 300'000 (Ertragsanteil Einwohnergemeinde) erlaubt nicht nur den Erhalt des Literaturhauses und des Literaturfestivals, sondern deren Weiterentwicklung. Namentlich für das Festival gilt, dass es sein Potential ausserhalb der Messehallen besser entfalten kann. Ausserdem wird der Regierungsrat wohlwollend prüfen, die Veranstaltungen um den Schweizer Buchpreis mit einem Beitrag aus dem Swisslos-Fonds zu unterstützen.

http://www.literaturbasel.org/

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...