Dienstag, 2. Juli 2013

Spiel der Farben

Josef Albers: Interaction of Color, Foto: Johannes Onneken
Basel.- „Farbe trügt nicht“– unter diesem sprechenden und wegweisenden Motto des Künstlers Josef Albers (1888-1976) veranstaltet das Philosophicum im Ackermannshof in Basel bis zum 25. August ein spannendes Sommerprogramm. Es umfasst nicht nur eine Ausstellung mit Serigrafien, sondern auch Vorträge und Workshops. Die Reihe ermöglicht, sich den Werken Albers auf eine erfahrungsoffene und zugleich reflexive Weise zu nähern und eigene, sinnliche Erfahrungen mit dem Phänomen Farbe zu sammeln. Josef Albers, dessen Arbeiten bis heute inspirieren und zu kunstphilosophischen Fragestellungen anregen, hätte im März dieses Jahres seinen 125. Geburtstag gefeiert.

Im Festsaal des Philosophicum werden derzeit ausgewählte Serigrafien aus dem Werk „Interaction of Color“ gezeigt. Dieses ist nach Albers’ Emigration aus Deutschland in die USA (1933) in Zusammenarbeit mit Studierenden entstanden und gilt als dessen Lebenswerk. Albers schreibt: „‚Interaction of Color’ beschreibt eine experimentelle Methode, das Fachgebiet ‚Farbe’ zu studieren und zu lehren. In visueller Wahrnehmung wird eine Farbe beinahe niemals als das gesehen, was sie wirklich ist, das heisst als das, was sie physikalisch ist. Dadurch wird die Farbe zum relativsten Mittel der Kunst.“ Diese Relativität oder – wie er anderer Stelle auch sagt – die Wandelbarkeit der Farbe ist in Albers Werk das zentrale Motiv und wird immer wieder auf verblüffende Weise umgesetzt.

Während der Dauer der Ausstellung finden drei Vorträge statt. Der erste bietet eine vertiefte Auseinandersetzung mit Josef Albers Kunstverständnis an (12. Juli zum Thema „Nur der Schein trügt nicht“); mit dem zweiten Vortrag wird das Werk Albers´ im Kontext mit einem anderen Meister der Farbe – nämlich Mark Rothko – betrachtet (2. August zum Thema: Josef Albers und Mark Rothko: Impressionistische und expressionistische Arbeitsweise) und der dritte Vortrag schlägt schliesslich den Bogen zu Ad Reinhardt, der von Albers sagte: „Wenn ich einen Preis an jemanden zu vergeben hätte, dann gäbe ich ihn Albers.“ (23. August zum Thema: Josef Albers und Ad Reinhardt: Begegnung und Inspiration).

Jeweils am Tag nach den Vorträgen finden Workshops statt, die den Teilnehmenden erlauben, eigene Erfahrungen an und mit der Verschiedenartigkeit von Farbe zu machen. Zum Abschluss werden am 25. August mit einer Sonntagsmatinée philosophische Aspekte aufgegriffen und Fragen wie „Müssen wir Augen für das Offensichtliche entwickeln? oder: „Gibt es einen Bezug zwischen Sehen und Einsehen?“ Raum gegeben. Die Reihe wird von Jasminka Bogdanovic geführt und begleitet – sie lebt und arbeitet in Basel als freischaffende Künstlerin.

Programmdaten:
Ausstellung:  1. Juli bis 25. August, jeweils Mo/Di/Mi 15.00 – 19.00 Uhr/ Führungen   in Vortag und Workshop inbegriffen oder auf Anfrage

Vorträge:
- 12. Juli zu Josef Albers: Nur der Schein trügt nicht
- 2. August: Josef Albers und Mark Rothko: Impressionistische und expressionistische Arbeitsweise
23. August: Josef Albers und Ad Reinhardt: Begegnung  und Inspiration
jeweils 19.00 Uhr

Workshops:
13. Juli, 3. August, 24. August (die Workshops können einzeln besucht werden)
jeweils 10.00 – 13.00/15.00 – 17.00 Uhr

Matinée:
Das Sehen wahrnehmen mit Stefan Brotbeck, Jasminka Bogdanovic und Nadine Reinert.
25. August, 10.30 Uhr

Philosophicum im Ackermannshof,
St. Johannes-Vorstadt 19-21,
4056 Basel
www.philosophicum.ch

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