Freitag, 27. September 2013
Von Männern.
Basel.- Das Antikenmuseum Basel präsentiert in einer neuen Ausstellung Männerbilder und Männlichkeitsideale aus dem antiken Athen. Gleichzeitig dreht sich in der Skulpturhalle alles um die antike Männerdomäne Sport. Die beiden Ausstellungen und ihr Begleitprogramm schauen nicht nur zurück, sondern greifen auch die viel diskutierte Frage nach dem Mann-Sein heute auf.
Bei Ausstellungen zum Thema Geschlecht standen bisher meist die Frauen im Zentrum. Das ist im Antikenmuseum jetzt anders. Es widmet seine neue Sonderausstellung mit Objekten aus der exquisiten Dauersammlung ganz den Männern. Genauer den Männern in Athen vom 6. bis 4. Jahrhundert vor Christus, also in einer besonders gut dokumentierten Phase der griechischen Geschichte. Das Publikum begleitet einen Mann aus dem antiken Athen auf einem beispielhaften Lebensweg von der Kindheit bis zum Tod. Es verfolgt die idealtypische Sozialisation der Männer innerhalb und ausserhalb der Familie: in der homoerotischen Beziehung zu einem älteren Mann, beim Trinkgelage unter Männern, in religiösen Zeremonien, im Krieg oder in der Männerdomäne Politik.
Dabei begegnen den Besucherinnen und Besuchern auch aktuelle Männerbilder. Zeitschriften für den heutigen Mann, moderne Alltagsobjekte und Medienzitate zu Männerfragen stehen im Dialog mit den antiken Männerdarstellungen. Der Gegenwartsbezug der Ausstellung ist dem neuen Direktor des Antikenmuseums, Andrea Bignasca, wichtig. Das Museum ist dabei, sich als Ort zu etablieren, der heute relevante Themen in Bezug zur Antike setzt.
Ebenfalls als Modell für die Zukunft dient die grosse Parallelausstellung in der Skulpturhalle. Dort sind Gipsabgüsse und antike Originale zu einer einmaligen Übersicht über den antiken Sport vereint. Die Originale stammen aus dem Antikenmuseum und aus einer bedeutenden Privatsammlung. Neu möchte das Antikenmuseum seine Dependance an der Mittleren Strasse auch für grosse Ausstellungen mit Originalobjekten nutzen. Sport war im antiken Männerleben zentral und hatte in der Kunst einen sehr hohen Stellenwert. Er diente der Vorbereitung für den Krieg. Zudem musste ein griechischer Mann einen trainierten Körper haben und gut aussehen, um moralisch und geistig vollkommen zu sein.
Die Inszenierung der Ausstellung versetzt das Publikum zuerst in die antiken Trainingsstätten Gymnasion und Palästra, wo sich die Athleten auf Wettkämpfe vorbereiteten. Danach gelangen die Besucherinnen und Besucher durch einen Tunnel in ein grosses Stadion. In Videos und Texten vergleicht die Ausstellung die antike und die heutige Durchführung dieser Sportarten. Beide Ausstellungen sind dreisprachig: Deutsch, Französisch, Englisch.
Zu den Ausstellungen gibt es ein vielseitiges Begleitprogramm für Jung und Alt. Neben Workshops für Familien und Schulen und Vorträgen findet eine Podiumsdiskussion statt zur Frage, ob die Männer heute noch das starke Geschlecht sind. Die Skulpturhalle bietet einen Sportnachmittag für die ganze Familie sowie je einen Abend zum modernen und antiken Ringen und Boxen. Zu sehen ist unter anderem ein Sparringkampf des Basler Schwergewichtsprofis Arnold «THE COBRA» Gjergjaj. Für ein internationales Publikum gibt es im Antikenmuseum englische Führungen und Cocktailabende. Das ganze Begleitprogramm finden Sie unter: www.antikenmuseumbasel.ch/agenda
Im Antikenmuseum ist parallel eine Fotoausstellung der niederländischen Fotografin Brigitte Vincken zu sehen. Sie zeigt Bilder von antiken Statuen mitten in der Natur oder in der Begegnung mit männlichen Models.
Öffnungszeiten Antikenmuseum: Di – So, 10 – 17 Uhr
Öffnungszeiten Skulpturhalle: Di – Fr, 10 – 17 Uhr, Sa & So, 11 – 17 Uhr
Antikenmseum Basel: Wann ist man ein Mann? Das starke Geschlecht in der Antike
Ausstellung in der Skulpturhalle: Wann ist man ein Mann? Athlet und Wettkampf in der Antike
Beide Ausstellungen sind dreisprachig: Deutsch, Englisch, Französisch
6.9.13 – 30.3.14
Antikenmuseum Basel. St. Alban-Graben 5. 4010 Basel. 061 201 12 12. www.antikenmuseumbasel.ch
Skulpturhalle Basel. Mittlere Strasse 17. 4056 Basel. 061 260 25 00. www.skulpturhalle.ch
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