3land.- Die Basler Bildhauerin Bettina mischt sich ein. Ihre Werke spalten immer wieder die Gemüter. Ein Beispiel dafür ist ihre "Helvetia", die sich von der Reise ausruht und vom Pfeiler der Mittleren Brücke aus nachdenklich auf den Rhein schaut. Manche fanden, die bronzene Schönheit mit den nackten Beinen sei ungeeignet als Symbol für die Schweiz. Inzwischen ist die Skulptur aus der Basler Innenstadt nicht mehr wegzudenken. Bettina Eichins Anliegen war und ist es, den Klichees in den Köpfen ihre eigenen Frauenbilder entgegen zu setzen. Sie kämpfte und kämpft mit ihrer Kunst für die Gleichheit von Mann und Frau, für die Menschenrechte. Und sie lässt sich dabei nicht unterkriegen. Erst unlängst wurde sie zusammen mit der Anwältin Elisabeth Freivogel mit dem Chancengleicheitspreis beider Basel ausgezeichnet. Heute beantwortet Bettina Eichin die 15 Fragen für 3land.info. Lebensmotto?
Gegen den Strom schwimmen
Sternzeichen?
Steinbock
Jahrgang?
1942
Wie würden Sie sich und Ihre Arbeit beschreiben (Ihre Antriebsfedern, die Themen, die Materialien; was wollen Sie für sich und die anderen damit erreichen?)?
Künstler jeder Sparte sind Chronisten ihrer Zeit und erzählen Geschichten. Ich möchte, dass die Geschichten, die ich als Werke erzähle, gelesen werden können, dass sie nicht nur hier und jetzt sondern für die Zukunft Zeichen setzen für Gerechtigkeit und für die Bewahrung von Natur und Umwelt
Was verstehen Sie unter guter Kunst und wie fing alles an?
Das ist ein weites Feld, sollen alle das als gut einstufen, was sie für gut befinden. Ich bin da gegen jede Doktrin und sehr großzügig.
Familie, erblich vorbelastet?
In der Familie gibt es Maler, Glasmaler, Architekten, Dessinateure
Noch eine andere „Profession“?
Keine
Hobbys?
Berge, Gärten, Blumen, Heilpflanzen, Kochen
Lebensstationen?
Bern, Fribourg, Bern, Israel, Patmos, Theben, Hamburg, Athen, Freiburg i.Br., Basel
Vorbilder?
Bettina von Arnim, Bertha von Suttner, Hannah Arendt
Die größten Schwächen?
Sturheit
Ich mag?
Musik
Ich mag nicht?
Lärm, Zerstörung, Unhöflichkeit
Ich wünsche mir?
Eine menschliche Gesellschaft ohne Waffen, Umwandlung aller Armeen in Katastrophenschutztruppen, Abschaffung des Raubkapitalismus, Respekt vor Mitmenschen und vor der Natur, eine gerechte Verteilung aller Ressourcen auf Frauen und Männer.
Fotos: Bettina Eichin, Helvetia auf der Briefmarke, Bettina Eichin bei der Arbeit an ihrem Menschrechtsdenkmal. Repro 3land/Quelle: Bettina Eichin
