Dienstag, 31. März 2009

Lörrach: Vom Zinnsoldaten und Goldenen Zeiten (April)

Lörrach.- Der April im Burghof Lörrach steht im Zeichen der „Goldenen Zeiten“ und Neuen deutschen Liedern – mit Toni Mahoni, Annamateur & Außensaiter, Bobo und Niels Frevert (24.&25.4.). Die deutsche Szene ist nicht nur angesagt wie nie, sondern präsentiert sich auch vielseitig – moderne Liedermacher, die das Genre von seinem etwas angestaubten Image befreien!

Im April wird Hubert von Goisern (1.4. – nur noch Restkarten!) den Burghof ebenso verzaubern wie der Welt umwerfendster Akkordeonclub Accordion Tribe (7.4.) oder Edson Cordeiro (22.4.) mit seiner großartigen Stimme. In der Kabarettreihe freuen wir uns auf Fatih Çevikkollu (9.4.), der aus „Alles Atze“ bekannt ist. In der Tanzreihe ist mit „the most hotly tipped young choreographer“ der Shootingstar Hofesh Shechter (29.4.) mit „Uprising/In Your Rooms” im Burghof zu Gast. Und Puppentheater um den standhaften Zinnsoldaten gibt es am 20. April auch.

Hubert von Goisern
„S’Nix Tour 2009“
Mi 1. April 2009, 20 Uhr, € 42.-/38.-/34.-

Es dröhnt harter Rock. Es perlt Pop. Es jodelt inneralpin. Niemals zerfällt die Üppigkeit in ihre Einzelheiten. Dazu beeindruckt Hubert von Goisern mit einer Stimme, die bisher ungeahnte Vielseitigkeit demonstriert. Mit seiner jungen Band – David Lackner (keys), Maria Moling (percussion, voc), Alex Pohn (dr), Helmut Schartlmüller (b), Elisabeth Schuen (violine, voc), Marlene Schuen (violine, voc) und Severin Trogbacher (g) – lässt er uns auf „S’Nix“ eintauchen in starken Rock, auftauchen zu sanfter, liebevoller Nachdenklichkeit und stranden mit weltläufiger Hintergründigkeit.
Accordion Tribe
Di 7. April 2009, 20 Uhr, € 24.-

Im Mai 1996 trafen sich fünf Komponisten und Akkordeonisten, der New Yorker Guy Klucevsek, der blinde Wiener Musiker Otto Lechner, Finnlands berühmteste Akkordeonistin Maria Kalaniemi, der virtuose Slowene Bratko Bibic und der Schwede Lars Hollmer, zu einer dreiwöchigen Tournee. Als Resultat dieser Tournee wurde im Januar 1998 die CD „Accordion Tribe“ veröffentlicht und wurde zu einem solchen Erfolg, dass das Ensemble beschloss, auch künftig in losen Abständen und auch teilweise sich verändernden Besetzungen in verschiedenen Ländern der Erde zu touren. Unter dem Namen „Accordion Tribe“ haben sich die fünf zusammengetan. Und was sie, scheinbar verspielt, de facto aber konzentriert nach den Wurzeln der Musik tastend, ihren Instrumenten entlocken, ist schlicht einmalig: tranceartig intensive Musik, befreit von jeder Konvention und gleichwohl auf ihre Herkunft aus Jazz, Klassik und der Volksmusik verweisend.
Auf der Tournee werden viele Stücke von Lars Hollmer zu hören sein und sie wird ein wenig zu einem Tribute für einen der besten und vielleicht meistunterschätzten Musiker, die der Jazz in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht hat.
Leider wird die anstehende Tournee ohne Lars Hollmer stattfinden müssen, der am ersten Weihnachtstag 2008 verstarb. Die Geschichte von Accordion Tribe ist ohne Lars undenkbar, seine Kompositionen haben maßgeblich zum Erfolg der Gruppe beigetragen – er war sicher einer der genialsten zeitgenössischen Schöpfer neuer Melodie-Linien.

Camerata Vocale Freiburg
„Stabat Mater”
A-capella-Konzert zur Passion
Mi 8. April 2009, 20 Uhr, € 28.-/24.-/20.-

Der Schwerpunkt dieses A-cappella-Programms zur Passionszeit liegt auf dem 1962 komponierten „Stabat Mater“ von Penderecki und der frühen Vertonung desselben Textes von Palestrina. So werden – komplettiert durch weitere bedeutende Passionsstücke – im Verlauf des Abends Werke des 20. Jahrhunderts mit Renaissance- und Barockmusik kombiniert und damit Kompositionen, zwischen denen fast 200 Jahre Musikgeschichte liegen, miteinander in Kontrast gesetzt.
Die ursprünglich von einer studentischen Gruppe gegründete Camerata Vocale Freiburg konnte im Jahr 2007 bereits ihr 30jähriges Jubiläum feiern. Künstlerischer Leiter ist seit 1988 der Dirigent und Komponist Winfried Toll, der außerdem Theologie, Philosophie, Gesang und Schulmusik studiert hat.

Programm:
Josquin Desprez (1440-1521): „Miserere mei“
Orlando di Lasso (1532-1594): „Timor et tremor“
Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525-1594): „Stabat Mater“
Antonio Lotti (1666-1740): „Crucifixus“
Francis Poulenc (1899-1963): „Salve Regina“
Krzysztof Penderecki (*1933): „Stabat Mater“
Francis Poulenc: „Quatre Motets pour le temps de pénitance“
Johann Sebastian Bach (1685-1750): „Der Geist hilft unser Schwachheit auf“
Leitung: Winfried Toll
Es findet eine Konzerteinführung mit Hans Georg Hofmann um 19.15 Uhr im Burghof Lörrach statt.
Fatih Çevikkollu
„Komm zu Fatih“
Do 9. April 2009 20 Uhr, € 21.-

Nach seinem erfolgreichen und mehrfach preisgekrönten Debüt-Programm „Fatihland“ geht der Kabarettist Fatih Çevikkollu nun mit seinem brandneuen Solo-Programm auf Tournee. In seinem aktuellen Programm nimmt der in Deutschland geborene Türke zentrale Themen der Gesellschaft im 21. Jahrhundert aufs Korn, beispielsweise die Angst, seinen Lebensstandard nicht mehr halten zu können.
Fatih Çevikkollu: „Ich sehe aus wie Ali, rede aber wie Hans. Und dadurch kann ich viele Dinge einfacher aussprechen und mich damit humorvoller auseinandersetzen.“

Puppentheater am Meininger Theater
„Der standhafte Zinnsoldat“
Mo 20. April 2009, 17 Uhr,
Di 21. April 2009 11 & 15 Uhr, € 10.-/6.- bis 14 J. erm., freie Platzwahl

Der alt gewordene und müde Dichter Hans Christian Andersen lädt alle seine Freunde, das Publikum, unter seine Bettdecke ein, um ihnen sein Märchen vom standhaften Zinnsoldaten zu erzählen: Eine Geschichte über Verliebtsein, Herz und Verstand, Sein und Schein und eine wunderschöne Metapher über das Anderssein.

Für Kinder ab 6 Jahren und für Erwachsene
Dauer: ca. 55 Min.
Spiel: Stefan Wey, Sven Huerdler
Regie: Tobias Lehmann
Ausstattung: Ingo Mewes, Thomas Klemm
Technik: Mario Krauße, Susanne Tenner-Ketzer
Tänzerin: Michelle Haugen
www.das-meininger-theater.de
Edson Cordeiro
„The Woman’s Voice”
Mi 22. April 2009 20 Uhr, € 22.-

Edson Cordeiro, der Countertenor aus São Paulo, kann sich mit seiner Viereinhalb-Oktaven-Stimme in Bizets Carmen genauso hineinsteigern wie in Händels Rinaldo, er schmachtet nach dem Ipanema-Girl, ruft die brasilianische Mutter Gottes mit einem Samba an und schwenkt dann zu Gounouds Ave Maria über. Er ist Opernstar, Volkssänger und Drag Queen in einem. Mit „The Woman’s Voice“ zelebriert der Brasilianer nun den Nährboden seiner Kunst, die Stimmvielfalt des Weiblichen. Dabei ist der Spagat – ganz typisch Cordeiro – unermesslich breit: Billie Holiday und Shirley Bassey werden aufgeboten und Zarah Leander ist ein treffliches Spiegelbild für den androgynen Sänger.

Goldene Zeiten
Neue deutsche Lieder
Toni Mahoni / Annamateur & Außensaiter
Fr 24. April 2009 20 Uhr € 21.- Freie Platzwahl

Bobo / Niels Frevert mit Band & Streichern
Sa 25. April 2009 20 Uhr € 21.- Freie Platzwahl
Kombiticket für beide Abende € 36.-

Toni Mahoni
„Allet ist eins“
Mit seinen Videokommentaren und seinen Musikvideos, allesamt reich an subtilen Alltagsweisheiten, hat sich die Berliner Schnodderschnauze Toni Mahoni innerhalb kürzester Zeit zum Star der deutschen Podcast-Szene entwickelt.

Annamateur & Außensaiter
„Walgesänge“
Anna Maria Scholz, alias Annamateur – die Gewinnerin des Deutschen Kleinkunstpreises 2008 – ist Antidiva, Alphaweibchen, naturstoned – mit ihrem Mordsorgan, entwaffnender Persönlichkeit und enormer Wandlungsfähigkeit zieht sie ihre Zuhörer unweigerlich in ihren Bann.

Bobo
„Lieder von Liebe und Tod“
Bekannt wurde sie in den 90er Jahren mit der Band „Bobo in White Wooden Houses“. Für ihr letztes Projekt hat die Sängerin mit der glockenhellen Stimme 2008 den deutschen Weltmusikpreis RUTH erhalten: Zusammen mit dem Theatermusiker Sebastian Herzfeld und der Saxophonistin Anna Kaftan hat sich Bobo an die Neuinterpretation deutscher Gedichte und Volkslieder, überwiegend aus Klassik und Romantik, gewagt.

Niels Frevert mit Band & Streichern
„Du kannst mich an der Ecke rauslassen“
Niels Frevert, den viele für einen der besten Songwriter Deutschlands halten, ist schon länger auf der Musikbühne unterwegs. Vergangenes Jahr hat der ehemalige Sänger und Texter der Band Nationalgalerie seine dritte Solo-CD veröffentlicht.
Alice Sara Ott Klavier
Werke von Beethoven und Chopin
So 26. April 2009, 11 Uhr, € 15.-/6.- bis 14 J. erm., freie Platzwahl

Die Verleihung des Förderpreises und des Publikums-Sonderpreises im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals im Sommer 2007 katapultierte die erst 19-jährige deutsch-japanische Pianistin schlagartig ins Rampenlicht der Musikwelt. Im gleichen Jahr flogen ihr auch beim Klavierfestival Ruhr – wo sie kurzfristig für Elena Bashkirova eingesprungen war – die Herzen zu.
In Lörrach wird Alice Sara Ott mit der „Waldsteinsonate“ von Beethoven und Werken von Chopin „transzendentalen Etüden“ ein gewagtes Programm zu Gehör bringen.

Programm:
Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 21 „Waldstein“ in C-Dur, op. 53
Frédéric Chopin:
Grande Valse Brillante op. 18, Es-Dur
Grande Valse Brillante op. 34, As-Dur, a-moll, F-Dur
Grande Valse op. 42, As-Dur
Walzer op. 64, Des-Dur, cis-moll, As-Dur
Walzer op. 69, As-Dur, h-moll
Walzer op. 70, Ges-Dur, f-moll, Des-Dur
Walzer Oeuvre posthume, E-Dur, e-moll, a-moll
Hofesh Shechter Dance Company
„Uprising / In Your Rooms”
Choreographie: Hofesh Shechter
Mi 29. April 2009, 20 Uhr, € 38.-/34.-/30.-

Er gilt als der „most hotly tipped young choreographer“ in Großbritannien. Im Februar wurde er mit dem Movimentos-Tanzpreis 2009 in der Kategorie „Bester Nachwuchskünstler” ausgezeichnet: Der gebürtige Israeli Hofesh Shechter kam eigentlich nach London, um Karriere als Schlagzeuger zu machen. Seine raumgreifende, tempotreibende Tanzsprache sorgt für Schlagzeilen in den Feuilletons, die Aufführungen seiner Choreographien sind Publikumsmagnete. Als Tänzer wurde Hofesh Shechter in Jerusalem ausgebildet. Wie viele Tänzer und Choreographen, die einst durch die Schule der israelischen Batsheva Dance Company gingen, pflegt Hofesh Shechter einen Stil, der physisch einerseits unglaublich dynamisch, rau ist, im nächsten Moment jedoch von langsamen, weich fließenden Bewegungen abgelöst wird. Shechter verfügt über ein sicheres Gespür für das perfekte Zusammenspiel von Tanz, Musik und Lichteffekten. „Ein fesselndes, starkes Stück“ feiert The Guardian „In Your Rooms“.

SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg & Anna Gourari Klavier
Werke von Haydn, Rachmaninow und Brahms
Do 30. April 2009, 20 Uhr, € 44.-/38.-/32.-

Mit einem Konzert, das Werken der Klassik und Romantik gewidmet ist, wird das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg zurück in den Burghof kommen.Die junge Russin Anna Gourari, über die das amerikanische Fachmagazin „Fanfare“ schrieb: "In der Person von Anna Gourari lebt die große russische Klavierschule fort", wird Solistin in Rachmaninows expressivem zweiten Klavierkonzert sein.

Programm:
Joseph Haydn (1732-1809) Sinfonie Nr. 59 in A-Dur „Feuer-Sinfonie" (vor 1766/68)
Sergej Rachmaninow (1873-1943) Klavierkonzert Nr. 2 in c-moll, op. 18 (1900/01)
Johannes Brahms (1833-1897) Sinfonie Nr. 1 in c-moll, op. 68 (1862-76)
Leitung: Yutaka Sado
Es findet eine Konzerteinführung 19.15 Uhr im Burghof Lörrach statt.

Foto: Der standhafte Zinnsoldat
Puppentheater am Meininger Theater

Burghof Kultur- und Veranstaltungsgesellschaft Lörrach mbH
Herrenstraße 5
D-79539 Lörrach
Tel.: +49 - (0)76 21-94 089-11 & 12
Fax.: +49 - (0)76 21-94 089-14
E-Mail: ticket@burghof.com

Öffnungszeiten:
Montag - Freitag 10-18 Uhr
Samstag 9-14 Uhr

Allerlei Zweifel in der Eifel

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