Donnerstag, 7. Mai 2009

Zum Abschied "Die Dreigroschenoper"

Zürich.- Die letzte Premiere unter Matthias Hartmanns Intendanz am Schauspielhaus Zürich: Niklaus Helbling inszeniert das berühmte Musiktheaterstück "Die Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht/Kurt Weill - eine Satire über Geld und Geschäft und darüber, wie sich der Mensch korrumpieren lässt. Schräger Witz und mitreissende Musik sind garantiert: "Und was ist schon der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?" Premiere ist am Donnerstag, 14. Mai 2009, 20 Uhr, Pfauen, Voraufführungen am 11. und 12. Mai, 20 Uhr, Pfauen. Die Uraufführung fand übrigens am 31. August 1928 im Theater am Schiffbauerdamm (Foto) in Berlin statt.
Zum Inhalt: Im Herzen Londons unterhält der Bettlerkönig Jonathan Jeremiah Peachum den Kostümverleih, in welchem er den Ärmsten der Armen jenes Aussehen verleiht, das zu den immer verstockteren Herzen der Menschen spricht. Ausserdem entscheidet Peachum, wer überhaupt betteln darf in London. Seine Tochter Polly hütet er wie seinen Augapfel. Wie muss es ihn darum erschüttern, als er eines Morgens unverhofft an ihrem Finger ein Ringlein blitzen sieht. Offenbar verkehrt in seinem Hause, hinter seinem Rücken, ein Herr, der sich der Capt’n nennt. Der Capt’n aber ist in Wahrheit Mackie Messer, König der Verbrecher und der Erzfeind Peachums. Dass er nun auch noch der Schwiegersohn des Bettlerkönigs ist, hindert diesen trotzdem nicht, in Londons Unterwelt einen Krieg zu starten.

Bertolt Brechts und Kurt Weills "Die Dreigroschenoper" wurde 1928 am Theater am Schiffbauerdamm in Berlin, dem heutigen Berliner Ensemble, uraufgeführt. Das Vorbild lag in der englischen "Beggar’s Opera" von John Gay (1728). Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise zielte Brecht mit der Dreigroschenoper auf die Entlarvung der korrupten Bourgeoisie.

Der Zürcher Regisseur Niklaus Helbling inszenierte am Schauspielhaus Zürich zuletzt das Projekt "Von denen die überleben / Of those who will survive", die Stücke "Miss Sara Sampson" und "Brand" sowie das Musical "Wünsch dir was". Helbling ist in Zürich geboren und arbeitete nach dem Germanistikstudium zuerst als Dramaturg am Thalia Theater Hamburg. Er leitet die freie Zürcher Theatergruppe Mass & Fieber und inszenierte u.a. am Wiener Burgtheater, am Theater Basel, bei den Salzburger Festspielen, am Schauspiel Köln und am Schauspielhaus Bochum.

Auf der Pfauenbühne zu sehen sind Thomas Wodianka als Mackie Messer, Gottfried Breitfuss als Bettlerkönig Jonathan Peachum, Fabienne Hadorn als dessen Tochter Polly, Viola von der Burg als Frau Peachum, Marcus Kiepe als Polizeichef Tiger Brown, Miriam Maertens als dessen Tochter Lucy und Sina als Spelunken-Jenny sowie Kai Bronisch in verschiedenen Rollen. Zudem spielen Ludwig Boettger, Marcus Burkhard, Michael Ransburg, Christian Heller und Tomas Flachs Nóbrega.


Bild: Bertolt-Brecht-Denkmal auf dem Bertolt-Brecht-Platz vor dem Theater am Schiffbauerdamm in Berlin, Quelle: Wikipedia

Infos in Kürze
Premiere
"Die Dreigroschenoper"
von Bertolt Brecht/Kurt Weill
Regie Niklaus Helbling – Bühne Dirk Thiele – Kostüme Victoria Behr – Musikalische Leitung Matthias Stötzel – Choreografie Salome Schneebeli – Video Elke Auer – Licht Frank Bittermann – Dramaturgie Andreas Erdmann
Mit: Ludwig Boettger, Gottfried Breitfuss, Kai Bronisch, Viola von der Burg, Marcus Burkhard, Fabienne Hadorn, Christian Heller, Marcus Kiepe, Miriam Maertens, Tomas Flachs Nóbrega, Michael Ransburg, Sina, Thomas Wodianka u.a.
Musiker: Francesco Carpino, Martin Gantenbein, Christoph Luchsinger, Phillip Powell, Sébastien Schiesser, Matthias Stötzel und Jonas Tauber.

Premiere am 14. Mai 2009, 20 Uhr, Pfauen
Voraufführungen am 11. und 12. Mai, 20 Uhr, Pfauen
Weitere Vorstellungen
11./12./18./19. Mai
20./21./22./26. Mai
27./28. Mai

Info/Vorverkauf: +41 (0) 44 258 77 77 – www.schauspielhaus.ch

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