Freitag, 12. Juni 2009

Schauspielhaus Zürich: 16 Ur- und Erstaufführungen

Zürich - Das Schauspielhaus Zürich bietet im nächsten Spielplan 16 Ur- und Erstaufführungen. Und ganz bewusst hatte Barbara Frey, die neue Intendantin, die Medienkonferenz im Schiffbau, diesem "wunderbaren Theaterort" inszeniert. Alles in allem wird es in der nächsten Saison einen Mix von 32 klassischen und neuen Stücken, Premieren, Wiederaufnahmen und Gastspielen geben. Das Enselmble wurde aufgestockt. Es umfasst nun 27 Schauspielerinnen und Schauspieler, neben bekannten (zum Beispiel Michael Maertens, Jean-Pierre Cornu) auch etliche ganz junge Gesichter. Besonders freut sich die neue Intendantin darüber, dass sie die deutsche Choreografin Sasha Waltz ans Schauspielhaus binden konnte. Waltz wird mit ihrer gefeierten Choreografie Körper in der Schiffbauhalle präsent sein, zudem mit der Uraufführung eines neuen Tanzstücks.

Erstmals am Schauspielhaus Zürich inszenieren werden unter anderen Sasha Waltz, Stefan Bachmann, Heiner Goebbels, Martin Kušej, Christof Loy, René Pollesch und David Parizek. Und mit Heike M. Goetze, Daniela Löffner, Nina Mattenklotz und Robert Borgmann präsentieren sich junge Regisseurtalente. Die Saison 09/10 bietet aber auch ein Wiedersehen mit Regisseuren, die in den letzten Spielzeiten erfolgreich am Schauspielhaus inszeniert haben, so u.a. Frank Castorf, Werner Düggelin, Barbara Frey, Karin Henkel, Sebastian Nübling und Jossi Wieler.

Frey selbst eröffnet die Spielzeit am 17. September in der Schiffbauhalle mit Schillers Maria Stuart. Einen Tag später inszeniert Stefan Bachmann am Pfauen die Uraufführung Martin Salander. Stefan Jonigk hat Gottfried Kellers Heimkehrer-Roman für die Bühne adaptiert. Wieder einen Tag später folgt eine weitere Uraufführung in der Box im Schiffbau: Heuschrecken, ein Projekt von Stefan Kaegi. Kaegi, Mitglied der Gruppe Rimini Protokoll, begibt sich mit Experten und dem Publikum auf eine Reise in die fremde Welt der Insekten.

Insgesamt zeigt das Schauspielhaus 2009/2010 nicht weniger als 16 Ur- und Erstaufführungen. Mit grosser Spannung erwartet wird das neue Stück von Lukas Bärfuss (Regie: Martin Kusej). Weitere Uraufführungen stammen von René Pollesch (Calvinismus Klein), Ruedi Häusermann (Der Hodler), Dusan David Parizek (Gestern), Daniela Löffner (noch ohne Titel) und Clemens Sienknecht (Werner Schlaffhorst - Ein Leben, zu wahr, um schön zu sein).

Das Junge Schauspielhaus, ab 2009/10 neu unter der Leitung von Petra Fischer, zeigt als erste Produktion Ein himmlischer Platz des niederländischen Autors Guus Kujer. Regie führt Enrico Beeler, die Premiere findet am 26.9. in der Matchbox im Schiffbau statt.

Im Anschluss an diese Eröffnungsproduktion wird das Schauspielhaus mit seinen Schiffbau-Nachbarn „moods” und „LaSalle” den Start der neuen Saison und den Neubeginn mit Barbara Frey als Künstlerischer Direktorin mit einem Fest im Schiffbau feiern.

Mit der weltweit gefeierten Choreographie Körper wird nicht nur seit langem wieder eine Arbeit von Sasha Waltz in der Schweiz zu sehen sein -das Gastspiel ist vielmehr Auftakt einer Partnerschaft, die das Schauspielhaus Zürich mit Sasha Waltz & Guests verbinden wird. Neben Workshops mit Tänzern der Compagnie wird am 20. Juni anlässlich der Zürcher Fetstpiele eine neue Choreographie von Sasha Waltz uraufgeführt werden.

Sasha Waltz, geboren 1963 in Karlsruhe, gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Choreographinnen. Gemeinsam mit Jochen Sandig gründete sie 1993 Sasha Waltz & Guests und 1996 die sophiensæle. Von 1999 bis 2004 gehörte sie der Künstlerischen Leitung der Schaubühne Berlin an. Ende des Jahres 2004 machten sich Sasha Waltz & Guests erneut unabhängig. Zentraler Produktionsort ist inzwischen das 2006 eröffnete Radialsystem V in Berlin - ein interdisziplinäres Produktions- und Ausbildungszentrum für Musik, Tanz und Bildende Kunst. Von der Fachzeitschrift „ballet-tanz” wurde Sasha Waltz 2007 zur Choreographin des Jahres gewählt. Im April 2009 wurde sie in Paris für ihr choreographisches Werk mit dem Titel „Officier dans l'Ordre des Arts et des Lettres”, der wichtigsten kulturellen Auszeichnung in Frankreich geehrt.

Das Schauspielhaus hat aber noch mehr zu bieten. Der frühere Leiter des Robert Walser-Archivs Werner Morlang präsentiert mit Nachtmahr-Abtei einen Lesezyklus mit haarsträubenden Texten. Lukas Bärfuss, ab 2009/10 Schriftsteller und Dramaturg am Schauspielhaus Zürich, wird Weiße Flecken ausloten, und zwar im Rahmen einer Diskussionsreihe über die Unwissenheit,

Neu im Ensemble sind Carolin Conrad, Ursula Doll, Nadine Geyersbach, Julia Kreusch, Franziska Machens, Klara Manzel, Lilith Stangenberg, Friederike Wagner und Susanne-Marie Wrage sowie Franz Konstantin Beil, Jan Bluthardt, Klaus Brömmelmeier, Patrick Güldenberg, Niklas Kohrt, Aurel Manthei, Sean McDonagh, Nicolas Rosat, Markus Scheumann, Frank Seppeler und Jirka Zett.
Miriam Maertens, Ludwig Boettger, Gottfried Breitfuss, Jean-Pierre Cornu, Robert Hunger-Bühler, Michael Maertens und Siggi Schwientek werden dem Ensemble auch in der kommenden Spielzeit erhalten bleiben.

http://www.schauspielhaus.ch

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...