Basel.- Die Literaturwissenschaftlerin und Slavistin Katja Petrowskaja nimmt die Besucher des Literaturhauses Basel in der zweiten Oktoberhälfte (19. 10.) mit ans Schwarze Meer. Tags drauf erzählt Mirjam Pressler, "Grüsse und Küsse an alle" die Geschichte der Familie Frank.Wie durch ein Wunder haben zahllose Briefe, Dokumente und Fotos der Familie Frank auf dem Dachboden des Hauses in der Basler Herbstgasse überlebt und wurden dort vor Kurzem entdeckt. Sigrid Löffler moderiert am 22. Oktober die Vorstellung von John Burnsides Roman Glister. Am 23. erweist das Haus dem gastland der Buchmesse, China seine Reverenz, und zwar durchaus kritischen Autoren. Mo Yan schildert die Zeit der deutschen Kolonialgeschichte in China.Und am 24. wird ein Literarischer Spaziergang durch Rheinfelden angeboten. Am 26. ist der Ägypter Alaa al-Aswani in Basel zu Gast. David Foster Wallace bietet am 28. "Unendlicher Spass", sein Übersetzer stellt sie vor. Ja, und dann wäre da noch die Tagung "Ungelöste Fälle", die ebensolche bringt.
Montag, 19. Oktober 2009, 19 Uhr
OSTWÄRTS-WESTWÄRTS
Odessa Transfer. Nachrichten vom Schwarzen Meer
Mit Katja Petrowskaja, Serhij Zhadan und Katharina Raabe
Katja Petrowskaja (*1970 in Kiew), studierte Literaturwissenschaft und Slavistik. Sie arbeitete in verschiedenen Kunstgalerien in Moskau und an Universitäten in den USA. Seit 1999 ist sie als freie Journalistin in Berlin tätig.
Katharina Raabe (* 1957 in Hamburg), ist Lektorin für osteuropäische Literaturen im Suhrkamp Verlag.
Serhij Zhadan (*1974 in der Ostukraine), studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw.
In Kooperation mit dem Freundes- und Förderkreis Osteuropa
Dienstag, 20. Oktober 2009, 19 Uhr
Mirjam Pressler, Grüsse und Küsse an alle. Die Geschichte der Familie von Anne Frank
Moderation: Michael Guggenheimer
Vorverkauf empfohlen!
Ausser Haus! Die Veranstaltung findet in der Aula des Naturhistorischen Museums, Augustinergasse 2, 4051 Basel statt.
Eintritt 15.-/10.- CHF., Info
Wie durch ein Wunder haben zahllose Briefe, Dokumente und Fotos der Familie Frank auf dem Dachboden des Hauses in der Basler Herbstgasse überlebt und wurden dort vor Kurzem entdeckt. Mirjam Pressler hat daraus die so einzigartige wie exemplarische Geschichte der deutsch-jüdischen Familie Frank zusammengefügt, die sich liest wie ein grosser schicksalhafter Familienroman.
Mirjam Pressler (*1940 in Darmstadt), hat eine Biographie Anne Franks veröffentlicht und deren Tagebuchs übersetzt. Sie hat insgesamt fast vierzig Bücher publiziert und ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden.
In Kooperation mit dem Fischer Verlag und der Buchhandlung Thalia
Donnerstag, 22. Oktober 2009, 19 Uhr
John Burnside, Glister
Moderation: Sigrid Löffler, Kulturjournalistin und Literaturkritikerin Burnsides erster Roman auf Deutsch wurde als Entdeckung gefeiert. Mit „Glister“ legt er nun ein ebenso verstörendes wie poetisches Buch über Vereinsamung und moralische Verwahrlosung vor: Mehrere Jungen verschwinden, doch niemand scheint beunruhigt. Nur der Polizist Morrison hat etwas Schreckliches gesehen – und schweigt. Der 15-jährige Leonard weigert sich, seinen verschwundenen Freund Liam verloren zu geben. Burnside hält einer innerlich erkalteten Gesellschaft den Spiegel vor und schenkt ihr gleichzeitig Hoffnung.
John Burnside (*1955) zählt neben A. L. Kennedy zu den bedeutendsten Gegenwartsautoren Schottlands. Für sein Werk aus Lyrik und Prosa erhielt er zahlreiche Preise. „Die Spur des Teufels“ (2008) bekam höchstes Lob. In Kooperation mit dem Knaus-Verlag
Freitag, 23. Oktober 2009, 19 Uhr
Gastland China an der Frankfurter Buchmesse
Yu Hua, Brüder
Mo Yan, Die Sandelholzstrafe
Moderation: Andreas Breitenstein, NZZ
Übersetzung: Brigitte Koller
Lesung: Urs Bihler
Eintritt 15.-/10.- CHF.
"Brüder" von Yu Hua ist die Geschichte von Li und Sang, die die Schrecken der Kulturrevolution überleben und im neuen China ihr Glück versuchen. Der Roman beschreibt die Kehrseite des Wirtschaftsrausches in China - traurig, klug und komisch. „Yu Hua ist nicht nur ein freidenkender Intellektueller, sondern vor allem auch ein grosser Dichter, wovon sein grandioser Roman «Brüder» zeugt.“ (NZZ)
Als 1899 viele Fremde in das zuvor verschlossene Reich kommen, bringen sie auch die Eisenbahn, die bei der Provinzstadt Gaomi über die Gräber der Ahnen verlaufen soll. Gegen Sun Bing, den Anführer des Aufstands gegen die Trasse, bündelt die Staatsmacht ihre Kräfte und verordnet ein letztes Mal die Sandelholzstrafe, die grausamste der überkommenen Foltermethoden. „Wenn ich einen Nobelpreisträger küren dürfte, dann
wäre es Mo Yan“ (Kenzaburô Ôe).
Yu Hua (*1960 in der Provinz Zhejiang) lebt als freier Autor in Peking. Sein zweiter Roman, Leben!, wurde verfilmt und machte ihn schlagartig auch im Westen bekannt. Mo Yan (*1956 im Bauerndorf Gaomi), gehört zu Chinas erfolgreichsten Gegenwartsautoren. Im Ausland wurde er u.a. durch die Verfilmung seines Romans „Das Rote Kornfeld“ bekannt. Er lebt in Peking.
Samstag, 24. Oktober 2009, 15 Uhr
Literarischer Spaziergang
Rheinfelden
Leitung: Martina Kuoni
Trinkende und badende Autoren sitzen in Rheinfelden seit über 100 Jahren an der Quelle: Literaturspaziergang zu Krimischauplätzen, Orten gepflegter Badekultur und zu literarisch bedeutsamen Ecken und Winkeln der Altstadt.
Der literarische Spaziergang dauert 1,5 Stunden. Treffpunkt vor dem Bahnhof Rheinfelden. Bezahlung vor Ort: CHF 30.-/Person (keine Reduktion). Anmeldung unter info@literaturspur.ch., ••41 (0) 61 261 29 50 oder info@literaturspur.ch.
Montag, 26. Oktober 2009, 19 Uhr
Alaa al-Aswani, Ich wollt‘, ich würd‘ Ägypter
Moderation: Hartmut Fähndrich
Der erfolgreichste arabische Autor der Gegenwart seziert in seinem neusten Erzählband mit schonungsloser Ironie die moderne ägyptische Gesellschaft und die Gewalttätigkeit, die Heuchelei und die allgegenwärtige Korruption. Neben allem Schmerzvollen und Tabuisiertem gibt es aber auch Leichtigkeit wie in der berührenden Geschichte von einem gehbehinderten Kind, das bei einer halsbrecherischen Fahrradfahrt alle Traurigkeit verliert.
Alaa al-Aswani (*1957) besuchte das französische Gymnasium in Kairo und studierte Zahnmedizin in Chicago. Der mehrfach ausgezeichnete Autor lebt in Kairo, wo er auch als Zahnarzt und Journalisttätig ist. „Der Jakubijân-Bau“ (Lenos 2007) wurde zum Bestseller.
Mittwoch, 28. Oktober 2009, 19 Uhr
David Foster Wallace, Unendlicher Spass
Mit dem Übersetzer Ulrich Blumenbach
Einführung ins Werk mit anschliessender XL-Lesung von 10 Gästen
Mit „Infinite Jest“ wurde David Foster Wallace 1996 in Amerika über Nacht berühmt. Nicht allein der Umfang (über 1000 Seiten) machte den Roman zum opus magnum, sondern vor allem die sprachliche Kreativität, die messerscharfe Gesellschaftskritik und der Humor. Ulrich Blumenbach hat sechs Jahre an der Übersetzung gearbeitet und stellt dieses ganz und gar ungewöhnliche Buch vor.
David Foster Wallace (1962 – 2008) galt als einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Literatur. „Infinite Jest“ war für Autoren wie David Eggers und Jonathan Franzen Vorbild. Wallace nahm sich 2008 das Leben.
Ulrich Blumenbach (*1964 in Hannover) lebt als Übersetzer in Basel. Er hat u.a. Arthur Miller und Stephen Fry übersetzt.
IM RAHMEN DER TAGUNG: UNERLÖSTE FÄLLE. RELIGION UND ZEITGENÖSSISCHE KRIMINALLITERATUR.
Freitag, 30. Oktober 2009
Urs Schaub, Wintertauber Tod (19 Uhr)
Friedrich Ani, Idylle der Hyänen (20 Uhr)
Anschliessend Gespräch mit beiden Autoren
Moderation: Andreas Mauz, Adrian Portmann
Samstag, 31. Oktober 2009, 19 Uhr
Petros Markaris, Die Religion ist ein Kriminalroman, an dessen Anfang ein Mord steht
Vortrag mit anschliessendem Gespräch
Moderation: Katrin Eckert, Xaver Pfister
Weitere Informationen zur Tagung und zu den Autoren: Zwischen Religion und Kriminalliteratur bestehen vielfältige Bezüge. Die Fragen nach Schuld, Strafe und Vergebung, der Einbruch des Bösen in die Welt und die gelingende oder scheiternde Wiederherstellung der Ordnung spielen in beiden Bereichen eine zentrale Rolle.
Urs Schaub (*1951), ist freier Theaterregisseur. Seit Ende 2006 ist er auch Kritiker im »Literaturclub«. »Wintertauber Tod« ist sein dritter Tanner-Kriminalroman nach »Tanner« und »Das Gesetz des Wassers«. Der Autor lebt in Basel und im Emmental.
Friedrich Ani, (*1959) geboren, lebt in München. Für vier seiner Romane um den Vermissten-Fahnder Tabor Süden erhielt er den Deutschen Krimipreis. „Idylle der Hyänen“ wurde mit dem Tukan-Preis der Stadt München ausgezeichnet.
Petros Markaris (* 1937 in Istanbul) ist Verfasser von Theaterstücken, Schöpfer einer Fernsehserie,Co-Autor des Filmemachers Theo Angelopoulos und Übersetzer von vielen deutschen Dramatikern. Sein Kommissar Kostas Charitos wird oft in einem Atemzug mit Wallander und Montalbano genannt. Seine Bücher erscheinen in 14 Sprachen. Er lebt in Athen.
Informationen zur Tagung unter www.forumbasel.ch unter „Religion und Krimi“.
In Kooperation mit der Theologischen Fakultät der Universität Basel, der Kath. Erwachsenenbildung beider Basel und dem Forum für Zeitfragen
Literaturhaus Basel
Barfüssergasse 3, CH-4001 Basel, Telefon ••41 (0) 61 261 29 50;
Fax ••41 (0) 61 261 29 51, info@literaturhaus-basel.ch; www.literaturhaus-basel.ch (reservationen möglich)
Alle fremdsprachigen Veranstaltungen werden übersetzt.
Vorverkauf durch die Buchhandlung Bider&Tanner, Aeschenvorstadt 2, CH-4010 Basel, Tel: ••41 (0)61 206 99 96, E-Mail: ticket@biderundtanner.ch Tickets können Sie neu auch über www.ticketino.com bestellen.
Literaturhaus-Café «Kafka am Strand » Ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen, Caroline Haerdi und Lazaros Zografidis verwöhnen ihre Gäste mit einem abwechslungsreichen Angebot.Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9 bis 21 Uhr, Tischreservation: ••41 (0) 61 228 75 15.
Allerlei Zweifel in der Eifel
Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...
-
Robert Schneider, 100 Frauen, 2008. Quelle: Kulturamt Waldshut B onndorf.- „Die Ausstellung „Robert Schneider: Mit einem schwarzen Pinsel...
-
3land.- Dieses Mal geht es ohne lange Vorrede direkt zu den 3land-Termintipps. Aber halt. Zunächst wollen wir von der Redaktion Ihnen auf j...
-
Bildlegende:Emil Nolde, Herbstmeer XI, 1910 Öl auf Leinwand, 70 x 89,5 cm Kunsthaus Zürich © 2009 Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde Zürich...