Mittwoch, 11. November 2009

Drei-Sterne-Preis fürs Basler Puppenhausmuseum

Abbildung: Margarete Steiff in der Fabrikhalle. Quelle: museumsdienste basel

Basel.- Heute Abend um 18 Uhr wird im Naturhistorischen Museum Basel der museumsstern*** 2009 verliehen. Er ist mit einem Preisgeld von 20.000 Franken verbunden und geht an das Puppenhausmuseum. Das Pharmazie-Historische Museum der Universität Basel erhält eine Anerkennungsprämie. Die museumssterne***. Sie wurden 2006 von den museumsdiensten basel und der Fachstelle für Gleichstellung und Integration von Menschen mit einer Behinderung (beide Präsidialdepartement Basel-Stadt) lanciert und sind schweizweit einmalig. Sie sollen dafür sorgen, dass auch behinderte und betagte Menschen am kulturellen Leben Menschen am kulturellen Leben teilnehmen können. Wer die Voraussetzungen dafür schafft und sich in dieser Richtung engagiert, wird prämiert

Die Möglichkeiten sind vielfältig: Tag der Behinderten, Führung mit Gebärdendolmetscherin, Rampen für Rollstühle, barrierefreie Webseiten. Basler Museen, die die besonderen Bedürfnisse behinderter und betagter Menschen einbeziehen, reichen ihre Projekte bei den museumssternen*** ein. Eine Jury, der Betroffene und Fachleute aus den Bereichen Museum, Bau und Marketing angehören, zeichnet die überzeugendsten Projekte aus.

Der museumsstern 2009 geht an das Puppenhausmuseum für die Sonderausstellung "Margarete Steiff. Eine willensstarke Frau. Ihr Weg vom „Elefäntle“ zum Weltkonzern". Margarete Steiff (1847 bis 1909) erkrankte als kleines Mädchen an Kinderlähmung und blieb zeitlebens schwer behindert. Mit ihren selbst genähten Stofftieren legte sie den Grundstein für den Weltkonzern "Steiff". Ihre Biografie beweist, dass eine Behinderung Erfolg und ein selbstbestimmtes Leben nicht ausschliesst, selbst für eine Frau im 19. Jahrhundert.

Die Begründung der Jury für die vergabe: Die Sonderausstellung (18. April bis 4. Oktober 2009) vermittelte die aussergewöhnliche Lebensgeschichte mit Originalobjekten, szenischen Darstellungen, Ton- und Filmdokumenten anschaulich. Eine Szene – Margarete Steiff im Rollstuhl am Arbeitstisch – ist zusammen mit Hörstation und Film noch bis Ende des Jahres zu sehen.

Im Puppenhausmuseum sind die faszinierenden Welten von Teddybären, Puppen, Kaufmannsläden, Puppenhäusern und Miniaturen werden in einem einzigartigen Ausstellungskonzept zu erleben. Die Exponate sind nicht starr nach Sparten geordnet, sondern treten in fantasievoll arrangierten Szenen auf. Auf vier Stockwerken lassen sich über 6000 Exponate bestaunen. Das Puppenhausmuseum ist das grösste seiner Art in Europa und dank seiner grossen und schönen Teddybärensammlung weltweit einzigartig. Es werden zudem digitale Hörsysteme für hörbehinderte Besucherinnen und Besucher angeboten. Das Haus ist mit dem Rollstuhl vollständig zugänglich und bietet auf der Webseite vorbildlich Informationen für Menschen mit einer Behinderung. Sie können bei Führungen oder für den Einsatz bei den Interaktivstationen kostenlos an der Kasse bezogen werden.

Mit einer Anerkennungsprämie von 5.000 Franken zeichnet die Jury auch das Pharmazie-Historische Museum der Universität Basel aus. An "Sinnestagen" wurden das Altstadthaus und seine Inhalte für Menschen mit einer Behinderung – aber auch für alle anderen – zugänglich gemacht. Es gab zum Beispiel einen Tag zu Heilkräutern, es wurde mit Senfen und Salzen experimentiert und altes Apothekerhandwerk demonstriert. Begegnungen schaffen, Erfahrungen austauschen.

Die Pressemitteilung dazu: Für Menschen mit einer Behinderung verbessern die Sinnestage die Zugänglichkeit zu den Museumsinhalten, und für alle anderen bieten sie ein spannendes Entdecken über vertraute Vermittlungsformen hinaus. Das Angebot ist bewusst integrativ angelegt: Beim Tasten, Schauen, Experimentieren tauschen behinderte und nichtbehinderte Menschen gewonnene Erkenntnisse aus – beste Gelegenheit, Berührungsängste und Vorurteile abzulegen.

Das Projekt museumssterne*** wird dank Beiträgen verschiedener Institutionen ermöglicht. Fürs 2009 sind das die Stiftung Horizonte, der Verein zmittsdrin, die Vereinigung Cerebral und das Präsidialdepartement Basel-Stadt.

Initiiert wurden die museumssterne*** 2006 von den museumsdiensten basel und der Fachstelle für Gleichstellung und Integration von Menschen mit einer Behinderung. Beide gehören zum Präsidialdepartement Basel- Stadt. Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt und will den Museen Anstoss dazu sein, entsprechende Angebote zu schaffen.

Öffentliche Preisverleihung museumssterne*** Mittwoch, 11. November 2009, 18 bis 19 Uhr, mit anschliessendem Apéro. Naturhistorisches Museum Basel, Augustinergasse 2, Basel

Puppenhausmuseum
Steinenvorstadt 1
4051 Basel
Karte auf map.search.ch
T +41 (0)61 225 95 95
www.puppenhausmuseum.ch
Tram 3/6/8/11/14/16 > Barfüsserplatz oder 10 > Theater

Weiterführende Links www.museumssterne.ch, www.museenbasel.ch

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