Donnerstag, 21. Januar 2010

dies & das & ein neues Theater

3land.- Apropos Kunst in Zeiten der Krise: Der vorläufige Jahresabschluss 2009 des Kunsthaus Zürich weist mit 228.000 Eintritten steigende Besucherzahlen aus. Im Fokus steht 2010 das Jubiläum 100 Jahre Kunsthaus Zürich. Gefeiert wird mit einem Tag der offenen Tür. Ganzjährig erwarten hochkarätige Ausstellungen den Besucher – von der Kunst des 18. Jahrhunderts (Salomon Gessner) über "Van Gogh, Cézanne, Monet» (Sammlung Bührle) bis zur zeitgenössischen Fotografie von Thomas Struth. Höhepunkt im Herbst ist Picasso.

Und die „Die Immoralisten“ eröffnen in Freiburg ein neues Theater: Auf dem Gelände des Stühlinger Gewerbehofs gründen die Regisseure Manuel Kreitmeier und Florian Wetter ein Theater mit neunzig Zuschauerplätzen und geben ihrem Ensemble damit nach harten Wanderjahren ein Zuhause. Derzeit sind die Umbauarbeiten für den etwa 140 Quadratmeter großen Raum in vollem Gange. Eigens für das Theater der Immoralisten hat der Metallbildhauer Oliver Baur eine Raumausstattung konzipiert und unter anderem eine spektakuläre Bar aus Stahl, Blech und Rohren gebaut, die in ihrer Handschrift ebenso unverkennbar ist, wie die Arbeiten des Ensembles. Vier Premieren wird es bereits im ersten Halbjahr 2010 geben. Berühmte Klassiker wie Molières Tartuffe und Becketts Endspiel stehen neben Geheimtipps wie Esther Villars Die amerikanische Päpstin auf dem Spielplan. Hinzu kommt eine Wiederaufnahme von Mark Ravenhills Pool (no water) aus dem vergangenen Herbst sowie eine Neuauflage des Live- Hörspiels Der Untergang des Hauses Usher nach Edgar Allan Poe. Für die Theatereröffnung am 11. Februar probt das Kernensemble mit Camil Morariu, Nadia Odermatt und Antonia Schirmeister unter der Regie von Kreitmeier und Wetter momentan an Jean-Paul Sartres Meisterdrama Geschlossene Gesellschaft.

Nun noch zu Personalien aus der Kunstwelt: Georges Delnon, Direktor des Theater Basel, hat über zwei personelle Veränderungen in der Spartenleitung Oper und Schauspiel am Theater Basel informiert. Dietmar Schwarz, Operndirektor am Theater Basel seit der Spielzeit 2006/2007, wird ab der Saison 2012/2013 Intendant der Deutschen Oper Berlin. Elias Perrig, Schauspieldirektor am Theater Basel seit der Spielzeit 2006/2007, wird ebenfalls 2012 das Theater Basel verlassen, um sich intensiver seinen Aufgaben als Regisseur widmen zu können.

Ausstellungen

Silberkuppe ist ein unabhängiger Ort für zeitgenössische Kunst in Berlin und Treffpunkt für zahlreiche Künstlerinnen und Künstler. Seit seiner ausschweifenden Eröffnungsnacht vor etwas mehr als einem Jahr konnte man dort ein schillerndes Programm von Ausstellungen, Talks, Filmvorführungen, Konzerten, Tanz und Performances erleben. Im Museum für Gegenwartskunst wird die Silberkuppe neue, ortspezifische Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern aus ihrem kosmopolitischen, generationsübergreifenden Umfeld ermöglichen. Unter dem Motto "Old Ideas» zeigen Phyllida Barlow, Dirk Bell, Gerry Bibby, Janette Laverrière, Shahryar Nashat und Josephine Pryde performative, skulpturale sowie installative Arbeiten, die unter anderem mit den Ideen von Raum und Kontext und dem Thema des Sammelns im Sinne des Austauschs und der Darstellung subjektiver, imaginärer und referenzieller Materialien spielen: 16. Januar – 14. März 2010

Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 16
CH -4010 Basel
0041 (0)61 20662-62
http://www.kunstmuseumbasel.ch
Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr


Die Vernissagen der Schulkunst-Ausstellungen sind seit Jahren eine Begegnung unterschiedlichster Schulen im Landkreis Lörrach, die in der Städtischen Galerie Stapflehus Weil am Rhein ein Forum finden, um junge begabte Künstler aller Schultypen vorzustellen. Für den Leiter der städtischen Galerie, Tonio Paßlick, ist diese erste Ausstellung im Kalenderjahr deshalb so wichtig, weil sowohl bei den kreativen Nachwuchsbegabungen als auch beim Publikum Barrieren und Schwellenängste abgebaut werden. Am Freitag, den 29. Januar wird die aktuelle Ausstellung zum Thema "Begegnung" um 11 Uhr vom Leiter des Staatlichen Schulamtes Lörrach, Helmut Rüdlin, und von Kulturamtsleiter Tonio Paßlick eröffnet. Albert Bürgin, der Schulkunstbeauftragte beim Staatlichen Schulamt Lörrach wird dann in die Ausstellung einführen. Den musikalischen Rahmen gestaltet die Bläsergruppe der Markgrafenschule Weil am Rhein unter Leitung von Dieter Steininger. Die Ausstellung dauert bis zum 28. Februar und ist samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Für einzelne Gruppen wie Schulklassen sind Sonderöffnungen nach Vereinbarung möglich. Interessenten sollten sich unmittelbar an Tonio Paßlick (Telefon 704 410) wenden.
www.strapflehus.de


Kabarett

Philipp Scharri - Der Klügere gibt Nachhilfe und zwar am Sonntag, 24. Januar 2010, 20.00 Uhr, im Café Verkehrt, 79730 Murg (Oberhof) Die einen sehen Scharri in der Tradition von Wilhelm Busch - nur mit mehr Esprit, andere überzeugt er mit fulminanter Sprachgewalt, feiner Ironie und beachtlicher thematischer Tiefe, die seine Werke weit über den Status des gereimten Klamauks erheben. Ein Programm im temporeichen Wechsel von Reimkultur, frechen Liedern und Stand-up.
www.superscharri.de

Abendkasse: 16 / erm. 13 Euro
Vorverkauf: 13 / erm. 10 Euro
Ermäßigter Eintritt für Schüler, Studenten, Azubis, Rentner,
Vereinsmitglieder und Mitglieder der Kulturvereinigung Urschrei.

Vorverkaufskarten gibt es bei:
Buch & Café am Andelsbach, Laufenburg, 07763-21155
Buchhandlung schwarz auf weiss, Bad Säckingen, 07761-95353
Buchhandlung Bücherstübli, Waldshut, 07751-1816
Friseur Ines Frommherz, Görwihl, 07754-258
Weltlädeli, Murg, 07763-1515
Die HKKB im Internet - www.hkkb.de


Junge Welt

In der Stadtbibliothek Weil am Rhein gastiert am Montag, 25. Januar 2010, 14.30 Uhr: Der kleine Eisbär und der Angsthase, ein Kindertheater für Kinder ab drei Jahren.
Die Forscherin der „Royal and Ancient Polar Bear Society“ (Eisbärenclub, Hammerfest, Norwegen) bereitet das Jahrestreffen des Eisbärenclubs vor. Letzte Woche hatte sich doch tatsächlich der von ihr beobachtete kleine Eisbär „Lars“ verlaufen! Kaum hatte sie Lars zurück gebracht, konnte sie sehen, dass der kleine Eisbär sehr hilfsbereit sein kann. Gerade angekommen, rettet er den ängstlichen Hasen Hugo aus dem tiefen Schneeloch. Doch kennen Eisbären selbst wirklich keine Angst und sind Angsthasen nicht auch mal mutig?

Ein spannendes Theaterstück mit Figuren nach dem bekannten Buch von Hans de Beer, gespielt von dem Mülheimer Figurentheater Wodo Puppenspiel (Spielerin: Dorothee Wellfonder).
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Eintritt für Kinder und Erwachsene im Vorverkauf 4 Euro, an der Tageskasse jeweils 6 Euro. Anmeldung erforderlich.

Stadtbibliothek Weil am Rhein
Humboldtstr. 1
79576 Weil am Rhein
Tel 0 76 21 / 98 14 0
Fax 0 76 21 / 98 14 14
mailto: E.Benz@Weil-am-Rhein.de
http://stadtbibliothek.weil-am-rhein.de



Theater


Am 22. Januar steht am Schauspielhaus Zürich wieder eine Premiere an (20 Uhr, Pfauen) „Das letzte Band/ Bis dass der Tag euch scheidet oder Eine Frage des Lichts“ von Samuel Beckett und Peter Handke. Jossi Wielers Inszenierung mit Nina Kunzendorf und André Jung in den Hauptrollen, feierte vergangenen August in Salz- burg Premiere und gastiert im Januar und Februar für neun Abende am Schauspielhaus Zürich. „Eines Abends, spät, in der Zukunft“: Krapp, ein greiser, einsamer Mann, bespricht, wie all die Jahre zuvor, ein Tonband – nun allerdings zum letzten Mal. Was bleibt vom Leben, das der Mühe wert war? Was bleibt, wenn Krapp die Spreu vom Weizen trennt? Aus den alten Aufnah- men, in die er hineinhört, spricht sein früheres Leben, und wenn er darauf zurückschaut, bestand nur eine einzige Aussicht auf Glück: im Beisammensein mit seiner Geliebten. Eben diese Frau erscheint in Peter Handkes neuem Stück „Bis dass der Tag euch scheidet oder Eine Frage des Lichts“ und spricht über ihr Leben mit Monsieur Krapp. Auch sie trennt die Spreu vom Weizen und fragt, was von der Zeit und ihr selbst an der Seite dieses Mannes bleibt, der ihr fern und nah wie kein anderer war. Ihr Monolog ist die Antwort einer Frau, eine Abrechnung und das Echo einer geteilten Zeit, die sie auf immer verbindet.
Samuel Beckett (1906–1989) hat in seinen Dramen Welten spielerischer Vergeblichkeit entworfen und damit Mitte des 20. Jahrhunderts eine neue Form des Theaters geprägt. Zu seinen bekanntesten Stücken gehören „Das letzte Band“ (1958), „Warten auf Godot“ und „Endspiel“. 1969 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Peter Handke, 1942 in Kärnten geboren, hat sich wiederholt auf prägen- de Lektüren bezogen. Als Theaterautor 1966 mit „Publikumsbeschimpfung“ bekannt geworden, hat Handke bis heute eine Vielzahl an Romanen, Er- zählungen und Dramen verfasst, zuletzt sorgte „Die morawische Nacht“ für Diskussionsstoff. Jossi Wieler, geboren 1951 in Kreuzlingen, studierte Regie in Tel Aviv. Er inszenierte am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspiel- haus Zürich („Macht nichts“ 2001, „Winter“ 2002), und zuletzt regelmäs- sig an den Münchner Kammerspielen. Mehrere seiner Arbeiten wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Seit 1994 ist er ausserdem interna- tional als Opernregisseur tätig. Mit André Jung und Nina Kunzendorf, den Darstellern von Krapp und Krapps Geliebter, arbeitete Wieler mehr- fach in München und Zürich zusammen. Ab der Spielzeit 2011/12 wird Jos- si Wieler Intendant der Stuttgarter Staatsoper.

Weitere Vorstellungen im Pfauen:
23./ 26./ 27./ 29. Januar
16./ 17./ 18./ 19. Februar, jeweils 20 Uhr
www.schauspielhaus.ch


Premiere am 11. Februar um 20 Uhr im neuen Theater der Immoralisten: Geschlossene Gesellschaft von Jean- Paul Sartre, Premiere am 11. Februar 2010 um 20 Uhr
Wie ein Boxring ist die Bühne mitten im Zuschauerraum errichtet. Die Hölle ist ein leerer Raum. Drei Menschen mit obskurer Vergangenheit werden dort eingesperrt und sind sich fortan auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Aus der distanzlosen Nähe zum anderen entsteht ein Psychokrieg, dem keiner der Protagonisten entkommen kann. Hier ist jeder abwechselnd Täter und Opfer, denn die Hölle, das sind die anderen.

Weitere Aufführungen am
12./13./14./18./19./20./25./27./28. Februar, 5./6./7./11./12./13./18./19./20./26./27./28. März, Kartenvorverkauf bei der Buchhandlung Schwanhäuser, telefonisch unter 0761/2111830
und über ReserviX an allen VVK-Stellen der Badischen Zeitung

Theater der Immoralisten
Ferdinand-Weiß-Str. 9-11 (im Stühlinger Gewerbehof)
Infos unter www.immoralisten.de


Der Cercle Theatral Alsacien Mulhouse spielt „Alles Theater” und zwar am Freitag und Samstag, 22. u. 23. Januar, jeweils 20.15 Uhr, TAM, Theater am Mühlenrhein in Weil am Rhein. Inhalt des Luststück en 3 Akte von Henri Thirion: Der Gustáve Och tritt unvorbereitet in der Rüejstand, und weißt nèt wiá d’Zitt vertriwá. Fühlenzá un d’Fraui schikániárá èsch sin Tagesprográmme. Salbsverstándig èsch unter dáná Conditioná der Ehkrach nèt zu vermeidá. Derbie esch en en der Residence Vogelnáscht, wu der Gustáve wohnt, immer ebis loss. Do hat mer jo gar kei Zitt ver langá Zitt zu ha! Oder esch das am End nur „Alles Theater“?

Alle Plätze sind nummeriert. Karten können nur über die Buchhandlung Lindow, Hinterdorfstrasse, Alt-Weil (Tel: 07621 71334) gekauft und reserviert werden.

dies & das

Farbe in den Alltag bringen ist der selbstgestellte Auftrag der Kleinen Kömödie. Am Sa., 23. Januar, 17 bis ca. 19 Uhr, der traditionelle Karneval der Künste zum 24. Mal in der Piccola Commedia am Zeltweg 16 in Zürich statt. Es handelt sich dabei um eine Art Künstlerbörse, an der Profis und Laien teilnehmen und ihr Können auf der Bühne zeigen. Unser buntes Programm umfasst Clownerie, orientalischer Tanz, Märchentheater, Musik, Rezitation, Balladen und die kleinste Big Band der Welt. Zudem wird Regisseur Venus Madrid eine Kostprobe aus unserer neuen Theaterproduktion "Aline im Pepperland" (Aufführungen im April) geben. Zuschauer sind herzlich willkommen: Eintritt CHF 10.- (Unkostenbeitrag). In der Pause wird ein kleines Buffet offeriert. Reservationen erwünscht: piccom@datacomm.ch.

piccomSPAMFILTER@datacomm.ch
http://www.piccolacommedia.ch

Piccola Commedia dell'Arte
Zeltweg 16
8032 Zürich
Tel: 044 261 26 00
piccom@datacomm.ch



Zum Vormerken

Der traditionelle Treffpunkt für die Kultur- und Eventbranche, die 22. Internationale Kulturbörse Freiburg (IKF) findet vom 25.-28. Januar 2010 in der Messe Freiburg statt - und zwar zum zehnten Mal.
http://www.messe.freiburg.de/

Allerlei Zweifel in der Eifel

Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...