Donnerstag, 8. April 2010

Energien


Untitled, 1982. Acryl und Ölkreide auf Holzrahmen, 182.9 x 123.2 cm. Courtesy Tony Shafrazi Gallery, New York. © 2010 Jean-Michel Basquiat / ProLitteris, Zürich

Riehen.- Die Fondation Beyeler widmet vom 9. Mai bis 5. September 2010 dem berühmten amerikanischen Maler und Zeichner Jean-Michel Basquiat (1960–1988) eine grosse Retrospektive. Aus Anlass des 50. Geburtstages des bereits mit 27 Jahren auf tragische Weise verstorbenen Künstlerstars veranstaltet, ist sie die erste umfassende Ausstellung in Europa.

Seine Werke sind von eben jener Intensität und Energie geprägt, die auch sein kurzes Leben bestimmten. In acht Jahren gelang es Basquiat nicht nur, vergleichbar Egon Schiele in kürzester Zeit ein umfassendes Œuvre zu schaffen, sondern auch neben der vorherrschenden konzeptuellen Kunst und der Minimal Art neue figurative und expressive Elemente zu etablieren. Als 21-Jähriger wurde er zu einem der jüngsten Documenta-Teilnehmer und zum entscheidenden Vorläufer der Jungen Wilden, aber auch der Kunst der 1990er-Jahre.

Die euphorische Aufnahme seiner Arbeiten, vor allem in Europa, sicherte ihm auch den Durchbruch in den USA. Der kometenhafte Aufstieg des jungen Künstlers, dessen Mutter aus Puerto Rico und dessen Vater aus Haiti stammte, schien viele in den USA zu schockieren: Basquiat war ohne künstlerische Ausbildung und kam aus dem New Yorker Underground. Seit seinem 18. Lebensjahr hatte er mit seinen von Zorn getragenen, wilden Graffiti Hausmauern in SoHo und U-Bahn-Waggons bedeckt. In seinen symbolgeladenen Bildern verschrieb er sich mit grosser Intensität dem Kampf gegen Kapitalismus, Ungleichheit und Rassismus. Dabei fand er für seine kraftvollen Kompositionen wider die Hierarchie und Regeln Inspirationen in der Comicmalerei, in Kinderzeichnungen, Werbung oder der Pop Art ebenso wie in der aztekischen, afrikanischen, griechischen, römischen und der alltäglichen Kultur. Stets waren seine mit skeletthaften Silhouetten, maskenhaften Grimassen und Piktogrammen gespickten Werke von höchster Aktualität und Brisanz.

Die retrospektiv angelegte Ausstellung ist der Neubewertung und der Neuentdeckung einer der schillerndsten Persönlichkeiten der Kunstgeschichte gewidmet. Basquiats Freundschaften mit Andy Warhol ebenso wie mit Keith Haring und Madonna sind legendär. Anhand von etwa 100 Hauptwerken aus zahlreichen amerikanischen und europäischen Museen und privaten Sammlungen wird die einzigartige künstlerische Entwicklung und kunsthistorische Bedeutung Basquiats nachgezeichnet.

Öffnungszeiten: Täglich 10 - 18 Uhr, Mittwoch 10 - 20 Uhr

Basquiat
9. Mai bis 5. September 2010
Fondation Beyeler
Baselstrasse 101
CH - 4125 Riehen / Basel
0041 (0)61 64597-00
fondation@beyeler.com
http://www.beyeler.com

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