Basel.- Sie sind preisgekrönt, haben reiche Konzerterfahrung, spielen unter Topdirigenten und treffen sich nun in Basel zu einem speziellen Kammermusikkonzert: junge Künstler aus Russland und Israel, vereint im AMG Solistenabend zum Klavierquartett. Mozarts selten gespieltes Es-Dur-Quartett begegnet hier dem zweiten Klavierquartett von Johannes Brahms und einem Quartett-Torso von Gustav Mahler, vervollständigt von Alfred Schnittke.
Nach Studien in Moskau und London konzertierte der Geiger Boris Brovtsyn in vielen Konzerthäusern seines Heimatlandes. Mittlerweile ist er in den grossen Sälen Europas zu erleben. Seine künstlerische Arbeit fand in zahlreichen Auszeichnungen Anerkennung, zuletzt im Ersten Preis beim Tibor Varga Wettbewerb in der Schweiz.
Geboren in Israel studierte Amihai Grosz Bratsche unter anderem bei Tabea Zimmermann. Er ist Gründungsmitglied des Jerusalem Quartet, mit dem er auf den wichtigsten Bühnen Europas aufgetreten ist sowie in Japan und Australien. Als Solist spielte Grosz in Israel und Deutschland. In Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra führt er die Bratschensektion.
Der Cellist Boris Andrianov bekam Unterricht in Moskau und Berlin. Er ist preisgekrönter Teilnehmer des Tschaikowsky- und des Rostropowitsch-Wettbewerbs. 1991 wurde er in Russland als «New Names»-Künstler ausgewählt. Eine Tournee durch Russland und Europa folgte. Andrianov hat mit Künstlern wie Valery Gergiev, Krzysztof Penderecki oder Yuri Bashmet zusammengearbeitet.
Die Pianistin Anastasia Voltchok studierte in ihrer Heimatstadt Moskau sowie in Basel und Maryland (USA). Sie spielte unter Dirigenten wie Valery Gergiev, Mario Venzago oder Mikhail Pletnev in den wichtigsten Konzertsälen Europas und Amerikas. Anastasia Voltchok ist Gast an Festivals wie dem Moscow Easter Festival, dem La Roque d’Anthéron Piano Festival in France oder dem Arturo Benedetti Michelangeli Piano Festival in Bergamo.
In Mozarts umfangreichem Kammermusikschaffen gibt es nur zwei Klavierquartette. Das zweite in Es-Dur KV 493 entstand 1783, kurz nach der Oper «Le nozze di Figaro». Es ist gekennzeichnet durch einen geradezu introvertierten Tonfall. Zeitgenossen hörten, wie durch die Komposition der «Geist des Künstlers in seltener, fremdartiger Weise» gehe.
Bekannt ist Gustav Mahler als Sinfoniker. Der Komponist hatte in seiner Studienzeit jedoch auch Kammermusikwerke geschrieben. Alle Kompositionen vernichtete Mahler später. Auch das Klavierquartett in a-Moll von 1876. Nur vom Kopfsatz ist eine Partiturniederschrift erhalten. Die Skizzen des Scherzo vervollständigte Alfred Schnittke 1988 zu einem «Mahler-Scherzo».
Das mittlere der drei Klavierquartette von Johannes Brahms in A-Dur gehört mit seinen rund 50 Minuten zu den umfangreichsten der Gattung. Es galt Zeitgenossen im Vergleich zu den Schwesterwerken als etwas konfliktarm. Ausgezeichnet sind hier dagegen die dichten motivisch-thematischen Verflechtungen.
AMG Solistenabend
Donnerstag, 31. März 2011, 19.30 Uhr
Musiksaal, Stadtcasino Basel
Boris Brovtsyn, Violine
Amihai Grosz, Viola
Boris Andrianov, Violoncello
Anastasia Voltchok, Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierquartett Es-Dur KV 493
Gustav Mahler/Alfred Schnittke: Klavierquartett
Johannes Brahms: Klavierquartett Nr. 2 A-Dur op. 26
Vorverkauf: Billettkasse im Stadtcasino, Steinenberg 14, 4051 Basel
Tel. +41 (0)61 273 73 73 und über www.konzerte-basel.ch
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