Montag, 4. April 2011

Hommage an «Homo faber»

Max Frisch in seiner Wohnung im Lochergut, Zürich 1967. © Barnabas Bosshart / Fotostiftung Schweiz

Zürich.- Literatur lebt durch ihre Rezeption. Wie ungeheuer vielfältig sie sein kann, zeigt sich bei der Suche nach den Spuren von Max Frisch auch noch 100 Jahre nach seiner Geburt. Eines seiner bekanntesten Werke wa «Homo faber». Das Zürcher Museum Strauhof spürt dem Menschen und Autor derzeit in einer Ausstellung nach. Wie kaum ein anderer Schriftsteller spricht Frisch noch immer Menschen quer durch alle Gesellschaftsschichten und Generationen an. Die Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstags befragt Max Frischs Leben und Werk konsequent aus der Perspektive seiner Rezeption. Max Frisch ist am 4. April 1991 in seiner Wohnung in Zürich gestorben.

Sie interviewt Schüler und Professoren, Wanderer und Schriftsteller, Graffitikünstler und Wissenschaftler, Oberkellner und Politiker zu Max Frisch. Sofort wird deutlich: Sein Werk ist in Gebrauch, es hat ein Gegenüber, wird kontrovers gelesen und diskutiert, im Theater geschaut oder im Film erlebt. Es begegnet uns in unzähligen Zitaten im Alltag, vom Bonmot des Lehrers bis hin zur Spruchweisheit auf der Zigarettenpackung; den einen quält es im Unterricht und den anderen bringt es zu sich selbst.

Neben zahlreichen Video-Interviews mit Frisch-Leserinnen und -Lesern vereinigt die Ausstellung Fotos und Filmausschnitte, unveröffentlichte Briefe, Objekte und Originaltyposkripte. Schließlich präsentiert sie zahlreiche seiner Werke durch die Stimmen von Experten und Liebhabern. Aus allen Richtungen sich annähernd, zeichnet die Ausstellung nach, wie sich Autor und Werk in das kulturelle Selbstverständnis eingeschrieben haben, und versucht sich damit an einer Bestandsaufnahme: Wie viel Max Frisch steckt in der Gegenwart und in jedem von uns?

Begleitbuch zur Ausstellung : Annemarie Hürlimann, Nicola Lepp, Daniel Tyradellis (Hrsg.): «Max Frisch. 1911–2011.» In Zusammenarbeit mit dem Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek Zürich produziert vom Museum Strauhof. Gestaltung: Eggers + Diaper, Berlin. 192 Seiten, zahlreiche Abbildungen, nur in der Ausstellung erhältlich zum Preis von Fr. 18.–.

Zum Max-Frisch-Archiv: www.mfa.ethz.ch/de/index.html

Öffnungszeiten: Di bis Fr 12 - 18 Uhr, Sa und So 10 - 18 Uhr

Max Frisch zum 100. Geburtstag
Bis 4. September 2011

Museum Strauhof
Augustinergasse 9
CH 8001 Zürich
T 0041 (0)44 41231 39

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