Freiburg.- Der Reinhold-Schneider-Preis 2012 der Stadt Freiburg geht an den Violinsten Rainer Kußmaul sowie an das Cécile Verny Quartet und Günter A. Buchwald. Kußmaul erhält den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis, der Förderpreis von 6.000 Euro geht zu gleichen Teilen an das Cécile Verny Quartet und Günter A. Buchwald. Oberbürgermeister Dieter Salomon übergibt die Preise in einem Festakt am 18. April um 19.30 Uhr im Kaisersaal des Historischen Kaufhauses am Münsterplatz. Damit würdigt die unter Vorsitz von Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach tagende Jury aus Mitgliedern des Gemeinderats und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus dem Bereich Musik, die herausragenden künstlerischen und pädagogischen Tätigkeiten Rainer Kußmauls.
Die Konzertauftritte des Violinisten führten ihn in die ganze Welt. Er trat sowohl als Kammermusiker als auch solistisch auf und konzertierte mit renommierten Orchestern und Dirigenten wie beispielsweise Zubin Mehta, Kent Nagano und Daniel Barenboim. Kußmaul ist Preisträger etlicher internationaler Violin- und Kammermusikwettbewerbe. Zudem erhielt er bedeutende Schallplattenpreise, so in 2005 den Grammy. Von 1993 bis 1998 war Rainer Kußmaul Konzertmeister bei den Berliner Philharmonikern, 1995 gründete er mit Mitgliedern des Orchesters die Berliner Barocksolisten. Die Lehrtätigkeit nimmt einen bedeutenden Platz im Leben des Künstlers ein. 1977 wurde er an die Musikhochschule Freiburg berufen, seit 1987 leitet er auch die Violinklasse der Carl-Flesch- Akademie in Baden-Baden. Darüber hinaus gibt er Meisterkurse und ist Juror in internationalen Wettbewerben. Studierende seiner Klasse sind Gründungsmitglieder und heutige künstlerische Leiter des Freiburger Barockorchesters. Die Verwurzelung in der Stadt Freiburg bei gleichzeitiger internationaler Karriere als Künstler und Lehrer beweisen den singulären Rang dieses Musikers. Der Förderpreis geht mit je 3.000 Euro an das Cécile Verny Quartet und an Günter A. Buchwald.
Das Cécile Verny Quartet spielt seit 1987 zusammen. Die Sängerin und Namensgeberin Cécile Verny verbindet in ihrem unnachahmlich eindrücklichen Gesang Lieder ihrer westafrikanischen Heimat mit amerikanischen Jazzstandards, mit Gospels und mit Chansons. Im eindrücklichen Zusammenspiel mit ihrer Band (Bernd Heizler - Bass, Andreas Erchinger - Piano und Lars Binder - Schlagzeug) entstehen Konzerterlebnisse und musikalische Geschichten, die Publikum und Kritiker weit über Freiburg hinaus begeistern. 2006 wurde dem Cécile Verny Quartet der Preis der Deutschen Schallplattenkritik zugesprochen. Obwohl auch Gast internationaler Festivals ist das Quartett präsentes und prägendes Mitglied der vielfältigen Freiburger Jazzszene.
Günter A. Buchwald studierte an der Freiburger Musikhochschule Violine und Schulmusik. Er gehört zu den Pionieren der Stummfilmmusik-Renaissance. Als Begleiter und Improvisator am Klavier, als Komponist und als Dirigent großer Filmkonzerte gehört der Freiburger zu den international gefragtesten und renommiertesten Musikern des Genres. Derzeit ist er musikalischer Direktor des Bristol Slapstick Silent und ständiger Gastdirigent des Freiburger Philharmonischen Orchesters für Stummfilmkonzerte. Aktuell schrieb er die Musik zum ersten in den Neu-Babelsberger Filmstudios vor 100 Jahren gedrehten Film, den er bei der Geburtstagsgala in Berlin als Dirigent mit dem Babelsberger Filmorchester am 12. Februar 2012 aus der Taufe heben wird.
Frühere Preisträgerinnen und -preisträger der Sparte Musik waren unter anderen Klaus Huber, Edith Picht-Axenfeld, das Experimentalstudio mit Hans Peter Haller und André Richard sowie das Freiburger Barockorchester. Der seit 1960 bestehende Reinhold-Schneider-Preis wird alle zwei Jahre verliehen – abwechselnd in den Sparten Musik, Literatur und Bildende Kunst.
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