Freitag, 31. August 2012

Genesis

Zürich.- Kein anderer Text hat eine grössere Wirkung entfaltet als das erste Buch Mose. Drei Weltreligionen bekennen sich zu ihm: Judentum, Islam und die Christenheit. Die GENESIS, die Schöpfungsgeschichte, ist Theater im ursprünglichen Sinn. Ein Volk erkundet die Beziehung zu seinem Schöpfer, zum Regisseur des grossen Welttheaters. Noch ist vieles offen, undefiniert, Versuch und Irrtum bestimmen das Geschick … Regie bei der GENESIS, mit der am 14. September die Spielzeit im Zürcher Schiffbau eröffnet wird, führt der in Zürich geborene Stefan Bachmann, der am Schauspielhaus zuletzt „Martin Salander“ und das Singspiel „Geri“ inszenierte. Es spielen u.a. Michael Neuenschwander, Klaus Brömmelmeier Fritz Fenne und Susanne-Marie Wrage. Für die Musik zeichnet Max Küng verantwortlich.

Die Geschichte eines kleinen, unbedeutenden Stammes, in einem verlassenen Landstrich irgendwo zwischen dem Mittelmeer und Mesopotamien ansässig, vor ungefähr 4000 Jahren in der Bronzezeit: Wir erleben die Vertreibung der ersten Menschen aus dem Garten Eden, den ersten Mord und die erste Naturkatastrophe. Wir hören von der Geschichte Abrahams, dem Gott ungezählte Nachkommen verspricht – und den er auffordert, seinen einzigen Sohn zu opfern. Da ist Jakob, der sich vom Vater das Erstgeburtsrecht erschwindelt und am Jabbok mit Gott ringt, während Josef, sein Sohn, später von den Brüdern verstossen und als Sklave nach Ägypten verkauft wird, wo er Karriere am Hof des Pharaos macht … Die Hälfte aller Menschen erkennt in den Geschichten von Abraham, Jakob und Josef nicht nur die Offenbarung Gottes, sondern auch die Wurzeln ihrer Kultur. In der GENESIS ist noch vieles offen: Es wird probiert und wieder verworfen, doch mit der Zeit verdeutlichen sich die Regeln, nach denen gelebt, geliebt und gebetet werden soll – und die grosse Halle im Schiffbau wird zum Schauplatz des grössten Epos der Weltgeschichte.

Stefan Bachmann, 1966 in Zürich geboren, war nach seinem Studium in Zürich und Berlin 1992 Mitbegründer des Berliner „Theater Affekt“. Bis 1998 inszenierte er u.a. an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, am Theater Neumarkt in Zürich und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. 1996 wurde er als Nachwuchsregisseur des Jahres ausgezeichnet. 1998 bis 2003 war Stefan Bachmann Schauspieldirektor am Theater Basel, 1999 wurde das Haus in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Theater heute zum Theater des Jahres gewählt. Seit 2001 ist Stefan Bachmann auch als Opernregisseur tätig. Zuletzt arbeitete er u.a. am Deutschen Theater Berlin, am Thalia Theater in Hamburg, an der Staatsoper Unter den Linden und am Berliner Maxim Gorki Theater. Seit 2009 ist er fester Regisseur am Wiener Burgtheater. Er war mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen, zuletzt 2011 mit der Inszenierung von Kathrin Rögglas „Die Beteiligten“ (Burgtheater Wien). Am Schauspielhaus Zürich waren von ihm zuletzt die Uraufführungen „Martin Salander“ nach Gottfried Keller (Theaterfassung von Thomas Jonigk) und „Geri“ – Ein Singspiel von Martin Suter & Stephan Eicher zu sehen. 2014 wird Stefan Bachmann Intendant des Schauspiels Köln.

GENESIS
Die Bibel, Teil 1
Regie: Stefan Bachmann
Premiere: Freitag, 14.9.2012, 19 Uhr, Schiffbau/Halle
Weitere Vorstellungen im Schiffbau/Halle
18./ 21./ 24./ 26./ 27./ 28. September, jeweils 19 Uhr
16./ 23. September, jeweils 18 Uhr
1./ 3. Oktober, jeweils 19 Uhr
Weitere Vorstellungen im Oktober sind in Planung.

Schauspielhaus Zürich
www.schauspielhaus.ch

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