Split Wall with Drains, 1994–1995. Holz, Stahl, Bronze, Kunststoff, Gipsplatten, Farbe, Umwälzpumpe, Wasser, 320 x 518 x 185.5 cm; Kunstmuseum Basel. Photo credit: Martin P. Bühler, Kunstmuseum Basel |
In den Jahren 1994–95 schuf Robert Gober (*1954, Wallingford, Connecticut) die eigens für den Erdgeschossraum des Museums für Gegenwartkunst (MGK) entwickelte Installation «Split Wall with Drains». Nach der von Theodora Vischer kuratierten Einzelausstellung wurde das Werk 1995 für die Öffentliche Kunstsammlung Basel angekauft. Nicht zuletzt wegen der Komplexität der Installation bot sich jedoch seit langem keine Möglichkeit, sie ein weiteres Mal einem Publikum zu präsentieren. Der lange Zeit gehegte Wunsch, die spektakuläre Installation erneut aufzubauen, konnte nun in enger Zusammenarbeit mit Robert Gober und seinem Studio umgesetzt werden.
Hauptschauplatz dieses herausragenden Oeuvres bildet wie schon in der ersten Gober-Ausstellung 1995–96 der Erdgeschossraum, der von einer freistehenden Wand diagonal durchschnitten wird. Zwei identische Türöffnungen sind zugleich Ein- und Ausgang, doch das Wandstück ist kaum mehr als eine zweidimensionale Fassade, wohinter sich nicht der suggerierte Raum auftut, sondern das lediglich Durchgänge schafft. Aus dem Grund von im Boden eingelassenen Kanalgittern beiderseits der Wand ist Wasser zu hören.
Das Motiv des Abflusses, auf das Gober hier wieder zurück greift, taucht bereits in frühen Arbeiten auf: Ab 1989 installierte Gober eine Reihe von einfachen, individuell konzipierten Abflüssen (Drains) direkt in die Wände von Ausstellungsräumen. Der Abfluss kennzeichnet die Grenzmarke zwischen Licht und Dunkelheit, Sichtbarem und Verborgenem, Innen und Aussen.
Die Installation stellt aber nicht nur hinsichtlich seiner überwältigenden bildnerischen Qualität einen Höhepunkt in Gobers skulpturalem Werk dar, sondern hat auch einen einzigartigen Stellenwert, da sie für die einmalige Situation des Museums für Gegenwartskunst, unter dem selbst ein kleiner Fluss hindurch fliesst, konzipiert wurde und somit permanent mit dem Haus verwurzelt bleiben wird.
Während der Dauer der Ausstellung ist die im Schaulager permanent eingerichtete Installation «Untitled», 1995–1997, von Robert Gober auf telefonische Anmeldung zugänglich.
Öffnungszeiten: Di bis So 10 - 17 Uhr
Robert Gober
6. Oktober 2012 bis 10. Februar 2013