Dienstag, 2. April 2013

Mann mit vielen Gesichtern

Waldos Lied von Petra Gabriel von
Aufstieg und Fall des
Rudolf von Rheinfelden
Rheinfelden.- Er hatte viele Gesichter, dieser Rudolf von Rheinfelden, Herzog von Schwaben. Er war anfangs Schwager und Intimus von Heinrich IV., jenem König, der im 11. Jahrhundert nach Canossa pilgerte, damit der Papst den Bann gegen ihn aufhob. Später wurde er zu dessen Feind und paktierte mit dessen größtem Feind, Papst Gregor VII.. Rudolf wandelte sich von Saulus zum Paulus und wurde schließlich zum ersten deutschen Gegenkönig gewählt. "Rudolf von Rheinfelden - Ehrenhafter Kämpfer oder herrschsüchtiger Verräter?" lautete deshalb auch der Titel einer neuen Ausstellung im Fricktaler Museum im Schweizer Rheinfelden über diesen Mann, der die Geschichte Deutschlands tief geprägt haben würde, wenn er nicht in seiner letzten Schlacht gegen Heinrich die Hand verloren hätte und daran verblutet wäre.

Im März 1077 – also vor 936 Jahren haben deutsche Fürsten in Forchheim Rudolf von Rheinfelden zum König gewählt. Aus dieser Wahl entstanden Auseinandersetzungen, die erst mit dem Tod Rudolfs auf dem Schlachtfeld 1080 ein blutiges Ende fanden. Bis heute ist umstritten, wer diese Schlacht gewonnen hat. Viele glauben, dass Heinrich damals von Rudolf besiegt worden ist. Doch der Herzog von Schwaben verlor in dieser Schlacht seine Schwurhand und verblutete. Eine Kopie seiner Grabplatte ist heute in der Rheinfelder Johanniterkapelle ausgestellt.

In der Ausstellung im Fricktaler Museum werden ab 6. April viele Fragen um Rudolf von Rheinfelden aufgeworfen und diskutiert, welche Stellung er tatsächlich eingenommen hat in der Geschichte des Abendlandes und welche Bedeutung der Rheinfelder und seine Familie auch über die Grenzen des Abendlandes hinaus an Bedeutung hatte. Nach dem Tod Rudolfs die Faszination keineswegs ab, die dieser widersprüchliche Mann bis heute ausübt. Er ist in wissenschaftlichen Forschungen  wie auch in der aktuellen Diskussion noch immer lebendig.

Das Fricktaler Museum und das Stadtmarketing Rheinfelden bieten ein vielgestaltiges Rahmenprogramm durch das ganze Jahr an und werfen damit einen besonderen Fokus auf diese historische Figur mit Rheinfelder Verbindungen.

Zur Ausstellung erscheint - wie auch schon zu anderen Ausstellungen( Pestausstellung, Ikonen – Fenster zum Himmel) - eine Broschüre zum Thema, die gleichzeitig auch in nachhaltiger Weise, diesen Bereich der Rheinfelder Geschichte behandelt, und das Nachlesen für Jedermann ermöglichen soll.

Über Rudolf von Rheinfelden, seinen Aufstieg und Fall hat die Laufenburger Autorin Petra Gabriel einen Roman geschrieben: "Waldos Lied" ist als Ebook zu haben und in der Printversion erschienen im Piper-Verlag. Der Roman erzählt diese Geschichte von Liebe und Verrat, über Intrigen und Freundschaft aus der Sicht des Novizen Waldo aus dem Schwarzwaldkloster St. Blasien.

Öffnungszeiten: Dienstag, Samstag, Sonntag 14-17 Uhr

Rudolf von Rheinfelden 
– Ehrenhafter Kämpfer oder herrschsüchtiger Verräter?
Ausstellung 6. April 2013 – 15. Dezember 2013

Fricktaler Museum
Marktgasse 12
4310 Rheinfelden
Tel. 0041 61 831 14 50
www.fricktaler-museum.ch

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