3land.- Nach dem für sie dann doch überraschenden Erfolg ihres Krimidebüts "Tod am Hochrhein" legt die Laufenburger Schriftstellerin Petra Gabriel Ende März ihren zweiten Regiokrimi vor: "Alemannischer Totentanz" heißt der spannende Roman, der wiederum an lokalen Schauplätzen zwischen Laufenburg und Lörrach, aber auch jenseits der Grenze spielt. Erfolg macht Lust auf mehr. So ist das auch bei Petra Gabriel, die sich vor allem mit historischen Romanen und zuletzt mit ihrem großen China-Roman "Die Konkubine" einen Namen gemacht hat.
Aber auch ihr erster Krimi voll schlug voll ein bei den Lesern. "Tod am Hochrhein" geht bereits in die dritte Auflage und so war es der Verlag, der die Autorin zu einer Fortsetzung bewegte. Eine Aufforderung, der Gabriel gerne nachkam. Denn sie hat sozusagen Krimi-Feuer gefangen. In ihrem zweiten Regiokrimi taucht auch das bewährte Personal wieder auf, das die Leser schon aus dem ersten kennen: Kommissarin Iris Terheyde, die in Laufenburg lebt und in Lörrach bei der Polizeidirektion arbeitet, ihr junger Assistent Martin Felix, ihr Chef, der große M., ja und sogar Max Trautmann, erfolgloser Schreiber von Western und Haikus aus Laufenburg, der Nachbar der Kommissarin und Verdächtige aus dem ersten Fall, sorgt für Verwirrung bei den Ermittlungen."Alemannischer Totentanz": Der Regiokrimi von Petra Gabriel erscheint Ende März in der Reihe "Der badische Krimi" im Emons-Verlag. Premieren-Lesung ist am Donnerstag, 2. April, 19.30 Uhr, in der Bad Säckinger Buchhandlung zum Gallusturm.
Dieses Mal bekommt es Terheyde, inzwischen zur Kriminalhauptkommissarin aufgestiegen, mit einem besonders kniffligen und skurrilen Fall zu tun: Die Geschichte beginnt in einem Lörracher Beerdigungsinstitut, wo eine Tote verschwindet. Eine junge Frau erscheint im Kommissariat und meldet, dass die Leiche ihrer Großmutter verschwunden ist. Bei den Ermittlungen stößt Terheyde auf kriminelle Machenschaften im Handel mit menschlichem Gewebe und kommt einem internationalen Ring auf die Spur, der illegale Geschäfte mit Toten macht.
Es war ein Zeitungsartikel, der Petra Gabriel auf das ungewöhnliche medizinische Thema dieses Krimis brachte. Realer Hintergrund ist ein neues Gesetz, das nach EU-Richtlinien festlegt, wie menschliches Gewebe entnommen und weiter verarbeitet werden darf, und das auch Änderungen im Arzneimittelgesetz nach sich zieht.
Um in dieses Thema einzusteigen, hat die Autorin intensiv recherchiert etwa in der Berliner Charité oder bei der Bundesärztekammer und hat sich über kriminaltechnische Methoden wie DNA-Proben schlau gemacht. Doch so ernst das Hintergrundthema ihrer neuen Krimigeschichte auch ist, bietet der Roman doch auch wieder genügend Raum, um die Charaktere der Figuren liebevoll weiterzuentwickeln.
Kommissarin Terheyde pendelt nach wie vor zwischen ihrem Wohnort Laufenburg und ihrem Arbeitsplatz in Lörrach, kämpft mit Konditionsproblemen, kaut Nägel, tritt in alle möglichen Fettnäpfchen und versucht sich neuerdings mit Kickboxen fit zu halten, um ihre Karriere voranzubringen. Ein Stückchen mehr persönliche Lebens- und Familiengeschichte bekommt auch Assistent Martin Felix, der mit der Kommissarin im Dauerclinch liegt. Die flapsigen Wortwechsel des Ermittler-Duos, das so gegensätzlich ist, geben dem Krimi Humor und Würze. "Es ist ganz wichtig, etwas Humor in die Geschichte zu bringen, gerade weil es ein ernstes Thema ist", sagt Petra Gabriel dazu, "es soll ja auch Unterhaltung sein mit ernstem Hintergrund."
Deshalb hat sie auch die Figur des Max Trautmann in den neuen Fall verwickelt. Trautmann und die Kommissarin mögen sich zwar, aber so ganz ist der Verdacht gegen ihn aus dem ersten Fall noch nicht ausgeräumt. Das sorgt für zusätzliche Spannungen, vor allem, weil Trautmann ständig die Nähe von Iris Terheyde sucht und sich in die Ermittlungen drängelt. Außerdem, so viel sei verraten, kommen noch ein drogensüchtiger Chirurg, ein Medium und ein Mord ins Spiel.
Neben den vertrauten lokalen Schauplätzen führt der Fall die Kommissarin dieses Mal auch über die Grenze, nach Mulhouse und Basel, wobei sich die Zusammenarbeit über die Grenzen nicht immer leicht gestaltet. Gerade die Grenzsituation in dieser Region war es auch, die Petra Gabriel zusätzlich inspiriert hat. Und da die Laufenburgerin selbst zeitweise in Berlin lebt, hat sie sich den hübschen Einfall erlaubt, ihre Kommissarin zu Recherchen ebenfalls nach Berlin zu schicken.
Bild: Petra Gabriel, Foto Armin Akhtar.
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