Straßburg.- Er hat wunderschöne Kinderbilder gemalt, aber auch seinen erotischen Fantasien freien Lauf gelassen – und hat "sein" Museum in Straßburg: Tomi Ungerer. Die Stadt Straßburg hat die Jugendstilvilla Greiner mitten im Zentrum saniert und zum Ungerer-Museum umgebaut. Vier Millionen Euro hat das gekostet. Nun zeigt das Museum bis 28. Februar eine Sonderschau, die dem Zeichner und Karikaturisten Saul Steinberg (1914-1999) gewidmet ist. Sie vereint 135 Werke von insgesamt 41 Leihgebern, wie dem Vitra Design Museum sowie dem Centre Pompidou.
Die Ausstellung „Saul Steinberg. Schrift in Bildern“ (27. November 2009 bis 28. Februar 2010) bildet den Auftakt einer Ausstellungsreihe, die das Museum Tomi Ungerer - Internationales Zentrum für Illustration der Geschichte der Illustration im 20. Jahrhundert widmet. Der aus Rumänien stammende amerikanische Künstler Saul Steinberg (1914-1999) ist vor allem für seine Cartoons bekannt, die 60 Jahre lang in der Zeitschrift The New Yorker erschienen. Die Ausstellung zeigt neben Originalwerken des Künstlers erstmals auch Archivdokumente, die ausschließlich aus europäischen privaten und öffentlichen Sammlungen stammen.
Saul Steinberg (1914-1999) galt als herausragender Zeichner. „Sie zeichnen wie ein König", schrieb ihm einmal Le Corbusier. Der in Rumänien geborene Künstler flüchtete vor dem erstarkenden Faschismus in die Vereinigten Staaten. Er ließ sich in New York nieder, wo er für Werbung und Presse zeichnete. Einen Namen machte er sich vor allem für seine Mitarbeit bei dem New Yorker. Schon 1946 wurden Werke von Saul Steinberg im MOMA gezeigt. Die Ausstellung im Museum Tomi Ungerer veranschaulicht Steinbergs auf das Wesentliche konzentrierten, pointierten Stil, den der Künstler in unterschiedlichen grafischen Techniken umsetzte. Durch das Einfügen von Symbolen und kalligrafischen Zeichen bilden seine Werke eine regelrechte „visuelle Schrift", für den Kunstkritiker Pierre Schneider das Markenzeichen von Steinbergs Schaffen.
Seine Sujets sind sehr breit gefächert: Musik, Tiere, Frauen, falsche Papiere, Nase, Masken, Landschaften, Architektur, Städte. Als tragendes Thema zieht sich jedoch die Kritik an den Institutionen und Symbolen der amerikanischen Gesellschaft durch sein Werk. In einem Abschnitt der Ausstellung wird anhand der Konfrontation mit Zeichnern des 20. Jahrhunderts und aktuellen Künstlern Steinbergs großer Einfluss auf die nachfolgenden Generationen verdeutlicht.
Die Schau wird von einem Katalog begleitet, in dem unter anderen ein sehr persönlicher Artikel seiner Nichte Daniela Roman über ihren “Onkel aus Amerika” sowie ein interessanter Beitrag von Ian Topliss über die Vita Steinbergs zu lesen sind. (Saul Steinberg, L`écriture visuelle, Musées de la ville de Strasbourg, 2009)
Weiterführende Links:
Saul-Steinberg-Stiftung
Öffnungszeiten
Mo-Fr 12-18 Uhr
Di geschlossen
Sa-So 10-18 Uhr
Adresse
2 avenue de la Marseillaise
67000 Strasbourg
Tel : +49 3 69 06 37 27
www.musees-strasbourg.org
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