Basel.- Das Theater Basel startet bezüglich der Premieren klassisch ins Jahr 2010, aber nur, was die Stoffe anbetrifft, nicht in der Ausführung. Tänzerisch wartet am 15. Januar eine Uraufführung auf die besucher: "Carmen" in der Choreographie von Richard Wherlock. Schillers Räuber eröffnen den Premieren-Reigen am 14. Januar und stellen die ewig aktuelle Frage: Wie werde ich zum Staatsfeind Nummer Eins? Denn: "Die Räuber aller Couleurs sind mitten unter uns." Dazu grassiert das Wertherfieber und zwar in Wort und Musik: Oper à Venir — Ein Opernsturm nach Jules Massenet - in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Spannend dürfte es auch am 21. Januar mit Jesus Christus Erlöser werden. Dahinter verbirgt sich ein Remake der berüchtigten Bibel-Adaption von Klaus Kinski.
Das Januarprogramm am Theater Basel
Premieren
Carmen
Choreographie von Richard Wherlock
Uraufführung
Musik: Georges Bizet
Choreographie: Richard Wherlock
Musikalische Leitung: David Garforth / Giuliano Betta
Ko-Regie/Dramaturgisches Konzept: Hans Kaspar Hort
Dramaturgie: Bettina Fischer
Bühne: Bruce French
Kostüme: Helena de Medeiros
Licht: Jordan Tuinman, Remco Zwinkels
Mit dem Ballett Basel und dem Sinfonieorchester Basel Zwei Machos und eine starke Frau: Mit "Carmen" bringt der Basler Ballettdirektor Richard Wherlock nach "LaTraviata" eine weitere populäre weibliche Operngestalt als Protagonistin eines Ballettabends auf die Bühne. Das feurige und leidenschaftliche Liebesdrama, das Georges Bizet nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée komponiert hat, dient dem Choreographen als Vorlage für ein modernes Handlungsballett. Lustvoll tanzend erzählt das Basler Ensemble von Verführung, Liebe und tödlicher Eifersucht. Neben Bizets beliebten Melodien werden neu komponierte Perkussionseinlagen für rhythmisches Feuer und eine kraftvolle Dynamik sorgen. Auf in den Kampf, Torero!
Premiere am 15. Januar 2010 — Grosse Bühne
Weitere Termine: Sa 23.1., Mo 25.1., Do 28.1., jeweils um 20.00 Uhr , So 31.1., 19.00 Uhr
Die Räuber
Stück von Friedrich Schiller
Regie: Simon Solberg
Bühne: Simon Meier
Kostüme: Sara Kittelmann
Video: Christoph Menzi
Dramaturgie: Ole Georg Graf
Mit: Andrea Bettini, Urs Bihler, Martin Hug, Marie Jung, Özgür Karadeniz, Florian Müller-Morungen,
Lorenz Nufer, Jan Viethen
Franz Moor, der seinen Vater ermordet und seinen Bruder verrät, um Graf zu werden, ist nicht weniger ein Räuber als Karl Moor, der Priester und Minister demütigt, Kirchen und Städte brandschatzt und auch gegen die Übermacht von 1700 Soldaten nicht kapituliert – lieber lässt er sich von Kugeln durchsieben, als sich dem Gesetz zu unterwerfen. Friedrich Schiller schrieb "Die Räuber" als er 18 Jahre alt war. Später sollte es ein Klassiker werden. Schillers erstes Schauspiel sprengt die Grenzen des Dramas – wie er selbst in seiner nicht veröffentlichten Vorrede schrieb – sowohl formal als auch inhaltlich. Weswegen "es von der Bühne verbannet" sei. In der Uraufführung versuchte der Theaterdirektor Dalberg das Theaterstück zu entschärfen, indem er es – gegen Schillers Willen – 300 Jahre in die Vergangenheit verlegte. Der Versuch misslang. Es gab Ohnmachtsanfälle und grossen Jubel. Und Schiller landete 14 Tage im Gefängnis. Räuberbanden waren auch zu Schillers Zeiten eine literarische Fiktion. Allerdings eine wirkmächtige. Nach der Uraufführung kam es zu Gründungen zahlreicher Räuberbanden durch Jugendliche und Studenten. "Die Räuber"reihen sich ein in die Traditionslinie der Vaganten, Gesetzesfreien, Outlaws der kriminellen Vereinigungen in und ausserhalb der Gesellschaft und der Piraten neuen Typs. "Die Frage ist nicht, wer unten und wer oben ist, sondern wer drinnen und wer draussen ist." (Heinz Bude, Die Ausgeschlossenen).
Premiere am 14. Januar 2010 — Schauspielhaus
Weitere Termine: Sa 16.1., Mo 18.1., Do 21.1.,Mo 25.1., Do 28.1., Sa 30.1., jeweils um 20.00 Uhr
Wertherfieber
Oper à Venir — Ein Opernsturm nach Jules Massenet
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Rolando Garza
Regie: Jurate Vansk
Bühne: Philipp Berweger
Kostüme: Sara Kittelmann
Dramaturgie: Christopher Baumann, Ute Vollmar
Mit: Jeanine De Bique, Solenn’ Lavanant-Linke, Eugene Chan, Carlos Osuna
Werther hat alles, was einen Liebhaber ausmacht. Träume, Ideale und besonders eines: Leidenschaft im Überfluss für die Eine, die Angebetete. Was ihm fehlt: Die Frau, die ihn in gleichem Mass bedingungslos lieben würde. Albert hat Ansehen, Anstand, Moral. Doch hat er die Gewissheit, dass ihn seine Verlobte wiederliebt? Sophie: ein Mädchen mit Glaube, Liebe, Hoffnung. Wird davon noch etwas bleiben, wenn sie ihre Erfahrungen ausserhalb einer behüteten Welt macht? Und zuletzt Charlotte – die Frau, um die sich alles dreht. Sie erfährt die Liebe zweier Männer. Dem einen fehlt es an Stabilität, dem anderen mangelt es an Leidenschaft. Wieviel Freiheit, sich zwischen Pflichtbewusstsein und Sehnsucht zu entscheiden, bleibt ihr wirklich? Regisseurin Jurate Vansk entfesselt mit den vier jungen Sängerinnen und Sängern von "OperAvenir" einen Opernsturm, der die drängende Frage aufwirbelt: Was, wenn das Entscheidende fehlt?
Premiere am 21. Januar 2010 — Kleine Bühne
Weitere Termine: Mo 25.1.2010 um 20.15 Uhr, sowie im Februar
Kleine Bühne
Lieblingsmenschen
Werkstattpräsentation mit Studierenden
eine Koproduktion von vitamin.T und der FHNW Eine Gruppe junger Studierender sucht ihren Weg inmitten des scheinbar lockeren und unverbindlichen Campuslebens. Aber ihre Studienzeit zwischen Vorlesungen, durchgefeierten Partynächten und Klausurvorbereitungen hat trotz lockerer Sprüche und schneller Verabredungen durchaus ihre Schattenseiten. Mit dieser Werkstattpräsentation schliesst eine Gruppe Studierender der Sozialarbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz das Semesterprojekt ab.
23.1.2010, 20.15 Uhr — Kleine Bühne
Nachtcafé
Ballett Extra
Mit Ballettdirektor Richard Wherlock und Ballettdramaturgin Bettina Fischer Ein Gespräch mit anschliessendem Probeneinblick zur Ballettproduktion "Carmen" Gemeinsam mit Richard Wherlock spricht die Ballettdramaturgin über die choreographische Umsetzung des Carmen-Stoffes in ein Handlungsballett. Von Prosper Mérimées Novelle über Georges Bizets Oper bis zur Entstehung einer abendfüllenden Ballettproduktion "Carmen". Es wird nach der Motivation, diese aussergewöhnliche Frauenfigur auf die Bühne zu bringen, gefragt.
9.1.2010, 10.15 Uhr — Nachtcafé
Leoš Janácek – Eine Biografie
Mit: Dr. Christoph Schwandt (Vortrag), Iryna Krasnovska (Klavier)
Der Komponist von "Aus einem Totenhaus" vorgestellt Christoph Schwandt
Im Oktober 2009 erschien die neueste Biografie über den Komponisten Leoš Janácek. Nun ist der Autor Christoph Schwandt zu Gast am Theater Basel und stellt sein Buch, begleitend zur aktuellen Neuproduktion von Janáceks letzter Oper "Aus einem Totenhaus", vor. Iryna Krasnovska wird am Flügel einen unmittelbaren Eindruck von Janáceks Musiksprache geben.
11.1.2010, 20.00 Uhr — Nachtcafé
Klosterberg 6
L’Afrique et le Réduit
mit Nicole Coulibaly und Bastian Heidenreich
Nach einer durchzechten Nacht findet ein junger Schauspieler auf einem Flohmarkt eine Kiste mit 8mm-Filmen: Urlaubsaufnahmen eines Pärchens in Afrika und eine Pornosammlung. Je länger er diese Filme schaut, desto mehr erkennt er von sich selbst darin wieder. Seine Ehe, seine Affäre, sein Leben, das Theater. Wo will das alles mit ihm hin, wo bleibt der rettende Zufall? Ein Schauspieler auf der Reise in seinen eigenen dunklen Kontinent, das innere Afrika, lustvoll-tragische Hardcore- Realität. Eine junge Dramatikerin steht kurz vor dem grossen Durchbruch. Ein Theater hat sie eingeladen, weil es ihr neues Stück herausbringen will. Vorher muss nur noch ein Gremium über die Finanzierung entscheiden. In einem skurrilen Hotel wartet sie darauf. Je länger diese Wartezeit dauert, desto stärker breitet sich Zweifel aus, allmählich packt sie der blanke Horror. Das langweilige Wer-mit-wem in der Szene, die Intrigen, die Selbstdarstellung, der ganze Schmutz halt, denkt sie … bis sie Ameisen in ihrem Hotel entdeckt.
6.1.2010, 21.00 Uhr— Klosterberg 6
Bettini Linguini
Secondo-Abend mit Andrea Bettini
Regie: Christian Vetsch
Mit: Andrea Bettini und Basso Salerno
Endlich!!! Nach sechs Versuchen im N8café zwischen Eierclown und Italomacho findet Bettini-Linguini seine Mitte. "Finalmente Secondo" erzählt die Geschichte eines Mannes, der am Ende eines langen Assimilierungstunnels endlich seine Identität entdeckt. 18 Jahre Italiener, dann 14 Jahre Schweizer, seit seinem 32. Lebensjahr Doppelbürger! Begleiten Sie Bettini-Linguini auf seiner emotionalen Achterbahnfahrt durch Sprachen und Mentalitäten zu seinem wahren ICH.
15.1.2010, 21.00 Uhr— Klosterberg 6
Ich bin der Mann von Lolo
Stück von Antoine Jaccoud mit Jörg Schröder
Die Frau mit den grössten Brüsten der Welt wird seine Ehefrau ... Hier liegen Glück und Last ganz nah beieinander. Antoine Jaccoud verbindet die fiktive Geschichte eines Mannes mit besonderen Leidenschaften mit der wahren Geschichte des legendären "Erotik-Stars" Lolo Ferrari.
20.1.2010, 21.00 Uhr— Klosterberg 6
Jesus Christus Erlöser
Ein Remake der berüchtigten Bibel-Adaption von Klaus Kinski.
21.1.2010, 21.00 Uhr— Klosterberg 6
Crazy Horst
Clubabend zum Wort an sich
27.1.2010, 21.00 Uhr— Klosterberg 6
Tschechow
Eine Gedenklesung zu Anton Tschechows 150. Geburtstag mit einem Monolog des Meisters und einem von Vladimir Sorokin.
28.1.2010, 21.00 Uhr— Klosterberg 6
Santa Lucia
Eine szenische Lesung im Rahmen des 100. Geburtstags des Autors Ulrich Becher Das behagliche Wohnzimmer eines Landhauses wird zum Tollhaus zeitgenössischer Ängste und Obessionen.
30.1.2010, 21.00 Uhr— Klosterberg 6
Sonderveranstaltungen
Neujahrskonzert
Musikalische Glückwünsche zum Neuen Jahr!
Mit Werken von: Bruch, Glinka, Rachmaninoff, Tschaikowski, von Weber, Strauss
Musikalische Leitung: Heinrich Schiff
Mit dem Sinfonieorchester Basel
1.1.2010, 17.00 Uhr — Grosse Bühne
Komponistenportrait Márton Illés
Konzert 1, unter Mitwirkung von Márton Illés
Werke von Illés und Couperin
8.1.2010, 19.30 Uhr — Foyer Grosse Bühne
Künstlergespräch
Márton Illés im Gespräch über sein Schaffen, seine Person und seine Beziehung zu Basel. Das Gespräch leitet Mark Sattler, Dramaturg/Leitung Moderne, Lucerne Festival
8.1.2010, 21.15 Uhr — Nachtcafé
Konzert 2, Minguet Quartett
Werke von Illés, Carter und Janácek
9.1.2010, 14.00 Uhr — Foyer Grosse Bühne
Konzert 3, unter Mitwirkung von Márton Illés
Werke von Mozart, Salzedo und Illés
10.1.2010, 14.00 Uhr — Foyer Grosse Bühne
Ohne Rolf: "Blattrand"
Erlesene Komik
Konzept & Spiel: Jonas Anderhub und Christoph Wolfisberg
Regie: Dominique Müller
"Sprechen" heisst bei Ohne Rolf "blättern". Die auf 1000 Plakate gedruckten knappen Sätze wie auch das überraschende Geschehen zwischen den Zeilen sind umwerfend witzig, spannend und gelegentlich sogar musikalisch.
8. und 9.1.2010, 20.15 Uhr — Kleine Bühne
Vous avez quel age?
de Françoise Dorin
Depuis que le monde est monde – et il l’est depuis longtemps – les êtres humains ont été confrontés à de vastes problèmes. Ils en ont résolus beaucoup.
17.1.2010, 19.30 Uhr — Schauspielhaus
Romeo & Juliet
Cast: Gala Besson, Antony Hickling, Stephen Shagov
"Romeo & Juliet" by William Shakespeare is a short version of the play. Three actors play the roles of Juliet, Romeo, The Nurse, The Friar and Capulet. Daniel Soulier reduced the play to its essence … the true love story of the piece.
24.1.2010, 19.00 Uhr — Schauspielhaus
Kinder Charivari
2 silbrigi Glöggli — D’ Gschicht vo de Drummelgaischter
Gschicht: Christoph und Jacquline Knöll & Rebekka Scartazzini
Zwei neue "Drummle" tauchen in die Welt der Fasnacht ein. Nichts läuft wie geplant, und die beiden "Drummle" erleben verschiedene Abenteuer.
30. und 31.1. 2010, 14.00 Uhr — Kleine Bühne
Öffnungszeiten und Informationen:
Billettkasse: Telefon +41/(0)61-295 11 33
Öffnungszeiten der Billettkasse beim Theaterplatz:
Montag - Freitag: 10 - 13 Uhr und 15.30 - 18.45 Uhr
Samstag: 10 - 18.45 Uhr
Tel. Vorverkauf und Reservierungen unter Telefon +41/(0)61-295 11 33
Montag - Samstag: 10.00-18.45 Uhr
Theater Basel, Postfach, CH-4010 Basel
Die Spielorte:
Grosse Bühne, Kleine Bühne, Nachtcafé, Theaterstrasse 7, 4051 Basel
Schauspielhaus, Steinentorstrasse 7, 4051 Basel
www.theater-basel.ch
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