Freiburg.- Eine Ausstellung der Freiburger Volkshochschule (2. Dezember bis 31. Januar 2011) greift das Thema Gastarbeiter auf: „Wir haben Arbeitskräfte gerufen – und es kommen Menschen“. Es geht um Migrationsgeschichte in Baden- Württemberg und Freiburg 1955-1973. 37 Jahre nachdem der damals 17-jährige Roberto Rossi als 10.000. „Gastarbeiter“ in Freiburg begrüßt worden war, kehrt er in diesem Zusammenhang zusammen mit seiner Frau wieder an die Dreisam zurück. Rossi gehörte zu den Millionen von ausländischen Arbeitskräften, die zwischen 1955 und 1973 in Italien, Spanien, Griechenland, Portugal, dem ehemaligen Jugoslawien, der Türkei, Marokko und Tunesien angeworben wurden und als sogenannte „Gastarbeiter“ einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte der jungen Bundesrepublik Deutschland geleistet haben.
Die „Gastarbeiter“ der ersten Generation in Freiburg arbeiteten meist als ungelernte Arbeitskräfte vor allem in Baufirmen, bei der Garnfabrik Mez oder dem Chemiefaserproduzenten Rhodiaseta, aber auch in kleineren Betrieben. Sie wohnten oft in bescheidenen Verhältnissen. Sonntags traf man sich auf dem Bahnhof, Integrationskurse waren kein Thema. Die zentrale Aufmerksamkeit der Anwerber wie der Angeworbenen galt der Arbeit - ein Fehler, wie sich zeigen sollte, den der Schweizer Schriftsteller Max Frisch 1966 auf den Punkt brachte: „Wir haben Arbeitskräfte gerufen - und es kommen Menschen.“.
Am Donnerstag, 2. Dezember, um 18.30 Uhr hält Professor Karl-Heinz Meier- Braun, Leiter der Fachredaktion Südwestrundfunk International, einen Vortrag zum Thema „Angekommen in Baden-Württemberg“. Die Schau fußt auf einer Wanderausstellung des Südwestrundfunks und hat das Ziel, die Themen Lebenswirklichkeiten dieser Migrations-Epoche anschaulich zu machen. Für Freiburg wurde sie von Clemens Hauser und Professor Max Matter vom Institut für Volkskunde der Universität Freiburg gemeinsam mit Studierenden überarbeitet und ergänzt.
Parallel zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Filmen, Lesungen, Zeitzeugenbegegnungen und Diskussionen. Einzelheiten zu diesem Bildungsangebot findet man ebenso wie Informationen über Führungen, die von Professor Nausikaa Schirilla mit Studenten der Katholischen Hochschule erarbeitet wurden, im Internet unter www.freiburg-migration.de. Veranstalter sind unter anderen das Kulturamt, das Stadtarchiv, das städtische Büro für Migration und Integration, Südwestrundfunk International, der Deutsche Caritasverband, die Volkshochschule Freiburg und die Initiative „Freiburger Wahlkreis 100%“.
Am Donnerstag, 16. Dezember, um 19 Uhr nehmen Roberto Rossi und seine Frau im Oberen Saal der Gerichtslaube an einer Veranstaltung der Stadt Freiburg in Zusammenarbeit mit dem italienischen Konsulat und dem E-Werk teil. Mit dem Empfang zu Beginn begrüßen Stadt und Konsulat Herrn Rossi nach Jahrzehnten der Abwesenheit erneut in Freiburg. Der Empfang ist aber auch Ausdruck des Danks für die Arbeitskraft, die ausländische Arbeitnehmer in die Freiburger Wirtschaft einbringen. Anschließend steht ein Gedankenaustausch mit Zeitzeugen auf dem Programm.
Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr, freitags von 9 bis 12.30 Uhr, samstags von 9 bis 14 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Vom 24. Dezember bis zum 2. Januar bleibt die Ausstellung geschlossen.
„Wir haben Arbeitskräfte
gerufen – und es kommen Menschen“
Ausstellung zur Migrationsgeschichte in Baden-Württemberg und Freiburg zwischen 1955 und 1973.
2. Dezember bis zum 31. Januar in der
Volkshochschule Freiburg
Rotteckring 12
Allerlei Zweifel in der Eifel
Wer noch immer glaubt, Liebe und Mordlust haben nichts miteinander zu tun, wird vom Leben manchmal eines Besseren belehrt. Und wenn dann auc...
-
3land.- Dieses Mal geht es ohne lange Vorrede direkt zu den 3land-Termintipps. Aber halt. Zunächst wollen wir von der Redaktion Ihnen auf j...
-
Robert Schneider, 100 Frauen, 2008. Quelle: Kulturamt Waldshut B onndorf.- „Die Ausstellung „Robert Schneider: Mit einem schwarzen Pinsel&qu...
-
Bildlegende:Emil Nolde, Herbstmeer XI, 1910 Öl auf Leinwand, 70 x 89,5 cm Kunsthaus Zürich © 2009 Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde Zürich...