Freiburg.- Ab dem 18. Dezember zeigt die Ethnologische Sammlung der Städtischen Museen Freiburg die Sonderausstellung „Tschernobyl. Expeditionen in ein verlorenes Land“ im Augustinermuseum. Das internationale Projekt entstand in enger Kooperation mit verschiedenen ukrainischen Institutionen und ist ausschließlich in Freiburg zu sehen. Knapp 300 Exponate, hinterleuchtete Panoramen, Fotos und Filme stellen in einer aufwändigen, spannungsreichen Inszenierung die Kultur der Region Polissja vor, in deren Herzen die Stadt liegt.
Die außergewöhnliche Präsentation gibt spannende Einblicke in die Kultur der Region Das internationale Projekt entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Ethnologie der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine in Lemberg/Lviv, dem Studienzentrum für Geschichte und Kultur der osteuropäischen Juden, Kiew, und der Nationalen Vernadskij Bibliothek der Ukraine, Kiew. Seit 25 Jahren hat sich der Name Tschernobyl in unser Gedächtnis eingebrannt, ist zum Synonym für Zerstörung geworden. Aber was war vorher? Wie die heutige „Zone“ früher aussah, wessen Heimat sie war und welche unglaublich facettenreiche Kultur dort ausgelöscht wurde, ist kaum bekannt. Dass Tschernobyl beispielsweise ein klassisches jüdisches Schtetl war und noch heute für viele ein heiliger Ort ist, wissen nur wenige.
Die Region Polissja, in deren Herzen die Stadt liegt, wird nun erstmals in Deutschland vorgestellt. Hier lebten einst unterschiedliche Nationalitäten und Glaubensgemeinschaften friedlich zusammen. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die ländliche Zivilisation der ukrainischen Bauern und die kleinstädtische, von Handel, Handwerk und ihrer religiösen Identität geprägte Kultur der jüdischen Minderheit.
Zahlreiche Exponate, die schon lange vor dem GAU vom Museum für Ethnographie und Kunsthandwerk am Institut für Ethnologie der Akademie der Wissenschaften der Ukraine zusammengetragen wurden, erzählen Lebensgeschichten, veranschaulichen die gesellschaftlichen Strukturen und Entwicklungen. In einer aufwändigen, spannungsreichen Inszenierung ergänzen hinterleuchtete Panoramen, Fotos und Filme die Schau.
Für Erwachsene, Familien, Schulen und Kindergärten ist ein umfangreiches Vermittlungsprogramm geboten. Öffentliche Führungen finden donnerstags um 15 Uhr und sonntags um 10.30 Uhr statt. Am 14. Januar, 11. Februar und 10. März, alles Samstage, werden um 15 Uhr Führungen in russischer bzw. ukrainischer Sprache angeboten.
Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Unter 18 Jahren und mit Museumspass ist der Eintritt frei. Die Ausstellung entstand mit großzügiger Unterstützung durch den Energiedienstleister badenova AG & Co. KG, die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, Die Grünen | EFA im Europäischen Parlament, die Heinrich Böll Stiftung und Etta Mittelsten Scheid. Sie findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Tschernobyl 25 Expeditionen“ statt.
Öffnungszeiten: dienstags bis
sonntags von 10 bis 17 Uhr
Ethnologische Sammlung der Städtischen Museen Freiburg
Sonderausstellung „Tschernobyl. Expeditionen in ein
verlorenes Land“ im Augustinermuseum
18. Dezember 2011 bis zum 18. März 2012
Augustinermuseum
Augustinerplatz
79098 Freiburg im Breisgau
Tel.: 0761 / 201-2521
E-Mail: augustinermuseum@stadt.freiburg.de
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