Basel.- Nach einem intensiven Jahr der Hausautorenschaft und einem langen Schreibwinter präsentieren die drei diesjährigen Stück Labor Autoren und Autorinnen Beatrice Fleischlin, Lukas Linder und Verena Rossbacher ihre neuen Stücke. Entstanden sind sie in engem Austausch mit den Theaterschaffenden der drei Stück Labor Partnertheater Theater Basel, Luzerner Theater und Theater Biel Solothurn. Alle Texte wurden in der Probenarbeit überprüft, weiterentwickelt, zum Teil wurde bis zum Schluss daran gefeilt. Ein intensiver Prozess, der alle Beteiligten auf besondere Weise zusammengeführt und herausgefordert hat.
Nun werden die Ergebnisse der Arbeit in den drei Städten der Öffentlichkeit vorgestellt: Am 4. Mai „Grimm – Eine Hausmärchen-Expedition“ von Verena Rossbacher und Thorleifur Örn Arnarsson am Luzerner Theater, am 10. Mai „Der Mann in der Badewanne oder Wie man ein Held wird“ von Lukas Linder am Theater Biel Solothurn und am 2. Juni „triptychon eines seltsamen gefühls*“ von Beatrice Fleischlin am Theater Basel.
Inhaltlich und formal sind die drei Stücke so unterschiedlich, wie die Kontexte und Richtungen, aus denen die drei Schweizer Autoren kommen: Verena Rossbacher, die mit ihrem arabeskenhaften, musikalischen Schreibstil und ihrer überschäumenden Fabulierfreude bislang vor allem als Prosaautorin bekannt geworden ist, hat im Geschichtenschatz der Gebrüder Grimm reiches Futter für ihre skurrile «Hausmärchen- Expedition» gefunden. Der Dramatiker Lukas Linder, in dessen absurden Verlierergeschichten die schrägen Antihelden oft so unerbittlich vom Leben gebeutelt werden, beweist auch in seinem neuesten Stück theatralisches Gespür für die grotesken Momente des menschlichen Daseins. Und Beatrice Fleischlin, die bisher vor allem als Performerin ihrer eigenen, unnachahmbar brüchigen Texte die Grenze zwischen dem Authentischen und dem Kunstvollen ausgelotet hat. Für und mit dem Theater Basel begibt sie sich nun auf die Suche nach einem seltsamen Gefühl: Diesem einen bombastischen eben. Bei aller Verschiedenheit der Stücke und Schreibformen gibt es aber doch etwas, das alle drei Autoren und Stücke verbindet: Der Wille und die Begabung, die Welt mit Humor zu betrachten. Trotz allem oder gerade weil.
Stück Labor Card
30 Prozent ermässigte Eintritte zu den drei Uraufführungen gibt es im im Stück Labor Verbund. Wer sich in Bewegung setzt, um die drei neuen Stücke an den drei Theatern zu sehen, profitiert mit der Stück Labor Card. Sie kostet nur CHF 10.-. Dafür erhalten Sie Rabatt auf je einen Eintritt zu den drei oben genannten Inszenierungen. Erhältlich ist die Stück Labor Card an den Billetkassen der Theater Basel, Theater Luzern und Theater Biel Solothurn.
Stück Labor Basel präsentiert:
Drei Autoren und Autorinnen mit drei neuen Texten an drei Schweizer Theatern
GRIMM – EINE HAUSMÄRCHEN-EXPEDITION
Von Verena Rossbacher und Thorleifur Örn Arnarsson
Premiere: 4. Mai 2012, 19.30 Uhr, Luzerner Theater
Ein Saal, eine Bühne. Eine Gesellschaft eigenwilliger, skurriler Gestalten: ein Königspaar und eine Prinzessin, ein Frosch, ein Wolf und ein Jäger und die böse Stiefmutter; Schneewittchen und Rotkäppchen sowie Hans im Glück und der, den’s nicht gruselt ... –
Vorstellungen: 10.05. / 18.05. / 26.05. / 01.06 / 09.06 / 13.06 / 14.06 / 16.06. 2012
DER MANN IN DER BADEWANNE ODER WIE MAN EIN HELD WIRD
Von Lukas Linder
Dies ist die Geschichte von Albert Wegelin. Einem sanftmütigen Zeitgenossen, der stets an das Gute im Menschen glaubt. Als ihn seine Freundin verlässt, schlägt ihm das aber doch ein wenig auf den Magen. Auf der Arbeit interpretiert man seine Appetitlosigkeit irrtümlicher Weise als Hungerstreik und Wegelin wird fristlos entlassen. Sofort stürzen sich Freunde und Verwandte, Medien und Politik auf Wegelin und drängen ihn dazu, gegen das Unrecht auf die Barrikaden zu gehen. Weil er das Richtige tun will, beginnt er zu hungern. Doch damit macht er sich unwissentlich zum Spielball höherer Mächte ...
Premiere: 10. Mai 2012, 19.30 Uhr, Theater Solothurn
Vorstellungen: 19.05. / 30.05. / 01.06. / 05.06 / 12.06. (Theater Solothurn), 23.05. / 25.05. / 09.06. / 19.06.2012 (Theater Biel)
TRIPTYCHON EINES SELTSAMEN GEFÜHLS*
Von Beatrice Fleischlin
Was ist es eigentlich, das uns dazu treibt, einander immer wieder zu suchen und in die Aufregung einer Begegnung hineinzugehen? Was ist diese Not und diese Lust, sich mit etwas, was nicht man selbst ist, auseinanderzusetzen? Das ist eben das seltsame Gefühl. Wer mittut in diesem Reigen der Verzweiflung und der Euphorie, gewinnt. Was? Man kann es nicht benennen.
Premiere: 2. Juni 2012, 20.00 Uhr, Theater Basel, Schauspielhaus
Vorstellungen: 05.06. / 11.06. / 19.06. / 23.06. 2012
Stück Labor Basel 2011/12
Neue Schweizer Dramatik
Eine Kooperation von Theater Basel, Theater Biel Solothurn und Luzerner Theater.
Weitere Informationen unter www.stuecklaborbasel.ch
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