Mittwoch, 18. September 2013

Biografien der Dinge

Einblicke in den "Aufstand der Dinge" gibt noch bis 14. März das Museum
der Kulturen ind Basel; Bildquelle: Museum

Basel.- Wie hat sich die Bedeutung von Dingen für Menschen im Zuge der Kolonialisierung Amazoniens verändert? Ausgehend von Museumsbeständen, die seit einigen Jahren von indigenen Vertretern und Wissenschaftlern genutzt werden, geht die Ausstellung im Museum der Kulturen der Geschichte der Basler Amazonassammlung zwischen 1950 und 2010 nach. Zusammenhänge mit aktuellen und historischen Ereignissen werden thematisiert. Die Biografien einzelner Dinge zwischen Südamerika und der Schweiz werden nachgezeichnet. Dies können einfache Objekte sein, aber auch Dinge, die temporär oder permanent als Subjekte gedacht sind. Letzteren wird häufig ein Leben zugeschrieben, welches demjenigen der Menschen gleicht.

Anlässlich der Ausstellung "Was jetzt? Aufstand der Dinge am Amazonas" zeigt das Museum der Kulturen Basel Filme aus Brasilien und Mexiko unter dem Motto: Erzählen mit der Kamera – indigenes Filmschaffen aus Lateinamerika - und zwar am Samstag, 21. September 2013, 12.00-17.00 - Museum der Kulturen Basel.

Immer häufiger erzählen Indigene ihre Geschichte mit der Filmkamera. Sie arbeiten mit Ethnologinnen und Ethologen, mit Medien- und Filmschaffenden zusammen. In den letzten Jahren hat sich ein eigenes Genre herausgebildet. Ausgewiesene Experten werden am Samstag, 21. September von 12.00 bis 17.00 Uhr im Museum der Kulturen ihre Filme vorstellen und über ihre Arbeit diskutieren.

Programm im Detail
12:00 Uhr Indigene Medienproduktion und kollaboratives Filmemachen
Vortrag: Florian Walter (Freie Universität Berlin)
12:30 Uhr Silvestre Pantaleón (2011)
Roberto Olivares Ruiz und Jonathan D. Amith
Mexiko, 65 min
Náhuatl, Spanisch / Untertitel Englisch
Einführung und Diskussion: Ricardo Dorantes Martínez
14:00 Uhr Pause
14:15 Uhr On the road with Maruch (2008)
Florian Walter und Maruch de la Cruz Perez
Mexiko, 45 min.
Spanisch, Tzotzil/Untertitel Englisch
Einführung und Diskussion: Florian Walter
15:15  Pause
15:30 Uhr Darkmoon (2012)
Thomas John und Ronyk (Enrique Floriano Hernández Cruz)
Mexiko, 50 min.
Spanisch, Tzotzil / Untertitel Deutsch
Einführung und Diskussion: Thomas John
16:45 Uhr  Carta Kisêdjê para a RIO+20 (2012)
Kamikia P.T. Kisêdjê
Brasilien, 11 min
Suyá, Portugiesisch / Untertitel Portugiesisch
Einführung und Abschlussdiskussion: Alexander Brust

Kurzbiografien
Ricardo Dorantes Martinez ist Sozialanthropologe und Kommunikationswissenschaftler. Er hat in den mexikanischen Bundesstaaten Oaxaca und Chiapas mit indigenen Medienschaffenden gearbeitet.
Thomas John ist Filmemacher und Ethnologe. Er beschäftigt sich mit Visuelle und Medien Anthropologie, insbesondere mit indigenen Medien in Mexiko. Er lehrt Visuelle Anthropologie an der Universität Münster (Theorie-Seminare + Praxis/doc-Film Produktion-Seminar). Sein Dissertationsprojekt trägt den Titel "Establishing own Modernities: Indigenous Media and Art Practices in Chiapas, Mexico"
Florian Walter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Altamerikanistik/Kulturanthropologie sowie Visuelle und Medien Anthropologie am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin. Seine Forschungen untersuchen die Möglichkeiten und Grenzen der ethnologischen Wissensproduktion im Bereich der audiovisuellen und postdigitalen Anthropologie. Er hat in Mexiko geforscht. Seine Publikationen thematisieren postkoloniale Studien, dekolonialisierende Optionen, indigene Medien, kollaborative Methoden und transkulturelle Montage. Seit 2011 ist Mitherausgeber des Journals Anthrovision.
Alexander Brust ist Kurator der Abteilung Amerika am Museum der Kulturen Basel. Er arbeitet seit 20 Jahren mit indigenen Gemeinschaften in Lateinamerika, um Alternativen für die Bewahrung lokalen Kulturerbes zu entwickeln.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10.00 – 17.00 Uhr, 1. Mittwoch im Monat: Museum geöffnet bis 20.00 Uhr, Montag geschlossen

Was jetzt? Aufstand der Dinge am Amazonas
22. März 2013 – 30. März 2014

Museum der Kulturen
Münsterplatz 20, Postfach, 4001 Basel
T +41 61 266 56 00
info@mkb.ch
www.mkb.ch

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